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Woher ist es nun ab« zu erklären, daß die Gesund- hettsstörungen iu ihrer ganz überwiegenden Mehrzahl nicht in der ausgesprochen warmen oder kalten Jahres zeit, also nicht im Sommer oder Winter, sondern gerade beim Übergang von der Wärme zur Kälte, also im Herbst, KUS beginnen, teils sich verschärfen? Diese sich alljähr lich immer Wied« bestätigende Ersahrung ist daraus zurückzusühreu, daß unsere Haut durch die anhaltende Sommerwarme, besonders durch die Kraft der Sonnen strahlen im Monat August, einen gewissen Grad von Erschlaffung erleidet und daß dadurch unser naturgegeben« Schutz gegen Erkrankungen in nicht ge ringem Maße beeinträchtigt wird. Allgemein bekannt ist ja Vie Tatsache, daß die Haut auf jeden äußeren Kältereiz mit einer Zusammenziehung ihrer kleinen Blutgefäße antwortet und daß sie durch diesen wärmesparenden Vor gang es zuwege bringt, unsere Körpertemperatur — selbst bei streng« Kälte — aus der für unser Wohlbefinden nöligen Höhe von 36,5 bis 37,5 Grad Celsius zu erhalten. Dies« W ärm«r e guli er«ng s a pp arat ist nun ab« in sein« prompten Funktion ganz und gar von den ringförmigen Blutgesäßmuskeln der Haut abhängig, und diese sind es gerade, die im Sommer schlaff werden und daher ihren eigentlichen Dienst, nämlich die Blutgefäße zwecks Wärmeerhaltung zusammenzuziehen, nicht prompt Md kräftig genug zu versehen vermögen. Erst durch die sich immer wiederholender, Kältereize im Fortschreiten veS Herbstes und noch mehr im Winter gewinnen sie Ären alten Grad von Funktionsfähigkeit zurück. Anfäng- lich ab« sind sie in diesem ihrem passiven Training noch nicht so weit, und daher ist es denn leicht zu verstehen, daß sich im Wärmehaushalt unseres Organismus Stö rungen vollziehen, die sich nicht immer ohne weiteres ausgleichen, sondern zu einem Wärmeverlust und damit z« einer Erkältung führen, die sich gewöhnlich in Form eines Schnupfens oder Kartarrhs auswirkt, aber uugünstigenfalls auch den Ausgangspunkt zur Entwick lung von recht ernsten, ja sogar bedrohlichen Krankheits- zustanden bilden kann. Wir wissen nämlich heute, daß der Kältereiz, wenn « nicht genügend durch Zusammcn- ziehen der Hautblutgefäße abgewehrt wird, weitergehende Folgen Hervorrufen kann, indem er auf dem Wege des Nervenreflexes ins Blut übertragen wird und dort im Chemismus des letzteren, also in der Blutmischung, Störungen auslöst. Es kommt dadurch zur Bildung von schädlichen Reizstoffen, die sich durch den Blutumlaus verbreit«, und.daher iu hem eiuev oder anderen Oraan krankhafte Veränderungen oder entzündliche Reizungen zur Folge haben können. Das ist der Weg, auf welchem im Herbst erfahrungs gemäß eine Reihe von ernsten Krankheiten teils zustande kommen, teils eine erhebliche Verschlimmerung erkennen lassen. Zu ihnen gehört auch die Influenza oder Grippe, die man mit Recht den Erkältungskrankheiten zurechnet. Zu den Herbstkrankheitrn gehört auch d« Gelenk rheumatismus. Er hat zwar im Gegensatz zur Influenza, zum Typhus oder den Masern keinen an steckenden Charakter, aber dennoch gehört er nicht weniger als diese zu den Infektionskrankheiten, weil er durch einen lebenden Keim, nämlich durch einen Bazillus, ver ursacht wird. Diesem wird durch eine plötzliche Abküh lung oder Durchwässerung unseres Körpers es sehr er leichtert, in uns Eingang zu finden und sich in den mannigfachsten Gelenken festzusetzen, wo er in den Ge weben schwere Entzündungen von schmerzhaftester Art Hervorrufen kann. Wer unter den Herbstregen kommt und verhindert ist, seine durchnäßten Kleider rechtzeitig zu wechseln, ist der naheliegenden Gefahr ausgesetzt, sich einen Rheumatismus von aktuter oder chronischer Form zuzuziehen. Eine Gefahrenquelle bedeutet der Herbst auch bei Asthma, Lungenkrankheit und Darm- katarrhen. Insbesondere Pflegen die in dieser Jahreszeit austretenden Nebel auf Husten, Kurzatmigkeit und Brustbeschwerden verschlimmernd einzuwirken, und auf kalt- oder naßgewordene Füße pflegt der Darm, wenn « ohnehin geschwächt od« katarrhalisch gereizt ist, oft genug mit kolikartigen Beschwerden, Durchfällen und ähn lichen Störungen zu antworten. Trotz aller dies« unleugbaren Gefahren, mit denen der Herbst unser Wohlbefinden bedroht und die ja auch in dem Anstieg der Erkrankungsziffer einen statistischen Ausdruck finden, sind wir doch nicht berechtigt, ihn als einen Gesundheitsfeind anzusehen. Denn d« menschliche Körper ist darauf angelegt, unt« allen Zonen ohne ge sundheitliche Einbuße leben zu können, dank seiner Fähigkeit, sich den verschiedensten Temperaturen und Witterungseinflüssen anzupassen. Der sicherste Weg zum Schutz gegen übertriebene Empfindlichkeit den Temperaturschwankungen gegenüber ist eine vernünftig betriebene Abhärtung, die im wesentlichen darin besteht, daß durch kühle Ganz waschungen die Wärmeregulierung der Haut geübt und gesteigert wird. Lvie Heringe fruv da Die Fangperiod« für die Hrringsficher ist zum größten Teil vorbei. Zn den RordkehSftn lagern Zehntausend- von gefüllten H-ringsfägrrn und warten auf ihren Versand ins Binnenland. So gibt unser« Aufnahme »inen Teil des Lagers von Hering, sässern im Hasen von Scheventngm wieder, di« zum V«fand nach Polen bestimmt sind.