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Sich selbst irr derrKprii yeschickk In der Mitte des achtzehnten Jahrhun derts sprach ganz Deutschland über die tollen Streiche des Grafen Ullo von Thun. Da er sehr reich war, glaubte er. sich alles erlauben zu können. Nachdem er sich durch seine Tollheiten überall unmöglich gemacht hatte, verbannt« ihn schließlich di« Kaiserin Maria Theresia auf sein Landgut Tissa in der sächsisch-böhmischen Schweiz. Der toll« Graf traf dort gerade rechtzeitig genug vor dem ersten April «m, um sich einen verrückten Aprilscherz auszudenken, mit dem er die ehrsamen Einwohner des Städtchens Tissa zum Narren halten wollte. Er ließ in der Nacht vom letzten März zum ersten April vor seinem Schloß auf ein«m Hügel «inen hundert Klafter hohen Scheiterhaufen auftürmen und ihn kurz vor Lem Morgengrauen von allen Seiten in »Brand stecken. Eine mächtige Feuergarbe flammt« aus dem riesigen Holzbau hoch. Ihr Glutschein war rings um in der ganzen sächsisch-böhmischen Schweiz und darüber hinaus weit ins Sachsen- und Böhmerland zu sehen. Die ganze UnHebung wurde alarmiert und in ein« abergläubische Panik versetzt, weil sich die aufg«schreckt«n, noch schlaftrunkenen Menschen das seltsame gigantische Feuerzeichen nicht gleich erklären konnten. delte. Und als sie schließlich die Wahrheit er kannten, erinnerten sie sich an den überheblichen Aprilscherz und namentlich an den höhnischen Empfang mit den gräflichen Feuerspritzen. „Der Graf hat Spritzen genug", schmunzelten setzt die Bürger und Bauern und blieben mit ihrem Feuerlöschgerät zu Hause. So hatt« der Graf böhmischen Schweiz hängte überdies der Vötks- mund dem Namen „Thun" noch einige Buch staben an und nannte den Grafen Ullo bis an sein Lebensende nur den Grasen „Thunichtgut". Da man an eine riesige Schadenfeuersbrunst glaubte, eilten hilfsbereite Menschen meilenweit herbei, um an der Löscharbeit teilzunehmen. Feuerspritzen rasselten aus allen Windrichtungen auf Tissa zu. Aber der tolle Graf hatte bereits ein« Batteri« von Feuerspritzen aufgestellt, mit deren Wasserstrahlen er dl« gutwilligen Helfer empfangen ließ. Abgehetzt uns pudelnaß waren die Gefoppten mit Recht empört, während der Graf und sein« Zechkumpan« den „Spaß" weid lich belachten. Aber das Lachen sollte Ihm bald vergehen, als es sich kurz vorauf herausstellte, Laß er nur sich selbst allein in Len April geschickt hatte. Es wurde ein sehr heißer, dürrer Sommer, und der gräfliche Forst von Tissa geriet in einen Brand, der sich in der Trockenheit mit Windes eile ausbreitete. Nachdem die weite Fläche des kostbaren Waldgutes in Asche verwandelt war, bedrohte das fortwachsende Feuer auch das gräfliche Schloß. Es konnte nur mit Mühe durch die eigenen Feuerspritzen des Grafen ge rettet werden. Sonst rührte niemand in der ganzen Umgebung Fuß oder Hand zur Rettung des wertvollen Waldes. Denn zu Beginn des Waldbrandes glaubten die Leute, daß es sich wieder nur um einen Streich des Grafen Han Ms größter Binnensee mit dem beiläufigen Flächeninhalt Deutschlands ist das Kaspische Meer bis zu elfhundert M«t«r tief. Seine Oberfläche liegt fast dreißig Meter unter dem normalen Niveau der Ozean«. Wahrscheinlich hat der See einen unbekannten unterirdischen Abfluß, well es sonst unerklärlich wäre, daß sein Wasser trotz der Einmündung d«s grüßten europäischen Stromes (der Wolga) nicht über die Ufer tritt. Auf eine vulkanische Unterhöhlung des Seebodens schließt man schon deshalb, weil kürzlich sestgestellt wurde, daß das ganze See gebiet ein versunkenes ehemaliges Land ist, auf dem ein bisher völlig «bekanntes KlUturreich g«stan-en haben muß. Anlaß zu di« er Fest stellung war di« Entdeckung einer versunkenen Stadt in der Ignatiew-Bucht. Fischer ahen da plötzlich bei ungewöhnlich klarem Was er deut lich die Ueberreste der Mauern und Häuser. Dann wurden noch neun andere versunkene Städte im Kaspisee entdeckt. Das sührte zu einer wissenschaftlichen Erforschung des See ¬ bodens, wobei außerdem die Reste von Heeres- straßen und dichten Siedlungen gesunden wur den. Rätselhaft bleibt bloß, daß sich nirgends in der Weltgeschichte auch nur eine Andeutung über das Reich findet, das hier so gründlich ver sunken ist. 0/5 /^/oc/Z/nc/sk- Im Innern Island» erfolgen all« Transport« mit ein«r eigenen Rasse kleiner, aber aus dauernder und zäher Pferde. Beim Ueber- lchreiten der meist brückenlosen Flüsse wird da der Triebsand den Menschen sehr gefährlich. Da her schickt man bei Furten zuerst sein Pferd allein voraus. Gerät es auf Triebsand, so zieht es sofort di« B«in« mit abgebogenen Knien an den Leib und läßt sich schwimmend abtreiben. In reißender Strömung legt es sich seitlich, mit dem Rücken gegen den Strom, um desto kräftiger mit den Beinen dagegen stoßen zu können. So versucht es den Uobergang bis es guten Grund zum Durchwaten findet. Am jenseitigen Ufer angelangt, kehrt es sofort auf der eben festge stellten guten Furt zurück und trägt nun seinen Reiter oder seine Last sicher hinüber. /cünLZ//'cZi6L In Ostindien sieht die altbrahmanische Sekt« der Iaina (auch Saraogi genannt) in der aller geringsten Lebensäußerung die heiligste Handlung. Ein Iainist Lars durch nichts das Leben des allerwinzigsten Wesens gefährden. Daher darf er kein Licht brennen, weil Motten oder Gelsen Hineinfliegen und dadurch ihr Leben verlieren könnten. Die Iainisten tragen aus dem gleichen Grunde Mundschleier, um nicht ein Kleinmückchen zu verschlucken und dadurch zu töten. -^eZi/uny au/ c/sr Beim Pflücken von Himmelschlüsselchen acht« man darauf, daß man keines der feinen Blätter- und Stengelhärchen durch die Hand in den Mund bekommt. Wenn sie in den Darm ge langen, können sie tödlich sein. Auch die Narziss« ist nur mit Vorsicht, am besten mit Handschuhen, anzufassen, da ihr Stengelsast unter den Fingen nägeln böse Geschwür« hervorruft. Auf Neuguinea liegen die Goldfelder im Innern Ler Insel, wo sie nur auf so unwegsamen Berg- und Dschungelpfaden erreichbar sind, daß ein Viehtrieb dahin an die sechs Wochen dauert. Namentlich das Milchvieh ist den Strapazen dieses Weges so wenig gewachsen, daß selten ein Stück lebend das Ziel erreicht. Daher hat man nun eigene'Flugzeuge gebaut, mit denen man die Milchkühe zu den Goldfeldern bringen ka^n. O/e Grönland wurde zum erstenmal vor hundertzehn Jahren durch eine britische Forschungsexpedition nach Länge und Breite geographisch bestimmt. Als ein halbes Jahrhundert später die deutschen Kartographen Creyeland und Bärgen eine neue Aufnahme Grönlands machten, fanden sie, daß inzwischen die Insel um vierhundertundzehn Meter weitergewandert war. Fast vier Jahr zehnte nach der deutschen Feststellung kam der Däne Koch und berechnete, daß Grönland seither sogar um zwölfhundert Meter weitergezogen war. Daher entsandte nach dem Weltkrieg Dänemark eine offiziell« Kommission, um die „Flucht" seiner Kolonie genau festzustellen. Die Messungen ergaben, daß Grönland sich jährlich durchschnittlich um zwanzig Meter fortbewegt. Es gibt dafür nur die eine Erklärung, daß Grön land nicht fest mit dem Erdkern verbunden ist, Zücken SL/§ Das Wort Buch kommt be kanntlich von den Buchenbrettchen, in die unsere Vorfahren ihre Runen einschnitten. Die meisten Papierarten bestehen aus Holz. Aber man stellt sogar Bücher her, bei denen das Holz nicht zu Papier verarbeitet ist, sondern überaus dünn zu Buchblättern gespalten wird. Die hierzu verwendete Schneidemaschine spaltet einen Holz- block in Brettchen, die bloß ein viertel Millimeter dünn sind. Um aus den Holzblättern ein Buch zu binden, werden sie am Jnnenrand durchlocht und durch eine durchgezogen« Schnur anein andergereiht. sondern auf einer dicken, feuerflüssig«n Schicht des Erdinnern schwimmt. Nach Ansicht des deutschen Naturforschers Prof. Wegener ist das übrigens bei allen Erdteilen und Inseln der Fall. Jedenfalls hat man bei der Insel Korsika eine ähnliche, jedoch beschränktere Wanderung wissenschaftlich festgestellt. In gewitterschwülen Nächten kann man an gewißen Pflanzen, wie an den Astern, Feuer lilien, SommerdluMen, an der Kapuzinerkresse usw. ein phosphoreszierendes Leuchten sehen. Goethe hat es am orientalischen Mohn beob achtet. Die Erklärung dieser Naturerscheinung ist die gleiche wie für das Sankt-Elmsfeuer, das an Blitzableitern, Turm- und Mastspitzen, Raa« nocken u. dergl. bei starker elektrischer Luft spannung Infolge der Spitzenwirkung auftritt. Was ist nördlicher: Berlin oder London? Di« für die meisten überraschende Antwort lautet, daß Berlin nördlicher liegt. Der Berliner Breiten grad schneidet GroKiritannien etwa auf der Linie Manchester—Liverpool—Dublin. Auf dem Londoner Breitengrad liegen In Deutschland an nähernd Köln, Leipzig und Breslau, wobst Leipzig sogar etwas nördlicher als London ist, München liegt um vier Minuten südlicher als Wien. Auf der Breite New Porls geht in Europa die beiläufige Linie Madrid—Neapel- Konstantinopel, so daß Rom nördlicher als Neu» Bork liegt. 1. Ein Vogelsteller in Wildwest Belauscht der Jn-ianer SKst. 3. Zum Blockhaus führt -er Fein-e W«g Nur über einen Balkrnfteg. 2. Er hört sie planen voller Grollen. Daß sie sein Blockhaus stürmen wollen. 4. Mit Bogelleim schnell Lick bestrichen Hält er sie fest beim tteberkriechen.