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Von Drinnen und Draußen Belgien nicht Mehr M Zustand, da nur besteh«, wenn Deutschland abgerüstet und ohnmächtig sek, sein« Nachbam aber bis an di« Zähne bewaffnet dastanden ... Da» hat natürlich kn Frankreich höchst verstimmend gewirkt. Und Herr Barthon hat sofort seine Reisetasche vom Boden herunter geholt, um alle kn Betracht kommenden Verbün deten (sprich: Vasallen!) Frankreichs zu besuchen. Wie der gut« Po-incarS zwanzig Jcchre früher, als er gen Petersburg dampfte ... Petersburg, die stolze Gründung des großen Peter — Peters burg ist heut« eine tote, kulturlose, kaputt ge machte 'Stadt. „In den öden, leeren Fensterhöhlen wohnt das Grauen", würde Schiller sagen. Und nach Moskau? — ist's «in Zufall, das) gerade fetzt, da Japan Mts Por tas steht und bald gehörigen Krach machen wird, dis Herrschaften in Moskau mit dem Gedanken umgehen, Jekaterinburg zur Hauptstadt zu machen. -Sicherlich weil sie da näher bei Asien sind, wo sie hingshören. Wenn schon der hoch gebildete, immer lernbegierige, aus Nicht euro päischer oder vornehmer Kultur stammende Ja paner zu diesem Zuwachs — ein wenig ins Ja panische geändert — sagen wird, was Mesko in Genua dem Mohren, der als Mordbrenner ge hängt werden sollte und lieber Christ werden wollte, zornig zurief: „Die Kirche bedankt sich für die Blattern des Heidentums!" — Nein, diese Frühkmgsrekse Barthous macht Uns —- auch wenn sie nicht dis Moskau geht, von dem der heimkchrende Herriot so viel Rühmenswer tes zu melden wußte -— wirklich keine Freude. Aber verstehen können wir es. Nicht nur die Dickköpfigkeit Frankreichs in der Mbrüstungsfrage macht die Welt stutzig. Nein, das durch vis M- nanzskandale rapid sinkende Ansehen Frankreichs hat Barthou den Neksemantel vom Haken reißen lassen. So dumm sind wir nicht, dis Ziel« dieser munteren Frühlingsreise nach Brüssel und zur Klemen Entente nicht restlos zu durchschauen. Aber wir warten mit Ruhe das Ergebnis ab und den Augenblick, da der glücklich Heimgekehrte dis Mitbringsel ausbreitet — Der April bringt ja auch anderwärts Unruhe Mit. Selbst 'der englische Premier Mac-Donald zieht Um. Er hat eins Serke von Drohbriefen bekommen — und vielleicht weil Scotland Pard gerade -da mit beschäftigt ist, in Paris hinter den Stavisky- Juwelen herzulaufen —, fühlt sich daher im Men Heim verlassen Und nicht sicher genug. So zieht -er aus dem historischen Gebäude in der Downing- street aus. Ja, so einfach wie der vor vier Jahren mit feiner Freundin nach den Gakapa- gos-Jnseln -ausgeMnderte Doktor Ritter hat's oben nicht jeder. Den besuchte fehlt die Hanock- macht! Nun zu freie Bahn dem Tüchtigen! Ehret da» Handwerk und «hr«t mir seine Meistert Gelobet mir, da» Handwerk wür dig zu vertreten) wo und wann «s auch sek. Antwort: Wir geloben es, da» Handwerk würdig zu vertreten! ' Gelobet mir, di« Einigkeit und Treu' zu wahren. Antwort: Wir geloben es, die Einigkeit und Treu' zu wahren! So denn, da ihr gelobet habt, die Ahrs, Treu und -Einigkeit, Schlag ich euch zum Gsssllenstand, indem ich reich euch meine Hand. Friseur« gibt's fsit Alters schon, Friseurs haben Tradition^ Und wenn der Mut euch auch mal bricht, Verachtet mir dis Meister nicht. Antwort: Wir geloben es mit Gottes Hilfe. Im Namen der Innung sprech« ich euch zum Gesellen Und wünsch« euch viel Glück zu eurem weiteren Fortkommen. Ls werden an euch noch ernste Stunden her- antretsn, haltet stand und seid nicht wankelmütig, steht allen Anforderungen jederzeit entgegen und tut eure Pflicht in eurem Beruf, nicht allein im Beruf, sondern auch mm weiteren Aufbau unseres deutschen Vaterlandes. Meister Martin und Gehilfe Vehfe rich teten noch ermahnende Worte an dis Prüflinge. Mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied schlosz dieser Teil des Quartals. Nach Wiedereröff nung standen ausschließlich Jnnungsangslegenhek- ton zur Sprache, u. a. der Bericht vom der Ober- meistertagung zu Dresden. Don der amtlichen Schließung zweier Frissurgeschäft« in Berlin wegen Ausübung des Gewerbes zu Schleuderpreisen wurde Kenntnis genommen. Mit allen Mitteln wird dem Pfuscher» und Preisschlsudertum zu Leibe gegangen. Tie endgültige Aufräumung nm diesen Schädlingen wird möglich sein durch das nsus Handwerkergesetz, das jeden Obermeister mit Vollmachten versieht, ihm aber auch di« Pflicht -auferlegt, in seinem Stande dafür zu sorgen, daß jeder Arbeiter, ob Meister oder Gesell«, seine» Lohnes wert ist. Wilhelm Franzke. Festliche Dag« hab«» wir hinter uns. Und Ruch voM Wettergott begünstigte. Das wollen Wir mit Dänk anerkennen. -Mit und ohn« TroM- Mek zog's an meinem Garten vorbei, das liebe Jungvolk. Noch Heufaserchen vom Nachtquartier nn Haarund schon «in Lied auf den jungen Lkppm. And behäbige Bürger, die Ehefrau am Arm, da» ^Stullenpaket an der Strippe, kämm genug vor bei. Ich aber stand, die Zeitung in der Hand, Wn meinem winzig kleinen Teich und freut« mich tzN der in den Frühling Wandernden. Und dachte Mir so zwischen den Birkenstämmchm hinaus- ytgmd Ms die Landstraße: ; (0 - - LHr Winter wich mit seinen Schrecken, Es' sprengt der Bach sein eisig Band — So mancher greift zum Wanderstecken Und läuft vergnügten Sinns ins Land Und schüttelt ab des Winters Mühen, Wo sich di« Sonne warm erkühnt, Und sucht sich, wo dl« Veilchen blühen Und wo sich jung der Wald begrünt. Und jeden Wandrer will ich segnen, Mr singend sich des Frühlings freut,' Und jedem will ich gern begegnen, Dier sich vor weitem Weg nicht scheut. Vielleicht, wo. junger Sonne Flammen Dis Knospen sprengen im Gerank, Führt uns der Pfad ein Stück zusammen - Und scheiden wir mit Gruß und Dank ... EMr kann mir gestohlen werden, Dier jetzt im Luxuswagen reist Und flugs mit finsteren Gebärden Das liebe deutsche Land umkreist,' Einer, der alte Wunden kratzte, Wo just die Narbe heilen mag; Einer, der jüngst in Brüssel schwatzte Uno jetzt nach Belgrad fährt und Prag. EsNer, der als des Friedens Knappe (Sir tut er!) durch die Länder reist UNd von Etappe zu Etappe Aufrührt den alten Lügengeist; Und der aus neu begrünter Erde Stört's als des Teufels Advokat, Daß in Europa Frühling werde Nach !Mnschmbrauch, nach Gottes Rat. Der. ,Me" aber ist — na, wem brauche ich's zu saMi der Außenminister Frankreichs, Herr Barthop, Dem ist offenbar neulich die Rede des belgischen Ministerpräsidenten, des Grasen Broc- pueville, ein bißchen in den von inneren Unruhen schon geschwächten Magen gefahren. Besonders «her der aus der Rede peinlich ins Ohr des FranzoM klingende Passus: Sicherheit sei für' Alte deutsche Handwerlersitte In Nantenderg sWrWgS»Lvsspr«chlMg bei der Miseuk-ZwangS- ' Innung I» Anwesenheit des Ortsgruppenleiters vom ArbsitNshmerverband, sowie dessen Stellvertreter, Ma» Fischer, Bruno Enzmann, sand die Prüfung von drei Lehrlingen und einem Lehr mädchen vor ebenfalls erschienenen -JnnungSmek- stem und Gesellen am 26. März im „Kaisersaal" statt. Nach einer kurzen Ansprache des Obermei sters R. Schulze wurden di e Mod elle verlost und vis Prüflings begannen mit der praktischen Ar beit. Mit Kollegen Noths und Martin als Meister, sowie Leipnitz und Marlin jr. als Gesellen, bot die Prüfungskommission von vorn herein dis Gewähr für ein strenges, aber gerechtes Urteil. Im Schlußwort konnte der Obermeister bereits verkünden, daß die Prüfung allerseits bestanden würde. Mir dem Horst-Wessel-Lied schloß dWsr Abend. Vost der ursprünglich geplanten gemeinsamen Freisprechung sämtlicher ausgelernten Handw-erks- lehtkings im Hotel „Roß" nahm man zufolgs eines Erlasses des ReichÄhandwerksführers Ab stand. Dis Friseur-Zwangs-Jnnung Frankenberg verband diesen Akt wie stets mit dem am 4. April abgehaltsnem Osterqnartak, besucht von Kollegin, nen, Meistem mid Gesellen. Obermeister R. Schulzs eröffnete 20.30 Uhr den ersten Teil der Versammlung und nahm die Lossprechung der Prüflinge nach dem feierlichen Einzug der Fahne, WuNveslads und Leuchter in folgender Weise vor: Sind wir auch alle beisammen! Dis Fahne? Antwort: ja! Tis Leuchter? Antwort: ja! Die Lade? Antwort: ja! 2. Vellage zum Fr ankenberger Tageblatt Rr. 81 GMuaVeub dM 7. «pM V3. Jahrgang Lässig vom Meister Wenzel ----- ja! j H Schreiber vom Meister Jehn — ja! > Rsb entrost vom Meister Franzke ja! Reichel vom Meister Franzke — ja! Jst's hier der rechte Ort, die Fahne zu ent falten? . i . - Antwort: Ja, es ist der rechte Ort, die Fahne zu entfalten! Jst's hier der rechte Ort, dis Leuchter onzu- brennen? Antwort: Ja, es ist der rechte Ort, die Leuchter anzubrennen! Sv brennt sie an! Jst's dis rechts Zeit, die Lade hier zu öffnen? Antwort: Ja, es ist die rechte Zeit, die Lad« hier zu öffnen! So öffnet sie! Wozu seid ihr gekommen? Antwort: Um den Gofollenschlag zu emp- fMgsn, dazu find wir gekommen! Habt ihr dis Prüfung auch bestanden? Antwort: Ja, die Prüfung ist bestanden! Nun denn soll es fein! p, - Doch höret zuvor, wes Erbs ihr einst übsrnehmett Im Anfang Mv der Bader. Er besorgte am Wochenend M seins Kundschaft das Bad. Später übernahm er das Scheren der Haars und bardiert- auch. Gr schnitt Hühneraugen, massierte und zog -Zähne. Er ließ zup Ader und setzte Blutegeln. Er leistete Hilfe in Unglücks- Md Krankheitsfällen Md verkauft« Kräuter, heilsam« Pflanzen und Salben. Mit der fortschreitenden Zivilisation wurden größere Ansprüche in der Haar- Md Bartpflegs an ihn gestellt. Tis Bader schlossen sich zu Zünften zusammen Md erkämpften sich die Anerkennung vis Handwerksstand'.' Expedition. UNd dir modern» Robinson Yak nur den «tuen Wunsch geäußert. Neu, Zäihns. Dks Beefsteaks, di« Fran Dora, sein« Gefährtin, brät, werden vielleicht M sein, Aber sonst ----- 'er scheint vergnügt und mit sich eins. Und mit seinen falschen Zähnen. Habest! Ich habe kein« Seh», sucht nach den Gakapagos-Jnsekn. Ich bin ----- besonders im Frühling mit der deutsche» Natur durchaus zufrieden Und Nicht nur, weil jetzt 'auch die dritte Wagenklasss gepolstert wird. Bloß — bloß ich hab's wirklich mit Dank und Freud« begrüßt, daß ein« vom Rekchsbund für Volkstum und Hekmat und von der Gesellschaft „Kraft durch Freude" ins Leben gerufen« Aktion die Entfernung von Reklame-Plakaten In der freien Natur anstrebt. Heil ihr, wie hat sie recht! Ms ist im Lenz mein Deutschland schön! Nun sprossen seine Felder; Der Bögel frohes Lustgetön Durchschmettert schon die Wälder, Und wie ich schau' des Tales Bild, Im Äug' di« NührunastrSne, Les' ich auf einem schiefen Schild: . „Das beste für die Zähne "! Ein schatt'ger Pfad führt durch den Hain, Es rauscht in hohen Fichten, Ich glaub', «in Priester hier zu sei» -In Wotans Dienst und Pflichten. Ern Känzlein springt vom Fels Heraus, Ich laß' di« Blicks schweifen l Und les' an schlichtem Bvettevhaus: „Die zart'sten Baby-Seifen."- * Die Lerch- ob den Felder» — horch! Ter Weg führt längs dem Bache, Im Grün steht unbewegt ein Storch, Einbeinig, wie aus Wache. Das Wasser, munteren Gefälls, Wühlt sich sein Wiesenbette, Ich aber les' auf glattem Fels: „Prpker für Toilette". > Und hier «kn Garten, wohlverwahrt, Bepflanzt von Kunst und Liebe, Hier ranken Pflanzen selt'ner Art Die ersten zarten Triebe. Ein Gärtner durch die Sträucher geht, Da» Licht aus blauem Kittel, -Und über ihm im Rosenbeet; „Tas beste Abführmittel Reklam', Reklamen ohn« Zahl, Ich denk', ich krieg 'die Platze Und schimpfe grob: Verdammt >wch mal, .Geschäft' an seinem Platze! Und Segen jedem, der im Land Ehrlich mit etwas handelt — Toch Prügel dem, des Unverstand Mir dis Natur verschandelt.'" Diogenes. Bei uns in Frankenberg steht der Name Badsrberg bestimmt im Zusammenhang mit unseren Vorfahren. Seit dieser Zeit des Zusam menschlusses begann der Aufstieg in unserem Ge werbe. Um das Jähr 4881 wurden die ersten Haarschneidemaschinen herausgebracht, denen nach dem Kriegs dis elektrische Maschine folgt«. Ter d-eutschs Friseur war in aller -Welt bekannt und bevorzugt. Ter Weltkrieg ging auch an uns nicht spurlos vorüber. Es waren dis beste«« Meister und Gesellen, die hinanszogen, und viels kehrten nicht wieder. Frauen und Mädchen vertraten uns, schnitten Haare und rasierten. Gewaltige Aufbau arbeit war nach dem Kriegs zu leisten, doch fand das Handwerk wenig Verständnis bei den da maligen Negierungen. Mn den Friseur von heute werden dis größten Ansprüche gestellt. Durch -neus Spezialfächer hat sich sein Tätigkeitsgebiet erwei tert. Seins Arbeit soll keine mechanische und schablonenmäßlgs sein, sondern als kunstverständige fach- und sachgemäße Arbeit ausgesührt werden. T-io Weftstellung hat sich der deutsche Friseur auch heute wieder errungen. Erste Preise bei in ternationalen Konkurrenzen bestätigen immer wie der deutschen Fleiß und deutsches Können. In teressiert an internationale!« Berufswettstreiten, um als Deutsche wieder Achtung in der Welt zu er ringen, wird es uns picht emfalleu, dis Kurzhaar- tracht abschasfe» zn wollen, um uns von der übrig«» Welt zu isolieren und um Tausenden ehr baren! Handwerksmeistern Md Gesellen Arbeit und Brok zu nehmen. . Gerads ihr, meins Prüflings, habt den Beruf erlernt in «ine« -Zett, die uns allen unvergeßlich bleiben wird. Es war ein Verzweiflungskampf um Sern oder Nichtsein des gesamten Handwerker standes. Doch wir haben gesiegt! Sind hart ge worden dabei und ihr werdet es uns einst zu danken Haben. D-sn Weg haben wir euch frei ge- ZnseltenschSdllnge tosten uns alljährlich Hunderte Millionen Mart Aufklärungsplakat, das den Weg der Schädling« durch den Handel und seine Vernichtungsarbeit bei der Vorratslagerung zeigt. Ein großer Aufklärungsfeldzug gegen die wirk- schaftsschädigenden Insekten ist geplant, durch den vor allem die Bauern, Händler und Lager- Hatter zu einer wirksamen Bekämpfung aufge» fordert werden sollen. Bek einer Tagung der Gesellschaft für Vorratsschutz wurde fsstgestellt, daß allein der Kornkäfer für Hunderte Millionen Mark Werte vernichtet. gMch, Kapital. Sin- Sie verfichertt — Semelnschafl zur pflege »e« eebtasvtkflchtkMgsgeSMkeM D/e w///en es n/cbt/ Eine« unfehlbaren weg zu Kapital gibt es, Sie Lebensversicherung. Legt man wenige Mark im Monat -afür regelmäßig zurück, so er- hält man z. S. nach 2S o-er 30 Jahren eine ersiauniiche Summe. Uaö stirbt man früher, so bekommen Sie Hinterbliebenen sofort bas