Volltext Seite (XML)
Freitag 14. Rai 19V». Leipziger Tageblatt. Nr. IS». 19». Jahr«. fkottille eine ähnliche NebnngSfahrt in einen fremden Hasen gemacht. — Die M orningpo st" widmet dem ZwischeinaNe einen hochernsten, zwei Spalten langen Artikel. Die reinste Nick-Earter-Phantasie! Spanien. et. Das MaroNoprvtle«. — Gegen Krankretch. — Aus Madrid wird telegrapbtttt: Nachdem die Reqleruag beide» Kammern große Reserve hinsichtlich der Vrurieilang de« spaatsch-marokkantschrn Konflikt« emvsohlrn hat, macht sich in politischen Kreisen tatsLchl ch »ine ruhigere Auf. fassung der aanenblickliche» Sachlage geltend. Dagegen tritt in der Presse eine antisranzvsiith« Stimmung hervor, seitdem bekannt wurde, daß der Ge- tanvte Reanault bestrebt war, Multh tzassd geqen Spanien scharf zu machen. Tas republikaoisch« Organ „Pal«" erhebt heftig« Anklagen gegen die französische Diplomatie, di« verantwortlich sei an allem Marokkowirrwarr, dessen Koste» »«»mehr Spanier» zahle» soll,. Rußland. H: Znm Lopuchin-Prozeß wird aus Petersburg weiter ge meldet: In der vorgestrigen Verhandlung des Lopuchin-ProzesscS wurden zwei bei den Revolutionären beschlagnahmte Briefe verlesen, in denen mitaeteilt wurde, daß die Provokationstätig, keit Azcws durch Lopuchin aufgedeckt worden ist. Der StaatSanwalt begründete die Anklage. Er fand, daß durch die Preiögrbung AzcwS den Revolutionären ein Dienst erwiesen worden sei. Der Verteidiger wie- nach, daß Lopuchin nicht zu den NevolutionSparteien qehört habe und daß Lopuchin durch die Entlarvung AzewS dem Staat einen Dienst erwiesen Hobe, da dies znm Zerfall der Partei geführt habe. In seinem Schlußwort erklärte Lopuchin, daß er nie etwas mit den Revolutionären zu tun gehabt habe und, als er von Burzew erfahren habe, Azew habe terroristische Akte organisiert, sich nicht für berechtigt gehalten, über die Rolle AzewS zu schweigen. — Gleichzeitig wird uns hierzu das Urteil telegraphiert, das wie folgt lautet: Petersburg, 18. Mai. (Telegramm.) Im Prozeß Lopuchin hat der Gerichtshof den Angeklagten der Zugehörig keit zu einer verbrecherischen Gemeinschaft für schuldig erklärt und ihn z» fünfjähriger Zwangsarbeit verurteilt. Da Lopuchin Edelmann ist, wird daS Urteil dem Kaiser unterbreitet werden. Die Verkündigung des Urteils in seiner endgültigem Form erfolgt morgen. Bulgarien. D Die KrönnngSfeierlichkciten. Der Beginn der KrönungZ. seierlichkciten in Bulgarien ist, wie nnL aus Wien ge meldet wird, auf den 5. Oktober, den Jahrestag der Unabhängigkeits erklärung, festgesetzt. Die Krönung soll in Tirnowa, der alten bulgarischen Hauptstadt, stattfindeu. König Ferdinand wird den Titel „Zar der Bulgaren" onnehme». Serbien. D Vom Srkronprinzen. Aus Belgrad meldet eine Depesche: Aufsehen erregt die Entlassung des Kommandeur« de« Kavallerieregiments in Kraljevo, Olanowitsch, der e« unterlassen hatte, den ibm auf der Straße begeg nenden Prinzen Georg zu grüßen. ES läuft das veracht un^ die Berztchtleiftnng des Prinren Georg auf die Thronfolge solle rückgängig gemacht werden. — Ferner wird hierzu telegrophieit: Belgrad, 13. Mai. (Tel.) „Wetscheroe Nowosti" verzeichnen das Gerücht, patz die serbische Thronfolge i« Wege einer verfaffung«- revifion neuerlich auf die Tagesordnung gelangen «erde. Sowohl König Peter als auch Kronprinz Alexander seien zu der Einsicht gelangt, daß durch die Berzichtleistung des Prinzen Georg die Dynastie Rarageorgewitsch geschädigt worden sei. Die Beschuldigungen gegen den Prinzen Georg wegen des TodrS seine« Kammerdieners Kolakoivitsch lütten sich alS unbegründet erwiesen. Die Wiener Gntrevue. sAnkunft de« Deutschen Kaisers in Pola.) AuS Pola wird vom 13. Mai telegraphiert: Unter dem Donner der Kanonen der im Hafen versammelten österreichisch-ungarischen Kriegs» schiffe und des HafenkastellS fuhr heute nachmittag gegen 1 Uhr die deutsche Kaiserjacht „Hohenzollern", gefolgt von den Be gleitschiffen „Stettin" und „Sleipner", in den Innen hafen ein, wo sie, nachdem die Kanonenschüsse verhallt waren, von drn Matrosen des österreichisch-ungarischen Geschwa ders mit einem dreifachen Hurra begrüßt wurde. Nach dem die „Hohenzollern" gegenüber dem Kriegsarsenal verankert wor den war, begab sich Erzherzogin Maria Josefa zur Begrüßung au Bord der kaiserlichen Jacht. Hierauf empfing der Deutsche Kaiser den Marinekommandanten Grafen Montecucculi, den Statt halter Prinzen zu Hohenlohe, den Korpskommandanten Potiorek, den Bürgermeister Breaato, sowie mehrere andere höhere Be amten und Offiziere und den Ehrendienst. Der Kaiser unterhielt sich mit den ihm vorgestellten Herren. Der Ankunft der kaiserlichen Jacht wohnte auf der Riva und dem nahe» Ufergelände ein« große Menschen menge bei. Telegraphisch wird weiter gemeldet: Pplu, 13. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Um 2 Uhr fand auf der „Hohenzollern" das Diner statt. AU dem außer der Erz herzogin Maria Josepha der Marinekommandant, der Statt- Halter, der Korpskommandant und der Bezirkshauvtmann einaeladen waren. Nach dem Diner statteten der Kaiser und die Kaiserin der Erzherzogin Maria Josepha einen Besuch auf der Jacht „Phantasie" ab. Um Uhr erfolgte die Landung dcS Kaiserpaares an der Elisabeth-Mole, wo eine Ehrenkompanie, zahl- reiche hohe Offizier« und Staatsbeamte bei dem dort haltenden Hof zuge Ausstellung genommen hatten. Die Musik spielte die deutsche Nationalhymne. Nachdem daS Kaiserpaar sich von der Erzherzogin und den anwesenden hohen Offizieren und Beamten verabschiedet hatte, setzte sich der Hofzug ^5 Uhr iu Bewegung. Abends findet im Marinekasino zu Ehren der Offiziere der deuZchea Schiffe ge sellige» Beisammensein statt. Vrindisi rrird Wien. (S. auch den Artikel auf der 1. Seite.) Kaiser Wilhel» und König Viktor Gmauuel. Untcrm 13. Mai wird aus Brindisi weiter gemeldet: Nach dem Tee um 4 Uhr nachmittags zu Ehren des Königs und der Königin an Bord der „Hohenzollern" verabschiedeten sich der Kaiser und der König aufs herzlichste. Bemerkt wird, daß der Kaiser noch vor dem Frühstück auf dem „Vittorio Emmanuele" eins Unterredung mit dem König von Italien hatte. Bei dem Früh stück wurden von beiden Herrschern Trink spräche ousgebracht. Nach Tisch barte der König noch einmal eine Konferenz mit Tittoni, woran: der Minister eine Besprechung mit dem deutschen Bot- sch ast er v. Jagow hatte. Es wurde beschlossen, die Trinksprüche nicht im Wortlaut, sondern nur im Auszug zu veröffentlichen. Der König hat sich gegenüber seiner Umgebung sehr befriedigt über de» Ver lauf der Begegnung ausgesprochen. Eine italienische Preßstimme. Der römische „Popolo Romano" schreibt: Die Zusammen kunft in Brindisi sei nicht nur ein neuer Ausdruck der herzlichen Gefühle, die seit langer Zeit die beiden ruhmreichen Dynastien ver binden, sondern habe auch politische Bedcntnng, insofern sie die unver änderlichen Freundschafls- und Bündnisbeziehnngen Herder Staaten bestätige. Die Anwesenheit des Ministers Tittoni und des deutschen Botschafters sowie bewndcrs die ausgetauschtcn Trinksprüche genügten, die Zusammenkunft zu kennzeichnen, woraus hervorgehe, daß die Drei- bnndmächte aufrichtig beabsichtigen, die von ibnen bisher verfolgte Politik, die dreißig Jahre deS Frieden? gesichert habe, fortzusetzen. Mit der „Hohenzollern" kollidiert. Unterm 13. Mai wird aus Nom weiter gemeldet: „Giornale d'Jtalia" meldet: Bei der Einfahrt der „Hohenzollern" in den Hafen von Brindisi stieß die Kaiferjocht infolge falschen Manövers mit dem italienischen Torpedosäger „Nembro", dem sie ein Leck bohrte, zusammen. Der Moment war kritisch, aber es gelang, das Leck notdürftig zu verstopfen und das Schiff in Sicherheit zu bringen. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Ter Kaiser sprach dem König wegen dieses Vorfalles sein Be dauern aus. Die Wiener Presse über den Besuch. In Besprechung deS Besuches des Deutschen Kaisers führt die „Reichspost" aus: In ganz Oesterreich weiß und schätzt man es, daß di: Politik starker Bündnistreue, die die deutsche Monarchie gegen über der großen europäischen Krise nach der Annexion bewährte, hervor ragend dem persönlichen Anteil Kaiser Wilhelms entsprang und daß in seinem kraftvollen Wesen die Sicherheit der gegenseitigen Verpflichtun gen und Hilfeleistungen am besten verankert ist. Man weiß, man kann sich auf ihn verlassen: da schließen sich die Hände fester. DaS große Bündniswerk Bismarcks ist heute daS Fnndament der staatlichen Sicher heit Europas. Fest schließe» sich die österreichischen Völker nm dos Bündnis: und wenn jetzt Kaiser Wilhelm die Kaiserstadt der HaoS- burger besucht, so mag er von allen Lippen daS Gelöbnis nehmen, baß vir nicht vergessen werden, was daS Deutsche Reich unserem Vater- laude mit seiner Treue getan hat. Wir werden es mit derselbe« aol- denen Münze lohne». — Die „Wiener Adendpost" schreibt: Mit inniger Freude und mit verehrungsvollen Empfindungen sieht die Be völkerung Wiens den Herrscher des mächtigen Deutschen Reiches und seine erlauchte Gemahlin in den Manern der alten Kaiscrstadt. Die Bürgerschaft erblickt in dem Besuche des deutschen Koiserpaares eine erneute. höchst eindrucksvolle Kundgebung jener treuen, ewigen Freund schaft, die die beiden Herrscherhäuser und die verbündeten Reiche ver eint. Wärmer denn je sind die Empfindungen, die heute den hoch verehrten kaiserlichen Gästen hier und im ganzen Reiche entgegen schlagen, nachdem in der letzten bewegten Epoche der internationale» Politik daS Bündnis mit dem Deutschcn Reiche sich als eine kostbare Friedensbürgschaft und als Segen des Weltteils bewährt Hot. Die Völker der habsburgischen Monarchie würdigen auch mit freudigem Danke jene persönlichen Empfindungen, die der Deutsche Kaiser unserem erhabenen Herrn entgegenbringt und denen Kaiser Welheim bei der Begrüßung der deutschen Bnndesfürsten im Jubeljahre so Herz- bewegenden Ausdruck verliehen hat. Dem bochsinnip-n Herrscher und der erhabenen Frau, die ihm in Hoheit milde zur Seite steht, bringt die Stadt ihre ehrfurchtsvollen, huldigenden Grüße dar. Theater und Aonzevt. Leipzig, 14. Mai. Neue« Theater. In der gestrigen Aufführung von Hebbels „Ju dith", dem siebenten Abende des von der Stadttheaterdirektion ver anstalteten KlassikrrzhkluL, machte sich infolge einer Indisposition de» Fräuleins Nolewsla ein Aushilfsgastspiel nötig. Die dafür zunächst in Aussicht genommene Frau Gertrud Arnold-Schönau vom Neuen Schau spielhaus in Berlin war jedoch am Kommen verhindert, und eS erschien an ihrer Stelle ein Mitglied des SchillertheatcrS von Berlin-O, Frau Anna Feldbammer. Sie hatte zur Bewältigung der großen Auf gabe nicht ebenso große Mittel, und ihr? Darstellung konnte deshalb Weniger aus dem Vollen schöpfen als die des Herrn Decarli, dessen Holofernes wieder von starker Eindruckskraft war. Frau Feldhammer ist keine Tragödin von hoher Gestalt, und der Skala ihrer Rode fehlen die tieferen Töne. Wer die Technik des Sprechen» ist gut: die Vokale, an sich nicbt sonderlich klangsatt, gewinnen durck die Hilfe scharfgeschliffener Konsonanten, und wenn Frau Feldhammers Auffassung nicht durch- gängig großen Stil sestzuhalten vermochte, so zeigte sie im ganzen doch ein kluges Verwerten der zu Gebote stehenden Kräfte, gelangte auey im einzelnen zu packenden Momenten. Hierzu zählte bereits der Gästin Spiel im zweiten Akte, hierzu zählte noch mehr die Szene des dritten Aktes, darin Judith um den Entschluß zur Tat ringt. Dem Holofernes gegenüber verkleinerte sich dann die Leistung der Künstlerin einiger maßen, und nachdem Holofernes getötet war, sckien Judith heftiger von einer hysterischen Devresiion befallen, als eS dem Rahmen Hebbelscher Tragik dienlich ist. Selbst diese und andere Stellen jedoch, die nur mrk den Fähigkeiten der sentimentalen Liebhaberin gegeben wurden, erwiesen ein schauspielerisches Können respektabler Art- * Letzte Depeschen und Fsvmprechineldungen. Die Arlfir in -er Finanzkomrnission. Die JraktionSsitzung der Nationalliberole». O. Berlin, 13. Mai. (Telegramm unserer Berliner Redaktion.) Dem Vernehmen nach wird der nationalliberake Mbgcördnete Dr. Paasche unter keinen Umständen den Vorsitz in der Finanz kommission wieder übernehmen. Die Fraktion ist, wie man hort, in ihrer heutigen Mendsitzung einmütig zu der Ueberzeugung gelangt, daß die Vorgänge der letzten Zeit es den Mitgliedern der Partei verbieten, die Leitung der Geschäfte der Finanzkommissio« weiter- zuführcr». Da kaum anzunehmen ist, daß der Mg. Spahn die Leitung der Geschäfte der Finanzkommission mit seinem Namen decken wird, so wird wahrscheinlich ein konservativer Abgeordneter Vorsitzender, und für diesen würden dann wohl auch die Nationalliberalen stimmen. Die Nationalliberalen werden sich auch weiter an den Be ratungen über die Steuern in der Finanzkommission beteiligen: jede andere Mitteilung ist falsch. — Die Gruppen standen sich selbstverständ lich nicht so gegenüber, daß eventuell Zentrum und Konservative opferwillig waren und die Nationalliberalon nicht. Die Bor. gänge zeigten aber, daß Abmachungen zwischen Konservativen und Zentrum vorhanden sein mußten. Man sah sich einer nicht recht faß- baren Koalition gegenüber. Diesem Zustande wollten die Nationallibe ralen ein Ende bereiten. Sie haben sich auf die liberale Seite ge stellt und zwischen sich und der Kombination „Zentrum und Konser vativ" einen Strich gemacht. Ans der Gegenseite befinden sich auch die Polen. Ob freilich auf sic als positive Förderer der ganzen Finanzreform gerechnet werden kann, ist sehr zweifelhaft. Ungewiß auch ist die Stellung der F r e i k o u s e r v a t i v e n. Daß alle Mitglieder dieser Partei dauernd sich in jener Kombination wohl fühlen können, ist nicht wahrscheinlich. Auch Pie Regier»»» wird sich sehr überlegen, ob sie — nachdem sie so entschieden die Erbschaft-- stcncr verlangt hat — an einer Parteigrnppiernng teilnchmen will, deren erste Boraassetznng die Aafgabe dieser Erbschastsstener ist. Bombenabteilongen bei der österreichische« Infanterie. kr. Wien, 13. Mai. (Privattelegramm.) In allernächster Zeit werden Bombeaabteilungen bei der Infanterie geschaffen werbe». Die Bomben werden mit einer gewöhnlichen Patrone znr Ex plosion gebracht. Das Füllmaterial besteht hauptsächlich auS Krcosit. Die Ausbildung der Mannschaften in der Handhabung mit Handgranaten begann vor einem halben Jahre. Bergarbeiterstreik in Böhme«. D. Präs, 13. Mai. (Privattelearamm.) Heute ist die gesamte Belegschaft aller Schächte des West böhmische» Bergbau- Vereins, etwa 3000 Mann, wegen Ablehnung ihrer Lohnforderungen iu den Streik getreten. Zum Pariser Poststrett. Die Interpellationen in brr Kammer. Pari» 13. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Die Kammer setzte die Verhandlungen über die Interpellationen betreffend die Post- beamten fort. Sembat (Soz.) trat den Theorien BarthouS entgegen und erklärte, die Beamten Hütten «mtzerhalb der v»r««»9 »ie all« übrigen Bürger da» Recht, die Regierung zu kritisieren; er warf Lle- menceau vor, den Krieg entfesselt zu haben. IauräS sagt«, der Kampf würde nur ein Ende nehmen, wenn man da» Syndikat der Beamten anerkenne. Tl-menceau bekämofe jetzt da» Werk, an dem er bi» zu den letzten Jahren gearbeitet habe. Als Borthou Reformen versprochen habe, hätte jedermann verstanden, wa» man sich davon zu versprechen habe. (Lärm.) Zwischen einigen Sozialisten und So zialistisch-Radikalen brach nunmehr ein lebhafter Streit auS, weil ein Radikaler einem Sozialisten vorwarf, mit Hilfe der Real- iionären gewählt worden zu sein. Die Sozialisten stimmten He Jnter- »otionol« an, «»rauf der Präsident unter lebhafter Beweg»», bi« Sitz»», a»kh»b u«d die Tribüne« räumen lieh. Vertrauensvotum für die Regier»»«. /v Paris, 13. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Die Sammer nahm nach sechsstündiger, sehr bewegter Debatte eine Tagesordnung an, deren erster Teil sich gegen den Beanltenstreik wendet und deren »weiter Teil ein Vertrauensvotum für bie Regier«», ausfpricht. Für den ersten Teil stimmten 465 gegen 60, für den zweite» 365 gegen 150 Abgeordnete. Rene Heiligsprechungen. /V No«, 18. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Im Vatikan wurde in Gegenwart von 22 Kardinalen und etwa 100 Erzbischöfen durch d«n Papst die Heiligsprechung des seligen Oriol und deS seligen Hofbauer vollzogen. Da» neue portngiesische Ministerium. «V Lissabon, 13. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Das Kabinett hat sich endgültig folgendermaßen konstituiert: Vorsitz und Inneres Weneeslau Lima, Justiz MendeizoS, Finanzen Azeredo, AeußereS Bodage, Krieg Cardeira, Marine und Kolonien Ferra Bianna, Oeffentliche Arbeiten Borjona. Neue Meuterei ia Laloniki. kck. SSln, IS. Mai. (Privattelegramm.) Die „Köln. Zig." meldet ans Saloniki: JuagtürkischeOsfiziere bade» aus Erzeru« an daS hiesige Komitee und an den Militärklnb telegraphiert, daß ihre Truppen den Gehorsam verweigern, die Ein- sührnng des ScheriatS fordern und mit allgemeinen Metzeleien drohen. Mahmud Schesket Pascha möge Leute senden, die die Truppen und vaS Volk bernhigen. Die inngtürkifchen Ossi- «irre hielten sich ia den Häusern verborgen und wagten nicht, sich zu zeigen. Türkische Kammer. (DaS türkisch-bulgarische Protokoll.) D Konstantinopel, 13. Mai. (Von unserem Privotkorrespondenten.) Die Kammer verhandelte in geheimer Sitzung und in An wesenheit des GroßwesirS sowie der Mehrzahl der Minister über daS türkisch-bulgarische Protokoll. Der Minister dcs Aeußern legte in längerer Rede die Notwendigkeit der Annahme deS Protokolls dar. Die Ausführungen der Abgeordneten richteten sich in der Haupt sache gegen das alte Regime sowie gegen das Ministe rium Kiamil Pascha, das nicht verstand, dem türkischen Stand punkt Geltung zu verschaffen. Vor Eintritt in die geheime Sitzung nahm die Kammer in öffentlicher Sitzung den Antrag der Negierung an, zum Zwecke der Feststellung der Urheber der Unruhen eine gemischte Kommission nach Adana zu entsenden. Die Kommission wird aus zwei Mitgliedern des Parlaments und aus zwei Vertretern der Regierung bestehen, unter denen sich je ein Turke und ein Armenier befindet. Im weiteren Verlause der Debatte opponierten die griechischen Abgeordneten gegen die Annahme dcs Protokolls, doch nahm di« Kammer nach einer nochmaligen Erklärung des Ministers des Aeußern das türkischHulgarische Protokoll mit 121 gegen 34 Stimmen an. ! heul« 1 vorher l pres. vrodnktenbörie in Ehteaao vom 13. Mai. 45-Ie 52'1. 74'- 4b-» 521» 18 t°» 78^ Ihl-l. bl-Z. 147 115^» 181 L 871, 341« bist. 1471. an welche« die Pack»», der echten Lubn« 8alm.-Terp-Kernseife erkannt wird. Diese Seife hat sich seit über 10 Jahren allerbesten- beim Hausvuh, beim Reinemachen brwüdrt, weil der Anstrich nicht leiert. Versuche» auch Sie baloigst di« echte Ludn« Salm.-Terp.-K«rnstise, sie wird Ihne» Freude machen! Vorsicht beim Einkauf l »,,7, 441-, 411-, 1341. 42'. 211, 138'« 2 11« L. I8v'.« 28'. s; 18--. 184 4b s- öl sr'» 118>i>! 2 11« 4.8b.: 4.88 < LouievUle and Raivv lic Millourt Nonla« and lexa« Missouri Pacific N. U. Centn. ch Huvson-Rto N. D., Ontario and Western Norm l and Western Pennsylvania Reading do. l. preferred Southern Pacific Loulh.rnRatlrv.com. Thar., do. preferred Union Pacistc do. preferred Wabaih preferred Amalgamalcd Topper Anaconda Tovoer Unit. Si Sleel Toro, cvm Sb do. preferred (Äelv-rarlchen 24 Slunvcn do. Zinsrate für letzte Dar lehen de« Lage» Wemfel aus London «0 D. S. Wechsel a. London T.DranS>. do. Part« Sicht do. Berlin Eicht Silber per Unze Northern Pacistc Bond« Ltchis., Dop. a.S. Zscom.LH. do. preferred Baltimore and Ohio Lanadlan Pacistc Thesapeake and Ohio Lhtcago, Mstw. andSt.Paul Denver Rio Grande Lrte Rai.road da. l. preferred Jlltnoi« Central New Aork, 13. Mai. (Eigene Kabelmeldung.) Die Tendenz der Fondsbörse war bei Beginn des Verkehrs recht fest. Die Gesamthaltung wurde günstig beeinflußt durch die Steigerung der Rock-Jsland-Aktien, die durch Käufe einer Spekulantengruppe in die Höhe getrieben wurden. E« heißt, daß aus die Vorzugsaktien eine Dividende von 6 Proz. erklärt werden würde. Die Kommissionsfirmen kauften in mäßigem Umfange- Gute Meinung machte sich für Kohlenbahnemvcrtc geltend, besonders für Reading-Aktien, da gerüchtweise von einer geplanten Zurückziehung der zweiten Vorzugsaktien und einer Erhöhung der Dividende ver lautete. Im späteren Verlaufe führten Realisationen zu einem allge meinen Rückschlag. Am Schluß war die Haltung bei ruhigem Geschäft stetig. Aktenumsatz: 860 000 Stück. New Yorker Prodnktciivorse am 13. Mol. lSchloßkurie.: Letzte Han-elsnachrrehten. * Lissabon, 13. Mai. Wechsel ans Paris 636. Goldagio 18. * Hamvurg, 13. Mai, 6 Uhr. Zucker markt. Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88" , Rendement neue Uiance frei an Bord Hamburg per 50 Wo Mai lo.6>, Juni 1O.l>5. August 10,75, Oktober 10,07* „ Dezember 10,Oö. Mär; 10.22'/,. Behauptet. * Praq, 13. Mai. Zuckertest, promvt 24,10—24,20 Aussig LandnngSpl. * Rio de Janeiro, 12. Mai. Kaffee. Stimmung in Rio kaum stetig, Kur» auf London 15.7/32, Standard Nr. 9 4550 (zuletzt 4600). TageSzufuhr 3000, seit 1. Juli 2 734 030, Vorrat in 1. und 2. Hand 12 000, Klarierungen nach den Vereinigten Staaten —, nach Europa —. Stimmung m SantoS ruhig. New Nork Standard Nr. 7 3400 (zuletzt 3400), Vorrat in 1. und 2. Hand 419 000, TageSzufhr 3000, seit 1. Juli 9 102 030, de»gs. in Sao Paulo 6000. 8 London, 13. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Wollauktion. Bei lebhafter Beteiligung war die Stimmung weiterhin fest, speziell für feine Sorten. * Havre, 13. Mai, 3 Uhr. Wolle ruhig. Mai 177, Dezember '177. * Havre, 13. Mai, 6 Uhr.' Baumwolle ruhig. Mai 6734, Juni 67-34, Juli 68, August 6834, September 6834, Oktober 6834, Januar 6834, April 6834. * London, 13. Mai, 5 Uhr. (In Pfund Sterling.) Kupfer ruhig, TageSumsatz 1'200 t, 59.—/, 3 Monate 59.13/9, Maklerschlußpreis 58.18^1 -i» 58.12/—, best felected 62.15/—, elektrolytisches 60.7/6, zweiter Hand strong sheets —. Zinn stetig, TageSumsatz 300 t, Straits 132.—/—. drei Monate 133.—/—, englisches 132.10/—. Blei stetig, spanisches 13.5/—, englisches 13.12/6. Zink ruhig, gewöhnliche Marken 21.17/6, Mai 22.2/6, bessere Marken 22.5/—, gewalztes deutsches 24.15/—. Quecksilber unverändert. - London. IS. Mai. Oelc. VaummoNSl iolo 24 » 10*, <!, Leinöl loto 22 Z 4, Innt-Nngah 22 - 6 <i, Ostobrk.D««mder 22 <> 7», rafstn. ioko 24*6« Ruvol loio maied in Dani« 26 » 6 v, Zunt-Augnst 27- — <t. Dcrpcn. Unö Mio 27 - 7^ >, !iunt 27 » 71, <i- " ^>ntt, IS. Mat. Orl ». Leinöl loko Mai 21 » — «. Jnvi-Slugnst 21 3 < Scptcmder-rercmdcr 21 - 3 <>. Ne» Porter Fondsbörse am 13. Mai. (Sckliistkurie) tuen!« 1 vor.ier ucui> ooraer s neu«? vorder »ri»e» Hella, low Mat LZ4 Ni nuvicr uilra ll Foundn, Nor- 13.25 13.25 Imt Sept: «der W W ihrrn Slavlttdleut» in Ne« Von Delemder Mai» fest, Mat 83 81'» von««»« iolo Mat ll 30 10.44 Juli Sepirmder Me»l Porma «Heal elear« -8^4 7S^ 78-l. 751. Juli De»e«d«r —P-* 00 LT 10.7S 1077 4.45 4.45 in Re« Orlean« loko M >o^> »etrewesracht vrrrolcv«, credN dainncc« ^0° 1.^8 rchmeip, Western Eiram Rohe L vrattzer« 1t'20 - Standard «Hile ö.dO Uostee, iatr Rio Nr. 7 8'st« 7.15 k'.. Lucker 3.42 3.42 Mat 7.05 :>tu» 24.-- 24.22^ stlugak 6.25 515 j heule ssvorher > heul« 1 vorher «rtzc» stetig. Mat InU «aw seh. «chmatt Mat 1S7 > 127 W »vr» short elear Port In» rch«N»e»«f>hr lm Wehen davon in Lvlcaao 10 37-4 10.37'- d.ro.st0 v 10.50 18.25! i8.ro W! M No« i»ü «lio I-iokol Ldetredaktenr: «»»II ««trdt. SeranstvortNG« Redakteur«: tzür deutlide Politit Dr. «. <va»1H«r, NuSIand S. Pestrend, lokal« und söGstsch« «ngeleaenheilen, Mußestunden und DermilLte« «. ». vnttl«, da« geuilletoa R- st. Mustt (t. B.) st. «Utter,»«, Sport und i»erta>»«saol I. Haarfel». stür »t« -anvellettung A. «trchrettz. stür de» Inseratenteil Pan« HstMuan». Samtti» In vetp,i». Druck und Verla, dou T. P»l« In Lewst«. Zuschriften stad »ich! persönlich ,u adressieren, sondern an den Verla«, die »edaktten ove» die «esch»tt»»ell« M Acht«. Dte >orlte,eu»e Rümmer «msußt L2 Letten.