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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190905142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090514
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-14
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
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Bord nehmen — nIS Seekadetteoschnlschiffe verwawdet. Auf de» .Prinz Adalbert" machte Prinz Heinrich, unser jetziger Prinz - Admiral, seine crfte Reise als Kadett und Seekadett um die Erde. Di« alte Leipzig" war in den 80er Johren Flaggschiff des verstorbenen Konteradmiral? Deinhardt. im Matroscu»unde Käpten Punsch" gemannt, und nahm als solches ehrenvollen Anteil an der Niederwerfung deS Buschiri-Aufston-des in Ostafrika und der Unterdrückung des Sklavenhandels. Anfangs der Wer Jahre wurden die beiden Schiffe aus den Listen unserer Kriegs schiffe gestrichen und führen beute als Kasernen bzw. als Maschinendulks ein beschauliche? Dasein. Mit diesen alte« Korvetten ist ein guter Teil der seemännischen Poesie zu Grabe getragen. * Der «esnmtyvrstnnd des Sächsischen ««ftwirt-verbaudes, Sitz Leipzig, nahm in seiner letzten Sitzung mit Entrüstung Kenntnis von den mit Ausdrücken berechtigter Empörung von allen, ehrenwerten Gastwirte» Sachsens eingesandten Zeitungsnotizen, betreffend die schmähliche Beleidigung der Gastwirte durch den Pfarrer Dr. Burck- Auerb ach. die dieser in einer Versammlung abstinenter Pastoren in Zwickau ausgesprochen hat, und erklärt: „daß es eines Seelsorgers unwürdig sei, ein von altersher allgemein geachtetes Gewerbe in dieser unerhörten Weife zu beleidigen." Der Vorstand deS Sächsischen Gast- wirlooerbandeS wird diese Anctelegeubeit zunächst dem Kultusministe rium unterbreiten und auch cm Rechtswege die Ehre der sächsischen Gastwirte schützen. h. ltzege» de« Fortfall d«S Anknnstsstempels ans Briesen haben sich alle Handelskammern ausgesprochen und eine Neide schwer wiegender Bedenken voraebracht. Sie betonen, daß der Ankunftsstemvel aus den Postsachen bisher den Adressaten als ein Beweis dafür diente, daß die Postsachen fristgemäß befördert und rechtzeitig am Empfangs orte anoekommen sind. Verzögerungen in der Zustellung der Post- jach.n können letzt, bei Wegfall des Ankunftsstempels, der als eine amtliche Feststellung der Ankunftszeit anzrklchen ist. in keiner Weise mehr nachgewiesen werden. Jeder Briefträger, der vielleicht für wenige Postsachen noch einen längeren Weg zu machen hat, wird in Versuchung geführt, seine Austragung auf gelegenere Zeit, wenn auch nur bis zur nächsten Bestellung zu verschieben, ohne daß eine Kontrolle darüber möglich wäre. Die Handelskammer Desiau betont, daß eine Rechtsuosicherheit auf dem Gebiete des Brief, und Postkarten verkehrs entstanden ist, chie außerordentlich bedauerlich und deren Be seitigung daher sobald al? möglich zu wünschen ist. Die Trcibnrger Handelskammer bemerkt: .Wie soll der Geschäftsmann zum Beispiel bei nicht rechtzeitiger Erfüllung eines Auftrages nachweisen, daß dieser nicht zu richtiger Zeit in feine Hände gelangt ,st. Namentlich bei ge richtlichem Austrag einer Sache rst es häii'ig von der größten Wichtigkeit, daß eine Nachweisung der hier gedachten Art vorhanden ist. Es kann nickt dem mindesten? unterliegen, daß der Ankunfts stempel ein Schutzmittel gegen Fahrlässigkeit der Angestellten eines Be triebes in Behandlung der ettva anvcrtranten Briefschaften darstellt, aber auch die Post hat doch gewiß großes Interest« daran, ein Kontroll- mittel gegenüber ihren Beamten zn besitzen." * Motette in der Thomaskirche. Bei der am Sonnabend, den 15. Mai, nachmittag? Uhr in der Thomaskirche stattfindeuden Motette gelangen zur Aufführung: Choral sA-Molls pour Grand Orgue von Casar Frank und .Nus der Tiefe" für 8 Solostimmen und acht- stimmigen Chor von W. Rust, letzteres in 2 Teilen. * Kirchenmusiken i« der Nikolaikirche. Sonntag, den 16. Mai, ge langt bei der Kirchenmusik in der Rikolaikirche, vormittags 1410 Uhr, .Dem Herrn will ich singen", von G. Schreck, und Donnerstag, den 20. Mai lHimmelfahrt) „Lobet Gott in feinen Neichen", von I. S. Bach, zur Aufführung. * Ter Arnuenoeretn zur ArbeitStefchaffmig für vetzürftige hielt gesiern vormittag im Evangelischen BereinShauS, Roßstraße, feine 18. .Haupt- neriammlunq ab. Eröffnet wurde dieselbe von Herrn BereinSdirrltor Pastor Jacobi mit einer turzen Ansprache. Es kam in derselben kaS Bedauern darüber zum Ausdruck, daß dos vergangene Jahr leider nicht dir Erfolge ge bracht habe, wie das vorangegangeue. Der Jahresbericht wurde von der Bor- fitzenden, Frau Regierungsrat Heyn«, erstattet. Aus demselben ist hrrvorzu- heben. daß da- letzte Geschäftsjahr; jedenfalls unter der Wirkung der all gemeinen wirtschaftlichen Depression, bezüglich des Umsatzes, der Tages- einnabmen und der Arbeitslöhne gegen das Vorjahr leider leinen Fortschritt erfahren habe, obgleich der Verein von verschiedenen Fabriken, von der Stadt usw. io seinen Bestrebnngr» unlerftützt worden fei. Was die Erfah rungen mit der Arbeilsvrrmiltelung betreffe, so seien fast durchgängig gute Resultate zu verzeichnen; die Arbeitsbeschaffung werde in den weitaus meisten Fallen jeder anderen Unterstützung vorgezogen. Verschiedene Beispiele an- der Wirksamkeit deS Vereins illustrierten die segensreiche Tätigkeit desselben. Be- jouter» beliebt gemacht baden sich die Abend-Nähfcknle«; sie wurden von 1l98 Mädchen besucht. 19 besoldete und 6 freiwillige Lehrerinnen waren dafür tätig. Wön'chenswert sei es aber, daß immer mehr tunge Märchen dieser Einrichtung zugeführt würden. DaS Lehrgeld beträgt monatlich nur 60 Pfennige. Es wurde Lana den Förderern und Freunden deS Vereins warmcr Tank aus« gesprochen, unter anderem wurden von Fran Kommerzienrat Sening 1003 .äl gestiftet. Der nächste Punkt Ler Tagesordnung beiraf den Kassen« brricht; er wurde von Herrn Direktor Riedel gegeben. Einleitend betonte Herr Riedel, daß trotz der wirvchastlich nicht ganz befriedigenden Erfolge ein BeimögenSzuwachS von über 3000 zu verzeichnen sei. Betrachte man da- letzlc Geschäftsjahr im Verhältnis zu den vorbergegangenen 17 Jahren dem Turchschuitt noch und srd« man ab von den besonders günstigen Erfolgen L,S rortetzten Jahres, so könne man immerhin zufrieten sein. Der Kafscubericht bilanziert in AuSgasen und Einnabmen mit rund 89 796 Die Tages einnahmen stehen mit 68 538 ^ll zu Buche (gegen 77 000 im Vorjahre). Lagrrbestände waren in Löhe von 36 788 oorhanven. Der BermvgenS- l'rfiand des Vereins beziffert« sich beim letzten Abschluß auf rund 7t 010 Rach Vornahme verschiedener kleiner Statutenänderungen wurde die Haupt- vrriammlung geschloffen. * Tie »Deutsche Kulturpartei" hielt am Mittwochabend im Saale de» Zcutraltbeaters eine öffentliche Versammlung ab, in der der Gründer dieser Partei, HerrDr. E. Hornesfer-München, über.DerKampf um den Religions unterricht und die kommenden LandtagSwablen" tprach. Ter Redner behandelte eingehend die von der Lehrerschaft ausgestellten Thesen und sprach sich im großen und ganzen in beifälligem Sinne aus. Den Katechismus will er aber so lange b,Gehalten haben, bi» ein geeigneter Ersatz für ihn geschaffen sein werde. Ueber- > chcnd zu den kommenden Landtagswahlen, polemisierte der Redner gegen die Rationalliberalcn und die Freisinnigen. Seiner Ansicht nach ist nur die Kultur- Partei berufen, bestehende Schwierigkeiten zu heben und dem politischen Leben neues Blut zumführen. * Herr Raisassessor Dr. W. I. Müller iu Dresden ist zmn rechts kundigen Senator der Stadt Osnabrück gewählt worden. Er ist in Leipzig am 23. November 1879 als Sohn des Fabrikbesitzer- Äug. Mütter geboren und hat hier die Thomasschule und die Universität be sucht. Als Referendar ist er bei den Amtsgerichten Leipzig und Neu stadt, bei der Deutschen Bank, bei Rechtsanwalt Dr. Felix Zehme und dem Kgl. Oberlandesgericht Dresden tätig gewesen. Noch Ab legung der Ässcstorenprüsung ist er als Ratsassessor rn Dresden an gestellt borden. * 15. Bölkerschlachtdenkmals-Lotterie. Am 3 Ziehungstage wurden an größere» Gewinnen gezogen: Nr. 186856 mit 100 ^l, Nr. 190 707 mit 500 ^l, Nr. 31 264 mit 100 Nr. 37 195 mit 100 ^l, Nr. 34 453 mit 300 .ll, Nr. 24 533 mit 100 ^l, Nr. 65 518 mit 100 Nr. 100 757 mit 100 .<l, Nr. 67 829 mit 100 Nr. 35 250 mit 100 Nr. 106 385 mit .kl, Nr. 50 582 mit 100 ^l, Nr. 152 702 mit 200 -l, Nr. 28 801 mit :i00 .kl, Nr. 56 883 mit 100 .kl, Nr. 67 573 mit 100 Nr. 99 768 mit -'.00 .kl, Nr. 42 288 mit 100 .<l, Nr. 69 020 mit 300 ^l, Nr. 184 943 mir 100 .4, Nr. 23 620 mit 100 .kl, Nr. 135 762 mit 200 ^l, Nr. 182217 mit IW .kl, Nr. 194 314 mit 1000 jOhne Gewähr!) — Heber Geographisches in Poesien des Orient- verbreitete sich iu in der jüngsten Jachsitzung des Vereins für Erdkunde Herr Professor Dr. HanS Stumme. Das geographische Element ist in den Poesien der orientalischen Welt, weben anderen Elementen, sicherlich stark vertret«» — so stark sogar, daß ein Vortragsabend nicht anS- reichen würbe, dies Thema in seinen Einzelheiten zu erörtern. Deshalb wurde der Begriff des „Orients" vom Redner ft'ir diesen seinen Vortrag nicht wenig im Umfange beschränkt, und die Erörterungen richteten sich hauptsächlich auf daS Geographische in den Poesien der semitischen und hamitischeu Völker, unv hier und weiterhin namentlich der Völker isla mischer Religion, wie der Türken. Perser, Kurden, Hausta, Fulbe usw. Durch zahlreiche Literaturangaben und Geinchtprobcn kennzeichnete der Vortragende das geographische Element verschiedener Kategorien sder paläontologischen, anthropo-aeographischen, phpso-gevgraphischen, meteoro- logischen) im angegebenen Literaturnmsanp: wir wurden mff den dies- betreffenden Inhalt von Stucken an? dem Alten Testamente bingetviesen lJakobSkegen. Deborahlied, Hiob. Psalmen), und poetische Schilderungen von Gewitter. Stammesiehden, Seesturm u. ä. bei älteren oder neueren arabischen Dichtern zogen in buntem Wechsel an unS vorüber. Ferner wurden wir bekannt gemacht mit geographischen Neimrätseln der Araber, mit der geographischen Svruchdichtnng der Araber und der Berber, mit mnemotechnisch-geographischen Liedchen dieser Völker, oder mit alten oder neueren Kriegsliedern der Türkvölker. Kurden oder Fulbe. Jenes letzt genannte sosrikanische) Volk besitzt direkte Re,mchroni,ten lür die KriegSzüge feiner Häuptlinge und König«, und in viele» Tausenden von Versen werden von solchen Dichtern die Marschrouten der kriegerischen Expeditione« unp di« Taren auf denselben gereimt besungen. Iu solchen Gedichten ist der geographische Gehalt natürlich sehr bedeutend. Wichtig sind sie hauptsächlich auch deshalb, weil in ihnen von zahlreichen, später hin verschwundenen Oertlichkeiten die Rede zu sein pflegt, so daß für ein späteres Zeitalter solche Reimchroniken bisweilen die einzige Quelle bilden für die Feststellung des ehemaligen Qrtsbcstandes afrikanischer Gegenden. Der Vortragende richtete an die BerusSgeographen die Mahnung. Bücher nicht beiseite zu lassen, wenn deren Titel rein lin- gnistisch-philologiscben Charakter aufwiesen; denn gerade Bücher mit ganz ungevgraphiscb aussehenden Titeln swie „.Handbuch der Haussa- sprache", „Dichtkunst der Schluch". „Literatur der Türkvölker" o. 5.) böten ost geographisches Material in Hülle und Fülle. * Die Handschriften des Berliner Verbrechers a«d des ^..pziger Mörder-. Bis zur Stunde ist eS der Berliner Kriminalpolizei noch nicht gelungen, de» geheimnisvollen Verbrecher? „Winkler", der in der Körnerstrabe in Berlin seine Wirtin, Frau Reschke, Niederschlag, hab haft zn werden. Daß es sich bei diesem Verbrecher um ein nur durch Zufall mißglücktes Attentat auf den Geldbriefträger handelte, haben wir bereits in unserer SonntagsanSgabe ausführlich geschildert, in der Rubrik „Vermischte?". Da das Berliner Verbrechen gen an nach dem Muster des Doppelmordes in der Wind mühlen st raße ausgeführt ist, lag natürlich die Frage nahe, ob die beiden Verbrechen von ein und derselbe» Person aus geführt seien? Wichtige Anhaltspunkte zur Lösung dieser Frage geben die Postanweisungen bzw. die Handschriften auf diesen. AuS Berlin wird uns dazu geschrieben: „Wenn man die vorliegenden Post anweisungen des Verbrecher? au? der Körnerstrabe in Berlin mit den Schriftproben vergleicht, die von dem Mörder der Friedrichschen Ehe leute vorhanden sind, so möchte man trotz der Gleichartigkeit beider Verbrechen annehmen, daß zwei verschiedene Schreiber in Frage kommen. Allerdings muß man berücksichtigen, daß S sich hier auch um raffinierte Schriftverstellung handeln kann. Das ergibt sich ja schon ans den Berliner Postanweisungen. Auf der einen ist die Adresse zum Beispiel in ganz anderer Weise geschrieben, wie auf der anderen. Und man sieht «nschwer heraus, daß der Schreiber feine Hand verstellt hat. Ein mal ist die Schrift in der Lage nach rechts uud dann wieder links liegend usw. Aehnlichkeiten mit den Leipziger Schrif ten lassen sich aber trotzdem verschiedene fest st eilen. So stimmen die beiden lateinischen V7 auf der Postanweisung über 6 in ihrem Ausgang auffallend mit demselben Buchstaben aus der Adresse der an Herrn Weber gerichteten Briefe überein. Auch die Schreib weise deS „ch", daS im untereu Teil stark nach recht» gezogeu ist, würde die gleiche sein; ebenso die Formen deS „d" im Ausstrich und des „G" und „r" im Anstrich fs. die Unterschrift G. Bartel auf dem Abschnitt der einen Leipziger Postanweisung). Sonst aber lassen sich auch wieder grundsätzliche Verschiedenheiten feststellen. Nun kann man ja allerdings — der Verbrecher hat das selbst geschrieben — auf die Leipziger Schrif ten nicht viel geben; denn der Mörder will hier nach einer Vorlage ge malt haben. ES könnte also ganz gut der Fall sein, daß die Berliner Schrift seine eigentliche Handschrift wiedergäbe. Man wird darüber erst die Gutachten der Berliner Schreibsachvcrständigru abwarten müssen. — Eine andere Frage wäre die, ob der pp. „Winkler" vielleicht identisch wäre mit dem Attentäter auf den Geldbriefträger Rübner. Auch hier könnte nur die Handschrift Anhaltepunkte geben, und es sollen sich bei der Vergleichung i« Berlin hier schon mehr Sehn lichkeiten gefunden haben. Genauere Nachrichten sind aber noch nicht veröffentlicht." — Die vier Jahreszeiten in «aturfarbigen Ausaahmen zogen als das Ergebnis der Wanderungen von vier Amateuren in der jüngsten Arbeits versammlung oer Gesellschaft zur Pfleg« der Photographie vor Len Ange» ei»'« größeren, im Deutsche» Buchgewerbrhaufe versammelte« Kreise» vorüber. Durch die Projektion von über bunkert Autochrombildrrn vorwiegend laiidschaftl'chen Charakter» erschloß sich damit ein« bunte Welt von höchstem malerische» Reiz unv öffnete gleichsam ein: Galerie von ausgesucht künsilerischr» Motiven. Künstlerischer Blick hatte die Beteiligten, E. Weinaärtuer, Dr. Engelken, Walter Zenker rmd Max Schiel, geleitet, als sie daraus auSgingen, die vier Jahreszeiten, wie ist in Ler Landschaft ihren Ausdruck finocn, in die Kammer zu bannen nnd ruech sie V"» wechselnde Farbenspiel in der Natur festzuhalten. E» gelang ibnen ans da» glücklichste. Architekturen und ganze Stävtebilder, von sonnigem Glanze ifferslrablt, tauchten auf, blumige Wiesen und dunkle Wälder, eisige Gfild« mit zackigen Frostfiaureu, bunt leuchtend« Hovnnderbn'che -nd Kirschbaumgelände im Blütrnschnee. Wie der goldige Schimmer der Abendsonne zwischen Leu Stämmen d«S Forstes über den Schnee hnlcht, wie Tunst und Nebel über den Neckar ziehen, wie im beginnenden Lenz die Knospen au» Weiden «nd Pappel« zu breche« beginnen, wie der Buchenwald im Herbst la feurigen Tinten erglüht, purpurrote Rosen Gemäuer und Pforte« umschlingen und die alte» Straßen und Plätze Rotken- burgs in ihrem mittelalterlichen Eharakt»r in warmem Lichtschein erglänzen, La» spiegelte sich in den einzelnen Bildern mit einer wund.rbaren Nalurlreue wider. Ein StimmnugSbtld au» dem Leipziger Ueberschwemmu..g7z«biet mit all den feine» Effekten von Wollen- und Wofferbelichtung schloß die bunt« Reihe der Naturauinahmen aus dem Wandel der Jahreszeiten. r Zum Sroßsteiuberger Raubmorde. In der Untersuchung gegen den oder die Mörder der Modistin Conrad ist es für die Behörde von Wichtigkeit, Zeugen für folgende Vorgänge zu finden. Eines Tages im Sommer vergangenen Jahres, abends gegen 9 oder zwischen 9 und 10 Uhr, ist im hiesigen Restaurant „Zum Paradies" Grenzstraße 33 ein unbekannter Mann mit einer Zeche von 0 durchgog-mgeu und hat sich, verfolgt von einem Gaste des Restaurants und einem Knaben, nach der Kuchengartenstraße geflüchtet. Der Kellnerin des Restaurants gegen über hatte er sich als Pferdehändler Wolf ausgegebcn und hatte erzählt, daß er im „Dresdner Hof" in Leipzig-Sellerhausen verkehre. Die be treffend« Kellnerin und alle die Personen, insbesondere die Gäste des Restaurants „Paradies", die am fraglichen Abende mit dem Zechpreller in irgendwelche Berührung gekommen sind, werden ersucht, sich beim Untersuchungsrichter Dr. Leonhardt, Neues Landgericht, Elisenstraße 64, oder bei der hiesigen Kriunualpolizei, Polizeiomt Wächterstraße, zu mel den, und zwar schriftlich. — Tte Sektion IX «er Lageret-BernfSgenosfenIchaft hielt gestern unter Vorsitz Le» Herrn Richard Geißler ihre 23. ordentliche Sektionsverlamm- luag ab. Wie ans Lrm hierbei erstatteten Geschäftsbericht bervorging, zählte die Srltion am 31. Dezember 1908 7203 Betriebe mit 84 551 Versickerten, 221 Betrübe mebr al» im vorangegonqenen Jabre, wobei an Entschädigungen 3l1 495.6t aufzubriuqrn waren. Insgesamt stellte sich die Zahl der bei der Lagerei-Beru^nenossensckaft versickerten Betrieb« aller neun Sektionen auf 68 715 mit 358 89t Versicherten. Di« Versammlung genehmigt« einstimmig La» von Herrn Richard Einkorn vorgetragene gesamt« Rechnungswert, da» einen Berwaltunftsauswand von 36 210 auswies. und stimmte dann dem Ver- wallung»koslenetat sür da» Jabr t9l0 zu. Bei ken Wahle, wurde« di« ans- scheidens«» Herren Richard Geißler (Frttsch är Simon) und Georg Davler kV. Aapler L Söhn«) einstimmig wieder in den Vorstand berufen, al» Ersatz männer di« Herren Paul Kirsckbanm und Erich Schlegel nrngewählt nnd zn Mitgliedern d's AuS'ckusses zur Prüfung der Rechnung die Herren Emil Kummer, Felix Wolf und Richard Klingst, zn Ersatzmänner« die Herren Georg Wolf, Walter Oelßner und Hugo Meyer ernannt. * Uuanbringltche Postsendungen. Bei der Ober-Postdiresttoa hier lager« die nachbezetchnete» unanbringliche« Postsendung«!!. Ein schreibbriefe. Lu» Leipzig: An Han» Wendler in Leipzig, Duiourstraß« postlagernd vom 23. 12. 08, an Fra« Fanny P c-^areon« in Wie« XVI vom 8. 1. OS, an Frau Martha Wolf in Berlin 0. 19, Friedrichsgrocht 61 vom 1b. 3 19, an Ad. Naundorf, Monteur in Leipzig, Gustao-Bdols-Straß« 24, 1. vom 4 1. 09. an Frl. Paula Helkttin, Dorpat (Roßt.) vom 81. IS. 08, a» Buchhalter L. Rübling in Leipzig, Eliirnftraße S, vom 11. 1. OS, o« General- naentor ler Union, Allgemeine Verfichrrnagg-Aktien-Gesellschast in Berlin, Neu« Friedrichstraße 7l, ll. vom 28. 18. 08, an Robert Gaßman» in Pari», 12 Rue r, Lancsy vom SO. 11. lH an Johanne« Vfaanntel in Leipzig, Gerberstraßr 5S IV. link», H.-G. vom 20. 1. 09, an Arnold Frieln 1» Aden (Arabien) vom 1. 1. OS, an A. Lalstg, Handlchuhigbrik in Burg städt vom 24. 2. 09, an Polizeirat Bennewitz irr Lripziz vom 28. l. 09, an D. Ballirr in Maston» L- fitte kAranre) vom 8. 8. 09, an Roth in Leipzig, Quer straße 4, l. r., vom 9. 8. 09, an FawMe Hess« i« New ß)ork (U. St. A.) vom 14. 12. 08, an F. Müller L Eo. in Berlin, Schlesische Str. 8, vom 88. 8 09, an Frl. Anna Konittk in Dreoven-N., Grund I, vom 7.3.09, an Frl. Asta Martu» in Leipzig,Sporrraaffe 10, vom 20.3 09 anOttoStrinaner in Berlin,Echle-w gerUser3, vom 22.3.09 an Irma Winter in L.-Lindenau, HoUeistr. 8, vom >9.3.09 au Paul Funke in Le pzig, Eliienttraße 70, III., vom 3l. 3. ( 9. AuS Leipz'g-GodliS: An I Rohde in Maqeburg, Blumengasse, vom 5. 3. 09. Au» Leipzig-Neu- scköneftld: An Curt Heine in Leipzig, Albertstraße 12, II. l„ vom 7. 2. 09. Au» Leipzin-Plaawitz: An Frl. Olga Weinbrechrr in Borna bei Chemnitz, vom 6. 3. 09. Au- Leipzig-Stötteritz: An Margar. Fischer in Nizza, rne garnier, vom 16. 2. »9. Gewöhnliche Briefe mit nicht angegebenem Wert. AuS Leipzig: An M. S. l in Pirna, postiag. vom 1. 12 OL an Fron Helene Eebrstck in Leipzig-Lindenau, GutSmulhSsir. 20, ll., Hof m. vom 15 3. 09. AuS Leipzig-Eulritzich: An Fritz Reuter, Schleifer in Sckösderg tri Scehaulell (Altm.) vom 5. 1.09. Aus Leipzig-PIagwitz: An Johannes Sckinke in Leipzig, hauptpostlagernd vom 27.2.09. Aus Leipzig-Tbonlerg: An M. R. 1626 in Greiz, postlagernd vom 4.1.09. Posianmeitungen. Aus Leipzig: Au Frl. Looije Grundmaon in Görlitz vom 12. 1. 09 über 2 50 an H. Schröter in Leipzig-Vo., Airchstraße 40, vom 2. 1. 09 über 6 an Theodor Preuße in Berlin A., Fröbelslrasie 15, vom 28. 1. 09 über 5 an Frl. Emma Fiekler in Leipzig, Querstraße LK, II. r., vom 36. 1. 09 über 40 .e», nach Wilhelm-Laven vom 16.9.08 über 4 90 nach Leipzig vom 27. 8. 08 über einen Nacknabmebelrag von 5 >li 25 aus Posen 1, an Rechts anwalt Dr. Thiermann in Leivzig, Markgrafenstr. 2, vom 22. 2. 09 über 4 ^l> 60 an Ewald Schäfer in Leipzig, Peterssieinweg 1, III. r„ vom 1. ll. 08 über 3 75 unv rach Leivstg vom 10 II. 08 über 5 Aus Leiv ig- Gohlis: Nach Milvenau bei Aunabeig Erzg.) vom 23. 10. 08 über 3 an Gronau in Leipzig-Goblis vom 29. 3. 09 über 5 Aus Leipzig- Plagwitz: Nach Essen Ruhr) vom 13. 11. 08 über 29 80 Pakete Aus Leipzig: An Frau Franziska Gruguric in Josip-Dol bei Ogalrn (NroaNen) vom 13. 2. 08, an Bürgermeister Eull in Heßlar bei Leistungen vom 9. 2. 09 und au Frau Martha Schneider Klrmpnerm. in L.-Reudnitz, CrusiuSstr. 1, III. 1. vom 24. 12. 08. — Die unbekannten Absender daben ihre Ansprüche binnen 4 Wochen bei einer Postanstalt Les ObervostLirettionsbezirkS Leipzig geltend zn machen. Wenn sich innerdalb dieser Frist zur Empsangna-me Berechtigte nickr gemeldet haben, wird über die Geldbeträge zugunuen der PosiunterstützungSkaffe veriügt und Ler Inhalt der Pakete zum Besten Lieser Kaffe öffentlich ver steigert werden. * Der Rene Leipziger Tierschntzverei« hielt am 6. d. M im Hotel Fürstenhof seine Monatsoerjammlung ab. Der Vorsitzende begrüßte die Er schienenen unv gerächte zunächst der seit der letzten Veriammlung Verstorbenen, unter ibnen Les Ehrenmitgliekes Les Vereins Herrn Propst Dr. Landsteiaer in NickelSburg. Alsdonn hielt Herr Sckulvireltor o. D. Engler auS Klotziche einen Vortrog über „Instinkt oder Seelenleben höher organisierter Tiere. Eine Zeit- und Streitfrage." Weiter wurde aus Len beqrünLeien Vorschlag des Vorsitzenden eine an den Rat der Stadt und an die Königliche Amtshauptmaonschast zu richtende Eingabe gutgeheißen, in der schärfere Maßregeln gegen den Frosch sang, insbesondere auch die Unterdrückung der mit diesem velbundenen Tier quälerei erbeten werden. M ttcitungen LeS Äorsttzendrn beschlossen den Abend. —r. Sonderzng. Zur Erleichterung de» Besuch» de» Mnlventale» wird die Sächsilche Staatsbabnveiwallung am Sonntag, de» 23. Mai einen Sonderzug zu ermäßigten Preisen vormittag» 7 Uhr 10 Min. vom diesigen Dresdner Bahnhote ablassen, der vormittags 7 Uhr 36 Min. in Naun hof und 7 Uhr 50 Min. in Grimma, Oberer Bahnkof, eiutrifst. Die Rückfahrt findet von Grimma, Oberer Bahnboi, nachmittags 7 Uhr 55 Mio. statt, so daß die Ankunft auf hiesigem Dresdner Babnhose 8 Ubr 37 Min. abends erfolgt. * Tie hiesige Ortsgruppe des Deutschen Frauenbundes veranstaltet am 15. Mai, nachmittags '/,5 Uhr im Plaueniaale des Zoologischen Gartens ihre erste Vortragsversammlung, in der der Reichstagsabgeorduete Dr. Otto Arendt über die Reichssinanzreform sprechen wird. * Hiilstav-Adolf-Verein. Der Leipziger Gustav-Adolf-Zweigverein feiert am Himmelfa rtstai, Donnerstag, den 20. Mai, in Zebmen bei Gaschwitz seiu Jahreslest. Der Gottesdienst soll um '/,4 Uhr. die Nachveriarnmlung im G>st- hos Uhr beginnen. Bon den Lei'vziger Festbesuchern ka m der 2 Uhr 5 Min. vom Bayrischen Bahnhof abgedende Zug bis Gaickwitz benutzt werden, vou wo der Festort zu Fuß in V« Stunde zu erreichen ist. * Ter Deutsche Kriegerverein Leipzig hielt am 8. Mai einen zahlreich besuchten Familienadend im Neuen Gasthof zu Gohsts ab. DaS fast überreiche Programm bot Konzert, von Ler Kapelle 106 in bekannter schneidiger Weise auSgesüdri. Herr Rolsch erntete mit feinen Gesangsvorträgea große» Beifall und Herr Rügamer batte mit seinen humoristischen Vorträgen die Lacher auf seiner Seite. Von Mitgliedern des dramatiichen Vereins „Minerva", Leipzig, unter ihrem Regisseur Herrn Riitinger, wurden die Stücke „D e beiden Herren Leutnants" und „Das Schwert des Damostes" flott un» gewandt aufgesührr. Die Palme Les Abends errang sich aber Herr Lehrer O. Sckick mit der Mandotinengestlstchaft „Harmonie", Leipzig, die drei Konzertstücke klangvoll und mit allen Feinheit'» zum Besten gab und damit stürmischen Beifall erntete, so daß zick die Herren zu einer Zugabe verstehen mußtra. Ein flotter Ball beschloß die Festlichkeit. * Ihre Meisterprüfung legten die Herren Wilhelm Rentmeister. Fritz Flake, Otto Speiik. Ludwig Pape, Otto Tailatt, Kart Sanstedt, Hubert Schuh macher, Heinrich Roth, Adolph v. d. Fecht, Matthias Holbacb, Pau: Gerber, Martin Becker, Willy Kradneseld, August Riecken und Louis Bachmann mit bestem Eriolge vor der Prüfungskommission der Grwerbekammer sür das Fieifcherhandwcrk zu Leipzig ab. Mit Ausnahme des zuletzt Genannten halten die Prüflinge den Frühjahrskurjus der flleischerfachschule besucht. Die prattische Prüfung bestand sür die ersten acht Personen in der Schlachtung eines Schweines mit Wurstmacher! und für die üvrigen Prüflinge in Ler Scklochtung eine- Ochsen, welche Arbeiten zum Teil in der Schlachlhalle des Scklachthoses und zum Teil in den Räumen der Fachschule vorgenommen wurden. Die theoretische Prüfung land im SidnngSzimmer der Fleischerinnung statt. TaS Resultat war durchweg ein gutes, so Latz durch Len Vorsitzenden Ler Kommission, Meister Saupe, unter deu herzlichsten Glückwünschen der Meisterspruch er folgen konnte. * Lleinarbeiterstretk in Leipzig. Von den 178 in Len Ausstand ge tretenen Steinarbeitern Laben 40 zu Len neuen Bedingungen die Arbeit wieder ausgenommen und 5 sind abgereist. Die in Arveit getretenen Gehilfen hoben sich bereit erklärt, 10 Prozent ihres Arbeitsverdienstes in die Streikkasse abzasübren. * Die städtischen Straßenreiniger beauftragten in einer Versamm lung ihren Arbeiterausschuß, zur Abstellung einer Reihe Mißstände, die im Lohn- und Arbeitsverhältnis zutage träten, die erforderlichen Schritt« einzuleilca. * Ter siebzigste Geburtstag Her TodcStag. Auf reckt tragische Weise kam der in ter Wintergarteustraße wotnhasle Dienstmann und Handelsmann Wilhelm Nilius umS Leben. Ter alte Mana, der am Mittwoch seinen 70. Geburtstag gefeiert batte, erlitt, als er in der Nacht Len Abort anisuchen wollte, »inen Sckwächeansall. Er ließ die brennende Petroleumlampe fallen, die zersprang. DaS auSlaufende Petroleum entzündete sich, wobei der hilslo e alte Manu am ganzen Körper so schwere Brand wunden erlitt, daß er wenige Stunden nach seiner Einlieferung ins Kranken haus starb. * Ja Haft genommen wurde eine 23 Jahre alte Schneiderin, die ans einer Wohnung in der Burgstraße eine Partie Kleidungsstücke ge stohlen hatte. 4 i E) kirkenv/sssen deksuptet trorr nUerkkeuerncdsiouagea 88INVN SIMMIM ?lLtr in eksi-»i-»1»n R»lsts cker empkedleneverren »ssr-pilsevmMel Slams! pvodloiff immsv gsdrnuefti Jalws LlMIwvr, riÜASl »Illi?iLll1llO8.
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