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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190905142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090514
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-14
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
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Rr. 133. 10». Jahr«. Leipziger Tageblatt. seit« «ach wie vor Gegner de« BandrrolesystemS und würden im Interesse der ZigarrenNeinbetriebe und Zigarrenarbeiler gegen die Bauverole stimmen. Der Wortführer der Konservativen erklärt den neuen Bor« schlag Müller-Fulda für sebr beachtenswert. Er habe Vorteile lür Händler. Fabrikanten und Tabakbauer. Daher sei zu wünschen, daß sich die Parteien jetzt zunächst dazu äußerte». Bon drrReichSpartei wird der Vorschlag gemacht, 5 Millionen für Entschädigungen au-,usetzrn. Freilich sei Voraussetzung, daß genügend Geld einkomme. Gegen diesen Vorschlag Wendel sich der Vertreter der Freil innigen. Bei anderen Gesetzen habe man Entschädigungen nur dann gezahlt, wenn ein Monopol eingelührt wurde. Es lei un möglich. aui jede neue Anregung sofort einzugeben. Jetzt komme doch überhaupt jeden Tag ein neuer Vorichlag. Gestern seien die Konservativen mit Feuereifer für die Wertsteuer eingetreten, heute wollen sie wieder etwas anderes. Es sei jetzt nur wichtig, die Ent scheidung über die Banderole herbeizuführrn. Ein Zentrumsmitglied fordert die Regierung auf, sich darüber klar zu werden, ob der neue Vorschlag brauchbar sei. Der Vorsitzende Dr. Pausche halt e- für richtiger, die vriwjipielle Frage ;u erledigen. Jetzt in die Beratung drS Vorschlags Feist-Jädicke einzutret^n, sei doch wohl »ich t der rrchtige Weg. Bis rur zweiten Lesung lei die Mög lichkeit geboten, den richtigen Entwurf auf dieser Grundlage auSzuarbeilen und dann zu beraten. Auf einen einfachen Antrag hin könne man in die Beratung eines neuen Vorschlag« nicht «intreieu. Hiergegen wird von konservativer Seite Widerspruch erhoben. Man könne auch den neuen Vorschlag nicht auf die zweite Letung verweilen, weil dadurch den Interessenten die Gelegenheit genommen werde, sich zur Sache zu äußern. Daß der Freisinn so s hr auf der losoriigen Ab lehnung veS Banderoleprinzips stebe, habe offenbar leinen Grund darin, daß sie mit ein?r Mehrheit für die Banderole >m Plenum rechneten. Abg. Kreth (Kons.) beantragt, d,e Abstimmung über den grundlegenden ß 2 der Regierungsvorlage auozu'etzen und die Vorlage im übrigen zunächst weiter zu beraten. Tie Grundlage der Beratung kann der neue Vorschlag Feist-Jädicke sein. Der Vorsitzende Dr. Pausche erklärt das für «cfchSltSUitznuusSmStzig nicht zulässig. Er schlagt vor, jetzt die Abstimmung vorzunehmen. DaS sei aber nur zuläisig. w nn niemand au- der Kommitstou widerspreche. Gegen diesen Vorschlag wird aber Widerspruch erhoben. Der Vorsitzende will nunmehr über den gestern ausgesetzten Artikel 4 de« Entwurfs der Subkommifsion, brtr. da-Inkralttreteu deS gestern im übrigen angenommenen Entwurfs, abstimmen lassen. Abg. Lrrth (Kons.) erhebt hiergegen Einspruch, da jetzt nur über die Vorlage der Regierung abgestimmt werden tönne. Dr. Pausche widerspricht dem. Die Tagesordnung lasse nur seine Auffassung zu. Abi. Dr. Weber (Natl.) unterstützt diese Auffassung. Abg. Lrertz (Kons.) stellt nunmehr formell den Antrag, die Beschluß fassung über Artikel 4 auszuletzen. Vorsitzender Dr. Pausche wider spricht dem, fragt aber die Kommission, ob sie damit einverstanden sei. Tie Mehrheit her »ommtsstou nimmt den Antrag Sreth an. Dors. Paajche: Ich wnß nicht, w a- jetzt eigentlich noch be raten werden soll. Ich muß mir überlegen, ob ich die Führung der Geschäfte weiterbehalten kann. Wenn gegen die Grundsätze der Geschäftsordnung gehandelt werden soll, dann kann niemand mehr Geschäfte leiten. WaS soll dann eigentlich geschehen? Abg. Kreth: Da« ist sehr einfach. Nach §2 der Regierungsvorlage kommt 8 3 zur Beratung. Vorsitzender Dr. Paasche: Soll denn jetzt der konkurrierende Ent wurf durchbcrateu werden, nachdem ein Entwurf bereits vorgelegt und angenommen ist? Abgg. Dr. W einer (Frs. Vpt.), Dr. Weber (Natl.) und Seyer (Soz.) stimmen dem Vorsitzenden zu und der l tztere meint, daß der Bor- da« Plewn» gekrackt wardea müssen — DerKommission hat sich einegroßeErregungbemächtigt. Dr. Paasche M den Borfitz an seinen S tel kv'e rNN^M! LpM M.) ad. Es' entsteht ein «raßer Aufruhr. Dr. Weber iNatl.) erklärt, datz feine Areunhe nach dieser v rgewa ttgu«, sich nicht mehr «n her vcratua, be teiligen würbe«. Rattoualltberale unb Freisinnige »erlassen den Saal. In diesem Augenblick stellt Abg. «»über (Ztr.) den Antrag, die Sitzung zu vertagen. Dieser Antrag wird von den noch im Saale befindlichen Parteien angenommen und auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung auf Vorschlag des Abg. Späh« (Ztr.) daS Fiuauzgesetz gestellt. Sckatzsekreiär Dr. Sybow, der in diesem Augenblick au- der Budget kommission, wo er zeitweilig an den Beratunzen teilnimmt, wieder er schienen ist, bittet jedoch, morgen die Fahrkartensteuer zu beraten. Dieiem Wunsche wird entsvrochen. Tr. Paasche hat hcn Vor sitz her F naiijkammission enbgültt« utedergelcgt. Dev pariser Ooststveik. Aus den beute au- Paris vorliegenden Meldungen geht hervor, daß sich der französische Beamtenstreik zum Glücke des Handels — wenigsten- bis heute — so ziemlich al- ein ellatanter Mißerfolg entpuppt, da ins besondere die anderen Syndikate, wie da- der Eisenbahner und der Bergarbeiter, dem Streik augenscheinlich fern zu bleiben beabsichtigen und den „postiers" nur ibre Unterstützung ankünviaen. Die Regierung bleibt indessen natürlich unbeirrt bei ihren ursprünglichen Inieniionen und bat gestern Hunderte von Beamten kurz entschlossen entlassen. — Die Situation wird durch folgende Depeschen weiter beleuchtet: Der Streik gescheitert. S Paris, 13. Mai. (Tel.) Die amtliche Behauptung, daß der Post- und Telegraphen dienst in normaler Weise vor sich gehe, wird von den Ausständigen als unrichtig bezeichnet. Ja der Tat sind in vielen PostbureauS eine Anzahl Schalter geschloffen. 3m Hauptpostamt, wo ein Teil der Druck- sacheaboten streikt, sind au-h,ls-weise Iufauteriesoldateu und Munizipalgardisteu tätig. Auch die Zahl der streikenden Fahr postbeamten soll ziemlich bedeutend sein. Am meisten bat die Streikbewegung bei den Werkstätten- und Streckenarbeitern der Post-, Telegraphen- und Telephonverwaltung um sich gegriffen. Die Au-stäadigeu scheinen zu hoffen, daß viele jetzt noch schwankende Unterbeamte sich nach der für die Regierung zweifellos günstigen Kammerabstimmuvg ihnen anschließen werden. Ja RegierungSkreiseu dagegen äußert man ziemlich allgemein die Ueberzeugung, Hatz her Streik al« gescheitert «gesehen werhen kSnne. Die Solvateuabtetlaugeu, welche zur Bewachung der Postämter auf- geboten wurde« uud daselbst auch ihre Mahlzeiten einnehmea, hatten bisher nirgend- Anlaß einzuschreite». AuS de» Miieisteerat. T Vari«, 13. Mai. (Tel.) Im gestrigen Ministerrat teilte Minister Barthou die ihm bi- zum Augeabl ck zugefiarigene» Meldungen über den Stand der AuSstandSbeweguug in Pari« und in der Provinz mit. Der Ministerrat verfüg»« darauf auf Borscklag Barthou« hie fufart ge Entlass«»« »a« Lil Veautte« «nh Unterhcautte«, die dem Minister von den Vorständen nambaft gemackt waren. Nack der Angabe Barthou« twl, eht sich her P-fthtensi di-her in «armier Welse, ohne daß e« nötig gewordea ist, aus die von der Regierung vorgesehenen Maßuadmeu zurückzugreisen. Hierauf tauschten die Minister ihre Ansichten über die Frage de« BeamtenstatulS au«. Ministerpräsident Elemenceau wird sich heute darüber außer». Minister Briand wird am Sonnabend dem Gesamtministerium Vorschläge unterbreite», die am Montag bei der Kommissto» der Kammer eiu-ebracht werde» solle«. * Paris, 13. Mai. (Telegramm.) Ter Ministerrat defchlotz auf Vorchla« Bartbous weitere Dieafte»tlassu«,e« von Paftheamten. Radikal« und Sozialisten. T Parts, 13. Mai. (Tel.) Der Vollzugsausschuß der radikalen und der sozia listisch-radikalen Partei, dem auch zahlreiche Nichtparlamentarier angedör.n, hielt gestern eine lange und lebhafte Erörterung über die Lage ab, in deren Verlaute Pe lleian erklärte, wenn die Anschauungen des Ministers Verthon siegte», Hann würde hie Republik noch tiefer stehen als h« »weile Kaiserreich. (-) Paris, 13. Mai. (Tel.) Da» Exekutivkomitee der radikalen und der sozialisti- scheu Partei trat nackrs zusammen und nahm eine Tagesordnung an, in her Has Sowirce de» Aueftan» her Postbeamten «itzdilligt, es aber den Parlamentariern der Partei überläßt, nach dem Code des Ausstandes in einer Interpellation ric allgemeine Poiilik der Partei bervorzuneben und jede 2oli)arttät mit dem Kabinett ablrhnt, dessen RcsiciungSmethode der Parteilradit ou «iüersh»eche. Reue Versammlungen. O Paris, 13. Mai. (Telegramm.) Di« Vereinigung der Syndikate de« Seinedepar- lementü beschloß, am nächsten Sonntag große Versamm lungen abzuhalten, auf denen die Frage eiue« Gesamtausstandes er örtert werden soll, und boaustragte den revolutionären allge meinen Arbeitsverdand, alles Nötige zu veranlassen, um bei den Syndikatsoerbänden sowie den Arbeitsbörsen ein« Bewegung in diesem Sinne einzulciten. Einer der Redner aus dem Meeting pcr Post bediensteten erklärte, in längstens vier Tagen werde keine einzige Tele- graphenlinie mehr funktionieren. Etwa 6000 ausständige Postbeamte hielten gestern abend eine Versammlung ab und nahmen eine Tagesordnung an. in der es hcrßt: Die Anwesenden, die entschlossen sind, sich mit Gewalt die Freiheit der Meinung, die ihnen abgesproch'N ist, zu verschaffen, stimmen dem Aus stande zu und verpflichten sich, alles zu tun, um die Bewegung zu erweitern. Die Haltung der übrige« Syndikate. * Paris, 13. Mai. (Telegraml.) Die Vereinigung der Arbeitersyndikate des Seine-DepartementS nahm einen Antrag an, durch den sie sich verpflichtet, die im Ausstand befindlichen Postbeamten zu unter stützen, eventuell durch Erklärung des Generalstreiks. D Paris. 13. Mai. (Telegramm.) Die Eisenbahnangestellten in Lyon, die an dem ersten Ausstand teilgenommen haben lehnen es ab, sich an dem jetzige» zu be teiligen. In Toulouse haben die Eisenbahn-Postbeamten beschlossen, unverzüglich in den AuSstand zu treten. In Ehambery haben sich die Postbeamten dem Ausstand nicht angeschlossen. In Havre fehlten gestern nur 33 Beamte im Dienst. In Marseille fehlt niemand. In Bordeaux fangen die Beamten an, ihre Tätigkeit wiederauszn- nehmen. Deutsches Reich. Leipzig, 14. Mai. * Zur Laudtagswahl. In einer gut besuchten liberalen Ver- trauensmännerversammtung im „Gosenschlößchen zu L.-Eulritzsch sprach, wie man uns schreibt, am 12. Mai der für den 2. städtischen Landtagswahlkreis ausgestellte Kandidat Herr Lehrer Georg Engler. Der Referent kritisierte scharf die Haltung der Konservativen in der Finanzreform, sowie die Tätigkeit der konservativen Partei ,m sächsischen Landtag. Hierauf präzisierte er seine Stellung zu den ein zelnen brennenden politischen Tagesfragen ,n Sachsen. Der Vonrag fand lebhaften Beifall. Nach einer sehr regen Debatte besundcteg die " Ankvesenden" einmütig/ mit aller Kraft für die Wahl des Herrn Engler eintreten zu wollen. — Die Vertrauensmänner des Bundes der Land wirte im 1K. ländlichen Wahlkreise (Freiberg-Latid) haben, esietrsb wie' der konservative Verein für Freiberg und Umgebung, einstimmig be schlossen, den bisherigen Abgeordneten Direktor S ch m i d t - Freiberg wieder aufzustellen. Auch die Sächsische Mittelstandsvereinigung rst dieser Kandidatur beigetreten. * Der Landesverein der Deutschen Reformpartei im Königreiche Sachsen hält Donnerstag, den 20. Mai (Himmelfahrt) in Dresden erne erweiterte Vorstandssitzuna und Vertrauensmännerversammlung in Dresden ab. Gegenstand ver Verhandlungen sind Preß- und Organi sationsfragen sowie die kommenden LandtagSwahIcn. * Der Rücktritt des prentzischen LultttSmin fterS Dr. Holle dürste iu kürzester Zeit erfolgen. Der Minister hat nämlich in GoveSberg a. Rb. eine Villa aus die Dauer von drei Jabren gemietet, sich aber das VorkaufSreckt vorbehallen. Die Uedersiedeiung des Munsters wird Anfang Juni erfolgen. * Die Reichstagskommissiou für die große Gewerbenovelle führte am Mittwoch die Beratung der auf Errichtung von Lohnämtern für die Hausindustrie abzielenden Anträge fort. Für die Lohnämter treten Zentrum, Wirtschaftliche Vereinigung, Sozialdemo kraten und ein freisinniges Kommissionsmitglied ein. Die anderen Parteien einschließlich der Mehrheit der Freisinnigen halten diese Ein richtung für undurchführbar. Ein Vertreter der Freisinnigen sübrt Puppen aus der Sonneberger Spielwaren-Hausindustrie vor, indem er ihre Herstellung näher erklärt. Der Wortführer der National liberalen lehnt besonders nachdrücklich die gesetzliche Bestimmung von Mindestlöbnen ab, unter Hinweis auf die australischen Verhältnisse, wo das Annähen eines Hosenknopfes eine Mark koste. Der sächsische Bundesratsbevollmächtigte Dr. Fischer berichtigte eine in der Monats schrift der Handelskammer zu Düsseldorf unrichtig wiedergegebene Aeußerung von ihm über die Arbeitszeit in den Kontoren. Das Zentrum erweiterte im Laufe der Beratung seinen Antrag dahin, daß die Errichtung von Lohnämtern durch den Reichskanzler oder die Landeszentraloehörden oder die höheren Verwaltungsbehörden erfolgen kann. Als Lohnämter sollen auch die Gewerbegerichte oder ArbeitS- kammcrn bestellt werden. Von der Regierung wurden diese Anträge bekämpft. Donnerstag Weiterberatung. * Die Mitteleuropäischen WirtschaftSvereiue werden aus ihrer am 17. und 18. d. M. in Berlin stattfindenden Konferenz außer den bereits bekanntgegebenen Gegenständen auS den Gebieten der Handels politik, der Bankorganisation und deS internationalen ZohlungSwesenS auch die Organisation deS ArbeitSmarkteS behandeln. Referieren werden für den österreichischen Verein die Herren: v. Fürer, Bezirks- kommissar im k. k. Ackerbauministerium, Wien, Advokat Dr. Caro, Vizepräsident der Gesellschaft für Pflege der sozialen Wissenschaften, Krakau, Dr. Ernst Mischler, Vorsitzender des ReichSverbandeS der österreichischen ArbeitSvcrmittelungsanstalten, Graz; für den ungarischen Verein: Ackcrbauminister a. D. György, SektionSrat Sierban, Chef der Abteilung für Arbeiterangclegenbeiten im k. ungarischen Ackerbau ministerium, Pest, Dr. Hegedüs, Direktor deS Bunde- ungarischer Fabrikindustrieller, Pest: für den deutschen Verein: Dr. Bodenstein, Essen, stellvertretender Geschäftsführer deS Vereins für die bergbau lichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund, und General sekretär Dr. v. Stoscntin, Generalsekretär der Pommerschen Land- Wirtschaftskammer, Stettin. » Holsteins Rachluß. Entgegen anderweitigen Angabe« ver- lautet, Geheimrat v. Holstein habe kein Vermögen hinterlassen, sondern sei arm gestorben. Auszeichnungen sensationeller Natur find in seinem Nachlaß nicht vorhanden. Wie die »Inf." erfährt, werden die Briefe deS Herrn v. Holstein, soweit sic sich auf politische Fragen beziehen, im Lause diese« Jahre« geordnet werden und, wenn e« möglich gemäht werden kann, noch in diesem Herbst erscheinen. Die Herausgabe wird ein Freund deS Verstorbenen übernehmen. WaS die Herausgabe der Memoiren, über die manches Unrichtige verbreitet worden ist. anbetrifft, so ist darüber noch nicht- bestimmt worden. * Atl-sang-transpart für Re Kolonie»«. Der an« 549 Mann bestehende Ablösun^-trau-port iür die ostasrikanische und südwestastika» niscke Schuytruppe ging am Donnerstag mtttar mit dem Dampfer .König" der Hamburger Woermann-Linie von Bremerbaven ab. Die Trappen wurden von Oberst v. Glasenapp mit einer kurze» Ansprache verabschiedet. Freitag, 14, Mai 1S»9 Ausland. Oesterreich-Ungarn. A Die Lügen der „Nowoje Wremja". Gegenüber der offiziösen Petersburger „Nowoje Wremja", die beweisen will, daß Oesterreich-Ungarn BoSnien und die Herzegowina, zu deren Vormund eS bestellt war, einfach ausgeraubt und für sich über eine Milliarde heraus geschlagen habe, weshalb es begreiflich sei, daß Oesterreich-Ungarn sich bemühe, um jeden Preis die Entscheidung der bosnischen Frage durch eine europäische Konferenz zu verhüten, vor der es hätte Rechnung legen müssen, schreibt das offiziöse Wiener „F r e m d e n b l a t t": Mau muß diese Ausführungen deS russischen Blatte- gewiß nicht erst widerlegen, aber sie doch genug ernst nehmen, um sie niedriger zu hängen, denn von solchen Artikeln nimmt die ganze slawische Presse in der Regel Notiz. Deshalb ist es angezeigt, daß auch der nlchtflawischcn Presse bekannt werde, welche Legenden gebildet werden, um als Anklage gegen die Politik Oesterreich-Ungarns zu dienen. O DenkmulSenthüllung. Au« Wie« wird «nterm 12. Mai gemeldet: Heute vormittag sand im Rahme« der Feierlichkeiten au» Anlaß der Jahr- lundrrtweobe der Scklacht bei Aspern die feierliche Enthüllung VeS Denkmals für de« Feldmarschall Frhrn. v. Heß in Gegenwart deS Kaiser-, der ErzberzSge, der Grneralitüt, der Spitzen der Behvr^n und von RegimentSdevvtatlonen statt. Der Kaiser wurde begeistert begrüßt. Er gedachte de- siegreichen Gefechte- in Schwarzea-Lackenaa, daS ein ruhmreiches Blatt in der Geschichte deS 49. Insantrrie-RraimentS füllt, und führte aus, er erblicke in dem Denkmal ein Zeugnis der Treue gegen die Dynastie uud die Liebe zum Vaterland». England. X Britische Räubergeschichten. Zu dem erbaulichen Kapitel, wie England augenblicklich seine Beziehungen zu Deutschland handhabt (wir haben gestern schon an dieser Stelle über eine famose Unterhans- Jnterpellation Doughtys berichtet), wird heute folgendes weiter ge meldet: London, 13. Mai. (Telegramm.) In der gestrigen Jahres versammlung des Flottenvereins sagte ein Mitglied: Wir sind schon beute im Kriegszustand mit Deutschland, wenngleich dieser noch keine greifbare Gestalt angenommen hat. Aber in absehbarer Zeit wird eine« der beiden Länder deS Wettrüstens müde werden. Dau» ist ei» Nederfall Deutschlands sicherlich zu erwarten. London, 13. Mai. (Telegramm.) Ter Staatssekretär deS MarineamteS Mac Kenna beantwortete Doughtys Inter, p«Nation kurz mit folgenden Worten: .Mir ist von der Sache nicht« bekannt. Ich wäre Ihnen für nähere Angaben ver pflichtet." Toughty erllärtc darauf, er habe seine Mitteilungen von deutschen Bekannten und werde weitere Informationen ein- holen. Er fügte Hinz«, seither habe auch die britische Torpedo. * »«« de« preußische« Ab geordnete «da ns». Da« Hau« setzte am Donnerstag die Etalotzeraiung beim Etat Ministerium de« Inne,n sorr. Frhr. v. Zedlitz Ork.) befürwortet vie Erweiterung der Äesiygebuug über die Bildung von Zweckoerbänden. Auch da« Deuiscke Reich sei als großer Zwcckvervand anzusehen, iu dem völlig selbstänvige souveräne Staaten zur Lösung gemeinsamer Aufgaben vereinig» seien. Eberrio lönnte man kommunale Verbände in Groß-Berlin, Groß- Hannover und Groß-Köln schaffen, wo;u die Regierung mögt ch l bald die Hand bieten sollte. Hirsch-Berlin (Soz.) beschwert sich über die von der Kriminalpolizei in Berlin ge ¬ triebene Spitzelwirtsckast in sozialdemo.'raiischen Vereinen. — v. Arnim Kons.): Die Schriften von Bebel, sowie die Aeußerungen soualremokiaiilcher Blätter, z. B. der „Bremer Börgerzeitumz", beweilen, daß die Sozialdemokraten ihre Ziele nicht auf niedliche Weile, sondern auf dem Wege der Gewalt erreichen wollen. (Abg. Hofsmann: Die „Post" fälscht ebenso wie Sie!) Bizepräsicent Dr. Krause ruft den Abg. Hoffman» zur Ordnung, v. Arnim sortsahienv: Durch da- Zliat der .Bremer Bürgerzeilung" habe ich bewerten wollen, daß meine Ansicht über die An, wie die Sozialdemokraten ibre Ziele erreichen wollen, richtig ist. (Abg. Hofsmann: Sie lügen, daß sich die Aalten biegen. Ruse rechts: Raus! rau-l Großer Lärm.) Vizepräsident Dr. Krause: Ich mache den Abg. Hoffmann darauf aufmerksam, daß wir unc> in anständiger Ge sellschaft befinde«. In rufe ihn zur Ordnung. tZnruf de« Abg. Hoffmann.) Vizepräsident Tr. Krause: Ick bitte den Abg. Hoff mann, sich jeder Kritik über vie Art meiner Gelckäftslührung zu enl- halten. Darauf wird die Debatte geschlossen und ver Etat bewilligt. Nach Annahme des Antrages v. Wenden (Kons.) betreffend die Bekämpfung der Anirmerkneipen und de» Antrags Engelbrecht, die nächstsährigen Ergebnisse der Anbaustaiistit nach Gemeinden unb Gutsbezirken zu veröffentlichen und verarbeiten zu lassen, folgt die dritte Lesung de- Eisenlahnelats. Auf Anregung des Abg. Schmieding (Natl.) erllärt Minister v. Breitenbach: Die in Aussicht gestellte Konzessionierung der Schnellbahn Köln-Düsseldorf rst noch n cht erfolgt. Die Enttcheidung wird bald getroffen werden. — Hieraus vertagte sich da- Haus auf Freitag 11 Ubr. Schluß 4'/, Uhr. * Eiscnbahn-Assistentcn-Verbandstag. Unter zahlreicher Be teiligung von Delegierten hielt im Lehrervereinshause zu Berlin der Eisenbahn-Assistenten-Verband seinen ersten diesjährigen Verbandstag ab, dessen Dauer auf zwei Tage berechnet war. Nach Erledigung in terner Angelegenheiten am ersten Versammlungstag trat man am Dienstag in die eigentlichen Beratungen ein. Das erste Thema bctras die Frage der höheren Bewertung des Nachtdienstes. Es wurde aus der Beriammlung darauf bingewiesen, daß bei der Post bereits erne anderthalbfache Bewertung des Nachtdienstes stattfinde und der dringende Wunsch ausgesprochen, daß die Eisenbahnverwaltuna diesem Beispiele folgen möge. Weiter wurden die Mißstände besprochen, die sich aus der langen Dauer des Diätariats ergeben. Die Anwärter müßten bis zu 12 Jahre auf Anstellung als Assistenten warten. Des halb müsse mit aller Macht die generelle Aufhebung des Diätariats er strebt werden. Als dritter Punkt der Tagesordnung kam die Geheim haltung der Personalakten zur Sprache. Der Verbandstag trat mit großer Majorität dafür ein, daß auf dem Dienstwege dahin gewirkt werden müßte, jedem Beamten die Qualifikationsberichte über ihn zu gänglich zu machen, damit er nötigen Falles zu ungünstigen und ge hässigen Berichten über seine Person rechtzeitig Stellung nehmen könne. — Bezüglich der Frage des Urlaubs wurde in der Versammlung bekanntgegeben, daß in dieser Sache eine Petition an den Minister ab gegangen sei. Schließlich wurden noch Wohlfahrtseinrichtungen be sprochen. Der Verbandstaa beschloß dabei die Gründung einer Ver- oands-Sterbekasse. Nach Schluß der Verhandlungen, denen ein Kom missar der Eisenbahndirektion Berlin beiwohnte, unternahmen die Teil nehmer an den Beratungen einen Ausflug nach Potsdam. * Die „Nacktlogen" vor Gericht. Wie der „Inf." von unter richteter Seite mitgeteilt wird, steht am 27. Mai d. I. vor der 6. Zivilkammer des Landgerichts Berlin II ein eigenartiger Prozeß zur Hauptverhandlung, der geeignet ist. die Öffentlichkeit einige Blicke hinter die Kulissen der sog. „Nacktlogcn" und die Anschauungen der Mitglieder tun zu lassen. Bekanntlich hatte der Minister des Innern _V. .MoItke in der (übrigens nur-vertagten, noch nickt erledigten) ' mentarilchen Besprechung der Interpellation Roeren im preußischen Abgeordnetenbause über die Schädlichkeit der Nacktkultur eine Rechtfertigungseingabe der Nackiloge A. N. N. A. vorgelesen, die sich „Nackte Wahrheit" betitelt, und die ein behördliches Statut für den inneren Betrieb der Nacktlogen fordert. In dieser Eingabe waren ein Dutzend Aktphotographien enthalten, die das Leben und Treiben in den Nacktlogen beleuchten sollten und es durch ihre unglaubliche ..Frei heit" auch taten. Ein Teil dieser Photographien stellte nämlich weib liche und männliche Mitglieder der Nacktloge „Freya" dar, die die Originalbilder für obige Eingabe an den Minister kostenfrei zur Ver- fiiguna gestellt hatte. Erwähnt möge noch werden, daß diese Aktbilder, die z. B. zeigten, wie mehrere Frauen aus dem Bade im See st- i->> vorher in Zeitschriften erschienen waren, die das Ideal der Nacktlogcn pflegen. Als nun aber diese Schrift „Nackte Wahrheit" auch im Buch handel erschien und die Bilder dadurch der breiteren Oefsentlichkeit zu gänglich waren, erhob der Vorstand der Nacktloge „Freya" eine Klage gegen den Verleger der „Nackten Wabrben auf Unterlassung der Ver- öfsentlichung. Die Beweisaufnahme, die sich naturgemäß aus das ganze versteckte Treiben der Nacktlogen, sowie auf ihre Gepflogenheiten, Mit glieder usw. erstreckt, wird manches für die moderne Kulturgeschichte interessante „Dokument bumain" ans Tageslicht fördern. Insbesondere wird die Oefsentlichkeit über den Ursprung und das Wesen dieser selt samen Kulturerscheinung Näheres erfahren, da es zum erstenmal ge schieht, daß diese Frage vor Gericht aufgerollt wird.. Freita flottille fremden dem Zwisch Die rein «1. Das Z wird telegrapdl hinsichtlich de, empfohlen hat, fassung der an antisranzvsi landte Regnaw DaS republiko franzöliscke Marokkowir » Zum meldet: In wurden zwe Briefe ver keil Azews i begründete d den Revoluti wie- nach, d> und daß Lo Dienst erwic In seinem L Revolutionäi habe, Azew ! gehalten, üb< hierzu das l Pete Lopuchi teil zu schuldig er Lopuchin werden, l erfolgt nu D Die feierlich meldet wird, erklärung, s bulgarischen „Zar der L G Boni erregt die En Okanowits, nenden Pr Berzicktleift gemacht wei Belgi Gerücht, g revision l König P gelangt, d Rarageorge Prinzen G sich alS u i Ka Untern Tee um 4 ! Bord der und der Kaiser nock Unterre stück wnrd Nach Tisch woran» der schafter nicht im 3 König hat Ians der B Der ri kunst in Gefühle, d binden, so» änderlicher bestätige. Botschafter die Zusam hundmäclft Politik, di Unter d'J tali in den H Manövers dem sie ei aber es s Sicherheit Kaiser dauern (A Aus! 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