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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190905142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19090514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19090514
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-14
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
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WL L A68L, lowmvo !. Karr sutitzeu Lurisod >ck 2ios- » Xsoo- oou per >/o kür rrscürikd men bei » les Le- >Nll0üLell i krsxeo. ll 55ert- )lllck vie S8ttel> kll, 1 - 0Zlt» mplareu, Sll sowie er 8t»ckt I riR» >r bestes ». R«k «geküdrt »iss» )ol !Ng ftlk. kiel' »i Ng :n len i. o. t. Beilage Freitag, 14. Mat 19»». Leipziger Tageblatt. Rr. 1»». 103. Jahrgang. /Amtlicher Teil. k Die An- und Abfahrt für die am 15. und 16. Mai 1909 statt- findenden Rennen betreffend. 1. An genannten Tagen bleiben von nachmittags 2 Uhr ab bis zum Schluß der Rennen der Renn bahnweg, die Carl-Tauchnitz-Straße von der Robert-Schumann-Straße bis zur Schwägrichen- straße und die Pestalozzistraße von de^ Schwäg- rrchcnstraße bis zur Carl-Tauchnitz-Straße für den durchgehenden Reit-, Fahr- und Fußverkehr, und ferner die Sachsenallee vom Kettensteg bis zur Könia-Albert-Allce für den durchgehenden Reit- und Fährverkehr gesperrt. 2. Die Anfahrt sämtlicher Wagen »ach der Rennbahn hat ausschließlich von der Carl - Tauchnitz - Straße, und zwar in der Richtung vom Bismarckdenkmal her zu erfolgen. Ausgeschlossen von der Ansahrt sind mit mehr als vier Pferden bespannte Geschirre. Kraftwagen dürfen nur an dem an der Earl- lauchnik-Straßc gelegenen Eingang zur Renn bahn aniahren. 2. Die an dem Rcnnbahneingang an der Carl-Tauch- nitz-Straßc ansabrenden Wagen haben in der Rich, tin'g »ach der Mahlmannstiaßc z« abzusahren t. Wagen, welche an der Tribüne Vorfahren wollen, h^bcn au» dein Rcnnbahnweg streng Reihe zu hal ten, Ausbiegen und Ncberhalcn zu unterlassen, au ' der Tribüne links von der Einfriedigung vor und, iofe.ru sic nach Abiekcu der Fahrgäste nicht auf dem Wagenvlap, verbleiben. aus der Sachsen-Allee nach dem König-Albert-Park abzufahren. 5. Zur Rückfahrt bestellte Wagen smit Ausschluß der Kranwagen s. unter <ii haben anzusabren entweder s) Gegen vorherige Lösung einer Platzkarte zu :! X auf dem Wagenplaiz hinter der Tribüne Tic Platzkarten sind in dem Sekretariat de? Rennklubs, Hainstraßc Nr. 7, zu haben und von den Kutschern sichtbar am Hute zu tragen, oder Hs auf der westlichen Seite der Sachsen-Alle: in einer Reibe hintereinander, mit den Pscrdeköpfen nach der Tribüne zu, oder <-s an? der Carl - Tauchnitz - Straße zwischen der Pcitalozzistraßc und dem Schleußiger Weg: an der Häuserseitc mit den Pserdeköpsen nach dem Scheibcnbolzc zu. Tie Kutscher haben bei ihren Geschirren zu verbleiben. ö. Zur Rückfahrt bestellte Kraftwagen haben aus der Schwäarichenstraße anzukahreu. 7. Nach Beginn deS vorletzten Nennens dark der Nennbahnweg von zur Abholung bestellten Vagen . nicht mehr befahren werden. TaS Cinsteigen in die bestellten Wagen darr nur aus dem Vagen- bczw. auf den Anfahrtspläken erfolgen. Das Vorfahren der Wogen an der Tri- büne ist strengstens untersagt. 9. Unbestellte Droschken smit Ausschluß der Kraft droschken. s. unter lsts haben während der Nennen ihre Ausstellung auf d:r Carl-Tanchnitz-Straßc, und zwar die Droschken 7. Kl. auf der südlichen lNennbahn-lSeite vom Nennbahnweg nach dem Schleußiger Weg zu. die Droschken II. Kl. aus der westlichen sWald-s Seite vom Nennbahnweg nach der Beethovenstraßc zu nehmen. Zwischen Schluß des vorletzten und Beginn deS letzten Rennens können sie auf dem Rennbahnwege, die Droschken I. Kl. auf der Rennbahnseite, die Droschken II. Kl. auf der Waldscite, bis an die Tribüne vorrückcn. 10. Unbestellt Kraftdroschken haben auf dem Schleußi- ger Weg oder aus der Robert-Schnmann-Straßr mit der Spitze an der Carl-Tauchnitz-Straße an- zufahren. 11. Die Abfahrt der Wagen von den Anfahrtsplätzen hat in nachstehender Weise zu geschehen: a> Die auf dem Wagenplatze und auf der Sachsen- Allee haltenden bestellten Wagen, sowie ore auf dem Nennbahnweg haltenden unbestellten Droschken haben nach dem Albertpark zu abzu fahren. bs Die auf der Carl-Tauchnitz- Straße haltenden bestellten Wagen und unbestellten Droschken haben aus der Carl-Tauchnitz-Straße entweder nach dem Bismarckdenkmal oder nach der Mahl mannbrücke zu abzufahren. Die auf der Schwägrichcnstraße haltenden be stellten Kraftwagen und die auf dem Schleußiger Wege oder der Robert-Schumann-Straße halten den unbestellte» Kraftdroschken haben ans der Schwäqrichenstraße abzufahren. 12- Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmun gen werden mit Geldstrafe bis zu 30 .<l oder ent sprechender Hast bestraft. Leipzig, den 10. Mai 1909. Der Rat und das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Für das im Bau befindliche zweite städtische Elektrizitäts werk wird möglichst für 1. Juli dieke-Z Jahres ein Lchaltmeister iüc die Bedienung der HockspaniiungSschaltanlagen llOOOO Boll) des Hauptwerkes gejuast. Tie Anstellung erfolgt zunächst vrobeweise auf die Tauer eines JabreS. Nach dessen Ablauf ist die Anstellung als Beamter mit Neufionsberecttigung in AnSiicht genommen. N»r solche Bewerber werden berücksichtigt, di« eine längere Tätigkeit in ähnlicher Stellung Nachweise» können und mit der Bed'euuug von Hochspannungsanlagen durchaus ver- traut find. Gesuche mit kurzer Beschreibung LeS Lebenslaufes find unter Beifügung von Zeugnisabschriften und Angabe der Gebalisonsprücke au das Personalamt des Rates der Stadt Leipzig bis zum 22. Mai einzureichen. Leipzig, am 1l. Mai 1909. Ocrs-.^mt 1364. 7,«» Ter Rat der Stadl Leipzig. Für das im Bau befindliche zweite städtische Elektrizitäts werk wird möglichst für 1. August diese? Ja'areS ein Maschinenmeister für den gesamten maschinellen Betrieb Les Hauptwerkes gesucht. In diesem gelangen im I. Ausbau 18 Kessel, 3 liegende Tampsmaichinen und l Dampfturbine mit einer Gesamt- leistuugstähigkeit von ca. 10 000 p. 8. zur Ausstellung zur Erzeugung von hochge'panntem Dreniironi von 10000 Bolt. Nur solche Bewerber werden berücksichtigt, die eine längere Tätigkeit an einer größeieu Damvfzentrale als Maschinen meister nachweisen können und über §ute praktiiche Kenntnisse im Maschinen- und Kejselbrlrieb verfügen. Tie Anstellung erfolgt zunächst probeweise auf die Taner eine? Jabres. Nach dessen Ablauf ist die Anstellung als Beamter mit Pensionsberechtigung in Aussicht genommen. Gesuche mit kurzer Beschreibung deS Lebenslaufe- sind unter Beifügung von Zeugnisabschriften und Angabe der Gehaltsanfprüch« an das Personalamt des Ralcs der Stadt Leipzig bis zum 22. Mai einzureichen. ?c«r Lnpzig. ain 1l. Mai 1909. Pers.-Amt 1361. Ter Rat der Stadt Leipzig. Tie Liefern«« und Aufstellung der elektrischen Be leuchtungsanlage zur da- neue Wasserwerk in der Mulden aue bei Wurzen soll vergeben werden. Die Bedingungen können in der Geschäftsstelle deS Wasser werks Brühl 80, II. Obergeschoß, Ziznmer 46, eingesehen und auch zum Preise von 3 von der Geschäftsstelle be zogen werden. Die Angebote sind verschlossen mit der Aufschrift: „Elektrische Beleuchtungsanlage für das Wasserwerk" vis spätestens den 2.Juni IVOS, nachmittags 4Uhr, an das unterzeichnete Amt, Brühl 80, I. Obergeschoß, Zimmer 12, einzureichen, wo sie zu der bezeichneten Zeil in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber od^ deren Bevollmächtigte» geöffnet werden. Jede Entschließung bleibt Vorbehalten. Leipzig, den 13. Mai 1909. »i«»« Ter Rat der Stadt Leipzig. 8. X. 2218. Amt für die städtischen technischen Werke. Die Klempner-, Schieferdecker- und Ziegeldecker arbeiten für das neue Wasserwerk in der Muldcnaue sollen vergeben werden. Tie Zeichnungen und Bedingungen können in der Ge- schaftSstelle deS Wasserwerks, Brüh: 80, ll. Obergeschoß, Zimmer 46, eingeseheu, auch zum Preis« von je 1 ./i bezogen werden. Die Angebote sind verschlvsieu mit der Aufschrift: „Klempnera» beiten für das Wasserwert", „Lchiefer- öecker- und Pappdacharbeiten für das Wasserwerk". „Ztegeldeckerarbeiten für das Wasserwerk" bis fpäte- ,teus den L. Juni 1909. nachmittags 4 Uhr, an das unterzeichnete Amt, Brühl 80, 1. Obergeschoß, Zimmer 12, einzureichen, wo sie zu der bezeichneten Zeit in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber oder deren Bevollmächtigten geöffnet werden. Jede Entschließung bleibt Vorbehalten. Leipzig, den 13. Mai 1109. »io»ü Ter Rat der Stadt Leipzig. 8. 2218. Amt für die städtischen technischen Werke. In das Handelsregister ist heute auf Blatt 14039 die Firma Bürgerliches Brauhaus, Gesellschaft mit be schränkter Haftung, Leipzig Markranstädt, in Leipzig (Tauchaer Straße 25/27), Zweigniederlassung der in Markranstädt unter der gleichen Firma bestchend-'n Hauptniederlassung eingetragen und weiter folgendes verlautbart worden: Der Gesellschaflsvertrag vom 30- Mai 1907 in durch den neuen Gesellschaftsvertrag vom 30. Dezember 1907, der durch Beschluß der Gesellschafter vom 4. November 1908 abgeändert worden ist, ersetzt worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Weitcrbetrieü der von Andreas Martin Zeh aus di: Gesellschaft über tragenen, von ihr übernommenen, auf Blatt 641 des Grundbuches für die Flur Markranstädt eingetragenen Brauerei und Mälzerei, sowie überhaupt der Betrieb von Brauerei- und Mälzereigeschäften. Das Stammkapital, welches ursprünglich einhundert- tausend Mark betrug, ist durch Beschluß der Gesell schafter vom 30. Dezember 1907 aus zweihunderttansend Mark erhöht worden. Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, so ist dieser allein zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Sind zwei oder mehrere Geschäftsführer bestellt, so erfolgt die Vertretung der Gesellschaft durch zwei Geschäfts führer. Solange der Kaufmann Paul Richard Meyer mit Geschäftsführer ist, erfolgt die Vertretung der Ge- sellschasi nur durch ibn gemeinschaftlich mit dem oder einem anderen Geschäftsführer. Zu Geschäftsführern sind bestellt der Kaufmann Paul Richard Meyer in Leipzig, der Kaufmann Andreas Martin Zeh, ebenda, und der Braumeister Max Schädle in Markranstädi. Aus dem ursprünglichen Gesellschastsvertraac wird noch bekanntgegeben, oaß der frühere Gesellschafter, Kaufmann Andreas Martin Zeh in Leipzig in Anrech- nung auf seine Ttammeinlage von 50 000 .<l den Be- krag von 6000 .ik durch Ausrechnung mit seiner gleich- hohen Restsorderung, die ihm gegen die Gesellschaft zu land, geleistet bat. Etwaige Bekanntmachungen der Gesellschaft werden nur im „Deutschen Neichsanzeiger" veröffentlicht. Leipzig, den 12- Mai 1909. 7,e« Königliches Amtsgericht, Abt. HI! Für den Neubau des AmtsgerichisneubaneS zu Rötha sollen: -r> 1) die Lieferung der Dachziegel, 21 die Ziegeldcckerarbeiien, 31 die Schieferdeckerarbciteu, ij die Klempoerarbeiten vergeben werden. Tie Auswahl unter ücn Bewerbern vwie das Recht der Zurückweisung sämtlicher Ange bote bleiben ausdrücklich Vorbehalten. Arbeitsoerzeich- nisse nebst Aussührungsbedingungcn sind, soweit dec Vorrat reicht, bei der unterzeichneten Bauleitung gegen Hinterlegung des Selbstkostenpreises von zu Ij uns 3t gleich 0,50 .kl. non zu 21 und 4> gleich 1 .<l zu entnehmen, bezw. werden dieselben ans Antrag mit der Post unter Nachnahme der Selbstkosten zugesandt. Nach Eingang des ausgesüllten und rechtzeitig cingereichten Arbeits- vcrzeichnisses wird der hinterlegte Betrag unter Ab zug etwaigen Portos wieder zurückgezahlt. Die Angebote, walche Eigentum der Bauleitung bleiben und ftir deren Ausfüllung nichts vergütet wird, sind verschlossen und mit entsprechender Aufschrift ver sehen bis spätestens den 26. Mai 1909 vostsrei an die- selbe cinzusenden. Verspätet eingereichle und ungenü gend auSgesüllte Angebote bleiben nnberücksichtigt. Znschlaassrist: 4 Wochen. Beginn der Arbeit: sofort. Kgl. Bauleitung des Amtsqerichtöneubanes Rötha, am 12. Mai 1909. Nachdem Herr Bauteck',niler Robert Brähtie atS Kirchen- vorsteher zngeivädll und verpflichtet worden ist. besteht der Kirchen Vorstand der Gemeinde rum Heiligen Kreuz außer dem unter zeichneten Pfarrer als Vorsitzendem aus folgenden Herren: 1) Bruno Schütz, Schuldirektor, stellvertretender Bor- sitzender, 2) Hermann Ziegler, Lokalrichter und Korbmachermeiücr, Rechuunnsfübrrr, 3) Robert Vräbne, Balltechniker, 4) Gerbard FuchS, Pastor, 3) Gustav Hartwig, Buckbandlungsgehr'lfe, 6) August Heinicke. Scblossermeister, 7) Moritz Krake, König!. Friedensrichter, 8) Gustav Laue, Lebrer. 9> Otto Müller, Fabrikbesitzer, 10) Hermann Petersohn, Bureauvorsieher, 1>) Friedrich Richter, Pastor, und 12) Albert Rutz, Lehrer. Leipzig-Neustadt, am 11. Mai 1909. Ter Kirchenvorstand zum Heiligen Kreuz. 7!« Müller. Heute Freitag, 14. Mai, nachm. 3 Nhr versteigere ich im frriw. Auftrag des Eigentümers Huerlet, Parfutzgätzchen 3 im Laden, einen gr. Poste» versch. Tamrnschuhc und -fttesel, Sandalen, Herren- »nd Burschen-Stroh- nn» Kilzhüte, Mutzen, Schlipse re. Besichtigung 2 St. vorder. »n->r XIexancker IVeixt, Auktionator n. Taxator. Leipziger Angelegenheiten. Leipzig, 14. Mai. D!e Neuregelung Ser Gehalte beim StaSt- orehefter. Wie in anderen Stabten, so bestand auch in Leipzig von alten Zeilen her cin Staktmufiklorps, das die öffentlichen und privaten musikalischen Bedürfnisse zu beiriedigen halte, so z. B. vom Rathaus turm zu blasen, bei öffentlichen Äuftügen und Festlichkeiten mitzurmrkrn, Vie Hockzeitszüge zur Kirche zu führen, in den Gasthäusern aufzuspielen hatte usw. ES waren zu diesem Zwecke 4 Stadipfener und 3 Kunstgeiger angestellt. Daneben trat aber bald die Kirche mit höheren künstlerischen Anforderungen hervor, die teils eine Vervollständigung deS Orchesters, teils eine bessere Ausbildung des einzelnen bedingten. So kam es, daß — namentlich für die Streichinstrumente — Thomasschüler und (Studenten zur Mitwirkung herangezogen wurden. Die auf solche Weile tunstgeübteu Dilettanten «blossen sich wieder zu collvgiis musicis zu sammen, welche in öffentlichen Kaffeehäusern unter tüchtigen Dirigenten ipielten. Aus einer so'chen Bereinigung ist auch das „Große Konzert" hervorgegaugen, das später, im Jahre 1782, unter Bürgermeister Müllkr seinen Sitz im Gewandbause aufscblug und dort die hohe Stellung hat erringen helfen, vie Leipzig in der musikalischen Welt einnimmt. Dazu kamen die Bedürfnisse des mehr und mebr ständig werdenden Theaters, welches (neben den Musiken in den großen Hotels während der Messen) die wirtschaftliche Grundlage für die Erhaltung der Musiker bot. So wurde die veraltete Institution der Sladtpfeiser und des Stadtninsikkorps immer mehr in den Hinlcrgiunv gedrängt. Diese Entwicklung fand im Jahre 1839 ihren formellen Abschluß, indem der Rat beschloß, daS beim Gewandhaus bestehende Orchester, das sich 1786 durch Begründung einer Penstonskasse zu einem festen Verbände zusammengeschlosseu hatte, als Stadtorchester aozuerkennen, dem neben Theater und Gewandbauskonzerten auch die Kirchenmusik ausschließlich übertragen wuide. Die Zahl der Orcbesiermitglieder betrug anfänglich 27 und wurde in den 60er Jahren auf3l bzw. 32 erhöht. JndieserStärkereichten die Kräfte des Orchesters jedoch zur Bewältigung der Ansprüche, die die moderne Oper an die Musik stellte, nickt aus, und ko batte sich d»e Theaterdireition durch freies Enaagemcnt noch ein Orchester von 3l Mann hcrausgebildet. 3m Jahre 188l erfolgte deshalb eine Neuordnung der ganzen Verhältnisse. Das Stadlorchester wurde auf 77 Mitglieder gebracht, von denen allerdings nur 52 Pensionsberech tigung besaßen, während 24 Aspirantenstellen iunehatten. Auch den letzteren wurde alsbald Pensionsberechtigung zuteil. Die GehaltSverhältuisse der Orckcstermitglieder erführe» nun eine durchgreifende Neuregelung im Jahre 1899 durch Einrichtung einer OrckesterbesoldungSkasse. Vorher bestand weder ein richtiger Stellenetar, noch ein Alterszulagenjystem. Man mußte sich vielmehr — ko heißt es in dem von der Deputation für Theater und Musik erstatteten Bericht — darauf beschränken, bei Freiwerden von Stellen die vakante» Bezüge nach bestem Ermessen an einzelne Mitglieder zu verteile», so daß ein Ausrücken im Gehalt von Zufälligkeiten abhing. Das wurde von 1899 ad anders. Aber schon ,m Jahre 1903 trat das Stadtorchester mit der Bitte um Erhöhung der Gehalte an den Rat heran. Diese wurde auch mit ver Wirkung vom 1. Januar 1904 ab gewahrt, allerdings nickt mit Befriedigung der Wünsch« a ller Orchestermitalieder; nament lich fühlte sich die zweite Violine nicht genügend berücksichtigt. Eine Eingabe von 17 Orchesterinitgliedern rief damals eine Geaeneingabe von 52 Orchestermitglieeern hervor. Jetzt ist nun, nu Zeitrcwm von lO Jahren, die dritte Gehaltserhöhung erfolgt, die von den «startver- ordneien in der Sitzung vom 28. April einstimmig gutHebeißen wurde. Der bessern Uebersicht halber stellen wir die Gehaltssätze, wie sie ab l. Januar 1899, 1904 und 1909 Geltung hatten (bzw. haben) neben-' einander. Es sind folgende: 1899 1964 1909 Klasse.4 1800-2800 -6 2060-3300 2200-3501 - >; 1800-2700 - 2006-3200 - 2'00—3200 - - 0 1400—2400 - 1800- 2900 - 1800-3000 - 1300—2100 - 1600—2600 - 1761-2800 - Die Ausrückungen erfolgen allenthalben nach je 2 Dienstjahren in 10 Terminen (nur seit 1909 bei Klasse v in 11 Terminen). Es könnte nun scheinen, daß die mit dem 1. Januar 1909 ein- getretene Aufbesserung sehr geringfügiger Natur ist. In Wirklichkeit war sie aber nicht unerheblich, denn es sind alle Orchestermitglieder der Klaffen L, 6 und v (mit Ausnahme der beide» Trommler) um je eine Klaise aufgeruckt. Ab 1909 sind die einzelnen Instrumente wie folgt auf die BeioldungSklaffen verteilt: 1800 bt« 30W 4. 17W bt« HMS- L-M -e muvkn. Zusammen HtrauSgebobene Stellen W» bt« :Lvo -l. MD bl« 3200 X Violine I . . . 2 1 9 — —— 14 Violine 11 . . — I 1 9 —- 1 12 Viola .... — - -»» L> — 1 Eello .... 1 1 4 — I 7 Baß .... - «— 4 — 1 7 Flöte .... — 1 1 —— — 4 Oboe .... — - —— —— — 4 Klarinette . . — 1 1 — —- 4 Fagott ... — 1 I — —— 4 Horn .... — 3 I —— 1 7 Trompete . . — 2 4. 1 —- 4 Posaune ... — 1 2 1 — — 4 »arte .... — 1 — —— — I Tuba .... — 1 — — I Schlagzeug . . — 1 —- — — 3 Insgesamt: 3 21 29 2 8 85 dagegen 1899 uns 1904: 3 12 10 20 32 — 7Ä Die erbeblicke Besserstellung der Orchestermitglieder gegen früher geht aus einem Vergleich ter Schlußziffern ohne weiteres hervor. Was die herausgehobenen Stellen betrifft, so bezieht der 1. Konzert meister 6300 (früher 6000 -Sk bez. 5700 -<), der 2. Konzertmeister 6000 (früher 5700 bez. 5350 ^k) und der erste Cellist 2800 bis 3800 (früher 2600—3600 .ck). Von den 8 Hilfsmufikeru erhalten die beim Horn und bei der Harfe jährlich 1800 die übrigen sechs jährlich 1400 ^k Hinsichtlich der Deckung der Besolduugskosteu ist schließlich zu bemerken, daß sie durch Jahresbeiträge bewirkt wird, und zwar seitens der Tbeaterdirektion mit 180 000 ^e, seitens der Gewandhaus direktion mit 39 000 feiten- der Thomas- und Nikolaikirche (für die Kirchenmusiken) mit 4900 .-e und seitens der Stadtgemeinde mit 83 500 .^k Die letztere hatte von 1904 ab 62 000 vorher 17 000 .4k zur Besoldung der Orchestermitglieder beigetrageo. * * UniverfitätSnachrichteu. Zar Feier des Geburtstages des Königs Friedrich August veranstaltet die Universität Leipzig am 25. Mai 11 Uhr vormittags einen Kestaktus in der Aula der Universität, zu dem Rektor und Senat der Universität eiuladen. Di« Festrede hält der Dekan der pbilo- sophijchen Fakultät, Seh. Hoftat Professor Dr. Stetiger. Der Lehrkörper versammelt sich zu dieser Feier um 10"/« Uhr im Profrfforrn-Sprechzimmrr. Albertinum I. Tie Bestellung der Damenkarten für die Galerie der Aula kann seitens Angehöriger der Univerfttät bis 22. Mai iu der Universität», kauzlei tPedrllzmmer) erfolgen, wo sie am 24. Mai an die Besteller au-gegeben werden. — Die After deS 6V. LeburtsiageS und de» gleich- zeitige» 25ftthrig«u Proftssorenfudilä««» deS außerordentlichen Professor» an der theologischen Fakultät der Universität Leipzig, Dr. theol. Gute, wurde von einer Anzahl fiührrrr Schüler deS Jubilar« mit einem Festmahl im Saale de« Kaufmänniicken VercinShavseS begangen, wobei ihm eine Festspend« im Betrage von IPX) ^l zar Ergänzung der 1904 errichtete» „tzermann-Gute- Stiftaug" überreicht wordeu ist. — Der Leipziger Universität-Professor Geb. Hoftat Dr. Karl Brugman» wurde zu« Ehreumttglted der Universität MoSka» ernannt. * Der Tülit;-Pr»pft-eiLLer Kommimikationsweg berührt auch die Stadtslur, »ud zwar in dem angeschlossenen Vorort Lößnig. Ter Weg wird von dem anliegenden Leipzig-Dölitzer Kohlenwerke stark benutzt. Nach längeren Verhandlungen hat sich das Kohlcnwerk bereit erklärt, an die Stadt Leipzig jährlich 100 .4! und an die Gemeinde Dölitz jährlich 400 znr grunddasten Herstellung des Weges zu zahlen, ferner einmal 500 an die Gemeinde Probstheida. * Verein der Kunstfreunde. Bei der heutigen, 234. Verlosung sder zweiten im 59. Vereinsjahrcj der vom Verein der Kunstfreunde aus De! Vecchios Kunstausstellung in Leipzig angekauften Kunstgegenständc ge wannen, wie uns Herr J-ustizrat Schwank mitteilt: Gewinnanteil- schein Nr. 1883: „Marine", Gouachcgemälde von G. Romin: Gewinn anteilschein Nr. 1297: ,-Ein guter Tropfen", Oelgemäldc von C. Müller: Gcwinnanteilschein Nr. 282: „Ter Förster", Oelgemäldc von C. Müller: Gewinnanteiischein Nr. 1963: „Norwegisches.Fjord", Oelgemäldc von F. Cbwala; Gewinnanteilschein Nr. 1233: „In der Heide", Oelgemäldc von Hermann Otto: Gewinnanteiischein Nr. 990: „Auf hoher See", Oel- gemäige von Wilhelm Lüders: Gcivinnanteilsckiein Nr. 458: „Alchimist". Oelgemäldc von Oskar Schmitt: Gewinnanteiischein Nr. 1473: „Moor- landschaft", Oelgemäldc von Reder-Broili; Gewinnanteilschein Nr. 710. „Abend in der Heide", Oelgemäldc von Hermann Otto: Gewinnanteil- schein Nr. 813: „Johannisbeeren", Oelgemäldc von F. v. d. Daele: Ge- winnanteilschein Nr. 1065: „Im Frühling", Oelgemäldc von K. Werra: Gewinnanteilschein Nr. 1486: „Moorlcmdschaft", Oelgemäldc von Hal- berg-Kraus: Gewinnanteilschein Nr. 1851: „Wakdinneres", Oelgemäldc von Josef Rollin. Die Gewinne sind gegen Rückgabe der betreffenden Cupons vom 15. Mai an in der Hof-Kunfthaudlung von Pietro Del Vecckio in Empfang zn nehmen. Tie nächste Verlosung ldic dritte im 59. Vereinsjahre) findet am 30. September d. I. statt. Der Vorstand des Deutschen Verlcger-Vereius setzt fick nach voll zogener Neuwahl ans folgenden Personen zusammen: Herren Tr. Walter de Gruyter in Berlin, 1. Vorsteher, Arthur Se liier in München, stellvertretender Vorsteher, Ferdinand Lomnitz in Leipzig. 1. Schriftführer, Otto v. Hal em in Stuttgart, stellvertretender Schriftführer, Artur Seemann iu Leipzig, 1. Schatzmeister, Rudv!» Hofmann in Berlin, stellvertretender Schatzmeister. Tie Rachsenvurig der Postsendungeu währcud Ser Reisezeit wird häufig daburck erschwert, daß der Rostvcrwaltung die Arndrrnng nicht rechtzeitn mitgeteilt wird. Auch entstehen oft dadurch Verzögerungen, daß zwar der neue Bestimmungsort, nicht aber die Wohnung angegeben wird, obgleich die genaue WohnungSangabe besonders in vielbesuchten Bade- und Kurorten bei vorüber- ueheneem Aufenthalt unerläßlich ist. Soweit deshalb nicht schon vor der Abreife dem Vostamte die »obere WohnungSangabe übermittelt werden kann, empfiehlt eS fick, nach der Ankunft am neuen Wohnorte beiden Postanansialten die genaue Adresse mitznieilen. * Kriegsmarine-Ausstellung. Eines der schönsten Modelle der reich haltigen Ausstellung ist unzweifelhaft daS der alten Korvette „Leipzig", nicht etwa, weil sie zum Andenken an die große Völkerschlacht den Namen unserer Heimatstadt erhalten hat, sondern, weil sie mit ihrer imposanten Vollschiffstakelage allgemein ausfällt und das Auge der Be sucher fesselt. Die alte „Leipzig" und ihr Schwesterfchiff. der „Prinz Adalbert" (letzterer hieß anfangs „Sedan"), waren, die ersten deutschen Auslandskorvetten, welche für den Tropendienst ans Eisen erbaut wurden. Man hatte sich anfangs seitens der Marineverwaltung da- gegen gesträubt, Schiffe für den Tropendienst zu erbauen, weil man glaubte, der Eisenbau würde sich in den Tropen nickt bewähren. Sie haben sich aber, entgegen dieser Ansicht, später als sehr tüchtige Schiffe erwiesen und wurden dann infolge ihres größeren Deplacement? — sie konnten, im Gegensatz zu den älteren Korvetten, 114 Ma»n mehr an
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