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8. Beilage Freitag, 14. Mai 1009 Leipziger Tageblatt. Rr 133 193. Jahrgang Leipziger Handelszeitung. v»m krndsn «p Geldmarkt. tDon unserem Londoner Korrespondenten.) In Lombard Street bleibt das Angebot von Leibgeld andancbud recht billig. Die Sätze sind in der Tat ,o niedrig, daß die Banken es lohnend finden, im Markte zu borgen und die so unter ihre Beifügung gebrachten Gelder, wiederum billig, an der Börse auszuleihen. Hier durch erklärt sich «zum guten Teile der Boom für die spekulativeren Papiere, vor allem im Mincnmarkt. Die Banken erreichen mit solchen Ope rationen aber auch noch einen anderen Zweck. Sic Verbindern eine weitere übermäßige Verbilligung des Taggcldes und der Diskonten, zu der fortwährend die Neigung deutlich hcrvortritt, die aber doch angesichts der Vorgänge am Deviien- und Goldmarkt nicht zu rechtfertigen wäre, und der auch daZ Verhältnis Lombard Streets zur Bank nicht ent spräche. Zeitweilig wurde die Geldflüssigleit im Marfre durch die Aus zahlung von einer Million Schatzwechiel unterstützt. Und auch die Anhäufung von Zeichnungsgeldern und Einzahlungen auf neue Anleihen bei den Emissionshäuscrn wirkt deprimierend auf die Sätze. Es handelt sich dabei un: reckt große Summen, die nicht immer glatt untcrzubringen sind. So ist z. D- die Lsaka-Stadtanleihe von 3 Millionen Pfund Sterling mehr als dreimal überzeichnet worden: die auch in Hamburg aufgelegte von 800000 Pfd St. Helsingsors-Stadkobligationen wurde mehr als zweimal gedeckt. Ncberhaupt drängt sich das reichere BerufS- elemeut der Börse um die Beteiligung an den Garanticsvndikateu, mit denen sehr hohe Provisionen verbunden sind, und aus denen ber- cübrendc Ucbernahmepostcn von den Konzertzeichnern bislang noch stets mit gutem Nutzen abgeftoßen wordeu sind. Infolge dieser regen Be teiligung des Großkapitals strömt sehr viel Geld bei den Emissions häusern zusammen, und diese sind für die weitere Eniissionskampagne recht gut vorbereitet. In Kürze wird sich allerdings gerade dadurch eine Verknappung der Mittel im offenen Markt ergeben. Denn die freie Marge des Marktes ist ohnehin nicht erheblich über dem Niveau vom Anfang April, während sic nächste Woche, wenn die Einzahlung auf 3 Millionen Pfund Sterling neuer Schatzwechiel zu leisten ist und 1Z4 Millionen Anleihe des australischen Staates Victoria sowie außer zahlreicheren kleineren Emissionen noch 3 Millionen Pfund Sterling Obligationen der Stadt Buenos Aires zu finanzieren sind, unter diesen Pegelstand fallen dürfte. Trotz aller zeitweiligen Ueberscbußangebote von Taggeldern holten denn auck die Großdiskonteure auf ziemlich feste Sähe und verzichten eher aufs Geschäft, als die Verstärkung der konti nentalen Fähigkeit, auf den Londoner Goldbestand zu ziehen, zuzugeben. Im Goldmarkt hat sich nämlich die Situation nickt ganz befriedige,iv entwickelt. Schottland bat in der «veiten Maihälftc seine Semester zahlungen zu bewerkstelligen. Die Termine liegen im Norden in der Pfingstwochc und zur MichaeliSmesse. Mit diesen Zahlungen ist stets eine große Ausdehnung des schottischen Notenumlaufs verbunden. Ge setzlich sind aber die schottischen Notenbanken ebenso wie die Bank von England gehalten, den Gegenwert gegen den Neberschuß ihres Notenumlaufs über die statutarische Grenze in Gold zu hinterlegen. Dieses Gold wird bei der Newcastler Filiale der Bank von England entliehen. In dieser Woche sind die ersten schottischen Anforderungen an die Goldreserve des Zentralinstitnres gestellt worden. Sie beließen sich auf eine volle Million Pfund Sterling, d. h. sie gingen erheblich über den üblichen Durchschnitt hinaus, was sich aus der energischen Wiederbelebung ,m nordwestlichen Schiffbau und in der schottischen Eisenindustrie erklären dürfte. Dicic schottischen Goldcntnahmen dürften bis Ende Mai an dauern: sie stellen sich in der Regel au» insgesamt 2l- bis 3 Millionen Pfnnd Sterling. Ihr Rückfluß nimmt meistens zwei Monate in An- 'vruck. Es kann aber sicher daraus gerechnet werden. Deshalb macht 'ich Lombard Street kein übermäßiges Kopfzerbrechen darum. In dessen muß die Ban? während dieser Periode in ihrer Goldpolitik etwas vorsichtig fein. Ter Goldbestand in der ersten Maiwoche stellte sich unserer Erwartung gemäß auf Millionen. Tie Marge über der 2V?proz. Bankrate ist also gar nickt mehr übertrieben groß. Nun muß aber die Bau? darauf gefaßt sein, daß auch noch der indische Rat zur Ausfüllung seiner auf 1,7.' Millionen herobgedrückten Goldreserve größere Posten des gelben Metalles .cheiieite setzen" läßt. Und zwar dürste diese Maßregel ergriffen werden, sobald die Wiener Ansprüche an den Barrenmarlt etwas nachlassen. Einstweilen ist Wien noch sehr energisch um den Erwerb der nächste Woche eintresfenden 600 060 Pfd. St. Gold bemüht. Aber auch Paris beteiligt sich noch an der Konkurrenz um die Ankünfte vom Kap.' Der Goldpreis dürste daher dicht an 77 s 10 ck Herangehen. Immerhin ist darauf zu rechnen, daß in etwa 14 Tagen die Wiener Nachfrage etwas nach läßt. In der Zwischenzeit hält Paris seinen Scheck auf London wohl Haupt, sächlich deshalb so niedrig, weil e s sich bemüht, für das praktische Versagen der bcgnemercn Londoner Goldquelle in Amerika einigermaßen Ersatz zu schassen. Eine größere Entlastung ist aber von dieser Seite nicht zu erwarten. Obwohl Amerika gerade in Frankreich große Waren schulden macht, nm noch möglichst viel Güter vor dem Inkrafttreten der neuen Zollsätze zu importieren, so gestattet doch die Reservcposition der Vereinigten New Parker Banken keine großen Geldcrporte. zumal die Periode der Depositenbewegung nach dem landwirtschaftlichen Westen begonnen bat. England gegenüber, das amerikanische Baumwolle und amerikanisches Getreide in. großem Stile importieren muß, befindet sich die Union infolge der Baumwoll- und Weirenbausien in einer noch günstigeren Position. Jedenfalls von Ende Juni ab wird Amerika wieder in der Lage sein, auf London zu ziehen. VSrien- «nv Han-elrimesen; L Leipziger Börsenbericht. An der gestrigen Börse war dar Geschäft auf der ganzen Linie ruhig, in'olge der gestern gemeldeten neuen Steuer pläne der Negierung. '.im Fondsmarkte waren 3 proz. und 3'/,vroz. Reichsauleihen und Konsols unverändert, 4proz. Reicksauleike wurde etwas nieLriger. Sachsenrente wurde zum alten Kurse umgeseyt, 3'^vroz. Sachsen gaben etwas nach. 3'/« proz. Leipziger Stadt waren zum letzten Kurie begehrt, Iproz. Stadt waren teilweise eine Kleinigkeit abgeschwächt. Bon Eisendahn- rriocitäteu gingen 3'/»r>roz. Aussig-Tepliyer unverändert um, ebenso 4proz. Buichtiehrader; 4proz. Nordböhmen waren zum letzten Kurse vergeblich gejuckt, währens 3'/,vroz. Höher gehandelt wurden, Iproz. Galizier und 4prvz. Ru- ooljbahn Silber gaben etwas nach, Pilscu-Priesen waren dagegen vergeblich be gehrt. Oeiierreichischc Slaatsrente und Ungarische Goldrente etwas billiger. Bau Kohlcnwrrten waren Ensdorfer Prioritäten billiger augeboten. auch Zeitzer Paraffin abgeschmackt. Am Lankaltienmarkt blieben Leipziger Kredit unvrr- ändert, Hypothekenbank und Bank für Grundbesitz wurden Proz. niedriger. ManSfelder Kuxe waren zum Vortagslurie erhältlich. Große Straßen bahn gingen zum allen Kurse um. Elektrische wurden Proz. höher mehrfach gehandelt. Bon Maschinenfabriken wurden Hartmann V» Vroz. niedriger, Zimmermann zum alten Kurte gehandelt, Schubert L Salzer 1 Proz. Höker gejucht. Am Trxtilmorkt war oie Tendenz überwiegend fest; Wollkämmerei Stämme gelangten wieder zur Notiz und blieben mit 64'/, offeriert, ohne daß es zu Umsatz:» kam, Vorzüge gaben etwa- nach, auch ÄernShaufen wurden etwas billiaer, dagegen zogen beide Geraer Jute 5 Proz., Norddeutsche Wolle 3'/, Prozent, Stöhr und Tittel L Krüger ie 2 Proz. und Thüringer Wollgarn V« Proz. an Krietsch Stämme wurden V« Proz. döher, blieben aber so auge- boten, Vorzüge dagegen waren leicht abgeickwächt: auca Hupfeld, Gnücktei, Hugo Schneider und Fritz Schulz billiger. Glauziger Zucker dagegen steigend, ebenso Leipziger Gummi nnd Teulonia. Die Grtamttendenz war ruhig. Höher wurden kurz London 4L PH, dvroz. Preußische Consols 1ö Pf., sproz. itandnnrte 35 Pf., rMmiswe Norddahn 25 Pf., Lombarden 25 Pf., 3'^proz. Bohr.,, -rorddalm 45 Pf, zproz. Buschtlohrader 10 Pf., »proz. OeUcrreiwisLe konv. krönte 5 und 15 Pf., «otte-rtegeii Em. Ul 5 Llcichertsccie Sraunlohlcnwerke 0.10 Proz., Berliner Handelsgesellschaft Anteile 'j Proz., -rationalballt s. Deutschland 0,10 Proz., Königs- und Laurahütle ',i> Proz., Leipziger Eleltrifche '.1 Proz., Dchubcrt L Talzer 1 Proz., Verner Iutcipinncret und Weberei 5 Proz., -tordd. Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei 314 Proz.. Stöhr t To. 2 Pro»., DLüringer Wollgarnspinnerei 14 Pro,.. Tittel L Krüger 2 Pro»., Krictsch Ltammaklien 1» Pro»., Glauziger Zucker- tabril '4 Pro»., Leipziger Gummiwarenfabrik 1 Pro»., Teutonia 50 Niedriger wurden Russische Banknoten 10 Pf., Iproz. ReichSanlcihe 20 Pf., sproz. ReicbSfwaYanweifungen 10 Pf-, Iproz. Preuhtfchc Schascanweisungen lv Pf., 3proz. Sächsisch« Rente 10 Pf., JHvroz. Sächsische Staatsanleihe 10 Pf., Iproz. Leipziger l0 bis 20 P'.. ä^roz. Plauener io Pf., iproz. Leipziger Hypothekenbank IO Pf., ZHproz. Sächsische Podencredit-AnsruU 23 Pf., Aulsig-Teplitz 25 Pf.. Prince- Henri.Babn 50 Pf., LLbect-rchchen 75 Pf-, 3proz. Allgemeine Deutsche Kleinbahn gesellschaft »0 Pf., »pro». Galiz. Kart-Ludwig-Bayn «5 Pf., »proz. Kronprinz. Rudolf-Bahn 25 Pf., Iproz. Oesterreichisch« Südbahn 25 Of., «pro». Oesterreichlfch« «taattrente 2b Pf., tvroz. Ungarisch« Goldrente 10 und «o Vf, «pro,. Karlsbader Tladtanteihr 25 Pf-, GerSdorfrr Kteinksyienvauverem PrtorilLtSaNien 17^!, Prehlitzer Braunkohlen-Ätliengefellschaft Prioritätsaktien 12 Zeitzer Paraffin- und Solaröl Aktien 1'4 Pro»., Leipziger Hypothekenbank 14 Pro»., Bank für Grundbesitz 14 Pro»., Lelsnitzer Kur« 10 ^k, Hartmann 14 Pro»., Leipziger Wollkämmerei Vor zugsaktie« z» Pro»., Wernshaufener Kammgarnspinnerei 14 Proz., Riebeck 4 To. >, Pro»., Krietsch Prioritätsaktien 14 Pro»., Ludwig Hupfeld 14 Pro»., Gnüchtel '4 Pro»., Hugo Schneider 214 Pro»., Fritz Swul» jun >4 Pro» , »pro». Leipziger VereinSdrauerei 0,35 Pro». 8 Bekanntmanng der ZulaffungSstelte und des Börsrnvorstande» der Leipziger Börse. Auf Grund des genehmigten Prospekts und der beige- brachten Unterlagen sind zufolge Antrags der Firma Hammer L Schmidt in Leipzig zum Handel und zur Notiz an der Leipziger Börse zugelassen worden: s. 20000 000 -F unverloSbare sproz. Komnrunal-Qbligationen vom Jahre 1908 — frühestens kündbar zum 1. Juli 1017 —, k. 60 000 000 unverloöbare sproz. Central-Pfand briefe vom Jahre 1000 — frühestens kündbar zum 1. Mürz 1919 — der Preußischen Central-Bodenkredit-Aktrengesell- schäft zu Berlin. Die Einführung dieser Werte in den Börsen verkehr ist zulässig vom dritten Werktage ab nach Erscheinen einer auf Len bereits veröffentlichten Prospekt hinweisenden Ersatzveröffentlichung im .Leipziger Tageblatt". Die K o m m u n .a l - O b l i g a t i o n e'n bilden eine Erweiterung der rm Jahre 1908 an hiesiger Börse bereits zugelassenen Anleihe und erhalten mit dieser eine gemeinsame Notiz. Maklergruppe: Lies—Rausch. ,r. Berliner Börsenbericht. An der gestrigen Börse herrschte un Gegen- satz zum Tage vorher eine überwiegend schwächere Stimmung. In erster Linie wurde diese hervorgrrufeu durch die neuen Steuerprojekte, die eine Sonderbesleuerung des Akiienkapital« vorfehen und die, obwohl mau durchaus noch nickt an die Wahrscheinlichkeit ihrer Ausführung glaubt, wieder einen neuen nnerfrrulicken Beweis für die Börsenfeindlickkeit mancher parlamen tarischen Kreise bilden. Außerdem verstimmten die schlechten Nachrichten aus dem Berliner SisenhandrI, der gleichfalls nicht sehr ermutigende Bericht des „Jron Age" vom amerikanischen Eisenmarkt und die in New Zork eiugetretene Abschwächung. Die Eröffnung vollzog sich im Zusammenhang damik auf fast durchweg ermäßigtem Niveau, und nur elektrische Werte machten ein» Aus nahme. da die Erwartung großer Aufträge für die neuen Berliner Verkehrs- Projekte fortgesetzt anregend wirkte. Der Verkehr hielt sich übrigens in äußerst engen Grenzen und war wesentlich geringer als an den Tagen vorher. Am Montanaltienlnarki wurden PositionSlösuugen in Bochumern, Deutsck-Luxem- bürgern, Gelsenkirchenern und Pdönix-Attien vorgenommen, die KurSabschwächuagen um etwa 1 Proz. zur Folge hallen. In den übrigen Papieren dieier Kategorie waren sowohl Umsätze als Kursveränderungen ziemlich unbedeutender Natur. Der Bankaktienmarkt erwies sich etwas widersiandssädiger, obwohl doch gerade die Banken durch die schon erwähnte Aklienkapitatfieuer um empfindUchslen ge- troffru würden. Wesentlich schwächer lagen nur die Aktien der Deutschen Bank. In den Aktien des Ä. Eckaastvausenschen Bankvereins machte der Rückgang weitere Fortschritte. Amerikaner litten unter Gewinnrealijationen. da die niedrigeren New Zucker Schkußkurse verstimmten. Oesterreichische Transport- werte unterlagen unerheblichen Schwankungen, edenw LrientbahnaUien. Ein größerer Rückgang vollzog sich in Prince-Henriaktien iu Reaktion auf die voran gegangene starke Steigerung, auch Warschau - Wiener waren billiger offeriert, desgleichen die Aktien der Großen Berliner Straßenbahn. SchisfayrtSaktien konnten sich behaupten. Dynamit Trust-Shares eröffneten ichwack, zogen aber fpäterhin kräftig an. Bon Elektrizitätsmerten waren die Aktien der Siemens >L Halske-Äktieugeselijchaft neuerdings gefragt und höher bei ziemlich regen Um- iätzen. Am Rentenmarkte blieb das Geschäft gering. Russen und Türken be haupteten sich, heimische Fonds waren meist unverändert. 3proi. Sächsische Reute notierte 86,50 Proz. Der Schluß der Börse war äußerst still, die Ten denz indes ziemlich behaupt«, da höhere Londoner Kurse eine Stütze boten. Russen lagen sest. Ter Kasfamarkt für Divideudenmerte zeigte geteilte Tendeuz. Für chemische Weite herrschte wiederum Kauflust. ES gewannen Dortmunder Aktieu- Bruuerei 10, Adkerwerke 2' ,. Düreuer Metallwerke 2, Egestorft Maschinen Harkorl Brückenbau-Aktien 3'/, und Prioritätsaktien 5, Humboldt Maschinen 4'/„ Ludw. Loewe L Co. 8L,. Chemische Fabrik Hönningen 4,80, Schubert L Salzer 1, Concordia Chemische Fabrik Beton- und Monierbau Aktieugesell- schäft 2'/„ Auer Gasglühlicht 11, Kammgarnspinnerei Stöhr 1, Bereinigte Glanzflofsabriken 9, Deutsche Jutespinnerei I Proz. Anderseits verloreu Linke 2, Tecklenborg Sch ffswerft 3'/« Eyck L Straffer 1010, Gebhardt L König 4'/„ Neue Photographifche Gesellschaft 2,90, Norddeutsche Steingutfadrik 3, Geb hard L Co. Spinnerei, Bereinigte Petroleumwerke 2, Donnersmarckhüite 2, Eisenhüttenwerk Thale 2V,, Märkisch-Westfälischer Bergwerk-Wertin 4 und Rheinisch-Nassauische Zinkhülten-Aktiengesellschast 2L, Proz. 8 Bon der Berliner Börse wird noch gemeldet: Ter PrivatdiSkont gab infolge geringen Lcchjelangebots um V, Proz. auf 2'/, Proz. nach. Täg liches Geld stellte sich aus 4 und 3'/« bis 3 Proz. Die Srehandlunq war zn den gestrigen Märkten am Markte. Scheck London 20,45, Scheck Paris 81,30 und Auszahlung Petersburg 215,55. — Die Zulassung ist beantragt für 5 0L0 000 .41 Aktien der Boden-Aktiengesellschast Berkin-Nord zu Berlin sowie für 3 600000 Rubel neue Aktien der Sibirischen Handelsbank zu Petersburg. sr. Boni heimischen Anleihemärkte. Der in den jüngsten Tagen ein- getretene Kursrückgang in heimischen Anleihen, besonders in 3Hproz., scheint den Beweis dafür zu liefern, daß die Wahl des 3(Lproz. Zins fußes für die Hälfte der neuen Anleiheemission kein sehr glücklicher ge wesen ist. Während anfangs die Annahme verbreitet war, daß .Konzert zeichnungen" nur eine ganz verschwindende Rolle bei der diesmaligen Subskription spielten, und zioar sowohl bei den 4, als bei den 314proz., tritt nunmehr zutage, daß diese Ansicht in bezug auf letztere doch nicht ganz zutrifft. Allerdings darf der dem jetzt erfolgten Kursrückgänge nicht übersehen werden, daß er durch mehrere Umstande begünstigt wurde, vor allem Lurch die am Geldmarkt eingetretene Versteifung, ferner durch das andauernde Interesse, das man gerade in den Kreisen des Publikums den industriellen Werten cntgegenbrmgt. Daß von einer allzu umfangreichen Beteiligung von Konzertzeichnern trotz des eingetretenen Rückganges am Anleihemarkt nicht die Rede sein kmin, ergibt sich übrigens schon aus der Tatsache, daß am gestrigen ersten EinzahlungSrermin etwa 490 Millionen Mark, das heißt die Hälfte des Gesamtbetrages der neuen Anleihen, ein gezahlt worden sind. Essener Börsenbericht. An der gestrigen Börse war der Kohlen, kuxenmarkt ruhig und unverändert; Braunkohlentoerte loaren abge schwächt. Regiser unveränoert 1600 G.. 1650 Br. Auf dem Kalikuxen markt hielt die schwächere Haltung weiter an. Der Erzkuxenmarkt war ge- schäftslos. Z Londoner Börsenbericht. Kafftrs eröffneten bei lebhaftem Geschäft rn fester Haltung, für rhodesische Werte bestand fortgesetzt Nachfrage. Diamantaktien leicht erholt, Kupferaktien behauptct. Iankeewerte er fuhren in Uebereinstimmung mit den New Aorker Schlußnotierungen geringfügige Kursermäßigungen. Der Anlagemartt war fest. Z Pariser Börsenbericht. Die Börse war bei ruhigem Geschäft im Parkett fest gestimmt. Eine recht gute Meinung herrschte für fran zösische Rente, da man den Sieg des M nistcriums 'n der Sitzung der Deputiertenkammer für sicher hielt. Nach Bankaktien zeigte sich Nach- frage. Goldminen waren bei belebtem Geschäft sehr fest auf englische Käufe, besonders für Goldfields zeigte sich gute Nachfrage. vank» und <S«ldn»«s»n. x 590 000 4'.4proz., zu 102 Proz. rückzahlbare Teilschuldverschrei ¬ bungen der ElektrizitätSwrrke-BetriebS-Aktirngesellschaft in Riesa. Laut der im Anzeigenteil unserer heutigen Nummer veröffentlichten Zeich- nungSeinladung und auf Antrag der Firma Philipp Elimeyer m Dres- den sind nom. 501 000 <F zur ersten Stelle auf den Elektrizitätswerken Riesa, Gößnitz, S--A., und -schmölln, S.-A., hypmhekarisch eingetragene Teilschuldverschreibungen obiger Gesellschaft, deren Tilgung und Kündt- gung bis 1915 ausgeschlossen ist, zum Handel und zur Notiz an der. Dresdner Börse zugelassen. Das Bankhaus Philipp Elimeyer in Dres den hat einen Teilbetrag von 400 000 dieser Anleihe fest übernommen und bietet den Inhabern der zum 1. Juli 1909 gekündigten 5proz. mit 103 Proz. rückzahlbaren Teilfchuldverschreibungen der Gesellschaft den Umtausch in 4H proz. mit 102 Proz. rückzahlbare Teilschuldverschrei- Innigen in der Zeit vom 17. bis 22. Mai d. I. unter Gewährung einer Konvertierungsprämie von 2'/- Proz. und Vergütung einer ZinSdifferenz von 14 Proz. abzüglich des Schlußscheinstempels an. Soweit der zur Verfügung stehende Betrag 41Lproz. Teilschuldverschreibungen durch die sen Umtausch unverwendet bleibt, wird derselbe am Montag, den 24. Mai d. I. bei dem obengenannten Bankhause zum Kurse von 100H0 Proz. zur Barzeicknnng aufgelegt. Am hiesigen Platze nimmt die Bank firma Erttel, F'reyb'erg L Co. Anmeldungen zum Umtausch sowie Barzeichnungen entgegen. Di« Deutsche Brreintzbank, Fronkfuet «. M., veröffentlicht bereits jetzt ihre Zweimonatsbilanz pro 30. April, deren wichtigste Posten wir, verglichen mit den Ziffern des 27. Februar, im folgenden wiedergeben: Kreditoren 13,58 (17,12> Millionen Mark, Depositen 3,76 (2.29) Millionen Mark, Akzepte und Schecks 21,48 (18,53) Millionen Mark, Kassa und Bankguthaben 4,1S (3,82j Millionen Mark, Wechsel 17,18 (19,09) Millio- nen Mack. Debitoren 37,39 (37,47) Millionen Mark. V«rg- und Hüttenwesen, 8 Brauttkvhlengrwerkschaft Breunsdorf in Breunsdorf. Wie uns von Gcwerkenseite initgeteiil wird, ist bis heutigen Tages einem am 2. April d. I. jlatutengemäp, eingereichien Anträge von etwa 40 Gewerken dieser Gewersichaft auf Einberufung einer außerordentlichen »lewer kenverfcnnmlung mit der Tagesordnung: 1) Erhökung des Grubenvor- standeS auf 9 Mitglieder; 2) Nemvahlen zum Grubenvorsiaiid, vom Vor- stände der Gewerkschaft nicht nachgekommeil worden, so daß der Be schwerdeweg an das Kgl. Bergamt zu Freiberg beschritten werden mußte. Auf dem Meuselwitzer »tohlrnmarkt yat sich auch cm April da? Bild wenig verändert. Da(j die Produktionsmengen des April nickt an die des März heranreicken, Hut seinen Grund darin, daß der April weniger Werktage hat als der März Von den altenbnrgischen Kohlen- werken wurden 816 991 i Brau.uohlen gefördert, in den 17 Brikettfabriken 80 187 r Briketts gemacht und von den in Betrieb genommenen 17 Naß pressen 6951 r Kohlenziegel gefertigt. Ein Vergleich mit dem Berichts monat deS Vorjahres ergibt für den dieSjäbrigcn April ein Mehr, das bei der Förderung über 30 000: nnd bei der Brikcttfabrikation fast 18 000 : ausmacht. Allerdings tvaren 1918 an der Förderung nur 38 Anlagen beteiligt, diesmal dagegen 41. ! A. Riebecksche Montanwerke, Aktiengesellschaft, Halle. Die Gesell saft beabsichtigt den Ankauf eines liOO Morgen grogen, den, Amtsüat Henie gehörigen Gutes '» Unterröblingen. Der Preis soll etwa 1 000 000 Mark betragen. Tie Verhandlungen stehen unmittelbar vor dem Abschluß. *— Die Gewerkschaft „Gott mit uns" stellte für den Ausbau rhre? Kohlenbergwerks bei MiltellaziSk (Kreis Plcß) nach dem „Oberschi. Anz." 2 Millionen Mark bereit. Kaligewerkschaft Glückauf-Bebra. Die Gewerkenverfarn/mlung beschloß einstimmig die Uebcrnahme der seldstschnlsnerischen Bürgschaft für die Anleihe der Kaligewerkschaft Glückauf-SouderS- Hausen im Betrage von 4 Millionen Mark bei der Deutschen Bank. Preisermäßigung für Zinkbleche. Der Preis für Zinkbleche Nr. 8—20 ist, wie „Der Eisenbündler" meldet, auf 53H0 bis er- mäßigt worden. Seit Anfang Mürz d. I. betrug der Jin'kblechpre.S 5u—,^7,o0 ^(. Icv. Eisen- und Hütten Aktienverein Düdrlingrn. Der Verwaltungs rat har beschlossen, sofort den Bau eines Martinstahlwerkes rn Angriff zu nehmen und ihn bis zum Herbst des nächsten Jahres fertiazustellen. ttz Gewerkschaft Wildberg bei Wildbergerhütte. Die Gewerkschaft bringt die zweite Rate von 100 Uk der am 9. März bewilligten Zubuße zur Ausschreibung. *— Tie Aktiengesellschaft Fried. Krupv in Essen unterhandelt, wie die „Oderschl. Grenzztg." meldet, behufs FabrikbaneS in Jdaweiche bei Kattowitz wegen TerrainkaufeS. 'Sie entsandte auck einen Ingenieur nach Rußland zwecks Orientierung über die Errichtung einer Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen. " „Eellr-Wiebe", Aktiengesellschaft für Erdölgewinnung in Han nover. In der Generalversammlung wurde die Dividende ans 5 Proz. festgesetzt und mitgeteilt, daß sich die Produktion im laufenden Jahre ini Vergleich zum Vorfahre wie folgt gestellt habe: Januar 1011360 >628 950, Hz. Februar 1061 ,20 (661 900» llg, März 1 126 720 (715 100' Kilogramm und April 1018 000 (678 9001 llg. " Die Bergbangesellkchaft Hannover-Thüringen erreichte bei ihrer zweiten Bohrung in Ser Feldmark' Oechsen (Sachsers-Weimar) bei einer Teufe von 700 m das Kalilager. " Tie oberscklksische Roheisenerzeugung ist in den ersten vier Mo- naten 1900 um J9 820 r gegen t-as Vorfahr gesunken. Der Export ist um 383 t gestiegen, die Aprilcrzeugnng betrug 69 008 (78 942) r, der Export 445 (5001 r. Tie Hohenlohewerke, Aktiengesellschaft, in BreSlau wandeln ihre jährlich 1950 r Robzink liefernde Tberesiazinkkmtte, die wegen des ver alteten Zinkofensvstems unrentabel ist. in eine Brikettfabrik um. Dir oberschlesischen Hochöfen produzierten im April 69 008 r gegen 72 483 t Roheisen im März d. I. und 78 942 r im April des Vor jahres, seit 1. Januar 275 572 (315 392, r. Exportiert wurden 44ö (5001 Tonnen. ? Dir Putilow Werke zahlen für 1908 keine Dividende gegen 3 Rubel pro Mie im Vorjahre. 8 Bo« amerikanisch«»» Eisen- und Ttahlmarkte schreibt das Fach blatt „Jron Age": Die führenden Interessenten baden ihre Preis- anstellungen zurückgezogen. Tie Minimalpreise sind jetzt für Barren 1,20 Cents, für Platten und Formeisen 1,30 Cents per Pfund. Für Barren sind zwar beträchtliche Aufträge hereingenommen worden, dock halten sich die Preise für Fertigstahl fortgesetzt aus einem sehr niedrigen Niveau. Viele Kontrakte für Baustahl wurden abgeschloffen bzw. sind noch in der Schwebe. Dis Lokomotib- und Waggonbauanstalten sind voll beschäftigt. Chicagoer Firmen duckten Aufträge von sOOllO < Schienen. In Rohei'en sind gute Abschlüsse getätigt worden: basisches Roheisen wurde zu 15 Dollars per Tonne franko verkauft. Die meisten Produzenten fordern jetzt 15?4 bis 16 Doll. Altmaterial liegt fester. Stosfgerverb«. Li Tüllfabrik Flöha Aktiengesellschaft, Plaue bei Flöha. In der Generalversammlung wurde die Tagesordnung glatt erledigt. Es wird eine Dividende von 22 Proz. auf das erhöhte Aktienkapital von 5 Millio nen Mark (i. V. 20 Proz. auf 3 Millionen Mark) verteilt. Die Aktien des Unternehmens werden in nächster Zeit durch die Dresdner Bank an der Berliner Börse eingeführll F Die „Balenkienne"-Dvitzensabrik, G. m. b. in Lruben ist in das Handelsregister eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Spitzen feder Art, sowie der Er werb von gleichartigen Unternehmungen. TaS Stammkapital beträgt 300 000 .4!. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Fabrikdirektor Alfred Ro fenstern in Dresden. O. T. I. Die vereinigten elsässischen Baumwollspinner erhöhten die Preise für Makagarnc nm 4 Pf. das Kilogramm. *— Tie Norddeutsche Wollkämmerei unk Kammgarn-Spinnerei in Bremen hat dem ..Prag. Tagbl." zufolge von dem fetzigen Besitzer der ehem. KönigSwarterschen Herrschaft, dem böhmischen ReligionsfondS. das Schloß und die dazu gehörigen Wirtschaftsgebäude sowie den von dem Schlosse bis zu der Fabrik der Gesellschaft m Neudek sich erstrecken- den Grundbesitz käuflich erworben. Tiefer Ankauf wird von der gesam ten Umgebung mit Freude begrüßt, da die Gesellschaft auf dem neu erworbenen Grunde einen großen Erweiterungsbau ihrer Fabrik, in dem scher 1000 Arbeiter und Arbeiterinnen lvschästigt werden, auffübren lassen wird. Das österreichische Ackerbau Ministerium hat bereits seine Zm'timmung zn dem GrundstnckSkaufe gegeben. Vvauaewerbe» § Tie Firma Bürgerliches BrnukauS, G- m. b. H., Leipzig-Mark ranstädt in Leipzig, Zweigniederlassung der in Markranstädt unter dec gleichen Firma bestehenden Hauptniederlassung ist in das Handels register eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmen? ist der Weiterbetrieb der von Andreas Martin Zeh auf die Gesellschaft über tragenen, von ihr übernommenen Brauerei und Mälzerei in Markranstädt sowie überhaupt der Betrieb von Brauerei- und Mälzereigeschästen. TaS Stammkapital betrügt 200 000 .V. Zn GesckzästSführern sind be stellt der Kaufmann Paul Richard M e v e r in Leipzig, der Kaufmann Andreas Martin Zeh ebenda und der Braumeister Mar Sckäd'le in Markranstädt. ,'VergI. die amtliche Bekanntinnckumg in der vorliegeirden Nummer.) verschiedene tkeiellschaiten. ? Kunstanstirlt vorm. Ebold L Kießling, Aktiengesellschaft. In der ku Crimmitschau-Leitelshgiu abgchaltenen AufsichiSratSsitzung berichtete der Vorstand, daß der Geschäftsgang in dem am 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr im allgemeinen ein befriedigender war, obwohl die Ab- rufe der Kundschaft infolge des ruhigeren Geschäftsganges in sehr zu- rückhaltender Weise erfolgten. Es wird nach Berücksichtigung der Ab schreibungen und Rücklagen die Verteilung einer Dividende von wiederum 1K Proz. in Vorschlag gebracht. Die Generalversammlung findet am 7. Juni im SitzniigSsaule der Leipziger Filiale der Deutschen Bank in Leipzig statt. ß Rauchwaren-Zurichterri und Färberei, AktiengesellschaK, vor« Louis Walter» Nachfolger in Markranstädt. Der Fabrikdirektor Ernst Ehrhardt in Markranstädt ist zum Vorstandsmitglied bestellt worden. 8r. GlaShüttenwrrke, Aktiengesellschaft, Kamenz. Der Aufsicht-rot bringt der Generalversammlung die Verteilung von 12 Proz. Divi dende wie im Vorjahre in Vorschlag- 8r. Großenhainer Webstubl- und Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft. In der AufsichtöratSsrtzung gelangte der Abschluß für das am 31. März schließende Geschäftsjahr zur Vorlage. Ter Bruttogewinn inkl. 19 000 .ck Vortrag beträgt 107 297 (148 218) Oll. Nach Abschreibungen von 33874