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i> DRESDNER O PHILHARMONIE Klavierkonzert c-Moll Zur Musik „Der Charakter des c-Moll-Konzerts ist geprägt von der Spannung zwischen düster-kämpferi schen Tonfällen und dem Zauber gesanglicher Linienführung. Schon in den Rahmensätzen selbst wird diese Spannung auskomponiert, vor allem aber im Verhältnis der Ecksätze zum Largo. Dieser Mittelsatz steht in E-Dur und wirkt allein dadurch wie entrückt. Zwischen den lapidaren und dramatischen Kopfsatz und das dämonisch aggressive Schlußrondo stellt Beethoven hier eine Sphäre äußerster Ruhe her, in der eine Melodie figurativ aufgelöst wird“ (Mathias Walz). Ort der eigentlichen Auseinandersetzung ist hauptsächlich der Kopfsatz. Er ist von leiden schaftlicher Erregung durchdrungen und deu tet in der ungewöhnlich langen Orchesterein leitung bereits an, wohin der Weg führen wird. Das lakonisch formulierte Hauptthema in den Streichern besteht aus einem aufsteigenden Dreiklang, einigen, wieder zum Ursprung zu rückführenden Schritten und einem nachhal lenden Quartenmotiv. Es handelt sich lediglich um vier kleine Takte, leise gespielt, doch Aus gangspunkt für eine unglaubliche Entwicklung. Von besonderer Bedeutung erweisen sich diese Quarten. Mehrfach tauchen sie auf, verändern ihren Charakter und verlieren sich schließlich gegen Satzende in einem unheimlich anmuten den Pochen der Pauken („Schicksal“?) am [ Schluß der auskomponierten Klavierkadenz. 1. Satz Allegro con brio Alla breve-Takt, c-Moll Die überraschende Tonart E-Dur, ungewöhn- | lieh auch für den jungen Beethoven und nach traditioneller Regel gar nicht möglich, verrät 2. Satz Largo 3/8-Takt, E-Dur