Ludwig van Beethoven DRESDNER PHILHARMONIE aufmerksam. Und so komponierte er auch von Anfang an für sein Instrument, sein ganzes Leben hindurch, sogar als er wegen seines früh zeitig einsetzenden und bis zur völligen Taub heit führenden Gehörleidens nicht mehr selbst am Klavier auftreten konnte. Zahlreiche Kla vier- und Kammermusikwerke, schließlich aber auch seine Klavierkonzerte, fünf an der Zahl, wurden bereits zu Lebzeiten ihres Schöpfers als bedeutend aufgenommen und gelten heute als Gipfelwerke der klassischen Musikliteratur. Diese ersten Jahre in Wien waren eine Zeit des Lernens. Doch damit hielt Beethoven sich nicht lange auf, denn er wollte schnell zum Ziel kommen, um auch mit einer schöpferischen Tätigkeit künstlerische Erfolge zu haben. Vermutlich war er nicht einmal ein angeneh mer Schüler, sondern geprägt von offensicht lich skeptischer Distanz zu seinen Lehrern. Und so mag es durchaus berechtigt sein, wenn sei ne Lehrer ihn als „eigensinnig und selbstwol lend“ beurteilten. Bald schon entstanden Kompositionen, in de nen bereits seine künstlerische Selbständigkeit unverwechselbar und prägnant hervortrat. Als er 1795 die drei Klaviersonaten op. 2 beendet und Haydn gewidmet hatte, wollte dieser, daß er sich dort als „Schüler von Haydn“ bezeich nen solle. Beethoven bestand auf den Eigenwert seiner Kompositionen und verwahr te sich, sie als Schülerarbeiten gewertet zu wis sen. Er hatte sich längst so mit dem Wiener klassischen Stil vertraut gemacht, daß er alles daransetzen konnte, das von Haydn und Mozart vorgegebene kompositorische Niveau zu erreichen und bald schon zu übertreffen. Gerade dieses große Vorbild Mozart - der Meister selbst war bereits gestorben (1791), be vor Beethoven in Wien Fuß fassen konnte - stand ihm vor Augen, als er in den Jahren zwi schen 1794 und 1796 seine ersten beiden Klavierkonzerte entwarf und sich an eine grö- geb. vermutlich 16.12.1770 in Bonn (Taufe 17.12.); gest. 26.3.1827 in Wien erster Unterricht beim Vater und bei Chr. G. Neefe 1792 Wien; Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger, Salieri 1796 Reisen nach Prag, Dresden, Leipzig, Berlin 1800 Uraufführung 1. Sinfonie 1802 „Heiligenstädter Testa ment" (Gehörleiden) 1809 Aussetzung eines Jahresgehalts durch aristokratische Freunde, um Beethoven an Wien zu binden 1818 völlige Taubheit 1819 Ehrenmitglied der Londoner Philharmoni schen Gesellschaft 1824 Uraufführung 9. Sinfonie