Gustav Mahler DRESDNER O PHILHARMONIE S ymphonie heißt mir eben: mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt auf bauen.“ - hatte Gustav Mahler einst geäußert. Gerade aber dieser Ausspruch hat insofern einige Verwirrung ausgelöst, als einige Musikforscher damit ihre These bestätigt sehen wollten, Mahler habe von einer realen Welt gesprochen, die er musikalisch einkleide, also jedem Werk ei nen Programmbezug erteile. Tatsächlich hatte Mahler ja auch einigen Sinfonien, seinen ersten vier, programmatische Erklärungen mitgeliefert, die er später allerdings widerrufen hat. Doch der andere Blick auf Mahlers Musik zeigt aber auch, daß der Komponist sich durchaus bewußt war oder doch „wurde, daß Musik, wenn sie sich über eine tönende Struktur hinaus auf Außermusikalisches (Biographisches, Philoso phisches, Politisches) bezieht, dies nur durch die in ihr angelegten Assoziationsmöglichkei ten vermittelt. So bleibt jedes Programm ge genüber dem musikalischen Ereignis letztlich irrelevant" (Gerhard Persche). Mahlers Musik will weit mehr sein als bloßes Ausfüllen vorge gebener Muster, als eine „tönend bewegte Form“, wie der berühmt-berüchtigte Musik kritiker und Feuilletonist Eduard Hanslick be reits 1854 in einem vielzitierten und vielfach mißverstandenen Buch („Vom Musikalisch- Schönen“) als „Inhalt der Musik“ forderte (Beginn eines Widerstreites zwischen Anhän gern einer Form- und Ausdrucksästhetik). Sie will Botschaften verkünden, und deshalb fließen wohl doch beide Aspekte zusammen. Zweifellos war Mahler durchaus der Ansicht, Musik sei ein sinntragendes Kommunikations medium, das zwar nicht an Stelle der Sprache treten könne, doch mit ihren ureigenen Mitteln sehr wohl Dinge unseres Lebens auszudrücken vermag. Spielt auch das eigene Erleben in Konzeption und Ausführung eines Werkes eine gewisse Rolle, sollten wir doch nicht versucht sein, diese musikalischen Botschaften auf rein j geb. 7. 7.1860 in Kaiist/Böhmen; gest. 18.5.1911 in Wien j Studium an der Universität Wien (Geschichte, Philoso phie, Musikgeschichte), am Wiener Konserva- | torium (bei R. Fuchs, | R. Epstein, F. Krenn) und privat bei A. Bruckner seit 1880 j verschiedene Kapellmei- I sterposten (Bad Hall, Laibach, Olmütz, Wien, Kassel, Prag, Leipzig) 1888 j Operndirektor in | Budapest 1891 Erster Kapellmeister in ■ Hamburg (Stadttheater) 1897 - 1907 Kapellmeister und Hof- i operndirektor in Wien 1907 Dirigent an der , Metropolitan Opera ' New York 1909 | Leiter der neugegrün- I deten New Yorker Philharmonie Society 1911 j Erkrankung und Rückkehr nach Wien