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i> DRESDNER O PHILHARMONIE Abgesehen von einer verlockenden Bezahlung, auf die er immer aufmerksam geschaut hat, war ihm bekannt, daß es in Paris derzeit das beste Orchester gab, nicht zu vergleichen mit dem, was Haydn in Esterhäza oder Wien hören konn te. Das mag ihn gereizt haben, sein Bestes zu geben. Ob er jedoch mit Sehnsucht daran dach- | te, selbst nach Paris zu reisen, ist nicht überlie fert. Doch vermutlich machte Haydn zu dieser Zeit noch keine ernsthaften Reisepläne. 1785 und 1786 sendete er jeweils drei Werke ab, die offensichtlich auch sogleich aufgeführt wurden. Später wurden diese der Einfachheit halber „Pariser Sinfonien“ genannt. Haydn selbst hat seine Werke nicht numeriert, wie es später vol ler Selbstbewußtsein Beethoven getan hat, und gab seinen Sinfonien auch keine beschreibenden Namen oder Titulierungen, obwohl wir deren viele kennen. Diese wiederum sind meist spon tan entstandene, charakterisierende Kennzeich nungen aus Volkes Mund, die bestenfalls auf bestimmte Wesensmerkmale innerhalb einer Sinfonie oder eines einzelnen Satzes hinweisen mögen. Denken wir nur an die „Abschieds sinfonie" oder die „Paukenschlagsinfonie“, „Die Uhr“ oder an ähnliche Bezeichnungen. Dies gilt auch für die Sinfonie g-Moll Hob. 1:83, die den Beinamen „La Poule“ (Das Huhn) erhal ten hatte. Gemessen an der Größe und hohen Qualität des Werkes ist es eine recht banal wir kende Kennzeichnung, zurückzuführen auf das „gackernde“ Begleitmotiv der Oboe im Seiten- 1 thema des 1. Satzes. Auf keinen Fall wird dieser Beiname dem künstlerischen Anspruch Haydns gerecht. Denn ein solcher Anspruch Haydns war sehr groß. Er wuchs praktisch von Werk zu Werk. Haydn experimentierte ständig und such te ganz bewußt nach neuen Formen und Aus drucksmöglichkeiten. Wie anders wäre es sonst zu erklären, daß er nur wenige Jahre vorher (1781) in der Ankündigung seiner „Russischen“ Streichquartette op. 33 von einer „neuen, ganz Zu Haydns Zeit wurden die Werke von den Verlegern numeriert, um die vielen, allerdings nur gedruckten Kompo sitionen besser identifi zieren zu können. Mit den „Pariser Sinfonien" (Der Pariser Erstdruck zählt diese sechs Werke als op. 51.) sind die Nummern 82 bis 87 gemeint, wie sie Anthony van Hoboken in seinem „Thematisch bibliographischen Werk verzeichnis" (Hoboken- Verzeichnis) festgelegt hat. Aufführungsdauer: ca. 25 Minuten