Joseph Haydn DRESDNER O PHILHARMONIE des Fürsten zu komponieren und dessen Geschmack zu treffen. Obwohl das einen „frei en“ Künstler einengen könnte, machte Haydn eine Tugend daraus. Er erprobte eine Vielzahl von kompositorischen Möglichkeiten in aller Stille und konnte - wie er selbst feststellte - da durch „original werden“. So konnte Haydn am Ende seiner Laufbahn auf ein großes Lebens werk zurückblicken, das von unermeßlicher Vielfalt und großem künstlerischen Reichtum zeugt. Es umfaßte z.B. allein 104 Sinfonien, über 80 Streichquartette (die genaue Anzahl wird sich wohl niemals ganz ermitteln lassen), dazu solche Großwerke wie „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“, etliche Messen und bei nahe nicht zu zählende Kammermusik- und Klavierwerke. Haydn fand z.B. - wie übrigens einige andere Komponisten auch, so der etwas ältere Wiener Kollege Georg Monn (1717-1750) etwa, vor allem aber der wesent lich ältere Italiener Gio vanni Battista Sammar- tini (1698 - 1775) - Gefallen daran, die alte italienische Sinfonie (ursprünglich eine drei teilige Opernouvertüre) als selbständiges Orche sterwerk zu betrachten, sie aber in Einzelsätze zu teilen und später sogar einen Tanzsatz (Menuett) einzufügen.