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ZUR EINFÜHRUNG Ich hat er selbst preisgegeben: „Ich bin dreifach heimatlos: als Böhme unter den Österreichern, als Öster reicher unter den Deutschen und als Jude in der ganzen Welt. Über all ist man Eindringling, nirgends 'erwünscht'." Dies mußte, ja wollte Mahler kompensieren, war ihm Triebfeder, „Sporn und Stachel zu immer höherer, reinerer Leistung", wie er meinte. Das ist Daseinsbe hauptung durch Leistung im moder nen Verständnis. Als Mensch war Mahler unbe quem, als Dirigent noch mehr, als Komponist für viele aber kaum er träglich. Zu Lebzeiten war Mahler als Dirigent bekannter denn als Komponist, war ein Großer seiner Zeit. Nur ungern war er Opern kapellmeister, doch hatte er als solcher verschiedene Stationen durchlaufen. Er war schon bald an erkannt, wenn auch als ein äußerst eigenwilliger, fordernder, niemals zufriedenzustellender musikalischer Leiter. Geachtet war er, gefürchtet aber wurde er zeitlebens wegen seiner Strenge und seines hohen Anspruchs an werkgetreues Nach schaffen. Mit 37 Jahren bereits er reichte er eine „Traumposition": die künstlerische Leitung der Wie ner Hofoper. Dennoch war er wei terhin unzufrieden, beklagte sich über die Misere des Opernbetrie bes, die ihm keine Zeit zum Kom ponieren ließ. Doch die enorme Praxis als Orchesterleiter hat er für seinen Schaffensprozeß zu nutzen gewußt. Der ihm eigene unver wechselbare Orchesterklang, seine vielgerühmte Instrumentationskunst hatte hier ihre Wurzeln. Als Kom ponist hatte er die Grenzen des bisher Gültigen aufgebrochen und ungeheuer erweitert, einen neuen sinfonischen Typus geschaffen. Er war der erste Expressionist. Sein Schaffen ist ohne Vergleich. DRESDNER PHILHARMONIKER - ANDERS 2. Aufführungsabend in der Komödie Dresden im WTC Montag, den 16. November 1998, 19.30 Uhr molto vibratsche - Die philharmonischen Bratschen mit Steffen Seifert, Andreas Kuhlmann, Holger Naumann und Gernot Zeller In diesem Programm erzählen die Mitglieder des 1992 von Steffen Seifert gegründeten Bratschen-Quartetts von der Bratsche und über die Bratscher, was sie mögen und was sie vielleicht nicht so mögen, was sie können und was sie vielleicht nicht so können, was man über sie erzählt und was sie selber über sich erzählen. Die philharmonischen Bratschen wünschen Ihnen viel Spaß mit „molto vibratsche"! Kartenverkauf in der Komödie Dresden, Telefon 03 51/ 86 64 10 und in der Besucherabteilung der Dresdner Philharmonie im Kulturpalast Telefon 03 51/ 4 86 63 06