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Schostakowitsch ist unbestreitbar groß. War Mahler zu Lebzeiten als Komponist auch umstritten oder verfemt, wurde er in früheren Wer ken oftmals noch zum Bruckner- Epigonen und Eklektiker gestem pelt, erkannte man später, nach dem Zweiten Weltkrieg, seine im mense künstlerische und historische Bedeutung. Heute gehört sein ge samtes Werk in jeden Konzertsaal, werden seine Kompositionen im mer wieder begeistert aufgenom men. TEE-Dur Tonart für Geschmacks melodien Erlesene, gut sortierte Tees aus der ganzen Welt Cossebauder Str. 15, Dresden Louisenstr. 4, Dresden Meißner Str. 273, Radebeul BVGA-Center, Freital Der 1. Satz spricht von der Milde des Todes, einem traumartigen Nachklang des Lebens, einer unerhörten Liebe zu dieser Erde, der Sehnsucht, auf ihr zu leben. Verinnerlichte Töne und leidenschaftliches Aulbäumen in orchestraler Steigerung sind zu spüren, vielfältiger Wechsel der Stimmungen, Schicksalsschlägen gleich. Beethovens „Les Adieux“-Klaviersonate klingt an, „Mit Wut“ (sagt die Partitur) reagieren die furios gesteigerten Fanfaren, ein Trauermarsch, fast ein Tango wächst „wie ein schwerer Kondukt“ zur erschütternden Totenklage. Leise, betont harmlos, gleichsam schwebend schwingt der Satz aus. Der 2. Satz in seiner grotesken Heiterkeit ist ein schaurig-verzerrter Totentanz aus einer Schrecken erregenden Walpurgisnacht, grell, unheimlich. Tanzrhyth men im 3/4-Takt - Walzer und Ländler - mischen sich in häufig veränderter Bewegung, werden verfremdet, besänftigt und brechen wieder in dahinrasendes Treiben auf. So zeichnet Mahler den Schrecken des Todes. Der 3. Satz mag als Rückblick auf ein Leben angesehen werden, auf kein schönes, fröhliches. Burleske nennt es Mahler. Er meint es wohl eher zynisch. Die Geschäftigkeit ist ziellos. War sein Leben sinnlos? Dissonante Polyphonie, figurierte Mehrstimmigkeit, Motivsplitter aus der eigenen „Fünften“ (2. Satz) werden verwoben. Nichts Gefälliges, keine melodische Linie kommt auf; ein trotzig, verbissener Geschwindmarsch! Der 4. Satz gleicht einem endgültigen, aber nicht enden wollenden Abschiednehmen. Extrem langsam, feierlich und erhaben hebt er an, steigert sich zu immenser Expressivität, zu dichtestem Klang, zu emotionaler Erschütterung. Ausdrucksvolle, weit ausschwingende melodische Linien von stärkster Intensität beherrschen das Spiel. Am Schluß sind die Streicher wieder allein. Da ist Versöhnliches, Zartes im Spiel: eine Vision himmlischen Lebens? - Und ein Zitat aus den „Kinder totenliedern“, eine Erinnerung an Tochter Maria Anna.