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Aufführungsdauer des Klavierkonzerts F-Dur KV 459: ca. 24 Minuten Solist deklamiert, fleht, klagt oder triumphiert, das Orchester spielt bedauernd oder belächelnd mit, antwortet, führt weiter, ergänzt" (Mathias Walz). Eine Verschmel zung des Konzertanten mit dem Sinfonischen entstand so. Eine unerhörte, d. h. bis dahin nicht gehörte Farbigkeit ging daraus hervor und stellte größere An sprüche an die Zuhörer. Das waren sie nicht gewohnt, nahmen aber seine Kunstfertigkeit vorerst noch begeistert auf. Erst später - nach seinem „Figaro" (1786) - mel deten sich Stimmen gegen den entschiedenen „Hang für das Musik 1. Satz: Allegro, Alla-breve-Takt, F-Dur: Wie schon in einigen anderen Klavierkonzerten vorher, benutzte Mozart auch hier den Marschrhythmus als satztragendes Element. „Freudige Bestimmtheit“ - nennt Alfred Einstein den Charakter dieses Satzes. Glanzvoll ist die Orchestereinleitung, prachtvoll, gelegentlich verspielt antwortet das Klavier. Es umschmeichelt das Orchester, nimmt dessen Gedanken auf, imitiert sie und leitet sie - oftmals ornamental verändert - weiter bis sie in einer prachtvollen Kadenz münden. Mit der Antwort des Orchesters schließt sich ein Kreis. 2. Satz: Allegretto, 6/8-Takt, C-Dur: Erstmals setzte Mozart keinen ausgesprochenen langsamen Satz in die Mitte, verwendete auch - wie sonst oft - kein liedhaftes Thema, sondern zeichnete ein versonnenes, variationsreiches, chromatisch eingefärbtes Bild einer empfindsamen Seele. Schwere und Ungewöhnliche", und das Publikum blieb aus. Vor läufig aber gab es noch Zustim mung in den Konzerten, regen Zulauf und gutes Geld. Dies wie derum spornte den Komponisten an. Er schrieb wie besessen, wie im Schaffensrausch. Zwischen Februar und April 1784 waren gleich vier Konzerte (KV 449-451 und 453) entstanden, im Herbst und Winter des Jahres nochmals zwei (KV 456 und 459), 1785 und 1786 jeweils drei (KV 466, 467, 482 und 488, 491, 503). Eine reiche Ernte. Zwei „Nachzüg ler", die aber in höchster Mozart- scher Qualität - die Wiener hatten sich von Mozart schon innerlich abgewandt -, stammen aus den Jahren 1788 („Krönungskonzert", KV 537) und 1791 (KV 595)-das lichte in B-Dur mit dem sehnsuchts vollen Gedanken an den Frühling: „Komm lieber Mai und mache". Zu den sechs Konzerten, die 1784 entstanden, gehört auch das Klavierkonzert F-Dur KV 459. Am 11. Dezember wurde es vollendet. Mozart hatte es für den eigenen Gebrauch komponiert. Oftmals war er dabei sehr in Eile, weil meist eine eigene „Akademie" be vorstand. In diesem Falle ist nichts davon überliefert, obwohl bekannt ist, daß er mehrere Subkriptions- konzerte in Wien veranstaltet hat te. Das waren die eigentlichen Ge legenheiten, auch eigene Klavier konzerte zu spielen, die neuesten allemal. Aber aufgeführt wurde es mit dem Komponisten am Klavier