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384 Stahl und Eisen. Neuerungen an dampfhydraulischen Schmiedepressen. 27. Jahrg. Nr 11. Neuerungen an dampfhydraulischen Schmiedepressen. Rei Schmiedepressen ist am Ende eines jeden — Preßhubes der größte I »ruck erforderlich; daher sind für Schmiedepressen direkt wirkende Dampfdruckübersetzer, bei welchen die Fort setzung der Dampfkolbenstange den Preßkolben zur Erzeugung des hohen Wasserdruckes bildet, nicht sehr geeignet. Es muß in derartigen Apparaten auch am Ende des Dampfkolbenhubes der höchste Druck herrschen, und von Expansion dieser Konstruktion durch Vermittlung eines Lenkers auf den senkrecht zu dem horizontalen Dampfzylinder angeordneten Preßzylinder des Treibapparates (Abbildung 2). Die Endpunkte des Lenkers werden geradling geführt und über tragen die nicht unerheblichen Drücke auf die Geradführung, nicht auf die Kreuzköpfe der Dampfkolllenstange und des Preßplungers, sondern laufen mit stahlbandagierten Rollen auf harten Schienen, die in dem Maschinengestelle ein gelassen sind. Das zu dem Wasserdruckdiagramm (Abbildung 1) gehörige Dampfdiagramm (Abbil dung 3) des neuen Dampftreibapparates zeigt an, daß. dieselbe Schmiedearbeit, die mit dem direkt wirkenden Dampftreibapparat einen Dampf druck von 7 bis 8 Atm. bei voller Füllung des Dampfzylinders erfordert, schon mit weniger als 2 1/2 Atm. bei nur 1/3 Füllung geleistet werden konnte. Das bedeutet einen 3 bis 4 mal so großen Dampfverbrauch des direkt wirkenden Uebersetzers gegenüber dem neuen System. Wenn auch beim Schlichten unter der Presse des Dampfes kann keine Rede sein. Demnach ist der Dampfverbrauch im direkt wirkenden Dampftreib- apparate ein sehr hoher. Abbil dung 1 stellt ein Diagramm von dem Wasserdruckzylinder einer Schmiedepresse dar. Dasselbe wurde erhalten bei dem Ausschmieden eines Stahlblockes von 480 mm Quadrat aus einem Material von 50 bis 60 kg Festigkeit unter einer 1 200 t- Schmiedepresse. Der Block wurde bei jeder Pressung mit vollem Hube des Treibapparates zusammen gedrückt. Der Verlauf des Dia- grammes zeigt, abweichend von bis her veröffentlichten Diagrammen von Dampftreibapparaten, ein steti ges Ansteigen. Das zugehörige Diagramm eines direkt wirkenden Dampfdruckübersetzers würde, ent sprechend dem Wasserdruckdia gramm, am Ende des Dampfkolben hubes bei 10 Atm. Dampfspannung einen Druck von 7 bfs 8 Atm. auf weisen und der Dampfverbrauch müßte ein äußerst ungünstiger sein. Die Maschinenfabrik Sack, G. m.b.H.in Rath b. Düsseldorf, will diesem Uebelstand durch einen neuen Dampftreibapparat D. R. P. 171068 abhelfen, der schon seit einiger Zeit im Betriebe, unteranderem bei der Sächsischen Gußstahl fabrik Döhlen, mit Erfolg benutzt wird. Die Uebertragung der Dampfkolbenkräfte erfolgt bei Abbildung 2. der Vorteil der Expansion der Sacks dien Konstruktion nicht voll ausgenutzt werden kann, da die Preßhübe zu klein sind, so ver bleibt doch bei dem bedeutenden Dampfverbrauch einer Schmiedepresse eine sehr erhebliche Dampf ersparnis zugunsten des neuen Dampftreib apparates, die auf weit mehr als die Hälfte an-