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Bücherschau. 27. Jahrg. Nr. 10. verschiedenen Gebiete und Anführung der wichtigsten im Bereiche der einzelnen Formationen auftretenden nutzbaren Mineralien und Gesteine. Für den „Speziellen Teil“ ist die Haupteinteilung von v. Dechen beibehalten. Zuerst werden die wichtigsten Vorkommen der „Brennlichen Mineralien“: Steinkohle, Braunkohle, Torf, Asphalt und Erdöl, ge schildert (S. 120 bis 390); daran schließen sich die „Metallischen Mineralien“ oder „Erze“ (S. 391 bis 592). ünter diesen nehmen ihrer Wichtigkeit wegen die „Eisenerze“ die erste Stelle und den größten Kaum (8. 393 bis 471, etwa 2/5 des Ganzen) ein, denen sich natur- und sachgemäß die „Manganerze“ direkt an schließen. Während in der ersten Ausgabe die Erz vorkommen nach geologischen Formationen angeordnet waren, was teilweise Wiederholungen oder unnatür liche Auseinanderreißungen und dadurch eine wesent liche Beeinträchtigung der Jebersichtlichkeit zur Folge hatte, ist jetzt eine geographische Anordnung — welche freilich auch ihre Mängel und Schwierigkeiten hat — versucht worden. Die Lothringer Minetteablagerungen haben ihrer Bedeutung entsprechend eine ausführlichere Schilderung erfahren, desgleichen die westfälischen und nassauischen Eisenerzgebiete; von den übrigen sehr zahlreichen Vorkommen sind die wichtigeren je nach ihrer Bedeutung mehr oder weniger eingehend behandelt. Auf die Manganerze folgen die Bleierze (S. 477 bis 505), Zinkerze (505 bis 519), Kupfererze (519 bis 546), bei welchen die lagerartigen Vor kommen — hauptsächlich das im Zechstein Mittel deutschlands — von den gangartigen getrennt wurden, Silbererze (546 bis 556) und dann die weniger be deutenden und teilweise gegenwärtig nur historisches oder wissenschaftliches Interesse bietenden Erze: „Gold, Zinn, Wolfram, Kobalt, Nickel, Wismut, Queck silber, Antimon, Arsen, Uran, Chrom, Eisenkies mit Alaun- und Vitriolerzen“ und als Anhang gediegener „Schwefel“ (S. 556 bis 592). Im nächsten Kapitel „Salze, Sol- und Mineralquellen“ (S. 593 bis 647) sind die in der ersten Auflage dem damaligen Stande der Kenntnis entsprechend nur kurz erwähnten Kalisalze besonders hervorgehoben, und an dieses schließt sich (8. 648 bis 704) noch eine Aufzählung wichtiger Vor kommen der „Steine und Erden“, wie mineralische Düngemittel, Bausteine, Schmucksteine usw. Eine kurze allgemein gehaltene „Statistische lebersicht“ über Menge und Wert der Produktion der Bergwerke, Salinen und Hütten im Deutschen Reiche seit 1850 ist auf S. 707 bis 709 in tabellarischer Form gegeben. Einige speziellere statistische Nach weise für die einzelnen Produkte und die einzelnen Gebietsteile sind nach den auf 8. 706 genannten amt lichen Quellen den einzelnen Kapiteln des Speziellen Teiles beigefügt. Die sonstige Literatur ist auf 8. 710 bis 766 chronologisch (1873 bis 1906) geordnet mit alphabetischem Autorenregister zusammengestellt, ein ausführliches Orts- und Sachregister (8. 767—859) macht den Beschluß. Es sei mir noch gestattet, folgende Sätze des Vor wortes mit der Bitte um besondere Beachtung auch hier zum Abdruck zu bringen: „Daß das ganze Werk ziemlich ungleichmäßig erscheint, ist bei der Ungleichmäßigkeit der vor handenen Hilfsmittel nicht zu vermeiden; daß es viel fach unvollkommen und nicht frei von Fehlern ist, davon bin ich um so mehr überzeugt, als ich die Menge des zu bewältigenden Stoffes jetzt einiger maßen zu übersehen imstande bin. Für Mitteilungen von Ergänzungen und Verbesserungen, die als Nach trag veröffentlicht oder für eine neue Auflage benutzt werden können, würde ich sehr dankbar sein; ich bitte um freundliche Zusendung derselben.“ Dr. W. Bruhns. Straßburg 1. E., Universität. Etüde Industrielle des Alliages Mitallinues, par Leon Guillet, Docteur s Sciences, In genieur des Arts et Manufactures. I. Vol.: Texte. II. Vol.: Album de Micrographies. Paris (VI e , 49 Quai des Grands-Augustins) 1906, H. Dunod & E. Pinat. 40 Fr., kart. 43,50 Fr. Der durch seine zahlreichen wertvollen Unter suchungen auf dem Gebiete der Metallegierungen, der Spezial-Stahlfabrikation und anderer Zweige der Eisen- und Stahlindustrie den Lesern von „Stahl und Eisen“ wohlbekannte französische Forscher Leon Guillet hat seine und die Ergebnisse anderer Forscher in einem umfangreichen, 1170 Seiten umfassenden Werke zu sammengetragen. Guillet teilt die Metalle in 3 Klassen: 1. die wichtigsten Metalle: Eisen, Kupfer, Zink, Zinn, Blei, Nickel, Aluminium; 2. die weniger wichtigen Metalle: Wismut, Antimon, Kadmium, Quecksilber und die Edelmetalle Gold, Silber, Platin; 3. solche Metalle, die vorwiegend in Legierung mit anderen verwendet werden: Magnesium, Chrom, Kobalt, Vana dium, Wolfram, Molybdän, endlich noch Palladium, Rhodium, Iridium. Nach einer 100 Seiten umfassenden Einleitung über das Wesen einer Legierung, die verschiedenen Verfahren zur Herstellung von Schmelzen und Le gierungen, geht er zu Eisen und Stahl über. Der Abschnitt umfaßt 166 Seiten; der Inhalt darf im wesentlichen als bekannt vorausgesetzt werden. Hierauf folgt die Besprechung der Spezialstähle: I. Die ternären Stähle, Legierungen von Eisen, Kohlenstoff und einem fremden Stoffe; II. Die quaternären Stähle, Legierungen von Eisen, Kohlenstoff und zwei fremden Stoffen. Unter I behandelt der Verfasser Nickel-, Mangan-, Chrom-, Wolfram-, Molybdän-, Vanadin-, Silizium- und Aluminium-Stähle, unter II Nickel-Chrom-, Chrom- Wolfram-, Silizium-Manganstahl, ferner Nickel-Man gan-, Nickel-Silizium-, Nickel-Vanadinstahl. Her stellungsverfahren, Festigkeitseigenschaften und Klein gefüge werden eingehend besprochen sowie durch Kurven und Lichtbilder erläutert. Von den wichtigeren Arbeiten über Spezialstähle sind in „Stahl und Eisen“ ausführliche Referate erschienen, so daß auf den In halt hier nicht näher eingegangen zu werden braucht. Ferner werden die für die Eisenindustrie wichtigen Legierungen Eisen-Mangan, Eisen-Silizium, Eisen- Aluminium, Eisen-Chrom, Eisen - Wolfram, Eisen- Vanadin und Eisen-Titan erörtert. Die zweite Hälfte des Werkes ist den übrigen Metallen und Metallegierungen gewidmet: Kupfer, Kupferlegierungen wie Bronzen, Messing usw. Ein Atlas mit etwa 400 mikrophotographischen Lichtbildern ist dem Werke beigegeben. An jeden Ab schnitt schließt sich ein ausführliches Literaturverzeich nis an. Das ganze Werk ist als wertvolle Zusammen stellung der in den verschiedensten Fachzeitschriften verstreuten Arbeiten metallurgischen und metallogra- phischen Inhalts mit Freuden zu begrüßen. B. Technical Methods of Ore Analysis. By Albert H. Low, B. S. New York 1905, John Wiley & Sons. London: Chapman & Hall. Geb. 3 8 (sh 12/6 d). Die Erzanalyse von Low behandelt im wesent lichen Einzelbestimmungen der Metallgehalte in den Erzen der Schwer- und Leichtmetalle, bietet aber auch die im Verlaufe der Analyse notwendigen Trennungs- methoden. Die Angaben sind sehr knapp und genau, Im übrigen stellt das Buch eine Sammlung erprobter, zum Teil allgemein bekannter Verfahren dar. Vieles ist Ergebnis eigener Arbeiten des Verfassers, manches ist neu und anderes wieder beruht auf Kombinationen