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Aageund Was sind Vitamine? D. D. Ein unangenehmer Schädling ist die Feldmaus. In manchen Jahren vernichten die Feldmäuse allein an Klee und Luzerne solche Mengen, daß es einem Ausfall von 150 OM da Futterfläche gleichkommt. Sehr groß sind auch die Schäden, die Mäuse auf dem Acker, vor allem beim Getreide, dann aber auch auf dem Grünland und den nicht umgepflügten Fcldsutterflöchen anrichtcn. Antwort: Vitamine sind lebenswichtige, organische, stickstoffhaltige Stoffe, die neben Wasser und den organischen und anorganischen Nährstoffen zur Aufrechterhaltung der Lebens- und Leistungsfähigkeit der Tiere benötigt werden. Fehlen sie an der Nahrung, so machen sich eigenartige Krankheitserscheinungcn bemerkbar. Ihre chemische Zusammensetzung ist noch nicht restlos erforscht. Man hat sie daher nach dem Krankheitsbilde, das sich bei vitamin armer Nahrung bemerkbar macht, benannt und ihnen weiterhin fortlaufend die Buchstaben des Alphabetes beigelegt. Das Vitamin -1 ist ein besonders wichtiger Wachstumsfaktor. Fehlt es in der Nahrung, so machen sich Wachstums störungen bemerkbar. Beim Fehlen des Vi tamins 8 stellen sich nervöse Störungen und Lähmungen ein. Das Vitamin 6 verhütet skorbutische Erkrankungen (Lockerung der Zähne und Blutungen des Zahnfleisches). Das Vitamin v sorgt für den Kalkabsatz im Knochengerüst und verhütet und heilt die Ra chitis (Knochenweiche, Knochenbrüchigkeit). Die Strahlen der Sonne vermögen die Wirkung dieses Vitamins zu unterstützen. Die einwand freien wirtschaftscigcncn Futterstoffe, und Aus 5M Waggons Knochen werden 5MM0 kg Fett, 750 OM kg Leim und 200 OM kg Futter- und Düngekalk ge wonnen. Knochcnfett und -leim find wich tige Stoffe für Handwerk und Industrie. — Vor dem Kriege verarbeitete die deutsche Industrie 150 OM Tonnen Knochen, gegen wärtig nur annähernd 63 OM Tonne». — Vierfünftel der in Deutschland anfallenden Knochen gehen durch Unkenntnis ihres Wertes infolge Bergrabens, Verbrennens oder im Müll einer Verarbeitung verloren, so daß größere Mengen aus Südamerika eingeführt werden müssen. Wenn wir alle in Deutschland anfallenden Knochen er faßten. kannten wir unseren Inlandsbedarf decken! Or. E. Stut« leidet <m Stätigkeit. End« März kaufte iA eine dreizehnjährige magere Stute, die im Stall bei mir sofort Mist fraß. Ich habe dem Tier alles möglich^ ander« Futter gegeben, aber es läßt nicht davon ab, Mist zu fressen. Auch alles Schimpfen hilft nichts. Weiterhin pendelt die Stute vor dem Futtergeben mit dem Kopfe und der aanzen Vorderhand hin und her, manchmal so lange, bis sie hinfällt. Sie ist aber im Nu wieder auf den Beinen. Sie ist wohl ein so genannter Leineweber? Oftmals versagt die Stute vor dem leeren Wagen den Dienst. Sie stemmt sich mit den Vorderbeinen da gegen, so daß das andere zugfeste Pferd den Wagen nicht vorwärts bringen kann. Alles Zureden und Streicheln Hilst nichts. Auch Prügeln hat keinen Zweck. Sie schlägt dann hinten aus, setzt sich auf die Deichsel und be spritzt mich und das andere Pferd mit Urin. Der Schweif der Stute ist kupiert. H^ute weiß ich auch warum. Was kann ich gegen diese Unarten tun? Ein Tierarzt meinte, das Pferd sei dumm und geschlechtskrank. Kann ich den Schweif noch kürzer kupieren, damit er beim Harnspritzen nicht verunreinigt wird? P. W. Antwort: Ihre Stute leidet an ver schiedenen Formen der Stätigkeit. Ob diese Stätigkeit auf Dummkoller zurückzuführen ist, läßt sich ohne genaue klinische Untersuchung des Pferdes nicht sagen. Bei Stuten tritt das Strangschlagen, Auskeilcn und Leinefangen hauptsächlich zur Zeit der Rosse stark in Er scheinung. Falls Sie den Schweif noch mehr kürzen lassen wollen, müssen Sie diese Ope ration von einem Tierarzt ausführen lassen. Das Leineweben ist eine Untugend, die Sie dem Tiere schwerlich abgewöhnen können. Das Mist fressen deutet aus eine Störung des Stoff wechsels, den Sie durch Verabreichung von Talcivit (Benzen) beheben können. Lassen Sie ruck die Eierstöcke der Stute einmal von Zhrem Tierarzt untersuchen. Bet. Sbsatzferkel haben Würgeersch«inungrn. Nach jeder Futtergabe würgt ein Absatz- ierkel solange bis weißer Schleim aus der Schnauze kommt, danach frißt es weiter. Es ist sonst gesund, aber weit im Wachstum Unter den anderen Tieren zurückgeblieben. Was kann die Ursache sein? E. M. Antwort: Das bei dem Absatzferkel beobachtete Erbrechen bzw. die Würgeerschei- rungen sind wahrscheinlich bedingt durch die nerige Futteraufnahme des Tieres, so daß das srbrechen im vorliegenden Falle ein Vorgang nur Selbstheilung des Tieres darstellt. Das beiden wird sich wahrscheinlich nur dadurch be ieben und vermeiden lassen, daß das Tier zu nner weniger gierigen Futteraufnahme ge- jwungen wird. Die Möglichkeit hierzu ist viel- eicht gegeben durch getrennte Fütterung der »eiden Schweine. Zur Behebung des küm- nernden Zustandes des Läufers wird sich die :egelmäßige Beigabe von Bramblau zum Futter rmpfehlen, das nicht nur die Mast des Tieres beschleunigt, sondern auch vorbeugend gegen Krankheiten durch innere Desinfektion des Körpers wirkt. Lk. Katz« leidet unter Entzündung des Grhörganges. Meine beiden zweijährigen Katzen kratzen sich viel an den Ohren und schütteln mit dem Kopse, so daß eine wasserhelle Flüssigkeit her- russpritzt. Die Ohrmuscheln sind schon ganz blutig gekratzt. Der Kater hat sich auch schon hinter dem Ohr die Haare ausgekratzt. Ich vermutete zuerst Ohrenräude, komme aber jetzt mehr zu der Ansicht, daß cs sich um eine Er krankung des Gehörganges handelt. Was kann ich dagegen tun? M. K. Antwort: Selbstverständlich kann cs sich auch um eine Entzündung des Gchörgangcs handeln, die nicht auf Milben zurückzuführen ist. Sie können aber auch in diesem Falle die in der „Hauskatze" von vr. Wieland emp fohlenen Mittel anwenden. Ein neueres Mittel, daß sich bei Ohrenzwang sehr gut bewährt hat, ist Kelticon. Die Behandlung dieses Ohren leidens ist oft sehr langwierig und mühsam. In veralteten Füllen ist eine Heilung ost aus sichtslos. Wenn Sie die Behandlung selbst nicht gründlich durchführen können, lassen Sie sich die Behandlungsmeise von Ihrem Tierarzt zeigen. Ein ätzendes Ungeziefermittel darf man jedenfalls nicht in die Ohren spritzen. zwar alle grünen Pslanzen, Sauersutter, Heu, alle Knollen- und Wurzelgewächse, sowie das Schrot der Getreide und Hiilsensrüchte, sind durchweg reich an Vitaminen. Bei genügender Verwendung dieser Futterstoffe wird daher ein Mangel an den lebenswichtigen Stoffen nicht zu befürchten sein, und cs werden alsdann auct die eigenartigen Krankheiten nicht in die Er- scheinung treten, zumal dann nicht, wenn neben der Verabreichung einer vielseitigen vitamin reichen Nahrung den Tieren auch eine natur gemäße Haltung (Weidegang, Auslauf) geboten wird. Jede einseitige Fütterung, namentlich die ausgedehnte Verwendung nicht ganz einwand freier Futterstoffe und ausgelaugter Fabrik abfälle, ist zu vermeiden. Diese Futterstoffe dürfen nur in sachgemäßer Mischung mit vitaminreichen Futtermitteln den Tieren dar- geboten werden. vr. B. Welche Winterroggen-Sorlen sind anerkannt) M. W. Antwort: 1. Zur Anerkennung und da mit zum Handel als Saatgut zuge- lassens Winterroggen - Sorten sind: F. von Lochows Petkuser, mittlere Reife zeit, ertragreich und ertragsicher, winter- und standfest, kurze Und dichte Aehre. Für alle Rogaenlagen. — Deutscher Ring-Roggen, mitt lere Reifezeit, ertragreich, mittellang im Stroh, winter- und standfest, für alle Roggcnlagen. — 2. Zur Anerkennung und damit zum Handel als Saatgut bedingt zugelassene Winterroggen-Sorten sind: Brandt! Marien, mittelspatreifend, standfest, kurzährig kurzstrohio, für Küstenlagen. — Jaegers nord deutscher Champagner, mittlere Reifezeit winterfest, weniger standfest, für arme Roggen- böden. — Karlshulder Rogge», für Moorböden — Meußeldorfer Fichtclgebirgs-, mittelfrüh reifend, winterfest. In Gebirgslagen ertrag- reick. — Nordost, mittelspätrcifend, für Ost preußen. — Pirnaer, mittlere Reifezeit, für Gebirgslagen. — Probsteier, spätreifend, lang- strohig, hohe Stroh- und Körnererträge, fut Probstei. — Schickerts Pfälzer, frühreisend winterfest, langstrohig. Für trockene Lagen Für die Pfalz und Hessen-Nassau (Rhein Hessen). — Carstens Kurzstroh. — Petkuse Kurzstroh. — Hcßdorfer Iohannisroggen (Land sorte). Sch. Pfirsichbaum ist von Blattläusen befallen. Ein Pfirsichbaum ist stark von Blattläusen befallen. Ich sende einen Zweig ein. Sind die Blattläuse die Ursache des krankhaften Aussehens des Baumes? Wie kann ich sie vernichten? L. O. Antwort: Dos krankhafte Aussehen der Blätter rührt von der Sougtätigkeit der Blatt läuse her. Haben sich diese erst stark vermehrt, so ist die Bekämpfung fast aussichtslos, da die Spritzflüssigkeit durch den dichten Blatt bestand des Pfirsichs nur zu einem kleineren Teile zu den Läusen gelangt, und da dieselben in mehreren Schichten übereinander sitzen, so werden nur die äußersten getroffen. Es müssen diese Spritzungen also bei jeder günstigen Witterung wiederholt werden. Am besten ist hier die Vorbeugung, diese besteht darin, daß die Bäume im Spätwinter eingehend mit lOprozentigcm Obstbaumkarbolineum gespritzt werden, hierdurch werden die Eier abgetötet. Nach dem Laubnusbruch sind die Zweige täglich nach Blattläusen hin zu untersuchen, sofern die ersten Anzeichen von diesen auftreten, sind die Läuse sofort zu zerdrücken, die paar be fallenen Blätter abzupflllcken und zu ver nichten. Rz. Aedingungen für die Beantwortung von Anfragen: Ter größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich. Fede Anfrage muß genaue Anschrift des Fragestellers enthalten. Anonmn- Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als Portoersatz SO Rpf. beizusügen. Anfragen ohne Porto werden nicht beantwortet. Nur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen tverden behandelt: in Rechtsfragen oder ir Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Beilage anpassen, wird leine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Fchristleitung: Bodo SabeS, Reudamm.— Alle Zusendungen an die Schriftleitung, auch Anfragen, find zu richten den Verlag I.Neumann, Neudamm iBez. Ffo.)