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Das KLeme VlAMem^Zdchen (wpyi^iu v> Curtin keucot vanger, ktsl Nachdruck verboten. 5. ^ung. Zweige eines alten BaumeS * * * abgeerntet. den nahen, do fiel dem Neuburger packte krampfhaft Er ich denn das an ¬ kann ich die <r HiokHtHWR folgte Geschichte angeregt. Ich weih Liehst du, angeschielt, als du auch ein- ist wohl gar eifersüchtig auf als nur den Es war Herbst. Ein wundervoller, kühler, sonniger Herbst. Früchtebeladen standen die Bäume drüben im Nun war der Neuburger wieder fort, und es war recht einsam in Barnekow. Der lustige dicke Freund hatte doch hohen Kiefernwald. Der Freund stapfte mit seinem schweren Reiterschritt neben ihm her. Die kurze Pfeife nahm er beim Sprechen nie aus dem Munde Mit Kenner blick hatte er alles in Barnekow in sich ausgenommen Als aber Dietz jetzt unumwunden sagte, warum er ihn her- zitien, daß er ihm helfen wolle, weil er wüßte, wie man bereits durchgesprochen Uebrigens Hai sie es Mach nicht so viel Aufhebens davon, Bodo genau, daß ich mein Geld miederbekomme! — Garten. Die Früchte der Felder waren auch Dietz von Barnekow war zufrieden. Neben Bodo Erlbrück ging er jetzt durch nehmen? Weiß deine Mutter davon?" „Mutter weiß alles. Mit ihr habe Ich ver ein- recht fröhliches Leben ins Haus gebracht. Dietz begrüßte es als angenehme Abwechslung, Elfriede in Barnekow erschien. Sie hatte jedoch wenig Zeit und kam im Auftrag ihres Vaters, der m - v; - Wir verleben ein paar gemütliche Tage." „Jetzt kann ich leider noch nicht abkommen, Bodo muß meinen Besuch bei euch bis nach Weihnachten schieben, dann aber komme ich bestimmt. Sagen wir lorchen hat sie nicht schlecht mal mit ihr sprachst. Die Elfriede?" „Wahrscheinlich." Erlbrück pfiff, bog die beiseite und sagte: sich in Neuburg ehrlich abquäle, die kurze Pfeife doch herunter. Barnekows Hände. „Dietz, du lieber Kerl! Aber „Du bist eigentlich etwas zugeknöpft, Dietz. Ich kann auch schweigen, wenn dich mein Sprechen ärgert, Am Ende liebst du die weißblonde Baroneß?" „Nein, ich - ich hatte eben ein paar Erinnerungen. Doch komml Mutter wollte uns ein gutes Frühstück zurechtmachen Wir wollen sie nicht warten lasten." Dietz Barnekow erzählte aus dem Heimweg noch dieses und jenes Zum Frühjahr sollten an den Wirtschafts gebäuden bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Er erklärte dem Freunde seine Pläne. Bald standen sie wieder vor dem alten, schönen Guts- hause. Frau von Barnekow winkte Dietz dachte, daß er es doch eigentlich recht gut habe. Weil er seine Mutter noch besaß I Zu dreien saßen sie bann an der schön ge deckten Tafel, und Bodo Erlbrück empfand mit Behagen das Leben in Barnekow. Er dachte mit Bedauern an seine baldige Abreise. drein gönn ich es oem ollen Varon Die sollen sich eben gerade verrechnen. Jlzen sitzt nicht mehr fest. Weißt du das?" „Ich hab' so was gehört." Dietz Barnekows Stimme klang gleichgültig. „Na also, dann wirst du ja erst recht nicht auf die Mätzchen hineinfallen, die sie mit dir anstellt Du, weiht du, wer mir gefiel? Die Elfriede Gechelheim. Das ist ein famoser Kerl Ernst und wertvoll Mit ihr hab' ich mich ganz famos unterhalten. Ihr muß man gut sein. Hanne- Setn Vetter beobachtete ihn aufmerksam. Er dachte: Hm, was mag denn Dietz mit dem niedlichen Dingel ge habt haben? Aber dann überwog doch wieder anderes, Wichtigeres diese Gedanken. Man hatte noch allerlei zu besprechen, und man mußte wahrhaftig seine Gedanken zusammennehmen daß man nicht noch die Hälfte vergaß. Dietz von Barnekow aber wußte, als er an diesem Abend hetmfuhr, daß er imstande gewesen wäre, diesem kleinen Mädchen sein bestes Empfinden zu schenken, wenn sie rein und schuldlos gewesen wäre. Schließlich hätte er sogar über das Geschehene in O. hinwegsehen können. Es war Nacht, als er zu Hause ankam Seine Mutter batte ihn noch nicht zurückerwartet und war schon schlafen gegangen. Dietz ging dann noch lange in seinem Zimmer auf md ab. Er verwünschte Vetter Alexander Buschen, der die Veranlassung war, daß er, Dietz, so schnell wieder nach Berlin gefahren war und das verdorbene Geschöpf wieder gesehen hatte. Wenn er sie nicht selbst in jenem Lokal gesehen hätte, kein Mensch hätte ihn davon überzeugen können, daß die schöne kleine Brigitte eine Person war, die ein anständiger Mann mied, der sie für etwas anderes gehalten hatte. Barnekower bat, mit ihm in die nahe kleine Stadt K. zu fahren, da dort eine landwirtschaftliche Sitzung statt finde. Dietz war sogleich bereit. Nach einer Stunde etwa fuhr er mit Elfriede in dem Gechelheimer Jagdwagen davon Elfriede war heute noch ernster als sonst. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten. Hatte sie heimlich geweint? Dietz fragte sich das ein paarmal, während er sie prüfend ansah. Und er dachte daran, daß er damals, gleich allen anderen Nachbarn, sehr erstaunt gewesen war, als der schöne Lützen sich mit ihr verlobte. Heute wunderte ihn das längst nicht mehr. Er wußte jetzt, daß Lützen gut gewählt hatte. Schade, daß die beiden auseinandergerissen wurden. Der alte Gechelheim begrüßte die Ankommenden und freute sich sichtlich, daß Dietz mitgekommen war. Frau Gechelheim, eine noch stattliche Vierzigerin, rümpfte die Nase, als sie ihre Stieftochter so vertraulich mit dem Barnekower gewahrte. In ihren Augen war Elfriede sehr häßlich, und sie gönnte ihr die Freundschaft Herrn von Barnekows nicht Sie begrüßte ihn mit süßem Lächeln, das aber seine Wir kung durchaus verfehlte. Dietz kannte den Charakter dieser Frau zu gut, als daß ihre große Freundlichkeit ihm gegen über ihn anderen Sinnes hätte werden lassen. Herr von Gechelheim meinte: „Wenn wir den Bummelzug erreichen, dann kommen wir heim. Andernfalls übernachten wir im Goldenen Löwen. Dori ist man vorzüglich aufgehoben." Elfriede sah ihnen nach und winkte. Frau von Gechel heim sagte wegwerfend: „Deine Freundschaft für den Barnekower wird man dir bald genug mißdeuten. Hoffentlich gibst du dich keinen Hoffnungen hin. Man sagt doch offen, daß er die Jlzen heiraten wird." Elfriede richtete sich hoch aus und sagte: „Das überlaste ruhig mir. Die Leute würden ebenso unrecht haben, wenn sie mich verdächtigen, als wenn sie behaupten, daß Dietz von Barnekow die Jlzen nimmt Also beruhige dich!" Haßerfüllt blickte die Frau auf die Stieftochter. Immer prallte alles ab an ihr. Elfriede wandte sich zur Seite und sagte nebenbei: „Frau Direktor Larffen läßt grüßen. Ich traf die Dame unterwegs. Sie bat mich, dir zu sagen, daß du ja ihr Kränzchen am Dienstag nicht vergessen möchtest." „Ich danke dir, Elfriede, ich werde es gewiß nicht ver gessen." Frau von Gechelheim war versöhnlich gestimmt. Dieses Kränzchen war seit langem ihre Sehnsucht gewesen Vorige Woche hatte sie die erste Einladung erhalten. Sie wußte nicht, daß Elfriede, die der Liebling der alten Frau Direktor war, diese Einladung erbeten hatte, um ihr eine Freude zu machen. Als Elfriede in ihrem Zimmer stand, dachte sie: Also auch meine Freundschaft mit Barnekow wird bekrittelt. Ich kenne die Leutchen alle ringsum ja zur Genüge. Wenn sie nichts zu klatschen haben, dann ist ihnen nicht Wohl Abgesehen von meiner Liebe, würde auch Barnekow gar nicht daran denken, mich zu heiraten." Elfriede saß dann an ihrem zierlichen Schreibtisch und sah mit wehmütigem Lächeln in das lebensfrohe Gesicht des jungen Offiziers Er hatte sie geliebt, wahr und auf richtig. Und sie würde ihm die Treue halten. mal: aus eine Woche. So lange kann ich mich bequem frei machen." „Abgemacht, Dietz. Das will ich den Mädels morgen schreiben, damit sie dann bei meiner Ankunft ohne dich nicht gar so sehr enttäuscht sind." Sie schritten ein Weilchen schweigend nebeneinander her; dann meinte Bodo Erlbrück: „Du, die Hannelore Jlzen will dich bestimmt einfangen Da ist für mich kein Zweifel mehr. Seit du mich zum Tee mitgenommen hast, weiß ich es. Sie ist ja ein hübsches Mädel, aber für dich nicht das Richtige. An deiner Seite schwebt mir etwas anderes vor. Als Ehemann Hanne lores kann ich mir dich beim besten Willen nicht vor stellen." „Ich auch nicht." Barnekow sagte es mit Humor Dann fragte er: „An wessen Sette siehst du mich also, du Hell seher?" Erlbrück lachte nicht mehr, stocherte mit dem Stock in einem Hausen Kiefernnadeln und Steingeröll, und meinte dann: „Du wirst ja lachen, Dietz, aber es ist nun mal meine Ueberzeugung: An deine Seite paßt etwas, das nicht in die alltägliche Schablone hineinwächst. Etwas, worüber die liebe Mitwelt den Kops schüttelt. Du machst vir nichts daraus und bist mit einem süßen Geschöpf unerhört glück lich. Siehst du, so stelle ich mir dein Liebesleben vor. In diese meine Vorstellung paß» Hannelore nicht. Sie bringt mir einen Mißton Einen, zwei, drei Mißtöne, so viel du willst. Nee, du wirst mal bestimmt eine Frau heiraten, die ganz anders ist als Hannelore. Die ist viel zu wal- kürenhaft, viel zu gesund, viel zu selbstherrlich. Du brauchst ein süßes Geschöpfchen, das sich dir in allem beugt und für das du die Welt bedeutest." Dietz sah den Dicken staunend an. Nach einer Weile sagte er: „Das hätte ich gar nicht in dir vermutet. Du bist ja der reinste Hellseher. In Wahrheit, so ungefähr stelle ich mir eine Ehe vor." „Ra fiehste, das hab' ich ja gewußt", meinte Bodo Erl- brück befriedigt, kniff ein Auge zu und tat, als ziele er aus eine große Krähe, die am Wege saß und die Herren frech Darm meinte er: «Natürlich hab' ich recht. Oben- Einige Tage später war Dietz wieder in Jlzen. Der Baron hatte ihn herübergebeten, weil er ihn die neuen Rappen zeigen wollte. Und nun schritten sie durch die Ställe. „Willst du dich anschließen?" hatte der Baron Hanne- lore gefragt. Sie hatte die Nase gerümpft. „Aber Papa, du weißt doch, daß ich die Ställe nie be trete. Ich lasse mir .Juno' stets vor den Eingang des Schlosses führen." Ein warnender Blick JlzenS traf die Tochter; denn er hatte nur zu gut das spöttische Lächeln Barnekows gesehen. Hannelore wurvr rot, doch das Gesprochene konnte nicht ungeschehen gemacht werden So lachte sie jetzt nur und meinte leichthin: „Nicht wahr, Herr von Barnekow, eine Dame gehört nicht in die Ställe?" Er sah sie mit einem sonderbaren Lächeln an und sagte dann: „Nein, Baroneß, eine Dame gehört in den Salon." Sie lachte befriedigt und sagte: „Siehst du, Papa, Herr von Barnekow ist ganz meine» Meinung. Ich werde die Herren also hier erwarten." Sie stand dann aus vem Balkon und winkte. Die Herren winkten gleichfalls. Und nun schritten sie auf dem sauberen, breiten Steinweg dahin, der durch die Ställe führte Dietz gab bei sich zu, daß der Baron sich wohl die größte Mühe mit den Pferden gab Da schien er alles Geld hineinzustecken; denn es waren wirklich Pracht- exemplare, die zwei Braunen und die zwei neuen schwarzen Oldenburger. Er war ein guter Pserdekenner und konnte trotz eingehender Prüfung keinen Fehler an den Pferden entdecken. Er sagte das dem Baron. Dieser schmun zelte. „Gerade Ihr Urteil wollte ich, lieber Barnekow Jetzt bin ich befriedigt." „Ich hatte eigentlich vor, mir im nächsten Jahre ein Gestüt zuzulegen", sagte Dietz nachdenklich. „Eine herr liche Aufgabe erwüchse einem da." Der Baron war Feuer und Flamme. Er putzte erregt sein Monokel Nach einer Weile meinte er: „Ich hatte selbst schon einmal den Gedanken; doch ich bin ganz davon abgekommen Es gehört eben doch eine hübsche Stange Geld dazu." Es war das erste Mal, daß Jlzen sich merken ließ, daß er rechnen mußte. Vielleicht wollte er einer eventuellen Werbung Barnekows von vornherein den Weg beleuchten. Sein Gewissen war dann wenigstens rein Barnekow berührte diese Seite des Barons sym pathisch. Aber für Hannelore würde er sich trotzdem nicht erwärmen, das wußte er auch jetzt. Er wußte, daß der Baron absichtlich von seinen Sorgen gesprochen hatte. Das konnte aber alles nichts daran ändern, daß er die Wünsche des alten Herrn nicht erfüllen konnte. Bodo Erlbrück hatte va mit seinen drastischen Be merkungen tatsächlich den Nagel aus den Kops getrosfen. Er hatte seitdem sehr viel über die Worte des Freundes nachgedacht. Und auch jetzt gingen sie ihm durch den Kopf, während seine Hand liebkosend über den glänzende» Rücken der goldbraunen Stute fuhr. Seine grauen Augen hatten einen nach innen gerichteten Ausdruck, und Jlzen dachte: „Es ist ja viel schwerer, als ich dachte. Ohne Liebe wird dieser junge Heißsporn nie heiraten, so viel ist mir jetzt schon klar. Wenn es also Hannelore nicht bald ge lingt, ihn ernstlich für sich zu interessieren, dann hat sie wahrscheinlich das Nachsehen, was mir natürlich sehr leid tun würde." Später saßen die Herren dann Hannelore gegenüber, und das Gespräch war recht angeregt. Es saß sich sehr ge mütlich hier in dem alten, stilvollen Raume, während draußen der Wind heulte. Sinnend ruhten Barnekows Augen auf dem rosigen Ge sicht Hannelores. Ohne daß er es selbst wußte, studierte er Zug um Zug in diesem Gesicht. Doch er fand nichts, gar nichts, was ihn angezogen hätte Die blauen Augen hatten einen kalten, wollte man ganz gerecht sein, fast ein wenig grausamen Ausdruck, das Gesicht war viel zu voll, der Mund dabei etwas zu groß. Er zeigte prachtvolle, ge pflegte Zähne; doch das wog nicht auf, daß Barnekow bei sich dachte: „Diesen Mund könnte ich nicht küssen." Hannelore deutete seine Blicke falsch, und ein stolzes Lächeln legte sich um ihren Mund. Ihre weiße Grübchen hand zitterte leicht, als sie ihm jetzt den Tee eingoß. Plötzlich wurde der Baron abgerufen. Er tauschte einen Blick mit seiner Tochter und ging, nachdem er sich mit einem Scherzwort gegen Barnekow verneigt hatte. Dieser wußte, daß das Fortgehen Jlzens ein Manöver war, und lächelte leicht. Hannelore reichte dem Gast feines, kleines Gebäck. „Das kennen Sie doch? Ich habe mir das Rezept von Ihrer Frau Mutter geben lassen, und unsere Köchin bäckt es nun auch vorzüglich." Barnekow nahm lächelnd einen kleinen Stern aus der silbernen Schale. „In der Tat, ganz vorzüglich", sagte er und blickte sie an. „Ich habe gar nicht gewußt, daß Sie so eine vortreff liche Hausfrau sind, Baroneß." Sie blickte ihn erwartungsvoll an. Würde er heute endlich sprechen? Die Gelegenheit war doch da! Graziös lehnte sie sich in ihren Stuhl zurück, lächelte berückend zu ihm auf. Doch auf Barnekow hatte all das keine Wirkung. Er hatte nie derartige Posen gemocht. Er sprach von allem Möglichen, nur nicht davon, was Hanne lore zu hören erwartete. Ihr Gesicht verlor nach und nach das sieghafte Lächeln. Sie hörte nur halb auf das, was er erzählte. In ihren Bugen war Argwohn, als sie ihn jetzt beobachtete. , Sollte die geschäftige Fama doch recht haben? Inter essierte er sich am Ende wirklich für Elfriede Gechelheim? Ihre gekränkte Erwartung ließ alle Vorsicht beiseite. Hannelore fragte plötzlich: v - »-» « HÄ wo ist oenn da nun eigentlich der Edelmuts Ich schenk' es dir n ich: einmal." Der andere legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ach, Dietz, wenn du wüßtest, was sür ein Stein mir ein Herzen sälU. Erst vom Erlenhos fori und nuu wo- löglich gar noch von Neuburg, es hätte mir das Herz .wrausgerissen. Weißt du, obendrein hätte eS noch ge« wißen: Seh« doch nur den erbärmlichen Fatzke, den Erl- >rück Nicht mal seine zwei armen Schwestern kann er vor ioi schützen. Ja, also Dietz, danken mußt du dir schon wssen." Er umarmte den Freund. Der schob ihn lachend von sich. „Nun hör' aber aus, Bodo. Ich helfe dir wahrhaftig ttcht, wenn du nicht endlich still bist." Bodo Erlbrück lachte. „Aber du kommst nun doch gleich mit mir nach Neu- vurg? Die Mädels würden sich ja nicht schlecht freuen.