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Franz Mehring - Wissenschaftler und Revolutionär Von Prof. Dr. Friederici (Franz-Mehring-Institut) Franz Mehring „ist es nicht an der Wiege ge sungen worden“, daß er einmal zum bedeutendsten Historiker und Journalisten der deutschen Arbei- - terbewegung nach Marx und Engels, zu einem der Führer der deutschen Linken und zum Mit begründer der KPD werden sollte. Am 27. Februar 1846 — vor 125 Jahren — als Sohn eines ehemaligen preußischen Offiziers und späteren Steuerbeamten in dem pommerschen Städtchen Schlawe geboren, wuchs Mehring in den Traditionen alter preußischer Offiziers- und Beamtenfamilien auf. Er selbst schrieb später über seine Kindheit und Jugend: „Aufgewachsen in dem engen geistigen Bannkreis hinterpommer scher Kleinstädte, mußte ich mich allzulange von der lauteren Milch preußischer Vaterlands liebe nähren, und noch in meinem Abiturienten aufsatz habe ich das famose Thema .Preußens Ver dienste um Deutschland 1 so gläubig behandelt, daß ich die erste Note erhielt.“ Der junge Abi turient, der hier so eifrig für Preußens Gloria Partei ergriff, konnte damals nicht ahnen, daß er knapp 30 Jahre später in seiner „Lessing- Legende“ mit der ganzen Preußen-Herrlichkeit gründlich aufräumen würde. Der Weg Franz Mehrings vom konservativen Preußentum über Liberalismus und Demokratie zur sozialistischen Arbeiterbewegung, von der Mitarbeit an der demokratischen „Frankfurter Zeitung“, der „Staatbürger-Zeitung“ und der liberalen Bremer „Weser-Zeitung“ bis zum Chef redakteur der sozialistischen „Leipziger Volks zeitung“ war lang, kompliziert und reich an Kon flikten. Aber es war der Weg eines charakter festen, wahrheitsuchenden Mannes, eines echten Demokraten, dem es ernst war mit der Demo kratie und der deshalb nach manchen Umwegen in der revolutionären Sozialdemokratie August Bebels und Wilhelm Liebknechts seine politische Heimat fand. Das Studium der Werke von Marx und Engels hatte ihm Antwort gegeben auf viele Fragen, die ihn bedrängten, hatte dem Historiker und Journalisten Einblick in die Gesetzmäßig keiten der geschichtlichen Entwicklung verschafft. Die Überzeugungskraft des wissenschaftlichen Sozialismus erwies sich auch an Mehring, und aus dem Manne, der 1832 von der damaligen Philosophischen Fakultät der Leipziger Univer sität seinen Doktorhut für eine Kampfschrift ge gen die revolutionäre Arbeiterbewegung erhalten hatte, wurde ein überzeugter Marxist. sehen Materialismus gelangen ihm Werke von Weltbedeutung wie die „Lessing-Legende“ (1892), die „Geschichte der deutschen Sozialdemokratie“ (1898) und die ..Marx-Biographie“ (1918). Mei sterhafte Anwendung der materialistischen Ge schichtsauffassung, historische Gründlichkeit und vollendete Beherrschung der Sprache machten • diese Schriften zu Glanzstücken marxistischer Literatur. Mehring erschloß in seinen Arbeiten eine Fülle bis dahin unbekannten Materials und begründete die Geschichte der deutschen Arbei terbewegung als wissenschaftliche Spezialdiszi plin. Er entwickelte sich zu einem Wissenschaft ler, in dem „der Mann des Gedankens und der Mann der Tat unzertrennlich waren“, zu einem Historiker, der die Geschichte nicht als Selbst- zweck betrieb, sondern bemüht war, aus der Ver gangenheit für die Gegenwart und die Zukunft zu lernen. Mehrings Hauptanliegen war es, dem durch und durch verzerrten nationalistischen Ge schichtsbild der preußischen Junker und der deutschen Großbourgeoisie, dem er selbst in sei ner Jugend erlegen war, ein nationales, auf die progressiven Kräfte unseres Volkes gestütztes und der historischen Wahrheit entsprechendes Geschichtsbild entgegenzustellen. Immer wieder machte er deutlich, daß die Volksmassen der ent scheidende Faktor der geschichtlichen Entwick lung sind, daß sie letzten Endes den Verlauf des Geschichtsprozesses bestimmen. Er verurteilte die antinationale Politik der herrschenden Klasse, erkannte den engen Zusammenhang von natio naler und sozialer Frage und kam 1903 in einem Artikel in der „Leipziger Volkszeitung“ zu der Erkenntnis, „daß die Arbeiterklasse heute von sich sagen kann, was keine andere Klasse von sich sagen darf, daß ihr Schicksal auch das Schicksal der Nation ist.“ Auch als Lehrer an der zentralen Parteischule der Sozialdemokratie in Berlin setzte er all sein Wissen und seine Überzeu gungskraft ein, um die preußischen Geschichts legenden zu zerstören, die antinationale Rolle der Junker und der Bourgeoisie aufzudecken und der Arbeiterklasse und Allen fortschrittlichen Men schen ein wahrheitsgetreues Bild der deutschen Geschichte zu vermitteln. Mehring leistete Pionierarbeit auf dem Gebiet der Geschichte Deutschlands und der deutschen Arbeiterbewegung. Er war der erste marxistische Forscher, der eine wissenschaftliche Gesamtdar stellung der deutschen Nationalgeschichte von der Reformation bis zum ausgehenden 19. Jahrhun dert vorlegte, er war auch der erste, der sich gründlich mit der persönlichen Entwicklung und dem Werk von Marx und Engels beschäftigte. Seine Analysen der Frühschriften der Klassiker, seine inhaltsreichen Kommentare und Einleitun gen zum literarischen Nachlaß von Marx und En gels sind noch heute von hohem Wert und zeu gen von der Liebe und Verehrung, die Mehring den Klassikern des wissenschaftlichen Sozialis mus entgegenbracnte. Natürlich sind Mehring auch Fehler und Irr tümer unterlaufen. Vor allem überschätzte er die Person und die historische Rolle Ferdinand Las salles und hielt an dieser Überbewertung bis an sein Lebensende fest. Mehring sah in Lassalle einen konsequenten Revolutionär, der auf seine Art und Weise versucht habe, die Auffassung der Klassiker des wissenschaftlichen Sozialismus in der deutschen Arbeiterbewegung durchzusetzen. Mehring irrte sich darin, aber er stellte Las salle nur deshalb immer wieder gleichberechtigt neben Marx und Engels, weil er glaubte, in ihm einen überzeugten Kämpfer für die Sache des historischen Fortschritts sehen zu dürfen. Mehring war aber nicht nur Historiker und Journalist, er war auch ein Politiker und ein Kämpfer, der von 1891 bis zu seinem Tode auf dem linken Flügel der deutschen Arbeiterbewe gung stand. Er bekannte sich 1905 zu den Zielen und Methoden der bürgerlich-demokratischen Revolution in Rußland, zum politischen Massen streik und zum festen Bündnis mit den Arbei tern Rußlands und Polens. Im Jahre 1891 trat Mehring der deutschen So zialdemokratie bei und konnte nun seine glän zende historische und publizistische Begabung voll entfalten. Auf der Grundlage des histori- Sein unerbittlicher Kampf gegen Imperialis mus und Militarismus lange vor Beginn des 1. Weltkrieges stellte ihn in eine Reihe mit Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Seine Erklä rung gegen den Mißbrauch, den die rechten Füh ¬ rer der SPD mit den vor Jahrzehnten von Engels = getroffenen Einschätzungen des Zarismus trie- E ben, war einer der ersten öffentlichen Proteste E der deutschen Linken gegen den' Verrat der So- = zialchauvinisten. Im April 1915 gab er gemein- E sam mit Rosa Luxemburg die erste Nummer der = Zeitschrift „Die Internationale“ heraus und be- = teiligte sich an der Gründung des Spartakusbun- = des. Als einer der ersten in Deutschland erkannte = Franz Mehring die historische Bedeutung der = Großen Soziailstischen Oktoberrevolution. An der = Jahreswende 1917/1918 und im Mai/Juni 1918 = ergriff er in Artikeln in der „Leipzigei - Volks- = Zeitung“ leidenschaftlich für die Bolschewiki und E die Sowjetunion Partei. „Revolutionen haben = einen langen Atem, wenn es wirkliche Revolu- = tionen sind“, schrieb er, „und wenn erst ein paar § Jahre, ein oder ein paar Jahrzehnte die Massen E des gewaltigen Reichs ins Glühen gebracht E haben, dann wird ihr heißer Hauch manchen = ehernen Felsen schmelzen, der sich heute noch = unerschütterlich dünkt.“ Am 13. Juni 1918 = druckte die „Prawda" seinen „Offenen Brief“ = an die russischen Revolutionäre, in dem Meh- = ring zum Ausdruck brachte, daß sich der Spar- § takusbund „durch alle Bande leidenschaftlicher g und tiefer Sympathie“ mit der Partei Lenins E verbunden fühle. E Im Dezember 1918 beteiligte sich Mehring noch = aktiv an der Vorbereitung der Gründung der = Kommunistischen Partei Deutschlands, damit sein E Leben und Wirken, konsequent vollendend. Er E starb am 29. Januar 1919, kurz nach der Ermor- = düng seiner Freunde und Kampfgefährten Karl = Liebknecht und Rosa Luxemburg. Die deutsche = Arbeiterbewegung verlor in ihm einen leiden- = schaftlichen Kämpfer, einen hochbegabten Ge- g schichtsforscher, einen Literaturwissenschaftler = von Rang und einen glänzenden Journalisten. E So sollen zum Abschluß hier die Zeilen stehen, = die. Rosa Luxemburg zum 70. Geburtstag Meh- = rings im Jahre 1916 geschrieben hatte: „Sie lehr- E ten unsere Arbeiter durch jede Zeile aus ihrer = wunderbaren Feder, daß der Sozialismus nicht E eine Messer- und Gabelfrage, sondern eine Kul- = turbewegung, eine große und stolze Weltan- = schauung sei.. Heute, wo uns Intelligenzen bür- E gerlicher Herkunft rudelweise verraten... kön- = nen wir ihnen mit verächtlichem Lächeln nach- E blicken: Geht nur! Wir haben der deutschen g Bourgeoisie doch das letzte und beste wegge- = nommen, was sie noch an Geist, Talent und Cha- E rakter hatte: Franz Mehring.“ s Schutzrechtspolitik und Neuererwesen Analog der Konzeption und Profilierung der Forschung an unserer Hochschule mit dem Ziel Erreichung von Pionier- und Spitzenleistun gen muß sich, als integrierter Bestandteil der Forschung, eine aktive sozialistische Schutzrechtspolitik herausbilden. Sie ist in der ökonomi schen Auseinandersetzung mit kapitalistischen Konzernen und Konkur renzunternehmen unserer Vertragspartner eine spezifische Form des Klassenkampfes. Die aktive sozialistische Schutzrechtspolitik umfaßt die sich aus der Schutzrechtssituation für das Erreichen von Pionier- und Spitzenlei- stungen ergebenden Maßnahmen der Planung. Leitung und Durchfüh rung wissenschaftlich-technischer Arbeiten, der Produktion und des Absatzes der Erzeugnisse sowie der Lizenztätigkeit und die auf eine umfassende ökonomische Verwertung der wissenschaftlich-technischen Ergebnisse gerichteten Maßnahmen zum planmäßigen Erwerb, zur Aufrechterhaltung und Verteidigung eigener sowie zur Bekämpfung störender fremder Schutzrechte. Im Jahre 1970 wurden von den Wissenschaftlern unserer Hochschule 36 Patentanwendungen über die Abteilung Patent- und Neuererwesen der TH sowie 14 weitere Anmeldungen über die Vertragspartner der TH getätigt. Zum überwiegenden Teil entstanden diese Anmeldungen im Rahmen der auftragsgebundenen Forschung. Insgesamt acht Erfindungen wurden darüber hinaus durch Vertrags partner in 18 Staaten zum Patent angemeldet. Die Anmeldetätigkeit allein macht jedoch nicht die gesamte soziali stische Schutzrechtsvolitik aus. sie ist nur ein Teil davon. Bei uns an der Technischen Hochschule beginnt die schutzrechtspolitische Arbeit mit der Ausarbeitung der Verträge über wissenschaftlich-technische Leistungen. In diesen Verträgen sind konkret die Leistungen der Auftraggeber und der TH als Auftragnehmer festzulegen. Dazu zählen auch die Lei stungen auf schutzrechtspolitischem Gebiet. So ist u. a. der Auftraggeber verpflichtet, seine schutzrechtspolitischen Forderungen, wie Umfang der durchzuführenden Recherchen, Umfang der zu erbringenden Rechtsmängelfreiheit der Forschungsleistungen, Schutzfähigkeit der Forschungsleistung u. ä„ konkret im Vertrag zu fixieren. Er ist weiterhin verpflichtet, dem Auftragnehmer einen Bericht über die Schutzrechtssituation zum Zeitpunkt des Vertragsab schlusses zu übergeben. Der Auftragnehmer ist verpflichtet, die schutzrechtspolitischen For derungen. wie sie im Vertrag fixiert sind, zu erfüllen, da unter Um ständen die Exportsituation des Auftraggebers gefährdet werden kann. Ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Arbeit durch unsere Abteilung ist es, Patentsammlungen schneller als bisher zum Abschluß zu bringen. Auch eine bessere Zusammenarbeit mit der Abteilung Forschungskooperation ist unbedingt erforderlich. Einen beachtlichen Aufschwung nahm im Jahre 1970 das Neuerer wesen an der Technischen Hochschule. Insgesamt wurden 47 Neuerer vorschläge eingereicht und sechs Neuerervereinbahrungen abgeschlos sen, die einen beträchtlichen volkswirtschaftlichen Nutzen erbrachten. Hier, wie auch im Patentwesen, kann die ungenügende Beteiligung der Studenten nicht befriedigen. Beim Kampf um den Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv" sollten Verpflichtungen im Neuererwesen übernommen werden. Vielleicht überprüft die Hochschulleitung der FDJ einmal diesen Vorschlag, Aus gehend von den Beschlüssen der 13. und 14. Tagung des ZK der SED, macht es sich erforderlich, auch auf schutzrechtspolitischem Gebiet kontinuierlich den eingeschlagenen Weg an der Technischen Hochschule zu gehen, um das Erreichen von Pionier- und Spitzenleistungen ver wirklichen zu helfen. W, Bretschneider Direktorat für Forschung Sportlicher Wettstreit: Mitarbeiter - Studenten In der Turnhalle der Friedrich-Engels-Oberschule veranstaltete die Sektion Rechentechnik und Datenverarbeitung Sportwettkämpfe im Fußball und Basketball. Drei Basketballmannschaften, zwei der Studentinnen und eine der Mitarbeiterinnen der Sektion, sowie vier Fußballmannschaften, je zwei der Mitarbeiter und Studenten, stritten um den Sieg und gute Plätze in den Turnieren. Die fairen Wettkämpfe, mit viel Begeisterung und großem Einsatz ausgetragen, trugen nicht nur zur weiteren Verbesserung der Bezie hungen zwischen Mitarbeitern und Studenten bei, sondern waren auch ein Beitrag zur Verwirklichung des Staatsratsbeschlusses zur Entwick lung von Körperkultur und Sport — ein Beispiel, das allen Bereichen zur Nachahmung empfohlen werden kann. Enge Verbindung zur sozialistischen Praxis Die Forderung der 3. Hochschulre form, in verstärktem Maße klassen mäßige Erziehung und fachliche Aus bildung bewußt zu einer Einheit zu verschmelzen, regte im Lehrbereich Allgemeiner Maschinenbau der Sek tion Verarbeitungstechnik zu vielfäl tigen Überlegungen an. Im Ergebnis der Diskussionen wurden die Ausbil- dungsdokumente überarbeitet und neue Lehrmethoden eingeführt. Ausgehend von dem Bildungs- und Erziehungsziel des Lehrberei ches. den Absolventen als Konstruk teur für einen disponiblen Einsatz zur Lösung systemorientierter Auf gaben im sozialistschen Arbeitskol lektiv zu befähigen, konzentrierten sich die Bemühungen der Mitarbei ter des Lehrbereiches auf die Auf gabe, die Ausbildung stärker praxis bezogen zu gestalten. Schwerpunkt dieses Ausbildungskomplexes ist die Lehrveranstaltung „Entwerfen von Verarbeitungsmaschinen“ (Konstruk tionsübung), da diese eine zentrale Stelle in der Ausbildung einnimmt. Die erfolgreiche Durchführung der Übung setzt die komplexe Anwen dung der Kenntnisse vieler Fachdis ziplinen, wie Systematische Heu ristik, Technische Mechanik, Festig keitslehre, Maschinenelemente, Leichtbauweise, Hydraulik, elektro nische Antriebe, Grundlagen der Verarbeitungstechnik usw., voraus. Als besondere Verpflichtung be trachten wir dabei die marxistisch- leninistische Fundierung der gesam ten Ausbildung. Im Rahmen des wissenschaftlich produktiven Studiums werden in der Konstruktionsübung in steigendem Umfang Konstruktionen für die In dustrie von den Studenten bearbei tet. Die Aufgaben beinhalten Pro bleme der sozialistischen Rationali sierung. Damit helfen die Studenten mit, die sozialistische Rationalisie rung, die auf dem 14. Plenum des ZK der SED als wichtige Aufgabe zur Steigerung der Arbeitsproduk tivität hervorgehoben wurde, durch zusetzen. Die Bearbeitung von Indu strieaufgaben gestattet es, den Aus- bildungs- und Erziehungsprozeß in hohem Maße praxisbezogen zu ge stalten. Die Bearbeitung von Industrieauf gaben fördert besonders die Persön lichkeitsentwicklung des Studenten. Der Umfang der Arbeiten erfor dert in der Mehrzahl der Fälle die Bearbeitung im Kollektiv. Die Lei tung des Kollektivs wird von einem Studenten bei Beibehaltung der fach lichen Anleitung durch einen wis senschaftlichen Mitarbeiter über nommen. Durch die Komplexität der Aufgaben wird deutlich, daß die wissenschaftlich-technische Revolu tion im Sozialismus mit den Men schen und für die Menschen erfolgt. Die Arbeit an einer Aufgabe für die Praxis stellt für den Studenten einen Ansporn für höhere Leistungen dar. Es hat sich gezeigt, daß die Be arbeiter sich mit Interesse und aus eigenem Antrieb in Fachgebiete ein gearbeitet haben, die der Studien- plan nicht bzw. noch nicht vorsah, aber durch die Komplexität der Aufgabe beachtet werden mußten. Die Ergebnisse der Aufgabe wer den vom Studentenkollektiv vor Vertretern des Industriegebietes ver teidigt. Dadurch wird das Erfolgs ergebnis beim Studenten erheblich erhöht. Dadurch wird u. a. das ökonomi sche Denken unter den Gesichtspunk ten der Materialökonomie, der in standhaltungsgerechten Konstruk tion, des Arbeitsschutzes, des Welt niveaus, der Exportfähigkeit usw. gefördert. Die Mitarbeiter des Lehrbereiches sind sich bewußt, daß sie bei der konsequenten Verfolgung des We ges, in den Lehrveranstaltungen die Fachwissenschaften marxistisch-leni nistisch zu fundieren, erst am An fang stehen. Die Entwicklung voll zieht sich nicht frei von Problemen und Schwierigkeiten, deshalb sind die Studenten zu Konsequenz, Aus dauer und Beharrlichkeit bei der Lösung ihrer Aufgaben zu erziehen. In Zusammenarbeit mit der Indu strie muß es gelingen, für die Aus bildung geeignete Aufgaben auszu wählen. Dem Industriepartner muß in verstärktem Maße das Ziel und die Spezifik des genannten Ausbil- dungsabschnittes erläutert werden, um eine hohe Effektivität der Aus bildung zu sichern. Die Bearbeitung von Industrieauf-. gaben ist nur dann erfolgreich mög lich, wenn die damit verbundenen ideologischen, ökonomischen und technischen Probleme als Einheit be trachtet werden. Im Herbstsemester 1970/71 wur den im Lehrbereich Allgemeiner Maschinenbau der Sektion Verarbei tungstechnik sechs kollektive Kon struktionsbelege, die Rationalisie rungsaufgaben der Industrie zum Inhalt haben, ausgegeben. Die Größe der Kollektive betrug, jeweils dem Umfang der Aufgabe angepaßt, zwei bis zehn Studenten. Auf Grund der guten Erfahrungen, die wir bisher mit dieser Form der Übungsdurch- „ führung gemacht haben, werden die Konstruktionsbelege des nächsten Semesters nach gleichen Prinzipien ausgewählt. Die dargestellte Übungs methode ist für unseren Lehrbereich zum festen Bestandteil des wissen schaftlich-produktiven Studiums ge worden. Die marxistisch-leninistische Fun dierung erfordert eine ständige Ver tiefung der gesellschaftswissenschaft lichen Kenntnisse, insbesondere auf dem Gebiet der gesellschaftlichen Probleme der Technik. Dazu sind die marxistisch-leninistischen Weiterbil dungsveranstaltungen besser zu nut zen, und es ist unbedingt erforder lich, daß die Erfahrungen, die in einer Lehrveranstaltung gewonnen wurden, auf weitere Lehrveranstal tungen übertragen werden. Dipl.-Ing. Schlagner, Dipl.-Ing. Heinz, Sektion Verarbeitungstechnik Seite 5