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1. FDJ-Kreisdelegierlenkonferenz der TH Am 6, Februar 1971 wurde die FDJ-Organisation unserer Hoch schule Kreisorganisation. Die Übergabe der Ernennungsurkunde war gleichzeitig der Auftakt zur 1. FDJ-Kreisdelegiertenkonferenz der TH Karl-Marx-Stadt. Zu diesem bedeutenden Ereignis konnten zahlreiche Ehrengäste willkommen geheißen werden: eine Dele gation des Zentralrats der FDJ unter Leitung des Sekretärs des Zentralrats, Genossen Dr. Herger; eine Delegation der Bezirkslei tung der FDJ unter Leitung des Mitglieds des Sekretariats der Bezirksleitung der SED Karl-Marx-Stadt und 1. Sekretärs der FDJ- Bezirksleitung, Genossin Labs, und des Sekretärs der FDJ-Bezirks- leitung, Genossen Junge; das Mitglied der Bezirksleitung der SED und Rektor der TH, Genosse Prof. Weißmantel; der Mitarbeiter der Bezirksleitung der SED, Genosse Weidinger; eine Delegation der Parteileitung der TH Karl-Marx-Stadt unter Leitung des Sekretärs der Parteileitung, Genossen Dr. Nawroth; eine Delegation der FDJ-Städtleitung Karl-Marx-Stadt unter Leitung des Sekretärs der FDJ-Stadtleitung, Jugendfreund Slotta, eine Delegation der FDJ- Grundorganisation des VEB Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert"; Delegationen der FDJ-Grundorganisationen zahlreicher Bildungseinrichtungen des Bezirkes Karl-Marx-Stadt; Direktoren der Sektionen und Direktorate unserer Hochschule; zwei Komso molzinnen, die unsere Studentenbrigaden in der Sowjetunioh be treuten; ausländische Studenten unserer Hochschule mit dem Vor sitzenden des ISK, Oleg Peschew. Die Ernennungsurkunde zur FDJ-Kreisorganisation überreichte Genossin Helga Labs. Sie brachte zum Ausdruck, daß die Verleihung des Status einer Kreis organisation der Entwicklung der Hochschule zu einer bedeu tenden Bildungsstätte unseres Staates Rechnung trägt, daß an der TH Karl-Marx-Stadt unter aktiver Mitwirkung der Studenten entscheidende Aufgaben der 3. Hochschulreform gelöst werden. Anschließend übergab Jugendfreund Klaus Müller den 1. Sekre tären der FDJ-Organisationsleitungen die Ernennungsurkunden zu FDJ-Grundorganisationen. Die FDJ-Kreisdelegiertenkonferenz war geprägt von einer kri tischen, schöpferischen und optimistischen Atmosphäre. In der Dis kussion wurde immer wieder betont, daß die Freunde als Helfer und Kampfreserve der marxistisch-leninistischen Partei stärker wirk sam werden wollen, wozu Genosse Dr. Nawroth, 1. Sekretär der Parteileitung unserer Hochschule, sagte: Wir verstehen das be sonders hinsichtlich unserer gemeinsamen großen Hauptaufgabe, das sozialistische Bewußtsein aller Studenten und jungen Mitar beiter zu festigen, ihre Initiative immer breiter zu entfalten, damit sich unsere sozialistische Gesellschaft immer erfolgreicher entwik- keln kann zum Nutzen unserer sozialistischen Gemeinschaft und jedes einzelnen. Im Verlauf der Diskussion wurden viele wertvolle Vorschläge und Anregungen für die weitere Arbeit, für die klassenmäßige Erzie hung sozialistischer Absolventenpersönlichkeiten und die aktive Mitwirkung bei der Weiterführung der 3. Hochschulreform unter breitet. Die Bildung der FDJ-Kreisorganisation der TH Karl-Marx- Stadt wor ein bedeutsamer Meilenstein in der Entwicklung des so-' zialistischen Jugendverbandes an, unserer Hochschule und Aus-; gangspunkt für eine neue, höhere Qualität der Jugendarbeit an unserer Technischen Hochschule. Es geht um jeden einzelnen Aus der Ansprache des Genossen Dr, Wolfgang Herger, Sekretär des Zentralrates der FDJ Ich habe hier ein Parteiaktiv ken nengelernt, das bereit ist, alle Auf gaben zu lösen, die uns die Partei der Arbeiterklasse stellt. Ich über mittle euch die Grüße des Zentral rats und die persönlichen Grüße des 1. Sekretärs des Zentralrats, Genos sen Dr. . Günther Jahn, sowie die Glückwünsche zur Bildung eurer FDJ-Kreisorganisation. Mein Dank gilt den bedeutsamen Leistungen, die die FDJler der TH im Leninaufgebot vollbrachten; unter Führung der Par teiorganisation habt ihr weitere Fort schritte in der Stabilisierung des FDJ-Aktivs erzielt. Mein Dank gilt auch dem bisherigen 1. Sekretär, Klaus Müller. Hervorheben möchte ich die klare Orientierung der Kreis organisation auf die politische Festi gung der FDJ-Gruppen, auf den kon sequenten Kampf um den Titel „So- zialistisches Studentenkollektiv der TH Karl-Marx-Stadt“ und die klare Orientierung auf die Einbeziehung jedes FDJ-Studenten der TH mit Hilfe der persönlichen Pläne bzw. persönlicher Arbeitsprogramme. Das ist die wichtigste Forderung an die FDJler der TH, diesen Kurs auf die Festigung der FDJ-Gruppe. diesen Kurs auf die Einbeziehung des einzelnen. Studenten mit Hilfe der persönlichen Pläne entschiede ner, konsequenter fortzuführen. Zielstrebig in den Gruppen arbeiten In Karl-Marx-Stadt fand vor weni gen Jahren das VIII. Parlament der FDJ statt: Laut Statut ist die Zeit nicht mehr fern, da das IX. Parla ment einberufen wird. Dann werden Wir vor unserer Parteiführung Re- chenschaft ablegen über den wich tigsten Auftrag, den unser Genosse Walter Ulbricht in seiner Grußbot- schäft an uns gestellt hat: Alle Jun gen und Mädchen unserer Republik zu überzeugten, zu klassenbewußten Sozialisten heranbilden zu helfen. Das Wörtchen „alle“ ist schnell ge sprochen. Wir hatten gestern abend mit einigen eurer Delegierten ein sehr angeregtes Gespräch. Wir haben Ulis sehr lange darüber unterhalten, welche Konsequenz in dem kleinen Wörtchen „alle“ steckt. Und ich habe mich wieder sehr gefreut — auch das ist eines der wichtigsten Erlebnisse, die ich mitnehme — wie einzelne Freunde von euch sehr einprägsam geschildert haben, wie sie den Kampf im Kollektiv, ihrer FDJ- Gruppe tatsächlich um den einzelnen führen. Es wurden auch Bedenken angemeldet;, es wurde gesagt, ist das nicht eine zu hohe Zielstellung. Es wurde gesagt, die Zielstellung ist zwar richtig, aber wie soll ich es denn machen? Und für mich war dabei sehr wichtig, daß ein Freund vorrechnete, wie sie in der FDJ-Gruppe viele Stunden diskutiert haben, um klar zukommen mit einigen Freunden, die noch nicht die richtigen politischen Positionen im Sinne der FDJ bezie hen wollen. Das ist aufwendig, sehr aufwendig. Aber wenn wir den Kampf um jeden einzelnen, um seine klare so zialistische Klassenposition nicht führen, dann werden wir die großen Aufgaben, die jetzt auf dem 15. ZK- Plenum gestellt worden sind, in Vor bereitung auf den VIII. Parteitag der SED nicht erfüllen können. Es geht nicht anders, es geht um jeden ein zelnen. Und in dem Zusammenhang eine Bemerkung zum persönlichen Plan. Es. geht nicht so sehr darum, wie viel Punkte wir in die persönlichen Pläne aufnehmen. Aber wißt ihr, wann ein persönlicher Plan — und viele haben das gestern in der Dis kussion mit mir bestätigt — seinen eigentlichen Sinn erreicht hat? Wenn er gerade einige wenige Aufgaben fixiert, die dem betreffenden Freund im gegenwärtigen Moment am schwersten erscheinen. Weil das ge rade diejenigen Aufgaben sind, die sozusagen die positiven Konflikte in seiner Persönlichkeitsentwicklung provozieren, die ihn dazu führen, klarer Farbe zu bekennen, z. B. in der Haltung zum Studium des Mar xismus-Leninismus. In diesem Sinne, liebe Freunde wollen wir den Kampf um jeden einzelnen Studenten, um seine sozia listische Klassenposition fortführen. Das gilt jetzt um so mehr, da das 15. Plenum den VIII. Parteitag, der, wie in der Diskussion schon oft. ge sagt wurde, auch unser Parteitag ist, einberufen hat. Umfassende Diskussion in Vorbereitung des VIII. Parteitages Genosse Walter Ulbricht hat uns ■ alle aufgefordert, die großen Pro bleme dei’ Vorbereitung auf diesen Parteitag zu diskutieren. Viele Hin weise könnt ihr in diesem Referat finden über die genauen Zusammen hänge der weiteren Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Sy stems des Sozialismus in der DDR, wo schon jetzt Keime für den Über gang zur kommunistischen Gesell schaft gelegt werden, wie Genosse Walter Ulbricht gesagt hat. Ist das nicht ein erregender Gedanke, daß wir schon dabei sind, wenn es darum geht, den Grundstein für die kom mende kommunistische Gesellschaft in unserer Republik zu legen. Es werden vor dem Parteitag zu diskutieren sein die Zielsetzungen für den Fünfjahrplan bis zum Jahre 1975, die Wissenschaft, als Produktiv kraft unter unserer Verantwortung, sozialistisches Bewußtsein, soziali- stische Moral, Klassenkampf mit dem Imperialismus, Sozialdemokratismus usw. I± möchte euch darauf hinweisen, daß Genosse Walter - Ulbricht ange kündigt hat. daß sich eine der näch sten Plenartagungen des ZK — er hat von Anfang Mai 1971 gesprochen — mit dem Entwurf eines Beschlus ses beschäftigen wird, der dem VIII. Parteitag vorgelegt werden soll. Es ist richtig, jetzt daran zu den ken, daß es dann im Mai, aber nicht erst dann, zu besonders lebhaften Diskussionen unter uns FDJ-Studen ten kommen muß. Sybille Pohling hat hier schon ge sagt, daß wir besonders aufgefordert sind, die Gesetzmäßigkeiten der Er ziehung und Bildung junger sozia listischer Persönlichkeiten zu disku tieren. Unsere Kreisdelegiertenkonfe renz hat’ ihren Sinn dann erfüllt — ich möchte das als Maßstab so for mulieren —, wenn jeder von uns 400 in diesem Saal in den nächsten Ta gen als leidenschaftlicher Propagan dist für die Ideen des 14, und 15. Ple nums in seiner eigenen FDJ-Grund- organisation und seiner eigenen FDJ- Gruppe auftritt. Das, liebe Freunde, ist der Maß stab dafür, wie wir Delegierte die gesamte Kreisorganisation der TH in den nächsten Tagen mobilisieren. Unter diesem Aspekt der Partei tagsdiskussion, die auf unserer Kon ferenz für die TH Karl-Marx-Stadt begonnen hat, möchte ich einiges be merken zum Thema: Was heißt heute Mitwirkung der FDJ an der 3, Hochschulreform? 1. Mitwirkung der FDJ an der 3. Hochschulreform heißt heute in erster Linie entschiedene Verstär kung. Intensivierung der politischen Arbeit in allen Grundorganisationen und Gruppen. Es geht um die Erziehung aller unserer Studenten zum politischen Denken. Ihr werdet mir sicherlich zustimmen, daß wir in der Erziehung unserer Studenten zum Leistungs denken in den letzten Jahren zwei fellos Fortschritte erzielt haben. Aber Leistungsdenken allein, Leistungs denken ohne das politische Motiv „Ich will meine sozialistische Repu blik stärken“, ist zuwenig. Wir sollten uns die Losung, die Erich Honecker auf dem 14. Plenum ausgesprochen hat, zu eigen machen: Meister des Faches sein, und zugleich Fachmänner des Marxismus-Leninis mus. Das gilt selbstverständlich auch für die Mädchen unter uns. . Ich bin sehr einverstanden mit dem ' Diskussionsbeitrag des Jugendfreun des Harald Born von der Sektion Sozialistische Leitungs- und Organi sationswissenschaften. Was er gesagt hat über seinen Weg als Zirkelleiter, das halte ich für sehr interessant. Er sagt sinngemäß: Durch meine Tätig keit als Zirkelleiter habe ich erkannt, wie wichtig der Marxismus-Leninis mus für mich, für meine Persönlich keitsentwicklung ist. Damit ist wiede rum demonstriert — und deshalb habe ich mich über seinen Beitrag so gefreut —, daß es mit- all unseren Maßnahmen in der FDJ nur darum gehen kann, einen echten Beitrag zur sozialistischen Persönlichkeitsent wicklung des Beteiligten zu erzielen. Was heißt für den Gruppenleiter, für jeden Funktionär, politisch offen sive Arbeit zu führen? Thomas Bach, der heute hier ge sprochen hat, demonstrierte, was das ist. Offensive politisch-ideologische Arbeit beginnt bei. ganz einfachen Dingen. Und das hat Thomas auf dieser Konferenz demonstriert. Er ist aufgestanden und hat ein ihm be wegendes politisches Problem, eben die Solidarität mit unseren vietname sischen Freunden, hier dargelegt, wie er es sieht. Und damit beginnt die politisch offensive Arbeit, daß der FD J-Funktionär, der FDJ-Student um sich eine politische Atmosphäre schafft. Ich weiß nicht, wie euch das gegangen ist, aber als der Thomas hier gesprochen hat, da- strahlte eben von ihm diese politische Atmosphäre aus. Seine persönliche politische Hal tung, seine persönliche politische Stellungnahme zu einem aktuellen politischen Problem. Tun wir das zu oft in unseren FDJ-Gruppen? Ich bin der Meinung, wir tun das viel zuwenig. Ich weiß nicht, wie es morgen sein wird, aber ich will euch sagen, wie ich. reagie ren würde. Möglicherweise kommt ihr morgen in eure FDJ-Gruppe und da begrüßen euch einige eurer Freunde gleich mit den Worten: Mensch, war das nicht eine tolle Sache mit •der Mondlandung der USA? Und wißt ihr, wie ich da rea gieren würde? So wie es Genosse Nawroth vorhin auch gesagt hat. Ich würde sagen: Ich kann mich darüber nicht freuen, weil ich daran denke, daß zur gleichen Zeit, da drei Ame rikaner auf dem Mond gelandet sind, Zehntausende amerikanische Söld ner bereitstehen- um wiederum in ein fremdes Land einzufallen, näm- lich in Laos. Und ich bin auch der Meinung, daß es notwendig ist, in dieser Beziehung etwas tiefer zu gehen, sozusagen in die Tiefen der politischen Meinungs bildung unserer Studenten einzudrin- gen. Wissen unsere Studenten eigentlich so recht, warum die Amerikaner so hartnäckig um Indochina kämpfen? Ist über die politische Tatsache dieses Krieges, außer das sie jeden Tag etwas in den Nachrichten oder im Fernsehen hören oder sehen, mehr bekannt? Wissen unsere Studenten, was die Hintergründe dieser verbre- cherischen Aggression sind? Wissen sie, daß in diesem Territorium be deutende Erdölfunde gemacht wor den sind? Wissen unsere Studenten, daß z. B. der Mörderpräsident Nixon direkt an diesem Krieg verdient? Daß einige USA-Erdölgesellschaften, wie z. B. der El Paso Natural-Kon- zern, zu den besten Kunden von Nixons New-Yorker Anwaltsbüro ge hören? Wissen das unsere Studen ten alle? Ich bin völlig einverstanden mit dem, was Stefan Schulze hier gesagt hat. Wir müssen in unserer politi- schen Argumentation nicht nur nach neuen Argumenten suchen, sondern wir müssen viel mehr mit der poli tischen Tatsache argumentieren, weil ich der Meinung bin — das hat Friedrich Engels schon gesagt —, daß Tatsachen immer noch am besten überzeugen. Über diese politisch offensive Ar beit, liebe Freunde, wollen wir schließlich zu sozialistischen Grund überzeugungen kommen, zu politi schen Grundeinstellungen, die durch nichts zu erschüttern sind. Und ich bin der Meinung, junger Revolutio när sein, bedeutet auch gegen jeden Einfluß bürgerlicher Ideologie und kleinbürgerlicher Haltung anzukämp fen. Idi habe hier vor mir liegen den Artikel des auch euch bekannten USA-Professors Brzecinski, Berater von Nixon, den er am 4. Januar 1971 in „News Week“ veröffentlichte. Brzecinski schreibt u. a., und da ist die ganze Strategie des Imperia lismus drin: „Zu einer echten Ent spannung wird es kommen, wenn sie verbunden wird mit einem spür baren Prozeß einer Wiederzusam- menführung zwischen Ost und West sowie mit der fortschreitenden Um wandlung der östlichen Regime in etwas, das der Sozialdemokratie nahekommt.“ Und an anderer Stelle heißt es: „Der Westen verfügt über die technischen Mittel, um die Be völkerung in den kommunistischen Ländern direkt anzusprechen (durch die Stimme Amerikas, Radio Liberty, und den Sender Freies Europa), und diese Werkzeuge können eine ent scheidende Rolle spielen, um trotz der dogmatischen Haltung der gegen wärtigen kommunistischen Führer den Geist der Versöhnung zu för dern.“ Was heißt hier Versöhnung? Versöhnung mit Nixon'.’ Versöhnung mit den USA-Monopolen oder den westdeutschen Monopolen, die nichts lieber sehen würden, als die Arbei terklasse von der Macht entfernt in der DDR? Versöhnung mit der rech- ten Sozialdemokratie, die uns bis auf die Todfeindschaft (ein wörtlicher Ausspruch von W ehner) den Kampf angesagt hat? Kann es da Versöh nung geben? Liebe Freunde, ich verstehe auch diese, unsere Kreisdelegiertenkonfe renz so, daß wir erneut bekunden: Alles verbindet uns mit unserem so zialistischen Staat, nichts verbindet uns mit dem Imperialismus. Und erst recht nichts mit dem westdeutschen NATO-Staat. Das soll unser Bekennt nis sein, mit dem wir auch dem VIII. Parteitag der SED entgegen gehen. 3. Mitwirkung der FDJ an der 3. Hochschulreform heißt, daß unsere ideologische Arbeit dazu führen muß, daß jeder Student mit dem Bewußt sein seiner hohen Verantwortung vor der Arbeiterklasse seine Pläne er füllt. Völlig zu Recht hat unser Freund Harald Born die einfache Frage, die manchen sicherlich etwas verblüfft hat, aufgeworfen. „Student, warum studierst du eigentlich?“: Ich bin der Meinung, die Diskus sion über diese Frage gehört mit in die Parteitagsdiskussion. In die Par teitagsdiskussion gehört, daß wir uns in allen FDJ-Gruppen darüber ver ständigen, Was heute Studiendisziplin heißt, was heute Studienmoral heißt, was heute Studienleistung heißt; kurz gesagt, Verständigung darüber, was dem Beispiel der Arbeiterklasse in den Betrieben, auch im Bezirk Karl-Marx-Stadt, folgend, für uns Studenten Plandisziplin heißt. 3. Mitwirkung an der 3. Hochschul reform heißt, daß FDJ-Studenten immer wieder neue Vorschläge zur konsequenten Durchführung der 3. Hochschulreform unterbreiten. Und da muß ich eine Sache ganz deutlich sagen: sozialistische Demo kratieist in der gegenwärtigen Phase der 3.' Hochschulreform nicht abge schafft, ganz im Gegenteil! Mehr denn je gilt, Hochschulreform ist ohne Studenten und ihre politische Organisation, die FDJ, einfach nicht möglich. Und das gilt sowohl für uns als FDJ-Funktionäre wie auch für un sere staatlichen Leitungen. In diesem Sinne, FDJ und Hoch- Schullehrer gemeinsam, sollten wir die noch anstehenden Probleme der 3. Hochschulreform auch an dieser Hochschule weiter in die Hände neh men. Ich möchte den Vorschlag, den Frank Walther vorhin gemacht hat, noch etwas erweitern: Mein Vor- Genosse Dr. W. Herger überreichte die ersten Mandate zur Konferenz „Partei, Student, Wissenschaft“ an fünf Jugendfreunde unserer FDJ-Kreis organisation, an Hartmut Apersbach, Sektion Maschincn-Bauelemente, Karin Neubauer, Sektion Chemie und Werkstofftechnik, Annemarie Paul, Sektion Fertigungsprozeß und- -mittel, Winfried Schlösser, Sektion Sozia listische Leitungs- und Organisationswissenschaften, sowie Andrea Zschied rich, Sektion Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen. schlag wäre, daß die neue FDJ-Kreis- leitung dem Rektor exakte Vor schläge unterbreitet, wie der Rektor mit seinen Leitungsorganen diese Kreisdelegiertenkonferenz auswertet. Es sollte ganz exakt vorgeschlagen werden, welche Probleme die FDJ an der Hochschule besonders schnell gelöst haben möchte; z. B. die Sadie mit dem. gemeinsamen Jugendobjekt mit dem Fritz-Heckert-Kombinat, z. B. das, was über FDJ-Studenten- brigaden diskutiert worden ist oder auch das Problem der Wohnheim ordnung. Und wenn es um die Wohn heimordnung geht, dann vertrete ich eben den Standpunkt, die Wohn heimordnung hat erst dann ihren Sinn, wenn die , dort formulierten Normen auch zur Norm jedes einzel nen FDJlers werden. Das ist so mit den großen Fragen der Hochschul reform, wie auch mit diesen Fragen des tagtäglichen Lebens i unserer Studenten. Was erwartet der Zentralrat der FDJ von euch, der Kreisorganisation der TH Karl-Marx-Stadt? 1. Wir erwarten, daß ihr ab mor gen beispielhafte Diskussionen, eine beispielhafte geistige Bewegung, bei spielhafte Initiativen entfaltet, die dem VIII. Parteitag der SED gewid met sind. ..Das Losungswort „Partei, Student, Wissenschaft“ sollte wirklich die Dis kussionen der nächsten Wochen und Monate beflügeln. Vielleicht solltet ihr euch auch überlegen und das in die Entschlie ßung aufnehmen, ob wir außer der Diskussion über diese Probleme in den Mitgliederversammlungen, dem FD J-Studienjahr,' den FDJ-Studen- tenklubs usw. auch spezielle Ge spräche zum Parteitag entwickelt als Beispiel für die FDJ-Studenten un serer gesamten Republik. 2. Der Zentralrat erwartet von euch beispielgebende Gemeinschafts beziehungen zwischen der Arbeiter jugend und Studenten, besonders zwischen eurer Hochschule und dem Fritz-Heckert-Kombinat. Den Diskussionsbeitrag unseres Freundes Rolf Sandrucek möchte ich mit folgendem Gleichnis kommen tieren : Die Grüße des Generaldirektors mögen zur materiellen Gewalt wer den, indem sie die Massen des Fritz- Heckert-Kombinats und der TH Karl-Marx-Stadt erfassen. 3. Der Zcntralrat erwartet von euch beispielhafte Initiativen zur ständigen Auswertung und Anwen dung der Sowjetwissenschaft und zur Vertiefung der Beziehungen mit dem Leninschen Komsomol; sowohl mit den Komsomolzen-Studenten, die hier an eurer Hochschule studieren, als auch mit • euren Partnern in der Sowjetunion, wie das im Entwurf der Entschließung schon ausgedrückt wird. 4. Der Zentralrat erwartet gerade von euch beispielhafte Erfahrungen in der Ausbildung von Gruppenlei tern für ihre Funktion in dem Sinne, wie das in der Diskussion zum Aus druck kam. Ich bin gewiß, daß ihr diese For derungen, die wir an peuch stellen, bis zum VIII. Parteitag erfüllen, werdet. Dazu muß die neue Kreis leitung kontinuierlicher arbeiten, als die bisherige Hochschulleitung. Und da es hier teilweise lyrisch zuging, möchte auch ich meinen Diskussions beitrag lyrisch beenden. Ich schließe mit Brechts Lenin- Poem und nehme mir die Freiheit — Brecht möge das verzeihen — dar über zu schreiben: Lob des FDJ- Funktionärs. Die Schwachen kämpfen nicht. • Die Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde lang. Die noch stärker sind, kämpfen viele Jahre. Aber die Stärksten kämpfen ihr Leben lang. Diese sind unentbehrlich. „Hochschulspiegel“ Seite 3