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- DE R KARL MARX UNIVERSITÄT ORGAN DER SED PARTEILEITUNG 1 j Für die Wissenschait, die dem Sozialismus dient! UN I VE RS ITAT5Z EITU NG 1 Landesbibliothek 2 5. AUG. 1962 | 6, JAHRGANG, Nr. 33 LEIPZIG, 16. AUGUST 1962 PREIS 15 PF T” 203 TTST ..... . . - - ... ... . .. ........ woT: m "o‘ Beurfeill wird in den Betrieben (Seite) • Ein Scharlatan des Rassismus (Seite5) Kühner Menschheitsflug Begeisterung über Gruppenflug und glückliche Rückkehr der sowjetischen Kosmonauten Gruß an den ISB-Kongreß Nistet die Unsere Festivalteilnehmer, Mitglieder des Chores des Louis-Fürnberg-Ensem- bles, hatten auf den Straßen der finni schen Metropole viele Begegnungen mit jungen Menschen aus anderen Län dern. überall kämpft die Jugend für die Ideen des Friedens und des Fort schritts der Menschheit. Fote: Sperling entgegen, sich die ehender DDR auf sichtbaren Astronauten haben. zu ganz für, daß er sich konsequent für die Erhal tung des Friedens in der Welt und beson ders auch für den Abschluß eines deutschen Friedensvertrages einsetzt“, heißt es in dem Schreiben. Der Rektor versicherte dem Kongreß des ISB, daß die Karl-Marx-Universität getreu ihrem humanistischen Auftrag auch fürderhin für die Sicherung des Friedens, die Völkerverständigung und internatio nale Solidarität mit allen friedliebenden Studenten eintritt. Prof. Dr. Beier, Direktor des Instituts für Biophysik überall in unserer Republik ist die Plan diskussion für den Volkswirtschaftsplan 1963 in vollem Gange. Bei der Aufstellung des Pla nes 1963 zur weiteren Stärkung des deutschen Friedensstaates geht es um die Aufdeckung aller Reserven, hohe Arbeitsproduktivität, Sparsamkeit und ausgezeichnete Qualität. Das Mit vielen Erlebnissen und Ein' drücken kehrten unsere Helsinkifahrer zurück haben bedeutende eine planmäßige, schungsarbeit wird imperialistischen Im Namen der über 25 000 Angehörigen der Karl-Marx-Universität, darunter 900 ausländische Studierende aus über 70 Na tionen. hat der Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer an den Kongreß des Interna-, tionalen Studentenbundes, der in Lenin grad tagt, ein Grußschreiben gerichtet. „Die Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellten verfolgen die Tätigkeit des Internationalen Studentenbundes, des In teressenvertreters aller fortschrittlichen friedliebenden Studenten der Welt, mit großer Anteilnahme und danken ihm da- Außerdem beläuft Planung entspre- Institute in der etwa den halben Das war eine Reise... Das Erzählen be ginnt schon auf dem Bahnhof. Voller Ein drücke und Erlebnisse sind am Freitag abend unsere Helsinki-Fahrer wieder in Leipzig eingetroffen. Wo sollte man auch mit dem Erzählen beginnen? Zwölf Tage zur Vorbereitung auf die Reise in der Ju gendhochschule „Wilhelm Pieck“ Bogensee, eine wunderbare Seefahrt mit dem FDGB- Urlauberschiff „Völkerfreundschaft“, elf Tage in Helsinki, ein Tag, turbulenter als der andere, so viele Begegnungen, so viele Gespräche, so viele wunderbare kulturelle Erlebnisse. Ganz bestimmt werden die Teil nehmer in der „Universitätszeitung“ noch ausführlicher über die Tage des Festivals berichten. Mit ihren Liedern haben die Mitglieder des Chores unseres Louis-Fürnberg-Ensem- bles sich in der finnischen Hauptstadt viele Herzen erobert und gemeinsam mit den anderen Festivaldelegierten aus der DDR von der Friedenspolitik des ersten deut schen Arbeiter-und-Bauern-Staates gekün det. Fehlgeschlagen sind die Versuche der von den Bonner Machthabern gesteuerten Pro vokateure. Die „Antis“ wurden von der Be völkerung und den Delegierten isoliert. Ihre erbärmlichen Methoden gingen von Zerstörungen bis zum offenen Menschen raub. So sollte die Studentin Gisela Ditt mann mit Hilfe der westdeutschen Han delsmission entführt werden. Mitglieder unseres Ensembles halfen ihr in letzter Minute, sich zu befreien. Die „Antis“ konnten in Helsinki nichts ausrichten. Der Gedanke des Friedens und der Völkerverständigung, der Jugendliche und Studenten aus 137 Ländern zusammen geführt hatte, triumphierte. Die Studenten der Karl-Marx-Universität, die das große Glück hatten, an diesem Treffen der jun gen Friedenskämpfer der Welt teilzuneh men, haben ihre Aufgabe ehrenvoll erfüllt. Neue Impulse für das Studium und das kulturelle Leben an der Universität wer den von ihnen ausgehen. Antwort auf ungeklärte Fragen Als Wissenschaftler des Instituts für Bio- Physik interessiert uns verständlicher- Weise besonders das Problem der lang- andauernden Schwerelosigkeit. Die Flüge der beiden sowjetischen Weltraumflieger Werden ohne Zweifel in dieser Hinsicht zu Wichtigen Ergebnissen führen und Antwort Ruf noch ungeklärte Fragen geben. Eine Wesentliche Besonderheit dieser Flüge be- Steht darin, daß sm zwei verschiedenen Menschen gleiche Meßabläufe vorgenom- Planstellen für 1962 gründe gelegt werden, men werden können. Es ist bezeichnend für die sowjetische Weltraumforschung, daß sie sinen Menschen nicht um billiger Effekte "'egen ins Ungewisse stürzt. Die kosmischen Flüge werden der Wis- Senschaft mehr Erkenntnisse über den Strahlungsgürtel, unter dem sich die Welt raumfahrer befanden, vermitteln, um bei künftigen Weltraumflügen auch das kleinste Risiko von vornherein auszu- Schalten. Vokabeln aus Helsinki: Rauha - Frieden gilt auch für unsere Universität. Wir rufen alle Universitätsangehörigen auf, der „Universi tätszeitung“ zu berichten, wie der Plan 1963 gründlich diskutiert wird, und Verschwendung und ungenutzte Reserven aufgespürt werden. Die „Diebische Elster“ muß aus den Universi tätsinstituten vertrieben werden. Was soll man dazu sagen, wenn ein wissenschaftlicher Assistent in Vertretung sei nes Chefs eine Inventarisie rungsliste für ein neuzu errichtendes Institut im Werte von 800 000 DM auf stellt, sie von der Sekretärin unterschreiben und an die Bauverwaltung des Staats sekretariats an der Karl- Marx-Universität weiterlei ten läßt, um am nächsten Tage in Urlaub zu fahren? Nachdem die Bauverwaltung den Plan an die Baukom mission gab, erfuhr auch der • Direktor des Gesamtinstituts von der Angelegenheit, da er zufällig gleichzeitig Kom missionsmitglied ist. Das Institut, das die oben Jo Dienste des Todes Voraussetzung für Errichtung einer Weltraumstation Die Tatsache, daß zwei bemannte Welt- raumschiffe zur gleichen Zeit unsere Erde umkreisten, kann in ihrer Bedeutung kaum überschätzt werden. Besonders in biologi scher Hinsicht werden die Ergebnisse sehr interessant sein. Die Weltraumforscher be finden sich lange Zeit im Zustand der Schwerelosigkeit, und zwar unter den gleichen Bedingungen. Das ist für die Be obachtung von gewaltiger Bedeutung. Von seifen der Nachrichtentechnik besteht jetzt zum ersten Mal die Möglichkeit, Unter suchungen über die Ausbreitung elektro magnetischer Wellen direkt in der Iono sphäre anzustellen, da beide Weltraum schiffe in Funkverbindung stehen. Die wei tere Erforschung der Ionosphäre und die Möglichkeit der Kontaktaufnahme der Kosmonauten im kosmischen Raum sind eine der Voraussetzungen für die Errich tung einer Weltraumstatiön, mit der das Vordringen der Menschen in weitere kos mische Bereiche ermöglicht wird. Es braucht wohl nicht besonders betont zu werden, daß der Doppelflug die Über legenheit der sowjetischen Weltraumfahrt gewaltig unterstreicht. Dr. Kortüm, Komm. Direktor des Geophysikalischen Instituts Überlegene Sowjetwissenschaft Ich bin begeistert von den neuen sowjeti schen Weltraumflügen von Wostok 3 und 4. Die Sowjetunion arbeitet von Anfang an nach einem genau festgelegten Forschungs plan. Nur die sozialistischen Produktions verhältnisse ermöglichen es. die Wissen schaft und Technik planmäßig zum Nutzen der Menschen anzuwenden. Auch die amerikanischen Wissenschaftler Betrag! Das sollten sich die Kollegen des Instituts für Arb/itshygiene — insbeson- er} der Genosse Krause — übrlegen, bevor sie noch einmal ihre 800 000-DM-For- -ing unter dem Gesichts kt sparsamster Verwen- g von Investmitteln ndlich überarbeiten. Dr. Kluge Ergebnis komplexer Forschung und Entwicklung Mit jedem neuen Versuch der sowjetischen Raumwissenschaft wird ein besserer und genauerer Einblick in das Verhalten der hohen Atmosphäre und die Umgebung der Erde gegeben. Mit den bisher gestarteten Raketen wurden bereits viele Entdeckun gen in dieser Richtung gemacht. So wurde der intensive Strahlengürtel (van-Allen- „Diebische Elster“ auch an der Universität? Prof. Dr. Heber, Direktor des Theoretisch-Physikalischen Instituts Vor einigen Tagen erschütterte uns eine - Von westlichen Nachrichtenagenturen bewußt Om Rande gebrachte - Meldung: der lei- tende Mitarbeiter im bakteriologischen For- Schungsinstitut des britischen Kriegsministe- fiums in Porton Town. Geoffrey Bacon, ist On Lungenpest gestorben. Schon oft hat die Welt vom tragischen Schicksal von Ärzten und Wissenschaftlern er- fohren, die an den Folgen einer heimtücki- Schen Infektion starben, die sie sich - getreu brer hohen ethischen Verpflichtung - bei der Bekämpfung und Erforschung von Krankhei- ten zuzogen. „Die Tragik und das Aufrüttelnde dieses Folles liegt aber darin, daß im Falle Bacon die Wissenschaft im Dienste des Todes stand. Die Aufgaben der in diesem Institut beschäf- ligten Wissenschaftler - die ihnen von ihren Imperialistischen Brotgebern gestellt werden ' erstrecken sich gerade auf die Erforschung der günstigsten übertragungs- und Ausbrei- lungsbedingungen solcher gefährlicher Er- Senkungen wie der Pest und Cholera usw. um Zwecke der optimalen Verbreitung in einem bakteriologischen Kriege. .Ein Korrespondent des „Daily Herald", der sinen gewissen Einblick in die Tätigkeit die- er Institutionen gewann, zitierte die Worte sines dort leitenden Beamten, der erklärte, 65 gäbe keine Garantie dafür, daß „ein Ge- Qengift gegen viele Krankheiten existiert, die "D Porton erzeugt werden". Zynischer kann man den Mißbrauch wissenschaftlicher For- Schung und ihrer Ergebnisse in einem im- Perialistischen Staat nicht zugeben und cha- Tokterisieren. r Wir erinnern uns nur zu gut an den feigen -berfall auf die Koreanische Volksdemokrati- sche Republik, bei dem die Imperialisten skru- Pellos den bakteriologischen Krieg mit pest- Und cholerainfizierten Flöhen und Ratten, die s ' e mit Spezialbehältern hinter der Front ab- Worfen, praktizierten. Und wir erinnern uns 9uch der antihumanistischen Giftproduktion Im Hitlerstaat, deren Exponenten heute wieder Uhrende Stellungen in der westdeutschen -hemie haben. Geoffrey Bacon wurde im Dienste der Im- Perialisten das Opfer ihrer menschheitsfeind- lichen Ziele. Dr. Le. Erfolgen der sowjetischen entscheidend beigetragen nicht nur neu, sondern auch modern und dem Weltniveau entsprechend eingerichtet sein. Trotzdem sollte man daran denken, daß das Ge bäude des neuen Physiolo gischen Instituts (in das das Institut für Arbeits hygiene mit einziehen soll) nicht auf einer einsamen Insel, sondern im Johannis tal liegt, umgeben von Kli niken und diversen Institu ten der Karl-Marx-Universi tät. Dort sind sicherlich viele der geforderten teuren Ge räte bereits angeschafft und nicht ständig ausgelastet. Einer gemeinsamen Benut zung für wissenschaftliche Zwecke stünde in vielen Fällen sicher nur ein biß chen fehlender guter Wille Gürtel) entdeckt und erforscht. Es wurden. wichtige Ergebnisse über die Natur der primären kosmischen Strahlung gesammelt. Für die Physik sind besonders die Pro zesse wichtig, die von sehr hoch-energeti schen Teilchen dieser Strahlung ausgelöst werden. Diese Prozesse kann man mit den Instrumenten, die in den Raketen ein gebaut sind, besonders gut verfolgen. Ich glaube, auch dieses Mal wird hier ein weiterer Schritt nach vorn gemacht werden. Das jüngste gigantische Experiment in dem sowjetischen Programm zur Erfor schung des Weltraumes ist ein erneuter Beweis dafür, zu welchen hervorragenden Resultaten eine gut geplante, gut koordi nierte komplexe Forschung und Entwick lung führt. Dabei ist ganz sicher, daß viele bis in die kleinsten Einzelheiten gehenden Grundlagenuntersuchungen zu den großen abgesehen davon, daß Fach ärzte; bekanntlich nicht vom Himmel fallen und schon gar nicht bei unseren der zeitigen Lücken in der am bulanten Versorgung der Be völkerung. — So würde es also geschehen, daß — schaffte man diese Geräte tatsäch lich an — die FD,J-Grund organisation Medizirlische Fa kultät eine Elster nach der anderen kleben könnte. (Zum Beispiel an einige! der be stellten sieben / Schreib maschinen, der fünf Foto apparate, der vier Mikro skope oder an die mehr als 100 Fieberthermometer.) Unsere Institute sollen Erfolge errungen. Doch kontinuierliche For- durch die Anarchie der Produktionsweise un- erwähnte 800 000-DM-Aus rüstung — zu rund zehn Prozent handelt es sich um Importapparäturen und -ge- räte — verlangt, besteht zur Zeit aus einem „nebenamt lichen Chef“, zwei Oberassi stenten, einem Assistenten und technischem Personal. Wenn die für das Jahr 1963 geforderten Geräte aus gelastet sein sollen, müßte das Institut mindestens aus zehn wissenschaftlichen Assi stenten und ebenso vielen Hilfskräften (medizinisch- technischen Assistenten usw.) bestehen. Dieser Personal stand ist schon deshalb un möglich erreichbar, weil be reits jetzt bekannt ist, daß für das kommende Jahr die möglich gemacht. Die USA-Weltraumstarts dienen der Effekthascherei und sollen den USA ein militärisches Übergewicht geben, ihre Forschung ist gegen die Interessen der Menschheit gerichtet. Das beweisen die Atomtests in der Atmosphäre und die Störversuche im Kosmos (Kupfernadeln). Aber trotz der Behinderung durch die USA erzwingt die Sowjetunion immer mehr Er folge auf allen Gebieten des Lebens. Die Sowjetunion gibt die Garantie für eine gründliche wissenschaftliche Erforschung des Kosmos. Gleichzeitig sind diese Ra- ketenstarts ein großer Sieg für die Er haltung des Weltriedens, weil sie die Kraft der Sowjetunion zeigen. Eberhard Thomas, Oberassistent am Institut für Philosophie Plandiskussion 1963