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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITÄTSZEITUNG I —===-- Sädrsca I ApS. 4 Landsbeolothel | I 1 5 JUNI 1962 QRGAN DER SED PARTEI UITUNG 692) DER KARL MARX UNIVERSITÄT 6. Jahrgang nr. 24 Leipzig, 14. JUNI 1962 preis 15 pp Arbeitsgruppe Prof. Lösche zieht Bilanz I (Seife 3) . Vor einem Jahr in München (Seife 6) Mit würdigen Taten und großen Vorhaben vor das Forum der Nation III II II Iiut IIIIIII Illi I Illi I Illi III IIHIIIIIIII Illi i S ■ Rektor Prof. Dr 8883 Dr. h. c. Georg Mayer Immer auf der richtigen Seite der Barrikade g886. 2:23 nx- oh* jahr des 2., 3. und 4. Studienjahres in der Praxis sein. Unser Bild: Rainer Kunzmann, 4. Studien jahr (zweiter von rechts), und Oberassistent Dr. Erdmann Röhlig vom Institut für Acker- und Pflanzenbau (ganz links) im Gespräch mit Genossenschaftsbauern der LPG Pohritsch, ■ Kreis Delitzsch, in der Rainer Kunzmann sein Jahrespraktikum ableistet. ÜBER DIE AUSARBEITUNG EINES NEUEN STUDIENPLANES entsprechend den Beschlüs sen des VII. Deutschen Bauernkongresses be richten Wissenschaftler der Landwirtschaft lichen Fakultät in einem Brief an den Natio nalkongreß. Während die Landwirtschaftsstu- dente* neben kurzfristigen Komplexpraktika jetzt nur ein längeres Betriebspraktikum ab solvieren, werden sie jeweils im Sommerhalb- Vor kurzem erhielt Rektor Prof. Dr. Dr. h. c., Georg Mayer einen Brief fol genden Wortlauts von Rudolf Bernhard aus Paris: Lieber Genosse! ' Schier 30 Jahre . .. 1931, 1932 und bis Hitlers Machtnahme war ich in Gießen Student. Vielleicht erinnerst Du Dich meiner, Rudolf Bernhard, Leiter der röten Studentengruppe und Orgleiter der Partei in Gießen. Damals sahen wir uns alle Tage... Zum letzten Male haben wir uns im Herbst 1933 eines Abends im Hessischen Hof in Gießen gesehen. Kurze Zeit da nach bin ich aus Deutschland geflohen. Warum ich Dir auf einmal schreibe? Ich habe vorgestern in der Partei wochenschrift „France novelle“ bei liegenden Artikel gefunden und. mit größer Freude erfahren, daß Georg Mayer immer noch am Leben ist und immer noch auf der guten Seite der Barrikade steht. Ich kann mir vorstellen, welche rie sigen Aufgaben Du heute zu bewälti- gen hast; aber trotzdem wäre ich sehr froh, wenn Du einen freien Augenblick finden könntest, um ein Lebenszeichen zu geben rind mir zu antworten. Das ,waf ein guter Tag, wo ich diesen Artikel las. hs ■■ Die sechs namhaften Wissenschaftler, die die Karl-Marx-Universität s «f dem am Sonnabend und Sonntag stattfindenden Nationalkongreß repräsentieren, treten nicht mit leeren Händen vor das Forum der deut schen Nation. Nicht nur deshalb, weil sie eine Kassette mit gewichtigen Äußerungen zum nationalen Dokument, mit Berichten über die Erfüllung früher eingegangener Verpflichtungen und Briefe mit wertvollen neuen Verpflichtungen auf dem Gebiet der Forschung, der Ausbildung und Er- ziehung sowie des Studiums mit nach Berlin nehmen, sondern auch des- halb, weil sie dem Kongreß berichten können, daß sich Tausende Wissen schaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellte der Universität in den ver gangenen Wochen gründliche Gedanken gemacht haben über die Wahr- feiten des nationalen Dokuments, weil sie daran ihr eigenes Leben und ihre gegenwärtige Tätigkeit überprüften und Schlußfolgerungen zogen, die dazu beitragen werden, die Stärke und das Ansehen unserer Republik Zu erhöhen und damit das Antlitz des künftigen einheitlichen sozia listischen Deutschlands zu gestalten. Delegierter zum Nationalkongroß IM KAMPF UM EINS UND ZWEI: Die Stu denten Joppich, Hiebsch, Saber und Seyd (v. I. n. r.) aus dem 1. Studienjahr der Fach richtung Physik (Diplom) bei der gemeinsamen Vorbereitung auf die Mathematikprüfung. Foto: ag foto, Tempel w Repräsentanten der Karl-Marx Universität zum Nationalkongreß Prof. Dr. Hermann Budzislawski, Mitglied der Volkskammer, Träger des Vater- ländischen Verdienstordens in Silber, Träger des Ordens „Banner der Arbeit", Mitglied des Exekutivkomitees der Weltföderation der Wissenschaftler, Dekan der Fakultät für Journalistik, Nationalpreisträger Prof. Dr. Dr. h. c. Theodor Frings, Hervorragender Wissen schaftler des Volkes, Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold und Silber, Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, komm. Direktor des Instituts für Deutsche und Germanische Philologie der Karl-Marx-Universität, Prof. Dr, Martin Herbst, Verdienter Arzt des Volkes, Direktor der Klinik für Herz- Und Gefäßchirurgie, Prof. Di. Dr. h. c. Georg Mayer, Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold und Silber, Mitglied der Volkskammer, Rektor, Direktor des Instituts für Agrar- Ökonomik, Nationalpreisträger Prof. Dr. Herbert U e b e r m u t h , Verdienter Arzt des Volkes, Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Silber, Mitglied des Nationalrates der Nationalen Front, Direktor der Chirurgischen Klinik, Prof. Dr. Kurt Wiesner, Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Bronze, Di rektor des Instituts für Religionssoziologie, Zweiter Direktor des Instituts für Systemati sche Theologie. Universitätszeitung: Magnifizenz, aus 1 dem Brief, den Sie kürzlich von Rudolf 3 Bernhard aus Paris erhielten, geht hervor, S daß Sie schon frühzeitig den Weg zur Ar- g beiterklasse gefunden haben. Können Sie ä uns etwas darüber sagen? Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer: Ihre Frage ist durchaus berechtigt. Ich I stamme aus einer bürgerlichen Familie mit einer alten demokratischen Tradition. Mein S Vater bezeichnete sich selbst als linker Flü- I gelmann der bürgerlichen Demokratie, de- n ren ‘schwäbische Ausprägung nichts zu tun g hatte mit' dem berühmten Berliner Tier- ■ gartenfreisinn. In meinem Elternhaus n herrschte eine Atmosphäre der Aufge- i schlossenheit gegenüber den politischen 3 und sozialen Problemen der Zeit. Idi | selbst bin während meiner Studentenzeit . politisch stark von Friedrich Naumann - beeinflußt worden, den meine Vaterstadt 9 Heilbronn erstmalig in den kaiserlichen I Reichstag entsandte. Meine Weiterentwick- [ lung vom Verfechter der bürgerlichen und damit formalen Demokratie zur sozialisti- | sehen, realen Demokratie vollzog sich unter sj dem Eindruck der Fehlentwicklung, die die Weimarer Republik genommen hatte. Als ■ Wirtschaftswissenschaftler war mir schon I im Jahre 1927 die bürgerlich-kapitalistische (Fortsetzung auf Seite 2) |