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KARL-MIAR-LINIIVERSITAT 17. Oktober 1975 Einzelpreis 15 Pfennig Ruf Leipzig 719 2215 19. Jahrgang Universitätszeitung Organ der Kreisleitung der SED 15. ZK-Tagung mit großer Resonanz Mit großem Interesse werden in allen Grundorganisationen unserer Kreis- Parteiorganisation wie auch von parteilosen Wissenschaftlern. Studenten, Arbeitern und Angestellten der Karl-Mar-Universitätdie Materialien der 15 Tagung des Zentralkomitees unserer Partei studiert. Dabei werden Schlußfolgerungen für die Arbeit in den Grundorganisationen, in den APO. ja in allen Kollektiven und im eigenen Arbeitsbereich gezogen. UZ veröffentlicht heute Stellungnahmen, in denen Angehörige der Universität ihre Bereitschaft zum Ausdruck bringen, in Vorbereitung des IX. Partei tages der Sozialistischen Einheitspartei hohe Leistungen in Lehre und For schung sowie in ihrer propagandistischen Arbeit zu vollbringen. Prof. Dr. W. Braun, Direktor der Kinderklinik: Das 15. Plenum hat klar dargelegt, welche engen Beziehungen bestehen zwischen Ökonomie und Sozialpoli tik und welche Erfolge bei der Rea lisierung der vom VIII. Parteitag beschlossenen Hauptaufgabe erzielt wurden. Für uns bedeutet das, alle Kräfte für die Erfüllung der Plan vorhaben zu mobilisieren. Diese Verpflichtung hat für die medizini sche Wissenschaft und das Gesund heitswesen die gleiche Gültigkeit wie für Industrie und Wirtschaft. Der Ausbau des humangenetischen Arbeitsbereiches der Kinderklinik bildet einen besonderen Schwer punkt unseres Planes in der Periode bis zum IX. Parteitag. Heidrun Kunz, Studentin: Das 15. Plenum ist für mich eine Anleitung für die fachlich-politi sche Arbeit und hilft mir, als Kan didat der SED, die Politik unserer Partei noch besser zu verstehen. Kurt Hager weist im Bericht an die 15. Tagung darauf hin, daß zur Er höhung der Qualität der Ausbil dung an den Universitäten und Hochschulen die theoretische Bil dung vertieft werden muß. In die sem Zusammenhang kommen der Herausbildung einer selbständigen wissenschaftlichen Arbeit und Ar beitsmethode eine große Bedeutung zu. Ich erachte es als meine Auf- gabe, im Rahmen meiner Arbeit an der Universität zur Erreichung die ses Zieles beizutragen. Den mir übertragenen Kandidatenauftrag auf der Grundlage der Parteitags initiative der FDJ, die Durchführung des Kulturwettstreites an unserer GO zu organisieren, betrachte ich als Beitrag bei der Erfüllung der Par teitagsbeschlüsse zur Entwicklung des geistig-kulturellen Lebens. Brigitte Hocke, Parteigruppenorga- nisator in der Parteigruppe Litera- urtheorie: Meine Schlußfolgerungen werden sich im weiteren Bemühen um die Effektivität unserer Arbeit, um Plantreue, Kontinuität und eine ruhigere Arbeitsatmosphäre nieder schlagen. Prof. Dr. Bilck, Direktor der Univer- sitätsfrauenklinik: Ich leite für mich die Verpflichtung ab, durch hohen persönlichen Ein satz alle Mitarbeiter zu befähigen, die im Rahmen des Wettbewerbs zu Ehren des IX. Parteitages eingegan genen Aufgaben allseitig zu erfül len und unseren Beitrag bei der Realisierung des sozialpolitischen Programms zu leisten. Trotz er schwerter Bedingungen durch um fangreiche Rekonstruktionsarbeiten erfüllen die Kollektive unserer Kli nik ihre Aufgaben in der hochspezia- •lisierten medizinischen Betreuung, in Erziehung und Ausbildung sowie in der Forschung. Die Auszeichnung der UFK als Wettbewerbssieger ist uns ein weiterer Ansporn. Faschistische Regimes am Pranger der Weltöffentlichkeit KMU-Angehörige sind solidarisch mit den Kämpfern um Freiheit und Recht REGES TREIBEN herrschte am Verkaufs stand des Solidaritätsbasars, der vom ZVA-Lager Leipzig veranstaltet wurde. Hier sind es Studenten des 4. Zuges, der II. Abteilung, die den Verkauf der gebastelten Gegenstände sowie zahl reicher Bücher und Schallplatten über nommen hatten. TOROMIRO SPENCER berichtete wäh rend eines Forums über die Entwicklung in seinem Heimatland Nigeria. P. Eine Woge der brüderlichen Solidarität mit den um Freiheit und (UZ) Recht kämpfenden Völkern der Welt ht di fortschrittliche N. Menschheit erläßt. Getreu dem Gedanken des proletarischen Inter- ationalismus und der Solidarität unterstützen auch die Angehörigen unse rer Universität den gerechten Kampf des chilenischen Volkes gegen das Pinochet-Regime und fordern Freiheit für die besten Söhne des Anden landes, wenden sie sich gegen die der fortschrittlichen Entwicklung im Portugal abträglichen Machenschaften, protestieren sie gegen die Politik des spanischen Franco-Regimes, dessen Blutkonto erst in diesen Tagen wieder um weitere fünf Menschenleben angestiegen ist, unterstützen den Wiederaufbau in Vietnam usw. Auf die vielfältigste Art und Weise üben die Universitätsangehörigen So lidarität. Gerade in den letzten Wochen und Tagen erlebt die aktive Soli darität einen besonderen Aufschwung. Einblick in die Entwicklung der Solidaritätsbewegung an unserer KMU geben die in der UGL abgerechne ten Spenden. Waren es 1970 insgesamt 256 985 Mark, so waren es am 30. September bereits 337 366 Mark, und die letzten Monate des Jahres lassen eine weitere Steigerung erkennen. Die BGL Wirtschafts- und Sozial einrichtungen überbrachte an die UGL eine Spende von 963 Mark. Der Frauenausschuß und die Be reichsgewerkschaftsleitung am Be reich Medizin führten in Vorberei tung des Weltkongresses der Frauen in Berlin eine Spendenaktion durch. Der Betrag von 6076,45 Mark soll eine aktive Unterstützung dieser wichtigen Veranstaltung im Inter nationalen Jahr der Frau sein und die Solidarität mit den Frauen Chi les und des befreiten Südvietnam zum Ausdruck bringen. Genosse Hans Israel vom Herder- Institut schrieb uns: „Seit langem ist es Tradition, daß die im Ausland tätigen Deutschlektoren und Germa nisten zu der alljährlichen Lekto rentagung als Beitrag zu einer Soli daritätsveranstaltung ein für ihr Gastland typisches Souvenir mit bringen. In diesem Jahr brachten sie über 100 zum Teil sehr wert volle Volkskunst- oder Industriear tikel aus mehr als 20 Ländern mit, die versteigert wurden. Während in den beiden zurückliegenden Jahren das Ergebnis bei 3300 bzw. 4500 Mark lag, konnten in diesem Jahr 5500 Mark auf das Solidaritätskonto überwiesen werden.“ Die widerrechtliche Vollstreckung der Todesurteile an den fünf auf rechten spanischen Patrioten nah men die Kollegen des Fachbereiches „Kristallographie^ der Sektion Che mie zum Anlaß, um zu einer Spen denaktion aufzurufen. Die Samm lung innerhalb der 28 Kollegen um fassenden Gewerkschaftsgruppe er brachte bisher eine Summe von 2132 Mark. Die Kollegen dieses Fachbereiches spenden darüber hin aus schon viele Jahre monatlich 50 Prozent des FDGB-Mitgliedsbeitra- ges. An die finsterste Zeit des Faschis mus, so schreiben die Kollegen der HA Grundfondswirtschaft und Technik, erinnert die Vollstreckung der Todesurteile an fünf spanischen Patrioten und erklärten sich solida risch mit den Kämpfern gegen die faschistischen Machenschaften in Spanien und Chile. Zur Feier an läßlich des Nationalfeiertages der DDR wurden von der Hauptabtei lung 650 Mark gespendet. Die Mitglieder des Kollektivs Bo- denkunde/Düngung des Instituts für tropische Landwirtschaft und Vete rinärmedizin überwiesen eine Spende von 150 Mark, das Direkto rat für internationale Beziehungen der Universität unterstützt den Kampf der Völker um Freiheit, Un abhängigkeit und Sozialismus mit einer Spende von 109 Mark, und 197 Mark erbrachte eine Aktion in der HA Öffentlichkeitsarbeit. Die Teilnehmer am ZVA-Lager in Leipzig brachten ebenfalls durch zahlreiche Aktionen ihre Solidari tät mit den Kämpfern in Chile, Spa nien und Portugal zum Ausdruck (UZ meldete es bereits). Eine Zwi schenbilanz ergab eine Summe von 2555 Mark, die auf das Solidaritäts konto überwiesen wurde. Davon sind 409 Mark Basarerlös. Mit rund 1000 Mark, die während eines Subbotniks erarbeitet wurden, erhöht sich diese Summe noch. SPONTANEN BEIFALL erntete Cynthia Nokwe aus Südafrika für ihre Dar bietungen während einer Solidaritäts veranstaltung. Cynthia ist Leiterin der Cynthia-Nokwe-Group und gehört zum Ensemble „Solidarität" der KMU. DER SINGEKLUB, der sich im ZVA-Lager gebildet hatte, legte während der Soli daritätsveranstaltung Proben seines Könnens ab. Fotos: HFBS/Aschenbrenner Vertrag erhebt Beziehungen in neue historische Phase Der am Nationalfeiertag unserer Republik zwischen der UdSSR und der DDR geschlossene Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand wird in allen Bereichen, Sektionen und Kollektiven der KMU als ein Ausdruck tiefer Verbundenheit und des Vertrauens zwischen beiden Völkern betrachtet, das mit Ab schluß der neuen Vereinbarungen auf eine neue höhere Stufe ge hoben wird. UZ veröffentlicht in dieser Ausgabe zahlreiche Meinun gen, die uns in diesen Tagen zugingen. DSF-Grundeinheit Sektion TV: Die laut Artikel 2 des Vertrages vorgesehene weitere Entwick lung der wirtschaftlichen, wissen schaftlichen und kulturellen Be ziehungen läßt noch bessere Er gebnisse bei der Befriedigung der ständig steigenden gesamtgesell schaftlichen und persönlichen Be dürfnisse in unseren Staaten er warten. Sehr begrüßt werden die getroffenen Vereinbarungen über die Schaffung von weiteren Mög lichkeiten der Entwicklung von persönlichen Kontakten zwischen Bürgern beider Länder. Das bes sere Kennenlernen der Erfolge, Arbeitsergebnisse und auch der zu lösenden Probleme regt die Mitarbeiter unserer Sektion zur Vertiefung der Beziehungen zu wissenschaftlichen Institutionen in der Sowjetunion, insbesondere zur Vertiefung echter Partner beziehungen an. Alle Mitarbeiter sind bereit, ihr Bestes zu geben, um noch bessere Ergebnisse zum gemeinsamen Vorteil zu er reichen ... Prof. Dr. Hofmann, Physiologisch- In unserer unmittelbaren Arbeit schlägt sich die sozialistische In tegration nieder in einer Viel zahl fruchtbarer freundschaft licher Beziehungen zu sowjeti schen Wissenschaftlern. In den vergangenen Jahren erwuchsen aus der Zusammenarbeit des Physiologisch-chemischen Insti tutes der KMU mit verschiedenen Forschungskollektiven der Aka demie der Wissenschaften der UdSSR, der Staatlichen Lomo nossow-Universität und dem ■chemisches Institut: 2. Medizinischen Institut Moskau zahlreiche schöne Ergebnisse, die von hohem gesellschaftlichem Nutzen sind. Der abgeschlossene Vertrag liefert die Grundlage für noch weitergehende Formen der Zusammenarbeit, für eine Ab stimmung der langfristigen wis senschaftlichen Forschungspläne, für eine noch stärkere Integra tion der Wissenschaften beider Länder ebenso wie die Nutzung ihrer Ergebnisse für den Aufbau des Kommunismus ... Prof. Dr. Max Steinmetz, Sektion Es liegt nun an jedem von uns, in seinem Tätigkeitsbereich mit zuhelfen, den umfassenden, alle Bereiche unseres Lebens be rührenden Vertrag zu cealisieren im Sinne immer besserer Be ziehungen zwischen unseren Völkern, zur Stärkung unserer Freundschaft und brüderlichen Geschichte: Zusammenarbeit, im Interesse einer weiteren Festigung des Friedens und der Sicherheit in Europa. Gerade wir Wissenschaft ler und Hochschullehrer können entscheidend dazu beitragen, die wissenschaftliche Zusammen arbeit durch immer neue Lei stungen zu intensivieren ... Prof. Dr. sc. Wolfgang Menzel, Direktor des IIS der KMU: Die Gewißheit, daß die im Ver trag vereinbarte Förderung der umfangreichen Verbindungen auf dem Gebiet der Wissenschaft auch und gerade die schon ge genwärtig so erfolgreiche und zu gleich mit der Pflege wertvoller persönlicher Freundschaften ver bundene Zusammenarbeit mit sowjetischen Gesellschaftswissen schaftlern auf einer noch höhe ren Ebene weiterführen wird, ist für jeden unserer Gesellschafts wissenschaftler Verpflichtung und Ansporn zu neuen Arbeitstaten und Leistungen für die gemein same Sache des Sozialismus und Kommunismus... Fachrichtung Stomatologie: SG 28, IV. Studienjahr, Es ist uns eine Verpflichtung, auch auf unserem Gebiet die Bande der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion zu festigen. Im Rahmen dieser Bemühungen wer den wir im November dieses Jah res eine sowjetische Touristen gruppe mit unseren Problemen vertraut machen und werden or ganisatorische und kulturelle Vorbereitungen dieses Treffs ab sichern. Neben dem Kampf um den Titel „Kollektiv der DSF“ werden wir noch in diesem Jahr Verbindungen mit einer stomato logischen Seminargruppe einer sowjetischen Universität auf nehmen und die Grundlage für Zusammenarbeit schaffen ... Doz. Dr. Georg Otto, DSF-Grundeinhcitsleitung, Sektion Physik: Als Hochschullehrer und Mit glied des DSF-Kreisvorstandes begrüße ich besonders die Fest legungen im Artikel 3 des Ver trages ... Konnten wir an un serer Sektion in der Vergangen heit mit Stolz auf den ständig wachsenden Austausch von Wissenschaftlern und Studenten, auf die laufende Konkretisierung der gemeinsamen Forschungs- Hans Grzsesiak, Sektion TAS: Wir Russischlehrer an der Sek tion TAS werden uns umgehend mit den Studenten in den Lehr veranstaltungen mit der Bedeu tung dieses neuen Vertrages und der Freundschaftsreise befassen. Sprachliche Grundlage sind die der sowjetischen Presse in Rus- aufgaben mit sowjetischen Part nern, aber auch auf die wach senden Anforderungen an die Qualität unserer Beiträge und Verpflichtungen hinweisen, so erweitern wir heute unsere Ver träge, um auch für unsere Freunde aus den Werkstätten und dem Verwaltungsbereich der Partnerinstitute Aufenthalte zu ermöglichen... sisch entnommenen Materialien zur in Helsinki abgeschlossenen Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und die Auswertung der Freund schaftsreise anhand der sowjeti schen Zeitung „Prawda“, die von den Studenten abonniert wird ... Dr. Jürgen Brandt, Sektion ANW: Ich bin sicher, es wird kaum einen Bürger unseres Staates ge ben, dessen Gedanken in diesen Tagen nicht bei jenen sowjeti schen Menschen verweilen, mit denen er im Laufe seines bis ¬ herigen Lebens Zusammentreffen durfte Wenn er wie ich Gelegen heit hatte, fast ein Jahr in der Sowjetunion studieren zu dürfen, wird er sich unzählige Erinnerun gen bewahrt haben ... Breite Soli daritätsbewe gung an der KMU Interview mit A. Vergara, Frau eines Ministers der UP-Regierung Zum 55. Todes tag von John Reed Ensemble Solidarität Chile heute - eine Betrach tung zur aktuel len Lage Wilhelm Pieck Internationalist in Wort und Tat