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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 19.1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197500004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19750000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19750000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 19.1975
-
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- Ausgabe Nr. 38, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. November 1
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- Ausgabe Nr. 41, 12. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 42, 19. Dezember 1
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Band
Band 19.1975
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- Universitätszeitung
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Kommentiert Gut Ding will Stetigkeit haben Erfolge sind eine feine Sache. Jeder von uns weiß sie zu schät zen. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil man Zeit, Energie und Ner ven nicht gern umsonst inve stiert. Aber nur der bemüht sich nicht vergeblich, der kontinuier lich und beharrlich sein Ziel ver folgt, nur dem wird auf die Dauer das oberste Treppchen vergönnt sein. Diese Erkenntnisse gingen uns durch den Kopf, als wir an die FDJ-Arbeit an unserer Universi tät dachten. Ehrlich gesagt: Oft ist es doch noch so, daß nach einer gelungenen FDJ-Veran- staltung eine große Dürre folgt. Das Ergebnis dieser Dürre ist dann meist, daß der so mühselig errungene Kredit leichtfertig vergeben wird. Aber: Kredit be deutet Vertrauen, und ein Ver trauensbruch ist nur selten re parierbar. Manch eine FDJ-Leitung wird jetzt sagen: Das geht nicht, im mer auf Hochtouren. Da gibt es ja auch noch Seminare, Vorle sungen, Klausuren und Prüfun gen. Gewiß! Und keiner von uns zweifelt daran, am Studienauf trag Nr. 1. Doch meist sind nicht zu hohe Belastungen der Grund für FDJ-Schmalspurarbeit, son dern mangelnde Leitungstätig keit, Organisationsschwächen und der fehlende Mut zu Konse quenz. Deshalb wäre es nur zu begrüßen, wenn in den Grund organisationen und in den Grup pen noch einmal gründlich über legt wird, wie der Arbeitsplan 1974/75 kontinuierlich zu erfüllen ist. Sicherlich gibt es in jeder FDJ-Gruppe Reserven, beispiels weise beim FDJ-Studienjahr, bei der Zusammenarbeit zwischen Heimkomitee und WBAs oder beim Organisieren von Arbeits- einsätzen. Was Philosophen, Journalisten, Rechtswissenschaftler und Che miker in Sachen FDJ unterneh men, könnt ihr auf dieser Seite lesen. Vielleicht findet ihr beim Lesen dieser .Seite Anregungen für eure eigene Arbeit, denn: Gut Ding will Stetigkeit haben. Glossiert GESTATTEN: SCHWARZER PETER Wenn ich da so höre bzw. lese, was in Lößnig alles losgeht und noch losgehen soll, da könnte mir ja direkt ängstlich zumute werden. Dem Bauschutt wollen sie zu Leibe rücken, Pfützen und Schlammpfade sollen verschwin den ... Aber wer da glaubt, dann sei dort meines Bleibens nicht mehr länger, der irrt. Ab gesehen davon, daß es bestimmt noch eine Weile dauern wird, bis Grünanlagen und saubere Wege das Lößniger (Bau-)Landschafts- bild verändern, finde ich allemal noch ein lauschiges (Dreck-)Eck- chen, um mein Herz zu erfreuen. Beweise? Bitte, das garantiert mir für alle Fälle die Haltung eini ger (?) Studenten in Lößnig. Denn hört, was ich feststellen konnte: Wenn ich auch so ein, zwei Wochen nach Semester beginn aus den Küchen des In ternats vertrieben werde, weil der Reinigungsdienst seine Auf gaben allzu wörtlich nimmt, so bleibt mir doch allemal die Hoffnung — die nächsten Feier tage oder Ferien kommen be stimmt! Weshalb? Na, bei gu tem Essen und langem Schlaf zu Hause bei Muttern vergessen an scheinend die Studenten immer wieder, wie man einen Besen handhabt oder wozu ein Müll eimer da ist. Dann halte ich wie der Einzug. Bis ... ja, bis die Reinlichkeitsapostel wieder die Oberhand gewinnen. So geht das hin und her. Na, und wenn ich halt gerade wieder mal auszie hen muß, kann ich ja doch noch triumphieren: Was nun aus den Küchen 'raus ist, quillt nun . aus den Müllcontainern. Und da sich bis jetzt noch keiner gefun den hat, der mal den ganzen Mist wegschleppt, bin ich mir sicher, daß ich noch lange in Lößnig bleibe! Diese Seite gestalteten Bettina Brähmer. Wolfgang Matte und Gudrun Stößel, Studenten der Sektion Journalistik im 4. Stu dienjahr. Von Erfolgen, Problemen und Initiativen in Lößnig Studium im „stillen Kämmerlein“ oder aus dem Leben schöpfen? Zusammenarbeit zwischen Journalisten und Einwohnern wird groß geschrieben Wenn Johann Wolfgang von Goethe anno 1975 seiner geliebten Univer sität einen Besuch abstatten könnte — er traute seinen Augen nicht. Da sind ein Uni-Hochhaus, Mensa. Seminargebäude und — last not least — auch Internate neu ent standen. Ob er sich entschließen könnte, seiner Wirtin ade zu sagen, um für 10 Mark einen Internats platz in Lößnig zu buchen? Sicher lich hätte der alte Geheimrat nichts dagegen, allerdings: Für Abwechs lung müßte gesorgt sein. Die wür den wir ihm garantieren. Im Kel lerklub bei PUK zum Beispiel fände er alles, was er sich wünschte; be rühmte Leute zum Plaudern. — Schriftsteller, Journalisten, Schau spieler, Gelehrte. Natürlich könnte er hier auch das Tanzbein schwin gen, manchen Becher leeren und bestimmt auch ein Gretchen finden. Doch Goethe Würde staunen, was die heutigen Studenten noch alles zu bieten haben. Auf jeden Fall müßte er seine Auffassung vom „Studium im stillen Kämmerlein“ revidieren. Diese Zeiten sind ein für allemal vorbei — jedenfalls so gut wie. Den Beweis dafür können die Journalistikstudenten und Ein wohner des Wohnbezirkes 439 in Lößnig liefern. Denn das Lo sungswort Zusammenarbeit ... wird von ihnen groß geschrie ben, und das nicht nur auf dem Papier. Heimkomiteevorsitzender Helmut Hartung kann zufrieden sein: Das Programm für 1974 ist in den wichtigsten Punkten erfüllt; das Verhältnis Studenten — Ein wohner ist nicht mehr nur ein Ne beneinanderleben. Wenn auch zur Gemeinsamkeit noch einige Schritte fehlen. Ein Mitglied des Heimkomi tees wurde — nach anfänglichen Vorbehalten — in den WBA ge ¬ wählt. Das bedeutet, die Studenten können nun erfahren, wie es im Wohngebiet weitergehen soll, was los ist und wo sie mit anpacken können. Denn die Probleme in Löß nig — Bauschutt überall, Schlamm pfade in Regenzeiten, wenig Mög lichkeiten für Freizeitgestaltung und vieles andere mehr — sind gleichermaßen Probleme der Ein wohner und der Studenten. Beide Seiten sehen die Zusammen arbeit als ein Geben und Nehmen an. So stellen Studenten ihre Klub räume für Veranstaltungen des WBA zur Verfügung. Dieser wie derum war. behilflich bei der Or ganisation unentgeltlicher Diskothe ken in der Gaststätte Marienbrunn. Gemeinsam wurde bei einem Chile- Solidaritätseinsatz damit begonnen, Bauschutt wegzuräumen. Diese Li ste ließe sich noch verlängern: Agit-Prop-Einsätze vor den Wah len, Unterstützung bei Wohnge biets- und Sportfesten. Nicht immer ging alles glatt Das hört sich sicher alles recht erfolgreich an. Aber so glatt, wie es scheint, ging nicht immer alles ab, geht es auch heute noch nicht. Es war gar nicht einfach, erst ein mal so weit zu kommen. Aber von Anfangsschwierigkeiten spricht heute keiner mehr. Im Heimkomi tee und auch im WBA ist man vom Nutzen solcher Gemeinsamkeit überzeugt und bestrebt, die Kon takte zu erweitern und zu festigen. Aber ... Ja, wenn es dieses Wort nicht gäbe! Da sind zunächst ein mal organisatorische Schwierigkei ten zu überwinden. Ein Beispiel: Im Programm für 1974 war die Hilfe der Journalisten beim Bau eines Sportplatzes vorgesehen. Denn die Möglichkeiten zur sportlichen Be- . tätigung sind minimal: Die Turn hallen der Schulen sind ausgebucht, im Heim kann man Tischtennis platte, Billard und Hometrainer strapazieren, aber das reicht nicht aus. Anfangs ließ sich alles ganz gut an. Komplexbauleiter Schwenke si cherte zu: „Wenn ihr den Schutt wegräumt, planieren wir euch den Platz.“ Prüfungszeit und Ferien kamen dazwischen, ein neuer Bau leiter wurde eingesetzt (der natü- lieh von nichts weiß), und so schlummert der künftige Volleyball platz noch immer unter Geröll. Ein anderes Problem: Die paar Leute vom Heimkomitee können sozusa gen nur auf höherer Ebene und lange Sicht planen und organisieren. Den engeren Kontakt zu den Ein wohnern müssen Seminargruppen selbst herstellen. Und da sollte sich die GOL etwas mehr verantwort lich fühlen und etwas mehr einfal len lassen. Denn zuviel liegt noch , im argen. Die Flinte nicht ins Korn werfen Trotz der Probleme geben die Jour nalistikstudenten nicht auf. Das Programm für 1975 liegt auf dem Tisch und wird in Kürze vom WBA bestätigt werden. Die Vereinbarun gen sind konkreter als 1974, die Ziele anspruchsvoller, aber nicht • zu anspruchsvoll. Einige Seminar gruppen des 1. Studienjahres haben der GOL schon Patenschaftsverträge mit Hausgemeinschaften vorgelegt und eine Gruppe des 2. Studienjah res (siehe untenstehender Beitrag) hat in dieser Hinsicht schon einiges organisiert. Ob Goethe mitmachen würde? Si cherlich! „Solch ein Gewimmel möcht ich seh’n. Auf freiem Grund mit freiem Volke steh’n. Zum Augenblicke dürft’ ich sagen: Ver weile doch, du bist so schön.“ Seine Worte! Gudrun Stößel/Wolfgang Matte Praktische Erkenntnisse sind die besten Erkenntnisse FDJler der Sektion ML/Philosophie/WK im Examen bei Arbeitern FDJler der Sektion ML/Philosophie /WK im Examen bei Arbeitern An unserer Sektion werden Lehrer für Marxismus-Leninismus ausge bildet. Es ist bereits eine gute Tradition geworden, daß das theore tisch angeeignete Wissen praktisch überprüft und angewendet wird. Das gesellschaftspolitische Prakti kum nimmt einen wichtigen Platz in unserer Ausbildung ein. Gesell schaftspolitisches Praktikum, das heißt für uns Studenten, daß erstens propagandistische Tätigkeit als Zir kelleiter im FDJ-Stüdienjahr, zwei ¬ tens Instrukteurtätigkeit bei der FDJ-Bezirksleitung und- daß drittens die Seminartätigkeit qualitätsgerecht durchzuführen sind. Bereits wenige Wochen nach der Immatrikulation beginnt für die Studenten die Arbeit als Zirkelleiter im FDJ-Studienjahr. Viele vertreten zum ersten Mal die Ideen unserer Weltanschauung außerhalb des Kollektivs propagandistisch. Da die Zirkelleiter den Teilnehmern meist nur wenig an Wissen und Erfahrung voraushaben, gibt es schon einige Probleme. Doch ist das Eis erst ein- mal durchbrochen, dann kommt es zu einem echten Meinungsstreit. Anregungen und Impulse sind dabei nicht nur auf seifen der Studenten, sondern auch bei Arbeitern, jungen Lehrlingen und Angehörigen unseres Patenregiments. Um auch weiterhin propagandistisch erfolgreich zu arbeiten, nach Mög lichkeit noch erfolgreicher als bis her, hat die FDJ-GO die Kontrolle über das gesellschaftspolitische Praktikum übernommen. Dieser Weg soll auch dazu beitragen, daß FDJ, Partei und staatliche Leitung noch besser Zusammenarbeiten, der Erfahrungsaustausch -der Gruppen aktiviert wird. Jürgen Hirschmann Erfahrungen aus dem FDJ-Studien jahr im VEB Kombinat GISAG? Da gibt es eine ganze Menge. Ad 1: Wir haben uns von Anfang an darauf orientiert, das gegenseitige Lernen in den Vordergrund zu stel len. Zwar waren wir die „Zirkel leiter“, aber im Grunde dachte kei ner daran, ein Lehrer-Schüler-Ver hältnis aufzubauen. Ad 2: Da wir es mit dem gegen- seifigen Lernen ernst meinten, war es wichtig, eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen. Wir fragten also die „Zirkelteilnehmer“, wor- ' über sie mit uns streiten wollen. Daß es Probleme ihrer Ausbildung; ihrer FDJ-Arbeit und der aktuellen Politik waren, scheint uns kein Zu fall zu sein. Ad 3: Gegenseitige Besuche am Ar beitsplatz förderten die Lebendig keit des Zirkels. Ein Kegelabend im Kulturhaus „Arthur Nagel“, ge meinsame Freizeitgestaltung oder der Besuch der Diskothek (soweit es die Zeit erlaubte) waren andere For men der Zusammenarbeit, Ad 4: Unsere Zirkel waren immer dann erfolgreich, wenn es uns ge lang, auf jede Frage eine Antwort zu finden, was aber nicht heißen soll, Antwort um jeden Preis. Doch wir sind der Meinung, daß eine gründliche Vorbereitung und Aus einandersetzung mit den Arbeits materialien die Möglichkeit — Ant wort um jeden Preis — fast völlig ausschließt. Das sind einige unserer Erfahrun gen. Wer nun denkt, daß die Zirkel' bei uns „reibungslos“ abliefen, den müssen wir enttäuschen. Dennoch: Die Freunde vom Kombinat baten uns, auch in diesem Jahr das FDJ- Studienjahr durchzuführen. Steffl Rentsch Was hat ein Schülersportfest mit Studenten zu tun? — Diese Frage wird sich so mancher angesichts dieses Fotos stellen. Sehr viel, kann da die SG 23 der Sektion Journalistik versichern. Diesen Sportnachmittag organisierte die HGL Willi-Bredel- Straße 14 in Lößnig, die nicht nur mit der Klasse 7a der Johannes-R.- Becher-POS und einer 7. Klasse der 77. Sowjetischen Obeyschule in Leipzig, sondern auch mit eben jener SG 23 ein Patenschaftsvertrag verbindet. Die SG 23 hat durch einen Patenschaftsvertrag gleich drei Partner gewonnen. Natürlich soll es nicht dabei bleiben, daß die Studen ten bei Pioniernachmittagen helfen. Die ersten Kontakte zu den „Paten einwohnern“ sollen durch Ausge staltung von Wandzeitungen, Teil nahme an Hausversammlungen, sportliche Wettkämpfe, Schallplatten abende vertieft werden. Jedenfalls bleibt nur noch zu wünschen übrig, daß dieses Beispiel Schule macht. G. St. Studenten rücken den Gleisen zu Leibe Sektion Chemie „Unter einem Regenschirm...“ haben die Chemiestudenten im No vember bestimmt gesungen. Aber als Arbeitsschutzbekleidung ist er kaum zu gebrauchen. Zumal wenn man mit Hacke und Spaten aufge weichtes Erdreich bearbeitet, Ka belgräben für die LVB zieht. Wie kommen die Chemiker dazu, Labor und Reagenzglas mit Kabel graben und Schaufel zu vertau schen? Nun: Es war einmal ein Freundschaftsvertrag. Abgeschlossen wurde er Anfang 1974 zwischen dem Kombinat Leipziger Verkehrsbe triebe und der GOL der Sektion Chemie. (Auch die Sektionen Rechts- und Wirtschaftswissen schaften und Geschichte schlossen mit der LVB einen solchen Bund.) Und damit er nicht in einer Schub lade verschwinde, machten ihm die FDJler sofort ein bißchen Dampf. Das war am letzten Aprilwochen ende 1974. 63 Chemiestudenten zo gen Gräben und Kabel, deckten sie ab. Das Arbeitsergebnis waren ne ben Blasen und Muskelkater 3000 Mark und ... Die Leute von der LVB merkten, daß Studenten nicht nur lustige Lieder singen, sondern auch ausgezeichnet zupacken. Die Bereitschaft, der LVB zu hel fen, verpuffte nicht. Ganz im Ge genteil, der Vertrag wurde erfüllt und für dieses Jahr verlängert. Einmal im Monat bleibt das Wo chenende Spaten und Kabel Vorbe halten. Noch dazu die Verpflegung und die Arbeitsorganisation durch die LVB prima funktionieren. Weil die Zeit drängt, Arbeitskräfte nicht in der Retorte entstehen und die neuen Tatrazüge auf ihre ..Ka belmaßanfertigung“ warten, sind neben den Chemikern auch die „Rewis“, „Wiwis“ und Historiker zur Stelle. Sektion Rechtswissenschaften An die Schippen, Marsch! So un gefähr könnte sich der Startschuß für. die 422 Studenten und Wissen schaftler der Sektion Rechtswissen schaften angehört haben, als sie am 2. Mai gemeinsam mit den LVBlern Gräben aushoben, Kabel verleg ten und abdeckten. In 8 Stunden hatten die „Neulinge“ 27 000 Mark auf ihrem Arbeitskonto zu verbu- Für Rechtswissenschaftler nichts Neues mehr: mit Schaufeln und Spaten im Ar beitseinsatz. chen. Und man war sich näher ge kommen: Die Wissenschaftler den Studenten und beide wiederum den Tiefbauern der LVB. Die „Rewis“ sind überhaupt sehr aktive Leute. Denn der Freund schaftsvertrag mit der LVB hat aus gezeichnete Ergebnisse gebracht. Da sind nicht nur die Aufschlußarbei ten für die Verwirklichung des umfangreichen Tatraprogramms am Wochenende. Da sind auch die Be ziehungen der Studenten zu den Brigaden — nicht nur pro forma. Vorträge über alles, was Recht ist, von selten der künftigen Juristen; Erfahrungen der LVB-Mitarbeiter mit großem Nutzen für die Studen ten. So entstand ein gutes Einver nehmen zwiscifen beiden. Da könnte sich manche Sektion ein Scheib chen abschneiden, vielleicht auch zwei. Wenn man dann noch weiß, daß die Frage des Tiefbaus von der LVB nur durch die Hilfe der Stu denten gelöst werden kann ... Denn das Geld ist bilanziert, die Ar beitskräfte nicht. Als Dank für die Unterstützung wurden die aktivsten Studenten zu einer Veranstaltung mit der LVB eingeladen. Die gute Stimmung im Saal wurde noch besser, als die LVB Prämien vergab und — den Titel „Aktivist der sozialistischen Arbeit“. Bettina Brähmer Wenn Knoten platzen Bevor die Studenteninternate in der Straße des 18. Oktober gebaut wur den, standen an ihrer Stelle Obst bäume und Lauben. Heute erinnert nichts mehr daran. Es erinnern sich aber noch die Bewohner der Philipp- Rosenthal-Straße an die Zeit, da sie hier ihre Spaziergänge machten, in ihren Gärten arbeiteten. • Als dann das lärmende Studenten völkchen in der „18.“ einzog, war so mancher verärgert. Ruhe weg, Gärten weg... Wohnbezirksaus schuß und Heimkomitee bemüh ten sich, aus dieser Dissonanz eine Harmonie hervorzulocken. Viele Anläufe waren dazu notwendig. Aber jetzt — nach Jahren — scheint der Knoten endlich zu platzen. Die Beziehungen werden besser. Nach dem ersten Schritt — gegenseitiges Rücksichtnehmen vereinbarten Stu denten und WBA — kommt der zweite. Zu den Einwohnern Kontakt zu finden, ist für die Studenten schwierig. Sie haben es immer wie der versucht: mit Einladungen zu Klubveranstaltungen, Diskussions runden, oft ohne die erwartete Re sonanz. So sollen die diesjährigen Studententage ein neuer Anfang sein. Ein gemeinsames Wohn gebietsfest wird organisiert. Die Studenten gestalten dabei ein Kin derfest. Und von der Sektion Che mie ist ein besonderer Knüller ge plant: Experimente auf der Bühne.
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