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KARL-MIARN-LJNIIVERSITNT 3. Oktober 1975 gpgne Gemeinsame festliche Arbeitsberatung der Sekretariate der Kreisleitungen der SED Bei der Besichtigung des Modells der Äthylenanlage: Prof. Dr. H. Richter, der , (vorn 2. v. r.) und Prof. Dr. L. Rathmann (1. v. I ). Foto rechts: Übergabe von 1. Sekretär der SED-KL der KMU (vorn, 2. v. I.), E. Thieme 1. Sekretär der SED-KL ' Freundschaftsgeschenken. des VEB „Otto Grotewohl'' (vorn, 3. v. I.) sowie Rektor Prof. Dr. Dr. G. Winkler | Betriebsdirektor Dr. Richard Mahrwald (links) erläutert die Funktionsweise der neuen Anlage vor Ort und unterbreitet Vorschläge für die weitere Einbeziehung der Wissenschaften. Aus den Händen des Rektors erhält der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung des Be triebes (rechts) die Ehrennadel der Karl-Marx-Universität. Diesem Gedanken verpflichtet, kamen am'25. Septeniber die Sekretariate ■ der Soziologen in Böhlen fortgestzt werden? Welche Rationalisierungsvor- haben können durch die Physiker un terstützt werden? Das waren nur einige Fragen, die in der konstruktiven und . auch von vielen persönlichen Erinnerun gen . geprägten Diskussion zur Sprache kamen. wir die besten Traditionen der Zusam menarbeit entsprechend den heutigen Erfordernissen fortführen und zweitens, welche hervorragenden wissenschaftli chen Leistungen können zu Ehren des IX. Parteitages der SED erbracht werden und'auf welchen konkreten Gebieten ist darüber hinaus die Kooperation wei- terzuentwickeln? In diesem Sinne äußerte sich auch der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung des VEB „Otto Grotewohl" Böhlen Genosse Eberhard Thieme, als er ausgehend von der Entstehung des Vertrages betonte: „Unter Führung der Leitungen der bei den Kreisparteiorganisationen hat dieser Genosse Prof. Dr. Horst Richter, 1. Se kretär der SED-Kieisleitung KMU, wür digte in seinen Ausführungen Höhe punkte bisheriger gemeinsamer Arbeit. Er betonte unter anderem, daß es not wendig sei, die Kooperation auf dem Gebiet der Parteiarbeit verstärkt auszu bauen sowie die Wissenschaftsbeziehun gen zu intensivieren. „Es ist der Zeit punkt herangereift, an dem wir über legen müssen, wie der Kreis der einzu- . einbezogen werden können und in wel cher Weise das Komplexpraktikum als " wichtige Form-praxisbezogener Ausbil dung entwickelt werden kann. -• Die beiden staatlichen Leiter, Dr. Mahrwald und Prof. Winkler, ga ben in ihren Diskussionsbeiträgen einen Überblick über die .Entwicklung ihrer Einrichtungen und formulierten die Ziele weiterer Zusammenarbeit. Vielfältige Anregungen brachte der an schließende Gedankenaustausch. Wie können die Wissenschaftler an der Rea- , lisierung des Intensivierungsprogramms • I mitarbeiten? Wie läßt sich die Zusam menarbeit der FDJ-Organisationen akti vieren? Wie kann das bewährte Wirken Die Karl-Marx-Universität und’derVEB „Otto Grotewohl" Böhlen werden, will man ein Fazit ziehen, in Vorbereitung des IX. Parteitages und in Auswertung seiner Beschlüsse enger zusammen rücken zum Nutzen sowohl der Produk tion und der Angehörigen des Kombi nats als auch zum Nutzen für die Er ziehung,. Ausbildung .und Forschung. . Dafür sprechen die große Aufmerksam keit, die die beiden Sekretariate diesem Prozeß schenken, die Aktivitäten der staatlichen Leitungen und der. unmittel bar Beteiligten und.nicht zuletzt die schöpferische Atmosphäre während die- . ser Festveranstaltung. In der Steuerungszentrale der Äthylen anlage kommt es „außer Protokoll" zu einer Begegnung mit Dr. Schmiedel, (Sektion Physik), der sich in zwei Tagen in der Woche mit der Anlage und ihrem Steuerungsmechanismus vertraut macht. Vertrag ständig entsprechend den Be schlüssen der Partei eine qualitative Weiterentwicklung erfahren . .. Wir ge hen in unserer künftigen Arbeit davon aus, daß der Einfluß der Gesellschafts wissenschaften auf die Sphäre der Pro duktion zunimmt und die neuen Erkennt nisse der Natur- und Gesellschaftswis senschaften sich auf das engste ver flechten .. . Ausgehend von solchen . Grundsätzen haben wir uns auch bei der Erarbeitung des Beschlusses beider Sekretariate leiten lassen. (Siehe UZ vom 25. 7. 1975.) , .... .- .i--- der, beiden SED-Kreisleitungen zu einer festlichen Arbeitsberatung im Kulturhaus des VfB. „Otto Grotewohl" zusammen. Der .1. Sekretär gratuliert Dozent Dr. Gerhard Fritsch zur Auszeichnung mit der Ehrennadel der KMU. Fotos: Dietrich (1), UZ, F,ischer,..(5) Ob“ Bef'der gemelnsamen Beratung'am ■'■■beziehenden Wissenschaftszweige ver- Vormittag, bei der Besichtigung der größert werden kann," führte Prof. < neuen Äthylenanlage oder beim ab- Richter aus. Er regte ayßergem an; E schließenden, Zusammentreffen , mit Ak- neue Überlegungen enzstellen wie tiyite der Ersten Stunde - zwei Grund- dieStudentfen- derKMU ht‘die Arbeit gedanken beherrschten den freintüti.gen ( des „Klübs junger Techhiker" wieder Meinungsaustausch: erstens,-wie können Festi- der DDR und einem Industrie-Großbetrieb und damit ein neuer Schritt bei der gung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit der Intelligenz, der Praxis mit Wissenschaft. © Es gehört wohl nicht zum Alltäglichen, wenn zwei so traditionsreiche Ver- treter der Industrie bzw. der Wissenschaft, wie der VEB „Otto Grotewohl" Böhlen und die Karl-Marx-Universität auf eine 25jährige ununterbrochene Zusammenarbeit zurückblicken können. Am 29. Juli 1950 setzten die führenden Vertreter beider Einrichtungen ihre Namenszüge unter ein Dokument, das bis da hin nicht seinesgleichen hatte. War doch der „Vertrag der Freundschaft", und das gilt als historisch belegt, das erste Abkommen zwischen einer Universität der Unser goldener Fonds für die Wissenschaft von morgen Von Dr. Dietmar Keller, Sekretär der SED-Kreisleitung D er wohl bedeutendste idealisti sche Philosoph der Antike und Schüler von Sokrates, Platon, hatte seine eigenen, uns verwun dernde Vorstellungen vom Weg eines Studenten zum Wissenschaftler. Ein Philosophiestudium konnte bei ihm wo er im fünfzigsten Lebensjahr, wenn er es überhaupt erreichte, seine wissenschaftliche Bildung voll endete. Der Philosophie-König war geboren. Nun ist das Studium und der Weg zur Wissenschaft bei uns weder einer kleinen Elite Vorbe halten noch können wir so tun, als würde das Zeitproblem bei uns keine Rolle spielen. Im Kampf um den wissenschaftlich-technischen Fort schritt, die sozialistische Bewußt seinsbildung und eine langfristige Wissenschaftsentwicklung spielen die Kader eine entscheidende Rolle, ist die Arbeit der Nachwuchswissen schaftler eine Investition für die Zukunft. Je schneller sie hochquali fiziert und als reife Persönlich keiten der sozialistischen Gesell schaft zur Verfügung stehen, desto größer wird ihr Beitrag für den Sozialismus und das werktätige Volk sein. D ie Nachwuchswissenschaftler leisten an unserer Universität eine große und verantwortungs bewußte Arbeit. Sie bestreiten einen nicht unwesentlichen Teil der Lehre, haben verantwortungsvolle Auf gaben im Erziehungs- und Aus bildungsprozeß der Studenten, arbeiten im Labor, am Krankenbett und in der Sprechstunde, propa gieren unsere marxistisch-leni nistische Theorie und forschen für unsere Republik. An sie werden hohe Anforderungen gestellt und viele von ihnen meistern sie mit Erfolg. Auf der Funktionärsschulung der Kreisparteiorganisation und Uni versität zu Beginn des Studien jahres 1975/76 wurden diese Leistungen gewürdigt und zugleich auch deutlich ausgesprochen, daß wir Rückstände auf keinem Gebiet der Nachwuchsentwicklung dulden dürfen. Alle verantwortlichen Leiter und Hochschullehrer sollten keinen Augenblick vergessen, daß die Sorge und Mühe, die sie der Bildung und Erziehung junger Wissenschaftler widmen, nicht umsonst ist und eine unvergängliche Leistung darstellt, geht es doch um den goldenen Fonds der Wissenschaft von morgen. W ird in allen Forschungs- und Lehrkollektiven unserer Uni versität immer mit einem solchen Blick an die Entwicklung und Arbeit mit den Nachwuchs wissenschaftlern herangegangen? Schon hört man den Einwand, daß dieses oder jenes objektive Hindernis übersehen werde. Keineswegs. Vorhandene objektive Gründe und Ursachen sind bekannt, werden verantwortungsbewußt geprüft und an ihrer Lösung gearbeitet. Stellen wir uns aber mit gleicher Leiden schaft und Überzeugung der Über windung subjektiver Hindernisse? Das erfordert zunächst, überall eine politisch-ideologische und wissen schaftlich-theoretische Atmosphäre zu schaffen, die von Ehrlichkeit, Offenheit, Kritik und Selbstkritik, Meinungsstreit, hoher Forderung und Achtung vor den Leistungen anderer gekennzeichnet wird, eine Atmosphäre, in der es üblich ist, daß Entwicklungs probleme des wissenschaftlichen Nachwuchses ständig auf der Tages ordnung stehen und um ihre Lösung gekämpft wird, gute Leistungen gewürdigt und Fehl leistungen offen aufgezeigt und schonungslos kritisiert werden. Wir erweisen der Entwicklung mancher Nachwuchswissenschaftler einen Bärendienst, wenn wir über ihre Probleme hinwegsehen und Termin verzüge in der wissenschaftlichen Qualifizierung tolerieren und sie vielleicht sogar noch zu begründen anstatt ihre Ursachen beim Namen zu nennen. Keiner Partei leitung, keinem Sektionsdirektor und keinem Hochschullehrer darf der Umstand gleichgültig sein, daß die Anzahl der Promotionen an der Universität rückläufig ist. Die Doktoranden verkörpern seit jeher einen beachtlichen Teil der Forschungskapazität der Universitäl,R‘kgang der Dissertationen ie1 samit gleich bedeutend mit ean, ungenügenden Ausnutzung des vopandenen For schungspotentials. A nalysen an der Universität weisen aus, daß manche Probleme schon bei der Themenstellung auftreten. Die Themen der Dissertationsschriften dürfen im Hinblick auf die be grenzte Doktoratszeit nicht zu umfassend im Interesse einer gediegenen Grundlagenausbildung des Doktoranden, aber auch nicht zu eng spezialisiert sein. Die Ver- antwortung dafür ist nicht teilbar, sie trägt immer der betreuende Hochschullehrer. Sein Wissenschafts ethos. seine Auföpferungsbereitschaft für die Wissenschaft, seine Ein stellung zur harten wissenschaft lichen Arbeit, seine Kühnheit, sein Mut zum Risiko, aber auch seine Parteilichkeit und Bescheidenheit prägen in starkem Maße das Per sönlichkeitsbild junger Nachwuchs wissenschaftler. Jeder Hochschul lehrer sollte sich deshalb die Frage ehrlich beantworten, ob er seine Stärken in der Arbeit seiner Nachwuchswissenschaftler wieder findet. Unteilbar ist unsere Ver antwortung als Parteiorganisation aber für die politisch-ideologische, weltanschauliche Bildung und Persönlichkeitsentwicklung, die quantitative und qualitative Plan erfüllung durch die Nachwuchs wissenschaftler. Die Parteileitungen werden gut beraten sein, wenn sie in dieser Frage den Dialog mit allen .Hoch schullehrern suchen, die besten Er fahrungen verallgemeinern und propagieren und von ihrem im Statut verankerten Kontrollrecht gegenüber allen staatlichen Leitungen auch auf dem Gebiet der Nachwuchsentwicklung noch kompromißloser und konstruktiver Gebrauch machen. Es gilt, in der Parteitagsdiskussion Lösungswege aufzuzeigen, die uns helfen und dem Sozialismus nutzen. D ie Forderung nach Spitzen leistungen in der Forschung hat ihr unbedingt notwendiges Pendant in Spitzenleistungen der Erziehung und Ausbildung der Studenten und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der Student und der junge Absolvent sind kein Gefäß, das gefüllt, sondern eine Fackel, die entzündet werden soll. Jeder erfahrene Hochschullehrer weiß, daß dieser Forderung niemals allein durch Wissen genüge getan werden kann. Hier geht es um parteiliche Positionen und geistige Horizonte. Das Platon’sche Ideal vom steinigen Weg eines künftigen Wissen schaftlers ist deshalb für uns heute noch allein aus einem einzigen Grunde von aktuellem Wert: Der Lehrer ist nicht schlechthin für seine Schüler da. beide sind aus schließlich für die Wissenschaft da. er muß sich in ihm aber im Kampf um dieses Ziel wiederfinden. erst nach 23jähriger Vorbildung begonnen werden. Mit 35 Jahren wurde der junge Philosoph als Prak tikant ins öffentliche Leben geschickt,, suchen, Kampfgruppe der KMU mit sehr guten Leistungen Erfahrungen aus der Arbeit einer APO Kulturspiegel mit Veranstal tungsvorschau Helsinki und die militärische Abrüstung Fotobericht aus dem Ausbil- dunaslager Papstdorf 2 94.2° (9