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IO f u Universitätszeitung Organ der Kreisleitung der SED 10. März 1989 MARX - UNIVERSITÄT I • 1 03 89 Mit vielfältigen Aktivitäten werden Kommunalwahlen vorbereitet Offensiver Dialog mit allen Sektionsangehörigen SED-GO Mathematik beschloß Maßnahmen zur weiteren Gestaltung der politisch-ideologischen Arbeit Die SED-Grundorganisation Ma thematik nahm ihre Mitgliederver sammlung im Februar zum Anlaß, um die nächsten Aufgaben der GO auf dem Gebiet der massenpoli tischen Arbeit im Vorfeld der Kom munalwahlen abzustecken. Wahlzeiten sind vor allem immer Zeiten höchster politischer Aktivitä ten der Parteien und Massenorgani sationen, der Abgeordneten und Staatsorgane. Für die Genossen der Sektion Mathematik heißt das, einen intensiven und offensiven Dia log mit allen Sektionsangehörigen und Studenten zu den Fragen unse rer Politik zu führen. Unter dem Blickwinkel der 7. Ta gung des ZK der SED ist die Ziel setzung für die politisch-ideologi sche Vorbereitung der Volkswahlen klar. Einerseits kommt es uns dar auf an, die Ziele und Prinzipien un serer Politik überzeugend zu erläu tern. Andererseits sollte bei den Ge sprächen in den Kollektiven her ausgearbeitet werden, welchen kon kreten Beitrag, seinen Beitrag, jeder einzelne Mitarbeiter und Student lei sten kann. Die Zahl der anspruchs vollen Aufgaben, die in unserem Kampfprogramm festgehalten sind, ist nicht gering. Sie mit Leben zu er füllen, erfordert die Ideen und die Mitarbeit aller Sektionsangehöri gen. Der Initiative sind keine Gren zen gesetzt, wenn es um die Neuge staltung der Spezialisierungsphase, um eine niveauvolle Gestaltung der Mathematischen Seminare im Grundstudium öder um die Verbes serung der Bewerbersituation bei den Lehrerstudenten geht, um nur einmal einige Beispiele allein aus dem Bereich Erziehung und Ausbil dung zu nennen. Zur Absicherung einer wirkungs vollen politisch-ideologischen Vor bereitung der Wahlen an der Sek tion Mathematik wurde im Verlaufe der Mitgliederversammlung unter anderem folgendes beschlossen: Auf der Grundlage der Materia lien der 7. Tagung, des Wahlaufru fes und des vorliegenden Ar gumentationsmaterials propagiert je der Genosse in seinem Arbeits- bzw. Studienkollektiv das Anliegen der Volkswahlen. In den FDJ-Mitgliederversamm- lungen im Monat April arbeiten die Genossen Studenten, Hochschulleh rer und Mitarbeiter der Lehrkollek tive auf der Grundlage der Ar gumentationen. Es ist zu sichern, daß jeder Student erreicht wird. An unserer Sektion ist ein speziel les Forum für Jungwähler durchzu führen. SED-, FDJ- und staatliche Leitung bemühen sich um die Ge winnung eines Volksvertreters aus dem für die Studenten vorgesehe nen Wahlkreis. Am Vorabend der Wahlen wird das traditionelle Forum im Wohn heim durchgeführt, auf dem sich u. a. der Sekretär der SED-GO und der Sektionsdirektor den Fragen der Studenten stellen. Die Kommunisten der Sektion Ma thematik sehen in den Kommunal wahlen eine wichtige Etappe beim Kampf um eine weiterhin erfolgrei che Durchsetzung der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik. Für einen effektiven Beitrag in diesem Sinne wurden auf dieser Versamm lung die Weichen gestellt. KARIN SANKAT Vorgeschlagen zur Wahl: Helga Schnur (DFD), Bereich Medizin der KMU Als Mandatsträgerin des DFD steht Helga Schnur in diesem Jahr das erste Mal auf der Kandidatenli ste für die Stadtbezirksversamm lung Leipzig-West. Vergangene Wo che wurde die Kandidatur von ih rem Arbeitskollektiv, dem Direkto rat Kader und Weiterbildung des Be reiches Medizin unserer Universität, bestätigt. Nicht nur in Worten will sie noch Mangelhaftes kritisieren, sondern aktiv für Verbesserungen arbeiten. „Plano mit, arbeite mit, re giere mit“ — diesen Leitspruch unse rer Politik will Helga Schnur aktiv umsetzen. Foto: GOZBAJAR RENZENDORDSCH Zusammenarbeit mit NVA-Truppenteil ‘ (UZ-Korr.) Am 1. März wurde anläßlich des Tages der Nationa len Volksarmee zwischen dem Truppenteil „Alfred Frank“ und der Sektion Marxistisch-lenini stische Philosophie eine schrift liche Arbeitsvereinbarung für 1989/90 abgeschlossen. Mit dieser Vertragsunterzeichnung wurde ein langjährige gute Tradition fortgesetzt. Im Vertrag wird die gegensei tige Unterstützung bei der poli tisch-ideologischen Erziehungs arbeit fixiert. So unterstützt die Sektion die politische Schulung der Unteroffiziere und Soldaten und die gesellschaftswissen schaftliche Weiterbildung der Of fiziere. Der Truppenteil gewähr leistet Hilfe bei der sozialisti schen Wehrerziehung der Stu denten und Wissenschaftler der Sektion. Außerdem wurde vereinbart, daß zwischen Beauftragten bei der Seiten in den nächsten Wo chen ein konkreter Arbeitsplan ausgearbeitet wird. 3.Kammerkonzert mit Bach-Werken Zum 3. Kammerkonzert lädt der Fachbereich Musikwissen schaft gemeinsam mit dem Mu- sikinstrumenten-Museum am Montag, dem 13. März, um 20 Uhr in den' Bachsaal des Musik- instrumenten-Museums, Täub chenweg 2 d recht herzlich ein. Auf dem Programm stehen zwei Kompositionen von Johann Seba stian Bach (Violinenkonzert a- Moll, BWV 1041 und Kantate ..Non sa ehe sia dolore“. BWV 209) sowie die Ouvertüre g-Moll seines Sohnes Johann Bernhard Bach. Umfassende Weiterbildung an der Karl-Marx-Universität Neu im Programm ist in diesem Jahr Postgradualstudium „Informatik“ für Mathematik- und Physiklehrer (ADN). Etwa 120 Wissenschaftler aus nicht weniger als 19 Sektionen und anderen Einrichtungen der Karl-Marx-U niversität beteiligen sich in vielfältigen Formen an der Weiterbildung von Pädagogen der allgemeinbildenden Schulen. Allein in diesem Jahr, in dem der 9. Päd agogische Kongreß neue Ziele ab stecken wird, richtet die Alma ma- ter in den Winter- und Sommerfe rien insgesamt acht Spezialkurse aus, zu denen die Veranstalter etwa 250 Fachlehrer für Germanistik, Ma- thematik/lnformatik, Biowissen schaften, Staatsbürgerkunde, Geo graphie und für andere Disziplinen erwarten. Derartige Lehrgänge haben be reits seit mehr als 20 Jahren Tradi tion. Aktiv engagieren sich über 50 Professoren und Dozenten der Uni versität auch für die alljährlich vom Leipziger Bezirkskabinett für Lehrerweiterbildung organisierten Fachkurse, in denen die Pädagogen in allen Kreisen des Bezirkes ihre Kenntnisse unter anderem in Biolo gie, Mathematik, Physik und Che mie oder in Musik und Kunsterzie hung vervollkommnen. Großen Anklang finden ebenfalls die Weiterbildungsveranstaltungen der Universität für Lehrer der Ab iturstufen. In jedem der fünf Kurse im Jahr machen Mathematiker, Che miker, Physiker, Musikwissenschaft ler und Kunsterzieher der KMU 25 Pädagogen mit den neuesten For schungsergebnissen und Erkennt nissen vertraut. Dadurch werden die Fachlehrer an den Erweiterten Oberschulen in die Lage versetzt, ih ren Unterrichtsstoff so aktuell wie möglich zu gestalten. Eine wesentli che Unterstützung gewährt die Leip ¬ ziger Universität auch den Mento ren, die Lehrerstudenten im 5. Stu dienjahr an den Schulen zu be treuen haben. In etwa 12 Kursen im Jahr erhalten mehr als 300 der be währten Praktiker zusätzliches Wis sen unter anderem in Fremdspra chen oder in den Fächern Deutsch, Mathematik, Chemie, Physik und Geschichte vermittelt. Neu aufgenommen in ihr Weiter bildungsprogramm hat die Karl- Marx-Universität im Februar dieses Jahres das Postgradualstudium „In formatik“ für Mathematik- und Physiklehrer. Besonders vielfältig sind die Maß nahmen der Sektion Pädagogik der KMU auf dem Gebiet der Weiter bildung. In einem ADN-Gespräch nannte der Leiter des Wissenschafts bereiches Didaktik, Prof. Dr. Hel mut Faust, unter anderem die Zu sammenarbeit mit solchen Lehrern, die mit Forschungskollektiven der Sektion kooperieren. In speziellen Veranstaltungen erhalten diese Päd agogen beispielsweise zusätzliche Kenntnisse zur Befähigung der Schüler zum selbständigen Lernen und zum effektiven Gestalten von Übungsprozessen im Unterricht ver mittelt. Sehr intensiv hat sich diese Form an den Leipziger Schulen „Pablo Neruda“ und ..Juri Gagarin“ entwickelt. Eine. Reihe dabei ge sammelter Erkenntnisse und Erfah rungen bestimmt inzwischen auch die Praxis in anderen Schulen mit. Die Sektion unterstützt darüber hin aus Lehrer beim Ausarbeiten „Päd agogischer Lesungen“, organisiert Erfahrungsaustausche und in Zu sammenarbeit mit der URANIA Vor träge. Weltanschauliche Fragen werden bedeutsamer Arbeitsausschuß der Freidenker im Bezirk Leipzig konstituiert / Vortrag von Prof. Werner Müller (KMU) (LVZ/UZ). Am Donnerstag, dem 2. März, konstituierte sich der Arbeitsausschuß der Frei denker im Bezirk Leipzig unter Leitung von Prof. em. Dr. Wer ner Müller, Sektion Marxistisch- leninistische Philosophie der KMU. Dem Gremium gehören Arbeiter, Genossenschafts bauern, Kulturschaffende, Wis senschaftler und Pädagogen an. In seinem einführenden Vor trag stellte Prof. Müller das Ziel des Verbandes vor, das in der Verbreitung der wissenschaftli chen, dialektisch-materialisti schen Weltanschauung unter der Bevölkerung besteht. Es gelte dabei, alle jene Bürger zu errei chen, die sich um die Klärung philosophischer, weltanschauli cher und ethischer Fragen von einer nicht religiösen Position aus bemühen und sich zu einer optimistischen Lebens- und Welt auffassung bekennen. „Friedenssicherung und So zialismusgestaltung lassen in un serer Zeit weltanschauliche Fra ¬ gestellungen immer bedeutsamer werden“, betonte der Redner in seinen Ausführungen. Er verwies darauf, daß die Ergebnisse der wissenschaftlich-technischen Re volution, die Reife unserer so zialistischen Gesellschaft, die Er fordernisse des Friedenskampfes dem Handeln des einzelnen, sei nen Wertvorstellungen und Handlungsmotiven für die Ge staltung gesamtgesellschaftlicher Prozese immer größeres Gewicht geben. Der Verband soll und wird — gemeinsam mit anderen gesell schaftlichen Organisationen — weitere Möglichkeiten schaffen, um weltanschauliche Orientie- rungs- und Lebenshilfe zu sol chen Fragen zu geben, wie die nach dem Sinn des Lebens, nach einem vernünftigen und lebens bejahenden ' Welt-, Gesellschafts- und Menschenbild im Sozialis mus. Dem Arbeitsausschuß gehören auch zahlreiche weitere Wissen schaftler der KMU an. Gäste aus dem Polytechnischen Institut „Karl Marx", Jerewan, weilten an der KMU (UZ) Gäste des Sekretariats der FD J-Kreisleitung KMU wa ren am 27. Februar Armen Ra- mazjan, 2. Sekretär des Komso molkomitees des Polytech nischen Instituts „Karl Marx“, Jerewan, und Gagik Davtian, As sistent an der dortigen Sektion Architektur. Sie wurden von Ga briele Wetzel, 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung KMU, und wei teren Mitgliedern des Sekreta ¬ riats herzlich begrüßt. Die Delegation weilte bis zum 3. März an der KMU und schloß einen Vertrag mit der FDJ- Kreisleitung zur Entsendung einer Aufbaubrigade von 30 Stu- 'denten während des Studenten sommers nach Armenien zur Hilfe bei der Überwindung der Folgen der Erdbebenkatastrophe ab. Foto: BATBECH SEREETER (UZ berichtet noch ausführlich.) Stickstoffisotop N15 hilft bei Diagnose ohne Belastung Klinik für Kindermedizin nutzt modernes Meßsystem (ADN). Erkrankungen der Le ber sowie Ernährungs- und Stoff wechselstörungen bei Frühgebo renen, Säuglingen und Schulkin dern werden in der Klinik für Kindermedizin der Karl-Marx- Universität zunehmend mit Hilfe des stabilen Stickstoffisotops NI5 diagnostiziert. Den Ärzten steht dafür jetzt ein automatisiertes Isotopenana- lysen-Meßsystem zur Verfügung, das von einem Erfinderkollektiv des Zentralinstituts für Isotopen- und Strahlenforschung Leipzig sowie den Kombinaten Carl Zeiss Jena und Robotron entwik- kelt wurde. „Die Diagnostik mit Hilfe von stabilen Isotopen be lastet unsere kleinen Patienten in keiner Weise. Wir können dabei auf einige bisher notwen dige Blutentnahmen und Punk tionen sowie auf andere ein we nig schmerzhafte Eingriffe ver zichten“, sagte Klinikdirektor Prof. Dr. Wolfgang Braun. „In der DDR beträgt der Anteil der Frühgeborenen an al len Geburten rund 6,5 Prozent. Könnten wir hier die Überlebens rate weiter erhöhen, wäre damit eine entscheidende Senkung der bei uns schon geringen Säuglings sterblichkeit verbunden“, sagte Prof. Braun. Die isotopenmarkierte Sub stanz, die mit ein wenig Tee ver abreicht wird, gibt nach dem Ausscheiden mit dem Urin Auf schluß über die Stoffwechsellei stung der Leber. Zum Wahlrecht für ausländische Bürger Die gesetzliche Regelung bringt für unsere Sektion, an der seit über 30 Jahren jährlich an die 250 ausländische Bürger aus gebildet werden, eine politisch qualitativ neue Möglichkeit, das Verhältnis zu unseren auslän dischen Studierenden und Aspi ranten weiter auszugestalten. Die gesetzliche Regelung gibt den Ausländern die politische Möglichkeit, sich zu unseren An strengungen für ihr Studium grundsätzlich zu bekennen. Die Ausländer erhalten die gleichbe rechtigten Bürgerchancen, sich für kommunale Belange einzuset zen, sie mitzutragen. Für die systematische Landes kunde ist es eine wissenschaft liche Herausforderung, sich die ser neuen Regelung zu stellen, sie für das Verständnis der DDR zu nutzen. So ist das bereits plan mäßig betriebene Vertrautma chen mit den Problemen der Kommunalpolitik in unserem Land fortzuführen. Die neue An strengung zielt auch darauf, den Chance und Verpflichtung Text der Dokumente zu Beginn des Praktikums in der Mes sepause zu vermitteln, unsere Studenten zu interessieren und zu gewinnen, von dieser Chance Gebrauch zu machen. Es ist gut, daß wir uns ange sichts der im Imperialismus wur zelnden Ausländerfeindlichkeit als einem politischen Element in der gegenwärtigen internationa len Auseinandersetzung zu einer Kultur des Internationalismus be kennen. Es wird uns Anstrengungen ko sten, bei der Vielzahl der Natio nen, die prinzipielle Bedeutung dieser Entscheidung verständlich zu machen und so attraktiv zu ge stalten, daß die ausländische akademische Jugend von dieser der freiwilligen Entscheidung zugedachten Möglichkeit Ge brauch macht. Das Gesetz verpflichtet aber auch unseren örtlichen Bereich, unsere Haltungen und Einstel lungen im Sinne dieser humani stischen Position weiterzuent wickeln. Drei Vorschläge zum Schluß: 1. Die UZ sollte auf einer Son derseite für alle ausländischen Bürger an der KMU den betref fenden Teil der Volkskammerta gung (Gesetz, Ansprache des Vor sitzenden der Wahlkommission, Egon Krenz, Stellungnahme des Verfassungs- und Rechtsaus schusses) dokumentieren und zu sätzlich von Genossen der Rechts wissenschaft kommentieren las sen. Die Vergabe eines kleinen Lexikons der für sie neuen Be griffe könnte für das Deutsche als Fremdsprache die Nützlich keit erhöhen. 2. Unserer Sektion sollte das Recht zuerkannt werden, einen Kandidaten für die Mitwirkung im Stadtbezirk des Wohngebietes vorzustellen. 3. Sollte die Stadtwahlkom mission aufgefordert werden, die Konzeption der künftigen Stadt gestaltung, besonders im in nerstädtischen Bereich und in dem Lebens- und Arbeitsbereich unserer Studenten, öffentlich er läutern zu lassen. DIETER ANER, Mitglied der SED-GO-Leitung Germanistik und Literaturwissenschaf, Fachbereich Landeskunde DDR Eine große Volksaussprache zu Fragen unserer Zeit Wettbewerb ist keine Routinesache oder Pflichtübung Otto Grotewohl vor Studenten der Leipziger Universität im Jahr 1948 Literarische Dokumente auch für künftige Generationen erhalten