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einkünften getilgt werde. — Die abermalige Errichtung der Landes- defension wird am 25. Oktober verfügt und 6 Fahnen gelangen zur Auf stellung. Amt und Stadt Dippoldiswalde stellten eine Kompanie zu 193 Mann auf, zu welcher Dippoldiswalde allein 75 Mann zu entsenden hatte. Als am 17. Februar 1664, einem Fast-, Butz- und Bettage wegen der Türkengefahr, abermals Feuerlärm erscholl, brannte es in dem vor mals Leineweber Giebeschen Hause am heutigen Pfortenberge, von wo es sich nach dem Borwerke, Obertor und nach der Schmiedegasse ver breitete und innerhalb der Ringmauer bis zum Topfmarkte am Pforten berge zurückkehrte. 39 Bürgerhäuser, das kurfürstliche Stallgebäude und das Borwerk, zusammen 46 Gebäude, wurden ein Raich der Flammen, 33 Hausbesitzer und viele Mietbewohner obdachlos. Unter den ver- rnchteten Häusern waren viele vom Brande von 1657 erst neu errichtet. Einige Knaben im Stalle des Schuhmachers Hans Elster hatten das Feuer verursacht, als sie einem Ziegenbock den Bart verbrennen wollten. 1664 ließ die Stadt Defensioner gegen Werbegeld annehmen, kaufte Lunten und Pulver zum Defensionswerk, auch wurde Musterung und Borstellung laut Rechnung aus dem Zahre gehalten. — Nach dem Tode Amtsschösser Hanitzschs war zum Anzuge des neuen Schössers das An sinnen an den Rat gerichtet worden, wie die Amtsdorfschafken Wagen zu stellen oder den 3. Teil der Kosten beizutragen. Rat und Bürger schaft weigerten sich dessen und wiesen darauf hin, datz sie seit 300 Zähren mit Vorrechten versehen und dem Amte nicht .bloßer Dinge, sondern meckate unterthan', auch von allen Diensten, Frohnen, Hufengeldern, Zagden, Zagd-, Bau-, Land- und Zechfuhren gänzlich befreitesten. — Am 1. März weisen Zoh. Georg v. Osterhausen, Amkshaupkmann von Dippoldiswalde, Grüllenburg und Altenberg, auf Lockwitz gesessen, und Michael Leistert, Amtmann zu Dresden, im wiederhergestellten Tafel saale des Schlaffes in Gegenwart der Amts- und Forstbeamten an Steile Zakob Hanitzschens den vormaligen Amtsschreiber zu Stolpen, Caspar Kotte, zum Amtmann von Dippoldiswalde ein und nehmen Inventur vor. — Am 15. Mlai hatte die Stadt 7 Gebett Betten auss Schloß ab- Luliefern, denn am 17. Mai langte der Kurfürst mit Gefolge auf dem Schlöffe hier an. Er erklärte bei seiner Anwesenheit, etwas beisteuern LU wollen, daß die Kirche wieder unter Dach gebracht werde, d. h. daß sie statt des Schindel- mit einem Ziegeldachs versehen werden könne. -Die durch den Brand geschädigten 33 Hausbesitzer bitten am 22. August Pfarrer und Rat, die zu Dresden und Pirna einkommenden kirchlichen Sammelgelder gleichmäßig unter sie zu verteilen und außerdem eine Haussammlung in der Stadt vornehmen zu lassen. — Am 1. November 1664 weist der Rat auf sein Berbiekungsrecht hinsichtlich fremden Bieres hin und fordert, daß er auch bezüglich des unberechtigten Salzschankes in seiner alten Berechtigung .gegen die Verbrecher mit Ausfallen und Wegnehmen' vorzugehen geschützt werden möge. — Der 15. Oktober 1664 war zu einem Dankfest zur Beendigung des Türkenkrieges bestimmt. — Zwei Kinder David Dönnickers werden am 22. und 27. November 1664 ^.vor den 21 Ständen' in der Stadtkirche innerhalb eines neugebauten