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HOCH gsFoRM4c, /0 *.M,e SCHUL NACHRICHTEN Sonderausgabe Karl-Marx-Stadt Sonderausgabe Das technische Studium ist sehr eng mit der Praxis verbunden Über das Studium an der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt Am 1. September 1953 wurde auf Beschluß des Ministerrates der Deutschen Demokra tischen Republik die Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt gegründet. In den Jahren ihres Bestehens entwickelte sie sich zu einer bedeutenden Stätte der Lehre und Forschung. Die Studentenzahl stieg von 290 im Jahre 1953 auf 1500 im Jahre 1961 und die Anzahl der Fachrichtungen von 4 auf 11. Vielfach hört man von jungen Menschen, die vor der Frage stehen, welchen Beruf sie später ergreifen wollen, daß ein Studium an einer technischen Hochschule zu sachlich und zu nüchtern, nicht interessant und begeisternd genug sei. Unsere nachstehenden Beiträge sollen Sie deshalb über das tech nische Studium an einer akademischen Bildungsstätte unseres Arbeiter-und-Bauern- Staates informieren. Interesse und Begeisterung sind keine unbedeutenden Vorausset zungen für eine erfolgreiche beruf liche Tätigkeit. Versuchen wir die Frage zu beantworten, ob das Studium an einer Technischen Hochschule, ob die Tätigkeit auf wissenschaftlich-technischem Ge biet eine interessante, ja, begei sternde Sache sein kann. Jedem, der mit offenen Augen unsere Zeit betrachtet, kann die Beantwor tung dieser Frage eigentlich nicht sehr schwerfallen. Wir leben in einem Staat, in dem zum ersten Mal in der Geschichte unseres Vol kes das Wohl des Menschen die alles beherrschende und bestim mende Aufgabe geworden ist. Ob die sogenannte große Politik, ob die scheinbar unbedeutende Tätig keit im kleinen, alles dient dieser Aufgabe. Und wie wird sie ver wirklicht? Durch die tagtägliche, gewissenhafte Arbeit jedes Men schen in unserer Gesellschaft. Sie alle haben ständig von neuem er lebt, daß unser Leben schöner und reicher wurde in dem Maße, wie die Leistungen auf allen Gebieten unserer Wirtschaft anwuchsen. Aber gerade das ist neben dem entscheidenden Faktor der neuen sozialistischen Einstellung zur Ar beit, in zunehmendem Maße von der Technik abhängig. Ja, man kann ohne Übertreibung sagen, daß in dem jetzigen Stadium un serer Entwicklung die breiteste Anwendung modernster wissen schaftlich-technischer Erkenntnisse in unserer Volkswirtschaft zum entscheidenden Hebel geworden ist, um die Arbeit immer ertrag reicher und produktiver zu machen, um damit unser Leben immer rascher zu verbessern und um damit nicht zuletzt die Über legenheit unserer sozialistischen Ordnung immer überzeugender zu beweisen. All das sollte man sich überlegen, wenn man sich die Frage vorlegt, ob das Studium an einer Technischen Hochschule eine lohnende und begeisternde Auf gabe sein kann. Sie können sich in jedem unserer volkseigenen Be triebe überzeugen, mit welcher Beharrlichkeit dort um die sozia listische Rekonstruktion auf höch stem technisch-wissenschaftlichen Niveau gerungen wird. Gelingen können diese Aufgaben nur dann, wenn wir immer mehr Menschen bewegen, die moderne Technik zu meistern und sie mit größtmög lichem Nutzen anzuwenden. Die sem Ziel dient auch die in jeder Beziehung einzigartige soziali stische Umgestaltung unseres ge samten Ausbildungs- und Bil- Aufmerksam verfolgen Studenten der Unterstufe die Vorlesung Experimentalphysik dungssystems, ob man dabei an den polytechnischen Unterricht, die Betriebsakademien oder die vielen neuen Formen und Mög lichkeiten des Hochschulstudiums denkt. Wer in einer solchen Situa tion das Studium an einer Tech nischen Hochschule beginnt, der kann es in dem stolzen Bewußt sein, an einer wahrhaft revolutio nierenden Aufgabe beteiligt zu sein. Es ist kein Zweifel, daß bis zum Ende unseres Siebenjahr planes vorgesehen ist, ein Viel faches an Diplom-Ingenieuren im Direktstudium mehr auszubilden als in den vergangenen sieben Jahren. Das ist auch leicht er klärlich, wenn man bedenkt, daß gerade der Maschinenbau die ent scheidenden Voraussetzungen schaffen muß zur Erreichung der hohen Ziele unseres Siebenjahr planes auf allen Gebieten unserer Wirtschaft. Wie anders, wenn nicht durch modernste Maschinen und Aggregate soll die Arbeits produktivität bis 1965 auf 185 % steigen? Und darüber hinaus trägt die DDR dank ihres schon früher entwickelten Maschinenbaus noch eine besondere Verantwortung im gesamten sozialistischen Lager. Hiermit leisten wir einen ent scheidenden Teil unseres Beitra ges für den Sieg des sozialisti schen Weltsystems im friedlichen ökonomischen Wettstreit mit dem kapitalistischen System. Die Ak tualität und Bedeutung dieser Tat sache braucht wohl angesichts der besonderen Verhältnisse bei uns in Deutschland nicht besonders erklärt zu werden. Um das Bild abzurunden, sei schließlich auf die in unseren Tagen immer deut licher werdende technische Über legenheit der Sowjetunion hinge wiesen, als einen Faktor, der be reits entscheidend die weitere friedliche Entwicklung der Mensch heit beeinflußt. Ist es nicht ein beglückendes und wahrhaft be friedigendes Gefühl, an der Ent wicklung der Technik, die unter sozialistischen Bedingungen eine so humane Mission erfüllt, mitzu arbeiten? Von solchen grundsätz lichen Überlegungen lassen Sie sich bitte leiten, wenn Sie sich in den Ausführungen der Herren Fachrichtungsleiter über die Aus bildungs- und Entwicklungsmög lichkeiten an unserer Hochschule im einzelnen informieren. Ihnen wird dann die Beantwortung der Frage nicht schwerfallen, ob Sie sich mit der Bewerbung zum Stu dium an der Hochschule für Ma schinenbau wirklich ein lohnen des, begeisterndes und befrie digendes Ziel stellen. * Natürlich ist das Studium der technischen Wissenschaften keine leichte oder mühelose Angelegen heit. Ohne Fleiß und beharrliche Arbeit gibt es, wie auf allen Ge bieten der Wissenschaft, auch hier keine Erfolge. Gewisse Vorausset zungen, besonders mathematisch naturwissenschaftliche Grund kenntnisse, sind für ein erfolg reiches technisches Studium un erläßlich. Von großer Bedeutung für ein er folgreiches Studium an unserer Hochschule wird, wie an allen Technischen Hochschulen, eine be sonders enge, kontinuierliche und zweckmäßige Verbindung mit der Praxis, mit unseren volkseigenen Betrieben sein. Wie anders sollte auch — um nur einen Aspekt da bei zu erwähnen — die für ein technisches Studium so unerläß liche Anschaulichkeit gewährlei stet werden? Das erste der insge samt 5% Studienjahre wird ein ständig mit praktischer Ausbil dung verbundenes Studienjahr sein, d. h. die Studenten arbeiten während dieses Jahres im Wech sel jeweils eine Woche im Betrieb und studieren eine Woche an der Hochschule. Eine wertvolle Er gänzung und zugleich Vorausset zung für ein erfolgreiches Studium bilden die sechswöchigen Berufs praktika. In zunehmendem Maße werden die Studenten dabei zur Lösung praktischer Aufgaben in den Betrieben eingesetzt. Allein 1959 konnte durch die Tätigkeit unserer Studenten in der Industrie ein ökonomischer Nutzen von rund 35 000,— DM erzielt werden. Beleg- und Diplomarbeiten in den höheren Semestern schließlich dienen eben falls der Lösung praktischer Pro bleme in den Betrieben. Diese immer enger werdende Verbin dung zur Praxis wird es unseren Studenten auch erleichtern, sich auf ihre künftige verantwortliche und leitende Tätigkeit in unserer sozialistischen Wirtschaft vorzu bereiten. Wo besser als in unseren volkseigenen Betrieben könnte der angehende Diplom-Ingenieur ler nen, wie man mit den unvermeid lichen Schwierigkeiten des soziali stischen Aufbaus fertig wird, wie man um die Verwirklichung des technischen Fortschritts kämpfen muß und wie man nicht zuletzt auch als verantwortlicher tech nischer Fachmann sozialistisch zu arbeiten und zu leiten verstehen muß. Letzterem dient auch der gesellschaftswissenschaftliche Un terricht, der in enger Verbindung mit dem Studium der einzelnen technischen Fachrichtungen ein entscheidender Bestandteil des ge samten' Ausbildungsprozesses an unserer Hochschule ist. Lehrkörper und Assistentenschaft unserer Hochschule werden sich alle Mühe geben, Sie, die Sie sich für das Studium an unserer Hoch schule bewerben, zu qualifizierten Diplom-Ingenieuren auszubilden, die fest verbunden mit unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat sozia listisch zu arbeiten und zu han deln verstehen. Der Erfolg Ihrer Ausbildung —das möchten wir von vornherein besonders betonen — wird aber letzten Endes von Ihnen selbst abhängen. Ihr Eifer, Ihr Fleiß, Ihr Interesse, Ihre Begeiste- runng, Ihre Aufgeschlossenheit, alles das wird ausschlaggebend sein für ein erfolgreiches Studium. Dabei wird Ihnen Ihre soziali stische Jugendorganisation, die FDJ, entscheidend helfen. Wenn Sie das Studium an unserer Hoch schule aufnehmen, werden Sie sich bereits auf wertvolle Erfahrungen stützen können, die die Hochschul organisation der FDJ bei der Ent wicklung verschiedener Formen sozialistischer Gemeinschaftsarbeit beim Studium gemacht hat. Die überwiegende Mehrheit un serer Seminargruppen hat sich entschlossen, sich zu sozialisti schen Seminargruppen zusammen zuschließen, um durch sinnvolle gegenseitige Unterstützung und enge Zusammenarbeit im Kollek tiv das Studium für jeden einzel nen so erfolgreich wie nur möglich zu gestalten.