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AUS DER DSF-ARBEIT / LEHRE UND FORSCHUNG „HOCHSCHULSPIEGEL“ 13/78 - Seite 5 DSF-Arbeit nach dem 11. Kongreß | Unsere Hochschule wird 25 Jahre alt (3) Arbeiter und Bauern an die Universitäten und Hochschulen (Fortsetzung auf Seite 6) Eine neue Etappe im Wirken der DSF Von Prof. Dr. Klaus Beer, Vorsitzender des DSF-Bezirksvorstandes Beitrag der Hochschule zur Entwicklung der Wissenschaft Technologie In dem von Kurt Thieme vorgetra genen Bericht des Zentralvorstandes wurde allen ehrenamtlichen Funktio nären unserer Gesellschaft der Dank für die geleistete Arbeit ausgespro chen; Ich möchte diesen Dank an die Der Kongreß war einmütig in der Diskussion und in seinen Beschlüssen. Er nahm das abgeänderte Statut an und wählte den neuen Vorstand. schäft zu. Sie müssen die Arbeit an leiten, nicht nur registrieren, was ge tan wurde. Bewährt hat sich zum Beispiel, den DSF-Kollektiven ein oder zwei konkrete Aufgaben zu stel len und sie an deren Erfüllung zu messen. Es geht dabei unter anderem um die konzeptionelle Arbeit, d. h. um solche Aufgaben wie die Planung der Vortragstätigkeit, der Wandzei- tungs- und Wissenswettbewerbe, die Planung der Arbeit im Traditions kabinett, die Auswertung von persön lichen Erlebnissen und die Organisa tion von Freundschaftstreffen. Wolfgang Trenn (Direktorat für internationale Beziehungen) betonte in seinem Diskussionsbeitrag, daß die Geschichte der deutsch-sowjetischen Freundschaft an unserer Hochschule wesentlich durch die Geschichte der Beziehungen zu Partnereinrichtungen in der Sowjetunion bestimmt ist. Er erklärte die Bereitschaft des Direk- Qualifizierung, unterstrich in seinem Diskussionsbeitrag die Notwendig keit, gute Traditionen hinsichtlich Studium, Aspirantur und Zusatzstu dium in der Sowjetunion auch in Ge genwart und Zukunft tatsächlich wei terzuführen und die Überzeugung zu vertiefen, daß die Ergebnisse der so wjetischen Wissenschaftler am effek Der 11. Kongreß unserer Gesell schaft war ein wichtiges Ereignis in Vorbereitung des 30. Jahrestages der Gründung der DDR. Er unterstrich die Verantwortung unserer Gesell schaft für die Verwirklichung der Parteibeschlüsse und "die große Be deutung der Freundschaft zur Sowjet union. Sie gehören zu denen, die an der Entwicklung der ABF Karl-Marx- Stadt maßgeblich mitgewirkt haben: Doz. Dr. Hans Wicht (CWT), Dipl.-Gw.-Lehrer Horst Hößler (Direktorat für Kader und Qualifizie rung) und Prof. Dr. Werner Kunze (Wiwi, v. 1. n. r.). Interessante Gespräche auch in der Beratungspause. Unser Bild zeigt Prof. Dr. Klaus Beer, Vorsitzender des Bezirksvorstandes der Gesellschaft für DSF, Dr. Hartmut Heckendorf (Ma), Udo Dietze, stellvertretender Se kretär der Parteileitung, und Dr. Annemarie Prichodko (FPM). tivsten unmittelbar in der Sowjet union studiert werden können. Die Beratung beschloß das präzi sierte Arbeitsprogramm der DSF- Grundeinheit. Die Mitglieder der Freundschaftsgesellschaft werden, wie es Dr. Siegfried Wirth, Vorsitzender des DSF-Hochschulvorstandes in sei nem Schlußwort sagte, die Beratung zum Ausgangspunkt nehmen, um eine noch größere Massenwirksam keit ihrer Arbeit zu erreichen und so die Beschlüsse des 11. DSF-Kongresses zu verwirklichen. torats für internationale Beziehun gen, die Sektionen bei der Erfor schung dieser Partnerschaftsbezie hungen zu unterstützen. Jürgen Heinig, Sekretär der FDJ- Kreisleitung, empfahl, auch die Er fahrungen jener Studenten in breite rem Maße zu nutzen, die im Aus tauschpraktikum, im Studentensom mer, in Freundschaftszügen und an deren Formen Gelegenheit hatten, die Sowjetunion aus eigener An schauung kennenzulernen. Günter Hunger, Direktor für Kader und Aber all diese Aktivitäten sind zu gleich vor allem ideologische Arbeit. Mit ihnen wirken wir dafür, daß die Völker der Sowjetunion und der DDR ihre Kräfte vereinen und als unzertrennliche Kampfgefährten auf dem Weg des sozialistischen und kommunistischen Aufbaus, der Festi gung der sozialistischen Gemeinschaft voranschreiten. Mit ihnen lösen wir die Aufgabe, die Errungenschaften des Sowjetvolkes, seine Leistungen seit dem Großen Oktober sowie die Taten für die vom XXV. Parteitag der KPdSU beschlossenen Ziele zu propagieren. Besondere Aufmerk samkeit widmen wir dabei der Er Funktionäre unserer Grundeinheit weitergeben. Der 11. Kongreß hat für unsere Arbeit neue Ziele gestellt. Er fordert von uns, der qualitativen Seite unse rer Arbeit größere Aufmerksamkeit zu widmen, ein noch größeres Ver ständnis für die Lebensnotwendigkeit der Freundschaft zur Sowjetunion zu erreichen, die Rolle der Sowjetunion als Pionier des Menschheitsfort schritts noch wirksamer zu propagie ren und die Arbeit in unserer Gesell schaft stärker in Einheit mit der Arbeit zur Stärkung unseres sozia listischen Vaterlandes zu sehen. Die Diskussionsbeiträge auf dem 11. Kongreß demonstrierten uns Bei spiele sinnvoller Verbindung der DSF-Arbeit mit den Aufgaben in der Produktion, der Landwirtschaft, der wissenschaftlichen Arbeit usw. Deut lich kam das im gemeinsamen Dis kussionsbeitrag der Moskauer Arbei terin Galina Kirilowa und der Gorns dorfer Arbeiterin Heidrun Jerchel zum Ausdruck. Ihr Beitrag war ein Höhepunkt der Diskussion. Sie er zählten, wie durch beharrliche Arbeit mit den Kollegen die Arefjewa-Me- thode zur Anwendung gelangte und damit Gold und Bronze in Kontakt Der Hochschule für Maschinen bau war von 1955 bis 1962 eine Arbeiter-und-Bauern-Fakultät an geschlossen. Damit beherbergte sie in ihrem Gefüge eine Bildungs stätte besonderer Art, die an schaulich zeigt, welch große Auf merksamkeit die Arbeiterklasse und ihre Partei auf die Herausbil dung einer neuen Intelligenz richtete. Am 18. Oktober 1945 erließen das Zentralkomitee der KPD und der Zentralausschuß der SPD einen gemeinsamen Aufruf zur Durchführung einer demokrati schen Schulreform. Sie war uner läßlich, um das jahrhundertealte Bildungsprivileg der besitzenden Klassen zu brechen und die staat liche Einheitsschule als einzige Institution für schulische Bildung und Erziehung zu schaffen. Stän dig unterstützt von der sowjeti schen Besatzungsmacht, begannen Kommunisten und Sozialdemokra ten gemeinsam, erste Schritte zu gehen, das Bildungsideal der Ar beiterklasse in die Tat umzuset zen. Auch die Universitäten und Hochschulen öffneten wieder ihre Pforten, nachdem die schlimmste faschistische Verseuchung des , Hochschulwesens beseitigt war. Am 12. Dezember 1945 gab die Deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung in der Sowjetischen Besatzungszone im Zusammen hang mit dem Befehl Nr. 50 des Chefs der Sowjetischen Besat zungstruppen über den Neuauf bau der Universitäten und Lehr anstalten mit Höchschulcharakter „Grundlegende Hinweise über die Zulassung zum Studium an Uni versitäten und Hochschulen“ her aus, in denen es hieß: „Die be absichtigte Schulreform wird erst später neuen Nachwuchs für die Universitäten und Hochschulen hervorbringen. So sind Maßnah men, die mit den herkömmlichen Methoden brechen, unvermeidlich ... Die Universitäten und Lehr- Am 20. Juni führte der DSF-Hoch schulvorstand eine Beratung zur Aus wertung des 11. Kongresses der Freundschaftsgesellschaft durch. Zu Beginn der Beratung berichte ten die beiden Konferenzdelegierten der Hochschule, Prof. Dr. Klaus Beer (Ma), und Sabine Mühlisch (VT), über ihre Eindrücke vom Kongreß und zogen Schlußfolgerungen für die künftige Arbeit unserer DSF-Grund einheit (untenstehend Auszüge aus dem Referat von Prof. Beer). Die an schließende Diskussion brachte eine Reihe weiterer Anregungen für die konkrete Gestaltung der Arbeit der * DSF-Gruppen. Der Geschichte der deutsch-sowje tischen Freundschaft an unserer Hochschule und der Entwicklung der Beziehungen zu sowjetischen Ein richtungen weiter nachzugehen, ist eines der wichtigsten Vorhaben der DSF-Grundeinheit, erläuterte Dr. Griebner, stellvertretender Vorsitzen der des DSF-Hochschulvorstandes, das präzisierte Arbeitsprogramm der DSF-Grundeinheit. In Verantwortung der Sektionsvorstände werden Stu denten Jahresarbeiten zur Erarbei tung einer Chronik der deutsch-sowje tischen Freundschaft an unserer Bil dungseinrichtung anfertigen. Außer dem werden Chroniken der Partner schaftsbeziehungen zu sowjetischen Einrichtungen an den Sektionen er arbeitet. Eine zweite wichtige Aufgabe be steht darin, führte Dr. Griebner wei ter aus, das Buch der Freundschaft der Hochschulgrundeinheit mit der Verteidigung der Ergebnisse im Kampf um den Ehrennamen „Kol lektiv der DSF“ laufend durch neue Beiträge zu erweitern. Außerdem sollten der Inhalt der Wandzeitungs wettbewerbe für die Chronik mit genutzt und im Jahr ein bis zwei Diskussionsabende zur Vertiefung des Geschichtsbewußtseins in den Kollektiven durchgeführt werden. Dafür sollen die Sektionsvorstände weitere Referenten gewinnen. In der Diskussion zum Arbeitspro- gramm hob Dr. Münch (Sektion Mar xismus-Leninismus) die Bedeutung von Arbeiten zur Erforschung der deutsch-sowjetischen Freundschaft im Territorium und speziell auch an unserer Hochschule hervor. anstalten mit Hochschulcharakter haben Sonderkurse allgemeinbil dender Art einzurichten.“ Nach einer Verordnung der Landesver waltung Sachsen „über die Ein richtung von Vorbereitungskursen für das Studium an Hochschulen“ begann Anfang März auch in Chemnitz im Gebäude der Staat lichen Akademie für Technik ein solcher Vorbereitungskurs. Zu den Teilnehmern des ersten Lehr gangs, die unter denkbar schwie rigsten Verhältnissen die Hoch schulreife erwarben und dabei noch bis zu 30 Wochenstunden in ihren Betrieben arbeiten mußten, gehörte unter anderen auch der jetzige Wissenschaftsbereichsleiter in der Sektion Fertigungsprozeß und Fertigungsmittel, Prof. Dr.- Ing. habil. Harry Trumpold, Mit glied der Volkskammer und Vor sitzender des Bezirksausschusses der Nationalen Front. Die große Resonanz, die das „Arbeiterstudium“, wie es allge mein bezeichnet wurde, bei der Bevölkerung fand, läßt erkennen, daß die Einführung dieser Kurse einem echten Bedürfnis entsprach. Allerdings gab es auch nicht we nige Gegner dieser demokrati schen Errungenschaft, die das An sehen der Arbeiterstudenten in der Öffentlichkeit zu diffamieren suchten, so wie sie auch gegen die Neulehrer, Volksrichter, Volks polizisten und andere Vertreter der neuen Ordnung auftraten. Der Arbeiterklasse stand damals noch ein langes und beharrliches Ringen bevor, bis Vertreter des werktätigen Volkes an den Uni versitäten und den anderen höhe ren Bildungsanstalten festen Fuß gefaßt hatten und mit ihnen ein wahrhaft antifaschistisch-demo kratischer Geist Einzug hielt. Im Jahre 1946 wurden die ersten Vorstudienanstalten eröffnet, 1947 auch in unserer Stadt. Sie bereite- Methoden zur theoretischen Beschreibung von Metallverformungsvorgängen Am 7. Juni 1978 trafen sich — or ganisiert von der Forschungsabtei lung der Sektion Fertigungsprozeß und Fertigungsmittel — an unserer Hochschule Fachleute verschiedeher Wissensgebiete, um über Stand und Probleme von „Methoden zur theo retischen Beschreibung von Metall verformungsvorgängen“ zu diskutie ren. Das umfangreiche Vortragspro gramm weist auf die viele Wissens gebiete umfassende Problemstellung hin. Im ersten Vortrag wurde von Prof. Dr.-Ing. habil. Weber und Dr.-Ing. Leopold (Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt) ein Überblick über „Stand und Probleme einer kontinuummechanischen Modellierung des Spanbildungsvorganges“ gegeben. Die besprochenen kontinuummecha nischen und systemtheoretischen Mo dellbildungsverfahren sind geeignet, um die infolge mechanischer und thermischer Belastung des Werkzeu ges verursachten Werkzeugverfor mungen und Änderungen der Werk zeuggeometrie zu berechnen und da mit die Qualität der bearbeiteten Teile zu erhöhen, eine günstige Werkzeug geometrie hinsichtlich Verschleißver haltens und nötigen Energieaufwan des zu ermitteln und durch die dem Realvorgang adäquaten Modelle Vor schläge für wirkungsvolle AC-Steue- rungsvarianten zu erarbeiten. Der Vortrag wies darauf hin, daß eine auf diese Ziele gerichtete Modellbildung die Zusammenarbeit von Techno logen, Mechanikern, Mathematikern, Kybernetikern und Werkstoffspezia listen unbedingt erfordert. Durch Prof. Dr. rer. nat. habil, Pe schel (Akademie der Wissenschaften Berlin) wurden im Vortrag „Un scharfe Beschreibung von Wachstums vorgängen“ detaillierte Vorstellun gen über die Nutzung von Wachs tumsmechanismen zur Erklärung von Rißwachstums- bzw. Bruchvorgängen erläutert. Vorangestellt wurden Grundlagen, die die für den klassi schen Mechaniker zur Zeit noch nicht übliche Nutzung von Methoden der Theorie unscharfer Signale auch für mechanische Systeme betreffen. Be sonders interessant und zukunfts trächtig sind solche Methoden, die es gestatten, Trendfunktionen und an dere für Anfahrvorgänge, Verschleiß entwicklung und des Riß Wachstums zu bestimmen. In einem dritten Hauptvortrag stellten Prof. Dr. sc. nat. Stroppe und Dipl. - Phys. Schreppel (Technische Hochschule „Otto von Guericke“ Magdeburg) zum Thema „Theoreti- sche und meßtechnische Aspekte der definierten Ermittlung von Werkstoff kenngrößen bei hohen Belastungs geschwindigkeiten“ Forschungsergeb nisse vor, die mittels des Prinzips der Hopkinsonschen Stangen erzielt wur den. Stoffgesetze, die auch für hohe Deformationsgeschwindigkeiten gel ten, sind für die breitere Anwendung systemtheoretischer Methoden bei der Modellierung von Verformungsvor ¬ gängen (Spanen/Umformen) dringend nötig. Doz. Dr.-Ing. Koczyk (Technische Hochschule „Otto von Guericke“ Magdeburg) erläuterte die Methode der kleinen Lastschritte — angewandt auf große Werkstoffverformungen in der Umformtechnik. In einem weite ren Kurzvortrag über „Deformations feldberechnung in Spanwurzeln“ be richtete Dipl.-Ing. Barnikow (Institut für Physik der Werkstoffbearbeitung Berlin). Mittels fotolithografisch auf gebrachter Kreuzraster und Schnitt unterbrechung wurden Deforma- tionsgeschwindigkeiten und Gleit linienfelder im Bereich der Scher- zone ermittelt. Von Dr.-Ing. Kreissig (Ingenieur hochschule Zwickau) wurden zum Thema „Das Stoffgesetz bei An isotropie und die experimentelle Er mittlung der Materialkennwerte“ Vorstellungen entwickelt. Rechenpro gramme zur Berechnung visco- plastischer Verformungszustände, die als nullte Näherung die ideal-plasti sche Lösung nutzen und danach ite rativ viskose Anteile unter Nutzung der Methode der finiten Elemente be rücksichtigen, stellte Dr.-Ing. Drey (Ingenieurhochschule Zwickau) vor. Dr.-Ing. Fischer und Dr.-Ing. Günther formulierten Ansätze zur „Einbezie hung der Rißbruchmechanik in die theoretische Erklärung des Spanbil dungsprozesses“. Dr. Jürgen Leopold, Sektion FPM bauelementen eingespart werden. Audi wir wollen so vorgehen und noch stärker gemeinsame Erfahrun gen nutzen. Bei den erhöhten Anforderungen, die an uns gestellt sind, wollen wir bewährte Methoden der DSF-Arbeit kontinuierlich fortsetzen. Besonders interessant verlaufen solche Gewerk schaftsversammlungen, wo angeregt durch sowjetische Bücher und Filme Probleme der kommunistischen Mo ral und kommunistischer Verhaltens weisen, wo über Mut, Risikofreudig- keit und Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Gesellschaft anhand der Situation im eigenen Arbeitskol lektiv diskutiert werden. Die Beschlüsse des 11. Kongresses unserer Gesellschaft müssen ihre Konkretisierung in den Arbeitspro grammen der DSF-Gruppen finden. Im präzisierten Arbeitsprogramm der Hochschulgrundeinheiten wird dafür der Leitfaden gegeben. Das Arbeitsprogramm muß uns Anleitung zu kontinuierlicher Arbeit sein. Es geht nicht darum, zu sporadisch ge- gebenenen Zeitpunkten etwas zu tun. Es geht auch weniger um Proklama tionen und Feststellungen, sondern um eine kontinuierliche Überzeu gungsarbeit, die Initiativen hervor rufen soll. Den DSF-Leitungen in den Sektio nen und in der Hochschule insgesamt kommen hier verantwortungsvolle Aufgaben bei der politischen Leitung der Arbeit der Freundschaftsgesell- läuterung der sozialistischen Demo kratie in der Sowjetunion, der in der Verfassung der UdSSR verbrieften Menschenrechte. Wir haben, um einen weiteren wichtigen Schwerpunkt unserer Ar beit zu nennen, noch wirksamer die Rulle der Sowjetunion im Kampf um die Abrüstung zu erläutern. Wir müssen jedem Mitglied unserer Ge sellschaft nahebringen, wie um die in Helsinki erzielten Ergebnisse über Jahrzehnte gerungen wurde und daß auch die nächsten Schritte beharr lichen Kampf verlangen. Und schließ lich geht es uns darum, mitzuhelfen, das Geschichtbewußtsein besonders unserer Jugendlichen zu entwickeln und zu vertiefen. Dazu bietet die nächste Zeit viele Anlässe. Der zu er wartende Start des ersten DDR-Kos monauten wird ebenfalls Gelegenheit bieten, politisch-ideologisch für die Ziele unserer Gesellschaft aktiv zu werden. Der 11. DSF-Kongreß zeigte, daß unsere Gesellschaft in ihrer politi schen und kulturellen Arbeit immer dort Erfolge erzielte, wo auf Fragen, die aus aktuellem Anlaß in der täg lichen Arbeit entstehen, auf die kon krete Situation im Arbeitsbereich bezugnehmend Antworten gegeben wurden. Ausgehend von dem den Kongreß beherrschenden Enthusias mus glaube ich sagen zu können, daß wir allen Grund haben, unsere Arbeit optimistisch fortzusetzen. eerms g Me Mgg 8 ggggggg8g88eggg Spezial- klassen in der Sektion Mathematik - Unsere Spezialklasse, die 1964 gegründet wurde, ist eine der fünf an den Hochschulen und Univer sitäten unserer Republik beste henden Einrichtungen zur beson deren Förderung von Interessen und Begabungen der Schüler auf mathematischem Gebiet. Die Arbeit von Mathematik- Spezialklassen und -schulen ist eng mit den Fragen der Einheit lichkeit und Differenzierung in unserem sozialistischen Bildungs wesen verbunden. Die Einheitlich keit des Bildungswesens, errungen im harten Kampf gegen die Bour geoisie und ihre Ideologie und die daraus erwachsenen Bildungspri vilegien einer Elite, steht im engen dialektischen- Wechselver hältnis zu seiner Differenzierung. Dabei sind die Spezialklassen — prozentual gesehen — nicht die wichtigste Form der Differenzie rung der Bildungsstruktur. Neben der didaktischen Diffe renzierung (der teilweise unter schiedlichen Gestaltung des Un terrichts für einzelne Schüler auf der Grundlage eines im Prinzip einheitlichen Unterrichtsgesche hens) in „Normalklassen“ bilden der fakultative Unterricht und die außerunterrichtliche Arbeit in ent sprechenden Arbeitsgemeinschaf ten die Hauptform der Differen zierung. Qualitativ besitzen die Spezialklassen jedoch eine große Bedeutung und verfügen über langjährige Erfahrungen. Ausge hend von dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach Kadern mit be sonders guter mathematischer Bil dung, haben sie in den letzten Jahren in der DDR und in den anderen sozialistischen Ländern vor allem aber in der Sowjetunion, einen festen Platz im Bildungs wesen gefunden. Aufnahme in die Spezialklasse unserer Hochschule finden solche Absolventen der 10. Klasse, die durch die Anwendung der genann ten Hauptformen der Differenzie rung im Volksbildungswesen ein höheres Fachinteresse und größe res Leistungsvermögen aufweisen. Unter Berücksichtigung des Um stands, daß diese Schüler während des späteren Studiums die fach liche und gesellschaftliche Arbeit ihrer Seminargruppen entschei dend beeinflussen und zu wissen schaftlichen Spitzenkräften im Hochschulwesen oder in der Volks wirtschaft heranwachsen sollen, müssen sich diese Schüler im glei chen Maße, durch vorbildliche mo ralische Verhaltensweisen aus zeichnen und ihre Verbundenheit mit der Politik unseres Staates durch ihre Haltung und gesell schaftliche Aktivitäten bewiesen haben. Die jährliche Anzahl der Be werbungen überschreitet im Mittel das Doppelte der 25 dafür zur Verfügung stehenden Plätze, so daß sich Eignungsprüfungen und -gespräche notwendig machen. In einer zweijährigen Ausbil dung, die mit dem Erwerb des Abiturs abschließt, versuchen wir, alle Vorteile, die die Hochschule, derartigen Begabungen bieten kann, zu nutzen. Erfahrene Leh rer im Hochschuldienst und wis senschaftliche Mitarbeiter mehre rer Sektionen fördern und fordern durch Intensivierung der Unter richtsgestaltung und Erhöhung des Grades der schöpferischen Arbeit das Leistungsvermögen der Schü ler. Eine Extensivierung des Un terrichts erfolgt lediglich in den für unsere Spezialklasse festgeleg ten Schwerpunktfächern Mathe matik und Physik. Im Rahmen der wissenschaftlich-praktischen Ar beit finden naturwissenschaftliche Praktika statt, und es erfolgt eine Einführung in die Programmie rung. Als sehr vorteilhaft erwies es sich, einem Lehrstuhl, dem Lehr stuhl Numerische Mathematik IV, die Verantwortung für die erzie herische und fachliche Arbeit mit der Spezialklasse zu übertragen. Unter Mithilfe des gesamten Kol lektivs konnten gute Erfolge er zielt werden: deutliche Leistungssteigerung in beiden Klassen, Herausbildung einer bewußteren Lernhaltung, ein immer größerer Grad der Selbständigkeit in der gesellschaft lichen Arbeit beider FDJ-Grup- pen und nicht zuletzt größere Er folge in allen Mathematik- und Physikolympiaden des Bezirkes und der Republik. Sieben Schüler der gegenwärtig bei uns arbeiten den Spezialklassen haben sich für die DDR-Stufe der XVII. Olym piade Junger Mathematiker quali fiziert und werden, wie in vielen Jahren zuvor, unserer Hochschule alle Ehre machten. (Fortsetzung folgt) Dipl.-Math. D. Zaddach, Leiter der Spezialklasse