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„19"- Spovtfovum 222268 Neuformierte Handballmannschaft bewährte sich Endrunde Bezirksstudentenpokal Handball (Frauen) Am 20. Dezember 1977 fand in Zwickau, Sporthalle Eckersbach, die Endrunde um den Bezirksstudenten pokal im Hallenhandball (Frauen) statt. Nachdem die Mannschaft vom In stitut für Lehrerbildung Rochlitz nicht zur Endrunde antrat, kämpf ten folgende Vertretungen um den Sieg: Pädagogische HochschuleZwik- kau, Fachschule für Ökonomie Plauen, Institut für Lehrerbildung Auerbach und Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt. Im ersten Spiel des Turniers be zwang die Mannschaft unserer Hoch schule die Vertretung aus Auerbach knapp mit 7:8 Toren. Eine wesent liche spielerische Steigerung (beson ders in der Deckungsarbeit) und gro ßer Kampfgeist der gesamten Mann schaft führten dazu, daß die TH- Studentinnen in ihrem zweiten Tur ¬ nierspiel die Mannschaft aus Plauen sicher mit 5:3 Toren besiegten. Da auch die PH-Studentinnen aus Zwickau sowohl gegen Auerbach als auch gegen Plauen ihre Spiele ge wannen, entschied das Spiel PH Zwickau — TH Karl-Marx-Stadt dar über, wer Bezirkspokalsieger 1977 wurde. Nach spannendem Spielverlauf und mehrmaligem Führungswechsel stand es nach Ablauf der 2x10 Mi nuten Spielzeit 5:5 — unentschieden! Eine Verlängerung wurde notwen dig. Schließlich gewannen die Stu dentinnen der PH Zwickau gegen die Karl-Marx-Städter Mannschaft knapp mit 8:7 Toren. Doch auch der 2. Platz und die da mit verbundene Qualifikation für die Vorrunde zum DDR-Studentenpokal 1978 sind für unsere neuformierte Frauenmannschaft ein Erfolg. Klaus Drechsler, Sektion Handball Gute Ergebnisse im militärischen Geländelauf Der 3. Lauf des 1. Semesters im militärischen Mehrkampf fand im November für die besten Studentin nen und Studenten im militärischen Geländelauf (1. Semester) statt. 64 Studentinnen und Studenten zeigten ihr Körnen beim Kampf um den Pokal der Parteileitung unserer Hochschule. Sieger in der Klasse Frauen wur de die Kameradin Martina Nägler aus der Sektion PEB. In der Klasse Junioren siegte der Kamerad Han no Pliquet aus der Sektion Mathe matik und in der Klasse Senioren belegte der Kamerad Gunter Lippert aus der Sektion PEB den 1. Platz. In der Mannschaftswertung konnte die Mannschaft Frauen und die Mannschaft Junioren aus der Sek tion EF einen Sieg davontragen. Die Mannschaft Senioren der Sektion AT belegte in ihrer Klasse den 1. Platz. K. Roscher Im Zuge der Weiterführung des Sporthallenneubaus konnten Mitte Dezember die Stabnetzwerke montiert wer-, den. Mit dieser Montage wurden die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der Halle geschaffen. Bei der Vorbereitung des Mittagessens in der Hauptküche beobachten wir Dora Northorn, Irma Reis sig, Jutta Beigner, Brigitte Sonio (von links nach rechts). Ow der Mensa ^ivaße der Rationen 800 bis 1000 Frühstücksbrötchen entstehen unter den Händen von Hilde Kohlert, Hilde Hahn und Gerda Resch (v. links nach rechts). In diesem Jahr haben sich das Küchen- und Wirtschaftskollek tiv im Hochschulteil Straße der Nationen das Ziel gestellt, erst malig den Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ zu er kämpfen. Eine verbesserte Essen- Qualität durch die Einhaltung der Reparatur ■ mit der Zielsetzung einer schmackhaften und gesunden Ernährung soll dabei im Mittel punkt stehen. Darum mühen sich täglich 52 überwiegend weibliche Mitarbeiter. 1500 Mittagessen, drei Gerichte und eine Schonkost, gehen jeden Mittag über dieAus- gabeschalter. Eine leistungsfähige Pausen versorgung bietet alkoholfreie Getränke, Kaffee, Tee, Kuchen, Wurstplatten, Rostbrater und 800 — 1000 belegte Brötchen. Eine Gelegenheit, so meinen wir, diesen Kolleginnen und Kol legen einmal Dankeschön zu sä gen. Brigitte Sonio bei der Ausgabe des Mittagessens. Koll. Heinz Rüdiger, seit 10 Jahren bewährter Leiter des Küchenkollek tivs. Ratschläqe für einen schlechten Redner Von Kurt Tucholsky Fang nie mit dem Anfang an, son dern immer drei Meilen vor dem Anfang! Etwa so: „Meine Damen und meine Herren! Bevor ich zum Thema des heutigen Abends komme, lassen Sie mich Ihnen kurz .. Hier hast du schon ziemlich alles, was einen schönen Anfang ausmacht: eine steife Anrede; der Anfang vom Anfang; die Ankündigung, daß und was du zu sprechen beabsichtigst, und das Wörtchen kurz. So gewinnst du im Nu die Herzen und die Ohren der Zuhörer. Denn das hat der Zuhörer gern: daß er deine Rede wie ein schweres Schulpensum auf bekommt; daß du mit dem, drohst, was. du sagen wirst, sagst und schon gesagt hast. Immer schön umständlich .. Sprich, wie du schreibst. Und ich weiß, wie du schreibst. Sprich mit langen, langen Sätzen — solchen, bei denen du, der du dich zu Hause, wo du ja die Ruhe, deren du so sehr benötigst, deiner Kinder ungeachtet, hast, vorbereitet, genau weißt, wie das Ende ist, die Nebensätze schön ineinandergeschachtelt, so daß der Hörer, ungeduldig auf seinem Sitz hin und her träumend, sich in einem Kolleg wähnend, in dem er früher so gern geschlummert hat, auf das Ende solcher Periode wartet... nun, ich habe dir eben ein Beispiel gege ben. So mußt du sprechen. Fang immer bei den alten Römern an und gib stets, wovon du auch sprichst, die geschichtlichen Hinter gründe der Sache. Das ist nicht nur deutsch — das tun alle Brillenmen schen. Ich habe einmal in der Sor bonne einen chinesischen Studenten sprechen hören, der sprach glatt und gut französisch, aber er begann zu allgemeiner Freude so: „Lassen Sie mich Ihnen in aller Kürze die Ent wicklungsgeschichte meiner chinesi schen Heimat seit dem Jahre zwei tausend vor Christi Geburt...“ Er blickte ganz erstaunt auf, weil die Leute so lachten. So muß du es auch machen. Du hast ganz recht: Man versteht es ja sonst nicht, wer kann denn das alles verstehen, ohne die geschichtlichen Hintergründe... sehr richtig! Die Leute sind doch nicht in deinen Vor trag gekommen, um lebendiges Le ben zu hören, sondern das, was sie auch in den Büchern nachschlagen können... sehr richtig! Immer gib ihm Historie, immer gib ihm. Kümmere dich nicht darum, ob die Wellen, die von dir ins Publikum laufen, auch zurückkommen — das sind Kinkerlitzchen. Sprich unbe kümmert um die Wirkung, um die Leute, um die Luft im Saale; immer sprich, mein Guter... Du mußt alles in die Nebensätze legen. Sag nie: „Die Steuern sind zu hoch.“ Das ist zu einfach. Sag: „Ich möchte zu dem, was ich soeben gesagt habe, noch kurz bemerken, daß mir die Steuern bei weitem...“ So heißt das. Trink den Leuten ab und zu ein Glas Wasser vor — man sieht das gerne. Wenn du einen Witz machst, lach vorher, damit man weiß, wo die Pointe ist. Eine Rede ist, wie könnte es an ders sein, ein Monolog. Weil doch nur einer spricht. Du brauchst auch nach vierzehn Jahren öffentlicher Rednerei noch nicht zu wissen, daß eine Rede nicht nur ein Dialog, son ¬ dern ein Orchesterstück ist: Eine stumme Masse spricht nämlich un unterbrochen mit. -Und das mußt du hören. Nein, das brauchst du . nicht zu hören. Sprich nur, lies nur, don nere nur, geschichtele nur. , Zu dem, was ich soeben über die Technik der Rede gesagt habe, möchte ich noch kurz bemerken, daß viel Statistik eine Rede immer sehr hebt. Das beruhigt ungemein, und da jeder imstande ist, zehn verschie dene Zahlen mühelos zu behalten; so macht das viel Spaß. Kündige den Schluß deiner Rede lange vorher an, damit die Hörer vor Freude nicht einen Schlaganfall bekommen. (Paul Lindau hat ein mal einen dieser gefürchteten Hoch zeitstoaste so angefangen: „Ich komme zum Schluß.“) Kündige den Schluß an, und dann beginne deine Rede von vorn und rede noch eine halbe Stunde. Dies kann man meh rere Male wiederholen. Du mußt dir nicht nur eine Dis position machen, du mußt sie den Leuten auch vortragen — das würzt die Rede. Sprich nie unter andert halb Stunden, sonst lohnt es gar nicht erst anzufangen. Wenn einer spricht, müssen die an deren zuhören — das ist deine Ge legenheit! Mißbrauche sie. Theater- und Konzerttage an unserer Hochschule Donnerstag, 16. Februar, 19.30 Uhr: „Der Zauberlehrling“ nach Goethe theater oben Gastdirigent: Pierre Colombo, Schweiz x Die Insel, von Ahtol Fugard, John Solist: Renate Schorler, Klavier,' Kani und Winston Ntshona Berlin Donnerstag, 23. Februar, 19 Uhr: Opernhaus Eugen Onegin, Lyrische Szenen von Peter Tschaikowski Dienstag, 14. März, 19.30 Uhr: Stadthalle, Kleiner Saal 7. Galeriekonzert des Collegium musicum der TH Joh. Sebastian Bach: Brandenburgi sches Konzert Nr. 5, D-Dur, BWV 1050 W. Amadeus Mozart: Konzert D-Dur f. Flöte und Orchester, KV 314 1. Satz: Allegro aperto Franz Schubert: Rondo A-Dur f. Vio line und Streichorchester Ludwig van Beethoven: Klavierkon zert Nr. 3, c-Moll, op. 37, 1. Satz: Allegro con brio Solisten: Christine Hoch, Hochschule „Carl Maria von Weber“, Dresden, Flöte; Heide Diefert, Karl-Marx- Stadt, Klavier; Christian Uhlig, Hochschule „Carl Maria von Weber“ Dresden, Violine. Dienstag, 21. März, 20 Uhr: Opernhaus 16. Sinfoniekonzert (Konzertein führung am Tag des Konzertes 19.15 Uhr im Foyer/Oberrang) Arthur Honegger: 3. Sinfonie „Liturgische“ Maurice Ravel: Ma mere L‘oye Ludwig van Beethoven: 4. Klavierkonzert G-Dur op. 58 Paul Dukas: Sinfonische Scherze Mai: Stadthalle Tinka, Stück von Volker Braun Oktober: Opernhaus Waffenschmied, komische Oper von Albert Lortzing November: Opernhaus 17. Sinfoniekonzert (Konzertein führung am Tag des Konzertes 19.15 Uhr im Foyer/Oberrang) Dezember: Stadthalle Faust, Der Tragödie erster Teil, von Johann Wolfgang v. Goethe. x: Veranstaltung für Kulturfunk tionäre der THK, Einzelkartenver kauf über zentralen Studentenklub. Über evtl, weitere Veranstaltungen im theater oben informieren wir rechtzeitig. Kartenbestellungen für die Konzerte und Theateraufführun gen erfolgen über die Kulturfunk tionäre der SGL/AGL und der FDJ- GO. (Keine Bearbeitung von Einzel bestellungen durch die Abt. Kultur.) Detailinformationen zu Eintrittsprei sen und Terminen werden den zu ständigen Kulturfunktionären je weils übermittelt. Hadlich, Leiter der Abt. Kultur ‘fortsetzwng folqt... Der Kessel für den Gast Ein guter Freund der Freien Deut schen Jugend weilte nach den So fioter Weltfestspielen auf Einladung des Zentralrates der FDJ zum er sten Mal in der DDR. Ihm zu Ehren wurde, im Gästehaus Prieros bei Berlin ein festlicher Abend mit zwölf, dreizehn geladenen Freunden arrangiert. Die Stimmung war aus gezeichnet. Alle sängen, erzählten, lachten und warteten auf das Essen. Endlich ging, die Tür auf, und als erstes wurde ein dickbauchiger. Kes sel mit würzig duftender Gulasch suppe auf den Tisch gestellt. Nach einer Viertelstunde kam die Serviererin wieder und begann das Suppengeschirr einzusammeln. Zu ihrer Verwunderung- strahlten alle Tellerblitzsauber, und jeder Löffel lag unberührt an seinem Platz. Doch — der Gulaschkessel war leer. Fragend blickte sie auf die Tafel runde,, bis sie das vor Zufriedenheit strahlende Gesicht des hohen Gastes sah. Er hatte — offensichtlich nach Sitte seiner Heimat — den in seine Nähe gestellten Gulaschkessel kur zerhand zu sich herangezogen, die Suppenkelle ergriffen und unter dankbarem Kopfnicken nach allen Seiten im Handumdrehen den er sten Gang im Alleingang ausgelöf felt.' Gisela May erzählt in kyrillischer oder lateinischer Schrift schnell die Titel der Lieder gekritzelt hat, die ich noch singen soll. Die Gepflogenheit mit den Zet telchen ist neu für mich. Übrigens spricht eine erstaunliche Kenntnis des Dichters Brecht aus diesen Wün schen. Alle zu erfüllen ist unmög lich. Der Abend wird länger und länger. Die Kluft zwischen Bühne und Zuschauerraum ist aufgehoben. Dann löschen wir das Licht auf der Bühne, rigoroses Zeichen für das Publikum, nun wirklich mit keinen weiteren Zugaben mehr zu rechnen. Es folgt das unüberhörbare Geräusch des Stühleklapperns, Signal für mich, in die Garderobe verschwinden zu dürfen. Dort empfängt mich die An- kleiderin des Moskauer Theaters. Die ganze Vorstellung über hatte sie in den Kulissen gestanden und zuge hört, obwohl sie kein Wort deutsch versteht. Sie umarmt mich, nimmt eine wunderschöne Holzkette von ihrem Hals und streift .sie mir über den Kopf. Nach all dem Jubel überwältigt mich diese spontane Geste der Herz lichkeit, mit der jene Frau, die sich in Worten nicht ausdrücken konnte, mir solch ein persönliches Geschenk macht, das mir mehr bedeutet als manches andere kostbare Präsent. Die Holzperlenkette Meine erste Vorstellung im Mos kauer Wachtangow-Theater geht zu Ende. Das letzte Lied ist gesungen. Aber Schluß ist noch lange nicht. Bitten um Zugaben werden laut stark geäußert. Auf die Bühne wer den Zettelchen gereicht, auf die man Kleiner Irrtum: Kurz vor einem Gastspiel im Thea ter der Stadt Zeitz überfiel mich eine enthusiasmierte Dame mit den Wor ten: „Ich habe von meiner Freundin gehört, daß Sie heute abend in un serer Stadt auftreten. Ich wollte es erst gar nicht glauben. Aber nun sind Sie wirklich da. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie ich mich freue, Sie endlich persönlich kennen zulernen, liebe Inge Keller.“ Ich hatte nicht das Herz, den Irr tum aufzuklären,