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Zwei Schweifsofenconstructionen. Von C. W. Bildt* (Hierzu die Tafeln XIV und XV.) Gleichmäfsigkeil der Temperatur beeinflufst beim Schweifsen die Beschaffenheit von Stahl und Eisen in hohem Grade; es ist deshalb von be sonderer Wichtigkeit, dafs mit Rücksicht hierauf Gonstruction und Betrieb der Schweifsöfen aus * Uebersetzung aus Jernkontorets Annaler 1890, VII. geführt werden. Die nachfolgend beschriebenen beiden Ofenconstructionen sind zur Erreichung einer gleichmäfsigen Schweifshitze besonders ge eignet und deshalb zu empfehlen. Die erste derselben ist dem Mr. Stubble- bine in Bethlehem, Pa. (Nordamerika), pa- tentirt. Der Patentanspruch umfafst die Ein- Nr. 7. Juli 1891. STAHL UND EISEN.“ im Jahre . . 1873 1874 1875 1876 1877 1878 für Hochöfen im Jahre . . für Hochöfen 1867 4 zufügen. Erst am 1868 1869 1870 (Folgen Zeugnisse u. s. w.) 20. Februar 1878 erhielt ich die als einer Verbesserung, genommen; in dem letzteren Schreiben giebt er zu, dieselbe angewandt zu haben, um „modern“ zu sein. Inwiefern diese Worte „modern“ oder „neu“ eine Unterscheidung gestatten, überlasse ich dem Urtheil des Kaiserl. Patentamtes, unterlasse aber nicht, zum Beweise, wie auch von anderen Sachverständigen von Anfang an die Neuheit der Einführung der Schlacken form beurtheilt ist, die folgenden Schriftstücke bei- 1 19’/2 ll 1 /z 8 14 5 1871 1872 5 5 Mittheilung, dafs mir ein Patent auf mein Ge such vom 3. Juli 1877 ertheilt werden würde. Dieses Patent erhielt die Nummer 1452; die Gültigkeit desselben begann am 3. Juli 1877 und erlosch zugleich mit dem französischen Patent, d. h. am 2. Juli 1882; auch mufsten dafür die hohen Taxen der letzten Jahre, d. h. zusammen 3000 e6 gezahlt werden. Die veränderten gesetzlichen Bestimmungen hatten mir jedoch die Genugthuung verschafft, auf meine Schlackenform ein deutsches Reichs patent von dem Kaiserlichen Patentamt zu er langen, dessen Mitglieder 1867, als Mitglieder der Königlichen Deputation für Gewerbe, dasselbe Patent für Preufsen abgelehnt hatten. Zugleich gab mir dieses Patent das Recht, von allen Hochöfen, welche zwischen dem 3. Juli 1877 und dem 2. Juli 1882 mit meiner Schlackenform versehen wurden, die Licenz zu verlangen. Zu diesen gehörten aber leider die Hochöfen der oben genannten eingeklagten Firma nicht. Ich habe trotzdem für diese Zeit der gesetz lich geschützten Forderung keine höhere Licenz als 200 Thlr. oder 600 • festgesetzt, obgleich dieselbe gewifs, im Vergleich zu dem Nutzen, welchen meine Schlackenform gewährte, ver schwindend klein war. Es wurden mir für meine Schlackenform von deutschen Werken an Honorar gezahlt: für Hochöfen 1 x /g 2 2 961/21/2 im Jahre . . 1879 1880 1881 1882 1883 1885 Im ganzen ist mir das Honorar also für 115 Hochöfen in Höbe von 69 000 6 geworden, von welchen alle Ausgaben abgehen, so dafs ich eine Reineinnahme von etwa 50 000 •6 hatte. Da Deutschland 1882 etwa 210 Hochöfen im Betriebe hatte, so ist das Honorar also nur für etwas mehr als die Hälfte der deutschen Hochöfen gezahlt worden. Zum Schlufs will ich nicht unerwähnt lassen, dafs ich immer bestrebt war, die Einrichtungen der Gestelle der Koks-Hochöfen mit geschlossener Brust zu vervollkommnen. Während bei den ersten Anordnungen der Schlackenform deren Mittel nur 170 mm unter dem Mittel der Windformen lag, habe ich bei den neuesten Hochöfen, für welche ich die Zeichnungen zu liefern hatte (siehe Fig. 7), diesen Fig. 7. Unterschied 800 mm grofs genommen. Ferner habe ich statt einer Schlackenform deren 2 und mehr eingelegt, und das ganze Gestell nicht nur rundherum, sondern auch noch tiefer als Unter kante Bodenstein freigestellt. Hierüber, und über andere Fortschritte in der Einrichtung der Hochöfen , werde ich mir erlauben, in nächster Zeit noch Mittheilungen zu machen. 4