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4. Eberh. Stahlschmidt in Ferndorf. Specialität: Perforirte Bleche und Brauereiartikel. 5. L. Koch in Sieghütte. Specialitäten: Dampfkessel, Röhrenkessel (System Koch), Kesselnummer 929, Locomotivkessel u. s. w. Von der 6. Kesselschmiede, G. Weinbrenner in Neunkirchen, habe ich leider versäumt mir Daten kommen zu lassen, weshalb ich um Entschuldigung bitte. Erstangeführte 5 Kessel schmieden erzeugten etwa 3 800 000 kg fertige Waare im Jahre 1890, im Geldwerthe von etwa 1420 000 •46, mit 86 Werkzeugmaschinen und etwa 430 Arbeitern. Aufserdem befinden sich im Kreise Siegen noch 4 Bronzegiefsereien und Armaturenfabriken. Die bedeutendste ist die von Dango & Dienenthai in Sieghütte. Sie liefert als Specialität: Hochofenblasformen aus Kupfer und Bronze, Armaturen für Cowperapparate, Düsenstöcke, Kessel armaturen u. s. w. Die Fabrik von Schleifenbaum & Co. in Weidenau befafst sich ebenfalls mit der Fabrication von Blasformen, hat neben Kesselarmaturen in der neueren Zeit die Herstellung von Gaskochapparaten aufgenommen. Die Firma Will & Hundtin Geisweid liefert Phosphorbronzegufs, Hochofenblasformen u. s. w. Ueber die Fabrik von Nicolai & Co. in Siegen stehen mir leider keine Daten zu Gebote. Die erstgenannten 3 Werke haben einen Umschlag von 350 000 6. Zu obigen Betrieben gehören auch wohl noch die Nietenfabriken von W eb er & Ochs e n feid in Weidenau und Flender & Haardt in Sieghütte. Dieselben lieferten 1890 etwa 1 900 000 kg Nieten im Werthe von etwa 387 000 6, in Eisen, Kupfer und Tombak mit 55 Arbeitern. Die Gesammtproduction des Siegerlandes in den Giefsereien, Maschinenfabriken, Kessel schmieden und Bronzegiefsereien u. s. w. beträgt in 1890 etwa 7 871 000 Ji oder durch Zutritt der Betriebe, worüber mir keine Zahlen zu Gebote standen, etwa 8 500 000 6. Sie ersehen aus dieser Zahl, dafs die Betriebe in ihrer Gesammtheit nicht ganz unbedeutende sind. Glücklicher weise läfst sich von den meisten derselben sagen, dafs sie gut vorwärts kommen und trotz der ungünstigen Zeitverhältnisse bestrebt sind, ihren Betrieb immer mehr auszudehnen, auch sind die meisten mit Aufträgen für längere Zeit versehen und blicken alle mit Vertrauen in die Zukunft. Vorsitzender: Ich eröffne die Discussion über den Vortrag des Hrn. Klein. Hr. Hohlfeld hat das Wort. , Hr. Hohlfeld-Siegen: Gestatten Sie mir, m. H., dafs ich das Dampfkesselsystem, welches der von Hrn. Klein erwähnten Firma L. Koch in Sieghütte-Siegen zu eigen ist, näher beschreibe. Der Dampfkessel besteht je nach der Gröfse seiner Heizfläche aus 2, 3 oder mehr verticalen Rohrbündeln, welche in der Weise hergestellt sind, dafs immer 2 Cylinder durch eine Anzahl ein gewalzter Rohre verbunden sind, wodurch sämmtliche Verschlüsse und Verdichtungen der einzelnen Rohre ganz in Wegfall kommen. Die einzelnen Rohrbündel sind untereinander durch Verbindungs stutzen verbunden und im oberen Cylinder durch ein Mannloch in der oberen Kopfplatte, im unteren Cylinder durch einen seitlichen Fahrstutzen bezw. neuerdings durch einen Mannlochverschlufs zugänglich. Die Kessel ruhen auf seitlich an die oberen Cylinder genieteten Traglappen und gestatten freie Ausdehnung nach unten. Der Wasserstandsdom zur Anbringung der Wasserstandsapparate wird in der Regel vorn oder seitlich an den oberen Cylinder des ersten Rohrbündels angenietet. In die verticalen Wasserrohre R werden die seitlich abgebildeten Rohre r eingehangen. Diese Rohre r bestehen aus einem verjüngten Theile a, welcher nach unten über das Wasserrohr R hinaus tiefer in den untersten Cylinder, und dem erweiterten Theil c, welcher im oberen Cylinder bis in den Dampfraum reicht. Der verjüngte Rohrtheil a mündet oben in ein Querrohr b, welches an den erweiterten Rohrtheil c derart befestigt ist, dafs das in das Querrohr eintretende Wasser nur durch den verjüngten Rohrtheil a in den unteren Cylinder gelangen kann. Steigt das Wasser von unten nach oben, so kann dies nur durch das verjüngte Rohr a geschehen, da das erweiterte Rohr c oben keinen Abflufs für das Wasser hat. Weil das verjüngte Rohr a weit in den unteren Cylinder führt, so können die sich bildenden Dampfbläschen nur durch das Rohr R emporsteigen und von hier durch das erweiterte Rohr c in den Dampfraum entweichen. Durch diese Anordnung werden vollständig getrennte Dampf- und Wasserwege erzielt, der Wasserspiegel wird ein ruhiger, die Verdampfung eine höhere und der Dampf trockener. Die Speisung geschieht in dem untersten, hinteren Cylinder 1 und gelangt das Wasser durch das letzte Rohrsystem in den oberen, hinteren Cylinder 2, tritt von da in den nächsten, oberen Cylinder 3 und durch das mittlere Rohrsystem nach dem mittleren unteren Cylinder 4, um schliefslich durch den ersten unteren Cylinder 5 und das erste Rohrsystem nach dem ersten oberen Cylinder 6 zu gelangen. Zwischen den Rohrbündeln sind Verbindungsstutzen angeordnet, welche die Wasserführung in oben beschriebener Weise übernehmen.