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peratur anstrebenswert ist. Kommt als Brennstoff ein Heizöl mit einem Schwefel gehalt von größer als 1 % in Einsatz, so wird sich erfahrungsgemäß ein Rauchgastau punkt von ca. 160 °C einstellen. Dies bedeutet, daß die Abgastemperaturen hinter den Nachschaltheizflächen bei 200 bis 220 °C liegen müssen, ohne hier die gefürch teten Schwefelsäurekorrosionen zu bekommen. Im Bild 12 sind Ablagerungen in Nachschaltheizflächen durch Taupunktunter schreitungen gezeigt. Wählt man die ökonomischere Variante, eine Abgastemperatur von 160° C, ist man gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, die einer vorzeitigen Zerstörung der Nachschaltheizflächen durch Taupunktkorrosionen entgegentreten. Hierzu sind in der ganzen Welt umfangreiche Untersuchungen durchgeführt worden, und es scheint sich immer mehr die Ansicht durchzusetzen, daß ein Zusatz von Additivs in Form von feingemahlenem Magnesium-Oxyd, dem Magnesit, oder auch ein Gemisch von CaO und MgO, dem Dolomit, am zweckmäßigsten ist. Daß die Wahl gerade auf genannte Additivs fällt, liegt wohl primär an ihren relativ ge ringen Preisen. Für Dolomit als Additiv hat sich gezeigt, daß ein Zusatz in Staubform mit einer mittleren Körnung von 50 /z in einer Menge von 0,3%, bezogen auf die verbrannte Heizölmenge und in die Brennkammer zugegeben, durchaus hinreichend ist, die Schwefelsäurekorrosionen an den Nachschaltheiz’flächen zu unterbinden. Es kommt hierbei weniger auf die Dolomit-Qualität und die zugegebene Menge an, sondern viel mehr darauf, daß der feingemahlene Staub gut im Kessel verteilt wird. Werden diese Gesichtspunkte beachtet, so gelingt es, eine dünne und leicht abblasbare Dolomit schicht auf den Nachschaltheizflächen zu erhalten, welche die sich bildende Schwefel säure primär aufsaugt und so die gefürchteten Taupunktkorrosionen unterbindet. Da durch die Zugabe derartig geringer Dolomit-Mengen der Taupunkt nicht merk lich gesenkt wird, dies aber für die weitere Erhöhung der Betriebssicherheit einer Kesselanlage wünschenswert ist, wird angestrebt, zusätzlich mit einem möglichst ge ringen Luftüberschuß zu fahren. Durch einen Sauerstoffüberschuß von 1 % und weniger kann der Taupunkt merk lich gesenkt werden. Verschiedene Fachleute glauben sogar, daß das Taupunkt problem allein durch die Regelung des Luftüberschusses zu lösen ist, vorausgesetzt, daß zuverlässige Ölbrenner zur Verfügung stehen. Die Korrosionsgeschwindigkeiten an Stahlteilen im Hochtemperaturgebiet kön nen je nach Zusammensetzung des verwendeten Heizöles gegenüber den üblichen Abtragungen erheblich verstärkt werden. Die Korrosionsverstärkung wird, wie um fangreiche Untersuchungen gezeigt haben, durch die Zusammensetzung der Ölasche, primär aber durch den Vanadium- und Natriumgehalt der Ölaschen, beeinflußt. Hierbei ist zu beachten, daß sich um so mehr diese Komponenten anreichern, je schwerer das Heizöl ist. Es ist verständlich, daß dann auch die rauchgasseitigen Korrosionen stärker werden.