Wahl richtet sich nach der geforderten Schärfe der Reaktionsbedingungen. Für die Reforminganlagen Schwedt sind für jede Anlage vier Reaktoren vorgesehen. Die Festlegung wird auch im geringen Maße von der chemischen Gruppenzusammen setzung des Einsatzproduktes, d. h. dem Anteil an Paraffinen, Naphthenen und Aro maten beeinflußt. Zusammenfassend kann hierzu bemerkt werden, daß mit steigender Anzahl der Reaktoren die Prozeßführung günstiger wird. Entgegen stehen jedoch die damit verbundenen steigenden Anlagekosten. Für die übrigen Mitteldruckprozesse, Raffination und Isomerisierung, treten Fragen über die Temperaturführung in dieser Form nicht auf, da diese Prozesse im allgemeinen schwach exotherm oder isotherm verlaufen. Das Produktgasgemisch braucht in diesen Fällen nur einmal auf Reaktionstemperatur gebracht zu werden, um den ge wünschten Prozeß einzuleiten. Die Vorheizerleistung entspricht hierbei der Wärme menge, die stündlich infolge Abstrahlung der Anlageteile und durch Kühlung des Produktgasgemisches die Anlage verläßt. Die Reaktionsenthalpie bestimmt also das äußere Bild der Anlage entscheidend. Bei Reformierprozessen mit stark paraffinischen Einsatzprodukten müssen 120 kcal/ kg zugeführt werden, unter verschärften Reaktionsbedingungen bis zu 150 kcal/kg. Mit dein letztgenannten Wert sind die Vorheizer für die Reforminganlagen Schwedt ausgelegt. Für die Dimensionierung der Anlage ist außer der Durchsatzmenge das Kreislaufgas-Produktverhältnis, definiert als Nm 3 Kreislaufgas pro m 3 Einspritzung, von ausschlaggebender Bedeutung. Hiernach werden die freien Querschnitte der Rohrleitungen und Apparate nach den zulässigen Geschwindigkeiten, die Anzahl und Größe der Kreislaufgasverdichter nach der stündlichen Gasmenge bestimmt. Das Kreislaufgas-Produktverhältnis hegt in Reforminganlagen bei 750—1000 Nm 3 / m 3 , in Raffinationsanlagen, Gasphaseprozessen bei 400—600 Nm 3 /m 3 und Flüssig phasenprozessen bei 180—250Nm 3 /m 3 ; in den Isomerisierungsanlagen liegen die Werte zwischen 1000 und 2500. Die Verhältniswerte werden experimentell bestimmt, nach wirtschaftlichen Ge sichtspunkten diskutiert und für die Projektierung übernommen. Auf Grund der Anzahl und Leistung der Kreislaufgasverdichter ist es möglich, über Differenzkühler in einem bestimmten Bereich jedes Gas-Produktverhältnis einzustellen. Im prakti schen Betrieb können durch Regelung der Gasmengen, die das chemische Gleichge wicht beeinflussen, die Reaktionsbedingungen entsprechend gewählt werden. Ver suche haben bestätigt, daß für die genannten Prozesse zu jedem Einsatzprodukt ein optimales Kreislaufgas-Produktverhältnis existiert. Dieses optimale Verhältnis kann durch Versuchsreihen ermittelt werden, da die strömungstechnische Funktion des Gases hinsichtlich der Adsorptions- und Diffusionsvorgänge, die wesentlich von der Grenzschichtbildung am Kontakt und den Eigenschaften des Einsatzproduktes ab hängen, nicht abgeschätzt werden kann. Die Berechnung des Reaktionsraumes erfolgt aus der Kontaktbelastung, definiert als m 3 /h Einspritzung pro m 3 Kontakt. Mit diesem Wert ist für den Projektanten