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ringe Härtewerte ergeben, so macht es sich erforder lich, Nadelhärtebestimmungen sofort an frischen Probe stücken der Rohkohle durchzuführen. Trotz der angeführten zahlreichen Mängel stellte aber die Nadelhärtebestimmungsmethode bei sorgfäl tiger Versuchsdurchführung und bei einer größeren Anzahl von Einzelmessungen bislang die einzige brauchbare Methode zur Ermittlung der Härte der Rohkohle dar, allerdings nur bei Verwendung größe rer Rohkohlenstücke. Es wurde deshalb ein dringendes Bedürfnis für die Braunkohlenbrikettindustrie, ein Meßverfahren zu be sitzen, das auch für die Bestimmung der Härte bzw. der Zerkleinerbarkeit der Trockenkohle in Betracht kommt, um Aufschlüsse zu erhalten über das Kohle verhalten bei der Nachzerkleinerung des Grobkornes, insbesondere für die Herstellung von Fein- und Feinst kornbriketts für die Schwelung, Vergasung und Ver kokung und bei der Verpressung. Die bisher ange wandten Mahlbarkeitsbestimmungsmethoden mittels des Brabender-Strukturprüfers, über dessen Aufbau und Wirkungsweise von GRÜNDER [3] eingehend berichtet wurde, ferner mittels der Kugelmühle nach YANCEY, FÜRSE und BLACKBURN [4], mittels der Hardgrove-Mühle nach HARDGROVE [5] und mittels des Roll-Testes nach SLOMAN und BARNHART [6] kommen nur für die Kohlenstaubtechnik und auf dem Gebiete der Brikettierung für die bindemittellose Brikettierung von Braunkohlenstaub in Betracht. Es galt also, ein Verfahren zu entwickeln, das es ermög licht, auch die Mahlbarkeit der vom Trockner anfal lenden Kohle zahlenmäßig zu erfassen. Hierbei galt es weiterhin, für die Ermittlung der spezifischen Ober fläche eines Korngemisches einen einfachen Weg zu finden, der den betrieblichen Belangen in besonderem Maße Rechnung trägt. Nach den grundlegenden Untersuchungen von ROSIN und RAMMLER [7] über die Mahlbarkeit der Kohle können Mahlbarkeitsvergleiche nur unter fol genden Voraussetzungen durchgeführt werden: 1. gleiche Mühle 2. gleicher Feuchtigkeitsgehalt des Aufgabegutes 3. gleiche Kornzusammensetzung 4. gleiche Mahldauer 5. gleicher Belastungsgrad, d. h. gleiche Aufgabemenge Für die durchgeführten Mahlversuche zur Ermitt lung einer exakten Mahlbarkeitsziffer wurde außer der bereits erwähnten Kugelmühle (Bild 2) und der Hardgrove-Mühle (Bild 3) und dem aus einer Walze und Grundplatte bestehenden Roll-Test (Bild 4) die Mörsermühle verwendet, die in ihrem prinzipiellen Aufbau aus Bild 5 zu ersehen ist und in der Zer kleinerungstechnik den Pendelmühlen entspricht. Die Untersuchungen wurden an Hand von 17 verschie denen Braunkohlenarten durchgeführt, deren Reihe die weichsten (Puschwitz) und eine der härtesten Braunkohlen (Brüx) umfaßt. Es wurden also mit der Kugel- und Hardgrove- Mühle und mit dem Roll-Test die gleichen Unter suchungen durchgeführt wie mit der Mörsermühle, und zwar unter Abwandlung der amerikanischen Un tersuchungsmethoden, um diese auf Kohlenstaub be zogenen Methoden für die Ermittlung der Brikettier härte anwendbar zu machen. Da aber die Streuung der Punkte bei der Ermittlung der Zusammenhänge zwischen der Mahlbarkeit und der Brikettierbarkeit einer Braunkohle bei Verwendung der Mörsermühle am geringsten war, wurde diese Mühle zur Bestim mung der Mahlbarkeit einer Kohle ausgewählt. Bild a Stahltopf b Deckel c Hohlzylinder d Schraubenmutter 2. Kugelmühle e Lager f Elektromotor g Grundplatte h Auslösestift ASTM i Vorgabezähler k Schaltschütj 1 Glimmlampe m Drehsdialter Bild 3. Hardgrove- a Stahlgußtopf b Kugeln c oberes Mahlelement d Mahlwelle e, f Zahnräderpaar g Getriebemotor h Flügelsdiraube i unterer Ring k oberes Gehäuse 1 Gewicht Mühle nach ASTM m oberer Ring n Dichtungsring o Vorgabezähler p Auslösehebel q Auslösehebel r Schaltschütj s Glimmlampe t unteres Gehäuse u Räderschutj