Volltext Seite (XML)
Tabelle 3. Aschenzusammensetzung « Bild 11. Schliffbild von Steinkohlenkoks beobachten konnte. Möglicherweise wird man für den Niederschachtofen den Braunkohlenkoks sogar etwas reaktionsfähiger machen müssen, als er jetzt in Lauch hammer anfällt, um einen rascheren Abbrand zu er reichen. Für höhere Schachtöfen kann das Problem anders liegen. Die Asche des Braunkohlen-HT-Kokses aus Nie derlausitzer Braunkohle ist — bei CaO-Gehalten von 22 bis 24% — ausgesprochen basisch; sie ist ferner mit 28—32 % Fe 2 O 3 -Gehalt sehr eisenreich (Tabelle 3). Bei der Verhüttung erspart der CaO-Anteil den ent sprechenden Teil des Kalkzuschlages, der Fe 2 O 3 -Anteil ist als Erz zu betrachten. Somit braucht man keines wegs die gesamte Asche des Braunkohlen-HT-Kokses als unliebsam zu betrachten. Für die Karbidherstel lung ist der relativ niedrige P 2 O 5 -Gehalt erwähnens wert. Wie Versuche im Kalkstickstoffwerk Piesteritz zeigten, ist der Gehalt an schädlichem Kalziumphosphid im Karbid, das mit Braunkohlen-HT-Koks erzeugt wurde, daher niedrig. Ein aus dem CaSO 4 der Asche Bild 12. Schliffbild von Braunkohlenkoks hervorgehender höherer CaS-Gehalt im Karbid ist nur für Exportkarbid nicht zulässig. III. Verwendung des Braunkohlen-HT-Kokses Die Entwicklung des Braunkohlen-HT-Kokses war ursprünglich allein auf die Versorgung der Nieder schachtöfen in Calbe, soweit das Korn über 30 mm in Betracht kommt, und auf die Karbidindustrie für das Korn 10—30 mm abgestellt. Der Niederschacht- ofen stellt geringere Anforderungen an die Koksbe schaffenheit als der Hochofen, und dies ermutigte dazu, die Erzeugung von Braunkohlen-HT-Koks im großen aufzunehmen. Das Niederschachtofenwerk in Calbe wächst parallel mit der Braunkohlenkokerei Lauch hammer heran. Es wird bei vollem Ausbau die bei Vollbetrieb der Kokerei Lauchhammer anfallenden Koks anteile über 30 mm praktisch restlos aufnehmen kön nen. Nach den bisher mit Braunkohlen-HT-Koks an Niederschachtöfen durchgeführten Versuchen wird die Aufgabe, den Braunkohlenkoks hier einzusetzen, lös bar sein. In welchem Anteil man mit Braunkohlen-HT-Koks aus Halbsteinen im Hochofen den Steinkohlenkoks ver schneiden kann, wobei der Braunkohlenkoks einen Teil der Reduktionsarbeit übernimmt, werden erst die beabsichtigten Versuche zeigen. Schwierig liegen die Verhältnisse bei Schachtöfen, in denen ausschließlich Schmelzarbeit geleistet werden soll, wie bei den Ku polöfen und den Mansfelder Schachtöfen, in denen die Minern auf Kupferstein verschmolzen werden. Die bisher in der Praxis durchgeführten Versuche an Ku polöfen haben gezeigt, daß man nicht mehr als 20% Braunkohlen-HT-Koks aus Halbsteinen mit zusetzen kann, ohne Temperatur- und Aufkohlungsverhältnisse Braunkohlen- HT-Koks (Delitzsch) Steinkohlenkoks (Polen) SiO a °lo 23,43 22,66 39,66 38,28 Fe 2 O s °/o 31,30 32,57 22,35 21,56 Al t O» °/o 3,19 3,64 21,09 20,47 CaO °/o 22,05 24,22 .6,78 6,73 MgO Ol Io 3,91 3,53 3,72 3,0Ö~~ Na 2 0 °/o 0,56 0,26 1,34 1,41 K S O °/o 0,60 0,54 0,83 0,87 P S O 6 0/ Io 0,06 0,17 0,67 1,04 SO, 0/ ___/o 16.09 14,64 1.1',/, 5,67