Bild 1 zeigt die zu Beginn der Versuche aufge baute Apparatur. Die Hauptteile sind: Vorbunker, Vorrichtung zum Einschleusen der Kohle aus dem unter Normaldruck stehenden Vorbunker in das unter Druck stehende System, Kohlebehälter, Zellenrad, Auf ladegefäß, Düsenkörper, zylindrisches Entlastungs gefäß und Staubabscheider. Da die Apparatur vor Inbetriebnahme gut aufgeheizt wird, muß, um einen größeren Temperaturrückgang zu vermeiden, die Fül lung des Kohlebehälters in kürzester Frist erfolgen. Aus diesem Grunde wurde über dem eigentlichen Kohlebehälter ein Vorbunker montiert, der die ge samte Kohle für einen Versuch aufnimmt. Für die Do sierung dient ein Zellenrad. Da dieses bei Drücken von 10 atü den Kohlebehälter nicht vollständig ab dichtet, mußte der Kohlebehälter druckdicht ausgeführt und gegen den Vorbunker durch einen Hochdruck schieber abgeschlossen werden. Die vom Zellenrad ausgetragene Kohle gelangt über eine kurze Fall- Bilder geben einen Überblick über die Entwicklung unserer Versuchsapparatur: Bild 1. Versuchsapparatur zur Herstellung von Kohlenstaub durch Druckentlastung Einleitung Über die ersten von uns an gestellten Versuche zur Her stellung von Kohlenstaub nach dem Verfahren der Druckent- hat der eine von uns auf dem lastungszerkleinerung Berg- und Hüttenmännischen Tag 1950 [1] berichtet: Nach diesem Verfahren wird Kohlenstaub für Feue rungszwecke dadurch hergestellt, daß man feinkör nige Kohle mit Dampf oder Preßluft „aufladet“ und dieses Preßluft- bzw. Dampf-Kohle-Gemisch durch eine Düse hindurchtreibt. Im ersten Teil des Prozesses füllen sich die Poren mit dem gespannten Druckmittel, im zweiten Teil findet dann durch die plötzliche Druckentlastung eine so rasche Expansion des Poren inhaltes statt, daß die Kohlekörner zerplatzen. Die in den Jahren 1949 und 1950 an einer Klein apparatur angestellten Versuche bezweckten, zunächst die Auswirkung verschiedener Einflußgrößen, wie Druck und Temperatur des Dampfes, Körnung und Wassergehalt des Brennstoffes, ferner Einflüsse der Konstruktion — Art und Größe der Düse, Nachschal ten einer Prallplatte — auf die Mahlfeinheit des Stau bes zu ergründen; sie gaben aber keinen Aufschluß über den Druckmittelverbrauch je kg Mahlgut — als der für die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens wich tigsten Kenngröße. Nachdem der erste Versuchsab schnitt gezeigt hatte, daß die Herstellung von ge nügend feinem Kohlenstaub bei allen in Frage kom menden Brennstoffarten möglich ist, mußte nunmehr die Wirksamkeit des Verfahrens an einer größeren Apparatur in technischem Ausmaß erprobt werden, um die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens zu prüfen und insbesondere festzustellen, wie weit der Dampfver brauch je t Kohle gesenkt werden kann und welche Beziehungen zwischen Strahlbelastung und Mahlfein heit bestehen. Schließlich sollten die Anwendungsmög lichkeiten dieses Verfahrens im Rahmen der Kohlen staubfeuerung, der Staubvergasung und der Staub brikettierung geprüft werden. Neue Versuche zur Druckentlastungszerkleinerung von Braunkohle Von Nationalpreisträger Prof. Dr.-Ing. ERICH RAMMLER und Dipl.-Ing. KARL HEIDE, Freiberg (Vorgetragen von Karl Heide) Versuchsmethodik und Versuchsergebnisse I. Ve r s u ch s a p p a r al u r Bei dem Neuaufbau unseres Versuchsstandes hielten wir uns zunächst im wesentlichen an das Vorbild der bisher für kleine Mengen benutzten Apparatur in der Annahme, daß sich auch größere Mengen durch setzen lassen müßten. Dies hat sich leider nicht be wahrheitet. Es mußten deshalb einige Veränderungen und Umbauten vorgenommen werden. Die folgenden