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Dr. Goebbels eusiarvt die Lügenfabritante«. ' Dnb. Verlin, 10. Juli. Reichsminister Dr. Soebbels dieser Hetze nur de« guten «al «eben, in Zukuuft vorkom. sprach am Dienstagabend um 8 Uhr über alle deutschen Sen- mendenfall« bessere Verblnduna uulerÄuauder ausrechlju. der über das Thema „Der 3V. Juni im Spiegel des Auslan- erhallen. n?ll sonst auch der blindeste Leser zu argwöhnen «Nb tübkt. aus: ansSnal. daß hier nach Sketch uud Jaden gelogen wird. en 3M stn: Da «erger-i ! Märwinfi Dr. E sau letz mit seiner Aulorjtät und einer be eil die Revolte eine» kleinen ktlün- tiM senKi Afrik« DIE. tton;. <W,L um. in-pp chrn km ? in-lpa Uhr n 3,15 1 um 4, ameril west um 1t wellen ameril Asien nach d Di Derurt Dr.. Gt länge ch suchr.>Ä aUÄNEi ihvoj che^ü chüngen! so'psötzli mobn l mchr mit denn'es i RMnen, werden Äerandei getzMM in der.ve ernentMr räter ms! DaßM ser Sitzu tagen tuug zuk werden, in seitter weist dar misches' r Reichsttyi VeÄaer ein-^rdek verteidigim burg-Harte einer Mei sW derMei MMru dqSman ReMrui g-WSst« Die> wird YUf M 1L' DollWi i dem MM angebchen Dorschstige zu machen "«s «klgg^S Der Paris Soir indes geht den Dingen auf den Grund: Er hat von einem ganz sicheren Gewährsmann erfahren, daß der ehemalig« Kaiser den Nationalsozialisten 35 Mil lionen zur Verfügung gestellt hajbe und er nun mit Recht erbost sei, daß sie ihr Versprechen nicht einhielten und ihn wieder zum Kaiser machten. Wie stümperhaft aber diese englischen und französischen Meinungsfabrikanten sind, beweist Radio Wien am 1. Juli mit der Mitteilung, daß alle Hohenzollernprinzen verhaftet worden sind. Wogegen Radio Straßburg erNSrt, daß Prinz August Wilhelm ins Ausland geflüchtet sei. Nun aber wird „Daily Expreß" die Sache zu dumm. Ohne sich durch vor gefaßte Meinungen und Darstellungen in seinen eigenen Spalten irgendwie beirren zu lassen, spürt er die Wurzeln dieser ganzen Entwicklung auf und findet zu seinem Er staunen, daß die monarchistische Restauration seil langer Hand vorbereitet (1) ... war, daß sie nicht etwa in Potsdam oder in Doorn ausge- organisiert. Man kann den Inspiratoren kocht, sondern — man sehe, wie einfach und klar! — zwi ¬ schen Mussolini unst Hitler in Venedig beschlos sen worden sei. Helfe, was helseu mag, denken sich nun dtp SudelGche und nehmen sich der Einfachheit halber reihum alle deutschen Retchsmiulster vor. Am 1. Juli meldet „Information^«« lerhäslUug von Papeus, Schwerln-Lrosiakt und seihte», worauf der wie«« Rundfunk vor -leid erblaßt und fromm und gottmsürchtlg mitteilt, daß soeben — man bebense-so eben: wie wahrheitsgetreu da» klingt — soeben also «elchs- bankpräsident Dr. Schacht in Lichterfelde erschossen morden sei. Während also der Wiener Sender nur mit einem, Fr- chossenen Reichsbankpräsidenten aufwarten kann, läßt Radio Straßburg sich nicht lumpen und richtet Herrn va n, Pap en hin. Und um das Bild abzurunden, vernimcht er ganz deutlich Kanonendonner aus de r ' R i ch?> tuna München (l). . , Jetzt aber geht der Moskauer Rundfunk aufs, ganze.und erschießt in einer Massenexekution den sächsischen Minister präsidenten vonKillinger, General v o n H a m me-r> stein, Herrn von G l e i ch e n, den ehemaligen Reichs». Minister Treviranus, den Ehef der Heeresleitung General von Frit^ ch und Gryf H elldo r f. , Wohlgemerkt Manner, die im öffentlichen Leben eine Rolle spielten oder spielen und bei denen sich jedermann un schwer davon überzeuge« kann, daß sie noch außerördenillch lebendig sind. Um nicht so leicht beim Lügen ertappt zu werden, laßt der Sender in Wien eine Anzahl von h ü hen Po l i z e i^ offizieren erschießen, obschon er wissen muß, daß NW ein einziger Polizewffizier überhaupt etwas mit der Meute rei zu tun hatte. Unterdes meldet Straßburg, daß die deü ti schen Städte menschenleer sind und durch die' Straßen bis an die Zähne bewaffnete Polizei und SA. herumziehen. Von Rußland erfahren wir zur gleichen Reit, daß die Reichswehr in schweren blutigenKämpfen mit der SA. inPommern, Schlesien und Bayern liegt, bei denen es Tote und Verwundete in Masst" gegeben hat. Woraus der Rundfunksprecher in Moskau schlickst und einfach die Konsequenz zieht und über den Aether den -Daß in die Welt hinausschmettert: Zn Deutschland herrscht blutiges Chaos. Dieser Satz trifft sich um dieselbe Minute im Weltenräu'nr mit dem Satz des Prager Ansagers, der erklärt, daß ln Deutschland völlige Ruhe herrsche. Mrt diesen primitive «Feststellungen hat man also offen bar, weil sie sich immer widersprechen, kein Glück, und so begibt man sich spornstreichs ins Gebiet der hohen PoMr. Der Wiener Sender erklärt, daß die deutschenglischen Transferoerhandlungen abgebrochen worden sind, weil alle Weisungen aus Berlin plötzlich ausblieben. Am seihen Tage wird in London das deutschenglische Transferabkom men unterzeichnet. Da lobe ich mit doch den Luxemburger Sender, der am 4. Juli entdeckt, daß in Rumaulen und Bulgarien von -er Donau massey- ^ haft Leichen angeschwemmt worden sind (l). „ Unterdes hat der „Jntransigeant" festgestellt, daß -dar Propagandaministerium ausgeyoben wov-, den sei. Eine Wiener Meldung geht gleich der Sache.auf Pen Grund und weiß mitzuteilen, daß Ministerpräfibewt, Göring am 30. Juni gerade zu der Zeit, als der PropaganN daminister in einem anderen Raum seines Hauses vor der Auslandspresse sprach, höchstpersönlich in dessen Dienstzim- tner eine Haussuchung veranstaltete. ' Was bekümmert es einen Journalisten von Weltruf,-aß! in Wirklichkeit, wie jedermann weiß, der preußische Mini sterpräsident selbst vor der Auslandspresse sprach, während der Propagandaminister mit dem Führer zusammen irr Wiessee war. ! Man erspare mir weitere Einzelheiten. - - , Der Ekel kommt einem Hoch, wenn man sich jetzt, da die Auslandspresse insgesamt vor liegt, einen Ueberblick darüber verschafft und dann .dqnris vergleicht, wie vornehm, nobel und anständig Vorgänge' des Auslands in der deutschen Presse behandelt werden. Dann kann man nur mit Seelenruhe äusrufen: „A ch was sind wir Wilde doch für bessere Men schen!" i Meine Volksgenossen und Bolksgenossittnenl Ich wende mich an Sie und mit Ihnen an die ganze Welt. Ich frage die Welt, ob sie diese Methoden einer bewußten und syste matischen Vergiftung der öffentlichen Meinung billigt Und sich zu eigen macht. Ich frage den a n st ändige n Aus landsjournalisten, ob er sich durch das gewissenlose und hin terhältige Treiben seiner Berufskollegen selbst komüroMit-. tieren lasten will. Ich frage jeden Mann der OeffenNich- keit, der noch ein Gefühl für Wahrheit und persönliche Sau berkeit im Verkehr von Menschen und Völker» untereinan der besitzt, ob diese Abirrungen und Verwilderungen der' Weltjournalistik rechtens sein und in Zukunft den VM- gangston unter Völkern abaeben sollen. , Ich glaube, Im Namen de» ganzen deutschen Volkes zu sprechen, wenn ich mit Empörung and Entrüstung dagegen Protest elnlege und mlk aller Deutlichkeit ernäre, day die deutsche Regierung - ? nicht gewillt ist, weiterhin Au*kaud»korrespo nhenken -ln Deutschland zu dulden, die auf solche Leise die Völker gegeneinander heben und eine AlntvsphSre herauf- beschwören, die jede ehrliche und unvoreingenommene Ve- ztehungsetzuag der Rationen zueinander unmöglich macht, Da» hat nicht» mit der Freiheit der Meinung zu tu». La«' sich hier au»1obt, ist übelste Art von Revolverjournalistls.'die kelaem Volke zur Ehre gereichen kann. Sie trifft nicht den, gegen dea sie gerichtet ist, sondern de«, der sie betreibt. Mft einer Skrupellosigkeit ohnegleichen vergiften hier aewerbr- mäßige Lügeafabrikanten die Leltmeiaung, und die Vöt^ ker selbst müssen am Ende die Folgen davon bezahlen. Dualen wir selbst dem Schicksal, das un« die Möglichkeit gab, diese Art von Lügenjournallle in Deutschland zu byn- tigea. Rur so konnten wir unseren inneren Frieden wte- derfladen. Die deutsche Presse uud der deutsche Rundfunk Kaum stolz darauf fein, daß sie durch eiue neue Ver pflichtung zu Staat und Voll au» dieser kompromittierenden Gesellschaft herauageaommea worden find. Da» deutsche Voll g«ht in Ruhe uud Ordnung seiner täglichen Arbeit nach. E, hat vor allen anderen Völkern, die ein Gleiche» tun, nur rHkung uud Respekt. E» verfällt nicht la dea des" und führte aus: * .Meine Volksgenossen und Dolksgenossinnenl wenn ich heute abend zu Ihnen spreche, so möchte ich mich «lt Ihnen an da» gesamte A u »l a u d wenden. Ich rufe Sie alle zum Zeugen a u f für eiulge in der ganzen Journalistik fast beispiellos dasteheude Fälle der Lüge, Ver leumdung und Verzerrung eine» wahren Tatbestandes. Der 30. Juni ist in Deutschland reibungslos und ohne jede innere Erschütterung verlausen. Der Führer I wltnderuswerten Kü! gel» von Saboteuren und krankhaften Ehrgeizlingen blltz- axtig niedergeschlagen. Die Ruhe und Ordnung wurde dabei im ganzen Lande nicht gestört. Da» tägliche Leben ging seinen normalen Gang. Die Menschen in Deutschland fuhren, alb wäre nicht« geschehen, in ihre Ferien oder fehlen ihre Ar- beit ohne jede Unterbrechung fort, wenn sich etwa» in Deutschland geändert hak, so höchsten«, daß dar Volk selt - dem mit noch größerer Liebe und Anhäng- l l ch k ei Idem Führer und dem von ihm repräsentierten politischen Regime zugetan ist. ' Es wäre anzunehmen gewesen, daß die internationale Weltpresse, die ja doch ihre Beauftragten und gut be zahlten Vertreter in Berlin und anderen großen Städten des Reichs unterhält und damit die Möglichkeit hatte, sich über die Vorgänge des 30. Juni durch Augen- und Ohrenzeugen einwandfrei und objektiv unterrichten zu lassen, mit der im internattonalen Verkehr üblichen Wahrheit u. Klarheit auch diese Vorgänge dargestellt und beurteilt hätte. Denn es ist ja ihre Aufgabe, ihr Lesepublikum nach bestem Wissen und Gewissen zu unterrichten, um ihm damit die Möglichkeit zu geben, sich ein eigenes Urteil über die großen politischen Be wegungsmomente unserer Zeit zu bilden. Was ist aber statt dessen der Fall gewesen? Abgesehen von einer Reihe seriöser Äuslandszeitungen, die auch in die sem Falle die rubige Ueberlegung und die Nüchternheit des Urteils nicht verloren haben, ist der übrige Teil der inter nationalen Weltpresse geradezu in einen Taumel böswilliger Verhetzung und hysterischer Verleumdung hineingeraten. Man muß schon ein Uebermaß von krankhaf ter Phantasie sein eigen nennen, um diesen Spülicht feiger Lüge überhaupt in sich aufzunehmen, geschweige ihn herzu richten. , Die deutsche Regierung hat bisher zu all die sen skandalösen Vorgängen geschwiegen. Sie erachtete es als unter ihrer Würde, sich mit dieser Art von boshafter und ver leumderischer Journalistik auseiNanderzusetzen. Sie hat die Vorgänge des 30. Juni mit einer beispiellosen Offenheit dem eigenen Volke und der Welt dargelegt. Sie hat mit nichts zurückgehalten und in allem der Wahrheit die Ehre gegeben. Denn sie,war der Ueberzeugung, daß die Niederschlagung der Revolte von der Nation und von der Welt dann am besten verstanden würde, wenn ihre Hintergründe und die daraus ohne'Eingreifen des Führers vermutlich entstandenen Gefahr ren ohne jede V e r t u s ch u n g der Oeffentlichkeit zür Kenntnis gebracht wurden. ' - r. Die deutsche Presse hat der Regierung bei diesem Beginnen mit einer dankenswerten Disziplin und Aufge schlossenheit helfend zur Seite gestanden. Sie hat damit be wiesen, daß die große Erziehungsarbeit, die der National sozialismus und sein Regime an ihr geleistet haben, nicht ohne Früchte geblieben ist. Der 8 13 des Schriftleitergesetzes vom 4. Oktober 1933 bestimmt, daß Schriftleiter,die Auf gabe haben, die Gegenstände, die sie behandeln, wahrhaft darzustellen und nach ihrem besten Wissen zu beurteilen. Upd nach K 14 desselben Gesetzes sind sie verpflichtet, aus ihren Zeitungen alles fernzuhalten, „was die Ehre oder das Wähl eines anderen widerrechtlich verletzt, seinem Rufe schadet, ihn lächerlich oder verächtlich macht." Mit heuchlerischem Pathos ist ein großer Teil der Aus landspresse in den vergangenen Monaten gegen dieses Gesetz zu Felde gezogen. Sie behauptete,- es stelle eme brutale Kne belung der Meinungs- und Gewissensfreiheit dar. In Deutschland könne kein offenes Wort mehr gewagt werden. Die Wahrheit sei aus der Presse unseres Landes ver brannt. Jedenfalls aber haben Regierungen und Völker anderer Nationen von diesem Gesetz auch ihre Vorteile ge habt. Denn mit derselben Strenge, mit der wir darüber wachten, daß es im innerpolitischen Verkehr gewahrt und ge achtet, haben wir auch dafür gesorgt, daß es im Verhältnis der deutschen Presse zum Ausland eingehalten wurde. Wir haben es nicht geduldet, daß Staatsmänner anderer Nationen in der deutschen Presse b e l e i d i g t, herabgesetzt oder verächtlich gemacht wurden. Wir haben mitleidlos je den Schriftleiter zur Rechenschaft gezogen, der etwa versuchen wollte, das Verhältnis Deutschlands zur Welt durch jour nalistische Privatfehden zu trüben oder zu stören. Jeder Minister eines anderen Landes wird in Deutsch land mit derselben Achtung behandelt wie der Minister des eigenen; denn wir sind der Meinung, daß eine Schmälerung der Autorität auch einer fremden Regierung sich am Ende auch in einem allmählichen vahinkchwinden des AukoritStr- gefühl» im eigenen Lande auswirken würde. Biel« Länder Europas sind in den vergangenen Mona ten von schweren politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Krisen heimgesucht worden. Diese Krisen übertrafen in ihrem Umfang manchmal die Niederschlagung des geplan ten Hochverrates vom 30. Juni um ein Vielfaches. Trotz dem hat di« deutsche Presse sie jedesMal mit der nötigen Zurückhaltung behandelt und dargestellt und sich lediglich mit der Veröffentlichung des vein Tatsächlichen begnügt Sie hat niemals den Versuch gemacht, aus dem augenblick lichen Pech oder Unglück anderer Völker Vorteil zu schlagen, und hätte sie es getan, sie wäre von der Autorität des Staa tes daran gehindert worden. Und wie hak die Auslandspreise diese noble Auffassung von Journalismus feiten« der deutschen Presse in den hin ter un« liegenden Tagen beantwortet? Eine Lügenkampagne, die in ihrer Bosheit nur noch verglichen werden kann mit dem Greuelmärchenfetdzug. der während de« Kriege« gegen Deutschland inszeniert wurde. Allerdings war sie diesmal miserabel organisiert. Mo ansängt, daß hier nach Strich und Jaden gelogen «lrd. Während der Daily He^a ld am S. Juli berichtet, daß der Führer erschossen worden sei, wußte Oeuvre zu vermelden, daß es überhaupt kein Komplott gegen Adolf Hitler gegeben habe. Die Republique aber brachte zwei Tage vorher die erstaunenswerte Neuigkeit, daß Mols Hitler eine Diktatur im Namen der Reichswehr ausübe und nur noch als ihr Beauftragter handle. Der Matin mel dete am nächsten Tage, daß die Stellung des Reichskanzler« durch die letzten Ereignisse stark geschwächt sei, während der Jntransigeant gleich zwei Attentate auf den Führer mitzuteilen wußte. Am 7. Juli bringt der Matin einen Tatsachenbericht von einem Augenzeugen, der als SS.-Mann bei der Ver haftung in Wiessee zugegen gewesen sein soll. Danach ist Wolf Hitler überhaupt nicht nach Wiessee gefahren. Er habe im Braunen Hause gesessen, und di« Verhaftung selbst sei durch Major Buch vorgenommen worden. Ein seriöses französisches Blatt also schenkt dem sogenannten Augen zeugenbericht eines mysteriösen, vielleicht selbst erfundenen SS.-Mannes mehr Glauben als dem Zeugnis des Führer, selbst und seiner nächsten Mitarbeiter. Mr müssen also alle Gespenster gesehen haben oder träum g e wand e lt sein, als wir das Vorgehen des Führers in Messe« er lebten! Der Attentatsruhm des Jntransigeant läßt den F t<< garo nicht ruhen. Und so erfindet er denn ein nbues Privatattentat auf den Führer. Der Jntransigeant hatte es auf eine Landstraße verlegt, der Figaro verlegt es zür Ab- wechslung aus ein Arbeitsdienstlager. Um dieselbe Stünde weiß Rußland der Welt mitzuteilen, daß Adolf Hitler nach diesem Blutbad zweifellos das Ausland anfallen wer de, während der Straßburger Sen der feststellte, daß Deutschland keineswegs in der. Lage sei, einen Krieg zu unternehmen. Der Jntransigeant erfährt am 5. Juli, daß der Führer von einem Heer von Spitzeln umgeben sei und sich deshalb seine Briefe nur noch an die Adresse von Frau Goebbels senden lasse. Der M o s k a u e r Send e r stellte fest, daß der Führer nur noch von der Bourgeoisie gehalten werde, aber die Moskauer Iswestia erklärt am selben Tage, Wolf Hitler habe sich durch sein Vorgehen die bürger liche Massenbasis seiner Partei zerstört. Havas teilt der Welt mit, daß Hitlers Popularität durch die letzten Ereig nisse gesunken sei, was Daily Expreß nicht ruhen läß und ihn veranlaßt, zu entdecken, daß der Führer nie mehr an der Spitze des deutschen Volkes stehen könne. Dasselbe Blatt aber teilt zwei Tage vorher seinen Lesern mit, daß im deutschen Volke über die Maßnahmen Adolf Hitlers allge nreine Zufriedenheit herrsche. Die Mornin gPo st hat Einblick in ein ganz gehei mes Testänrent des Herrn Reichspräsidenten entdeckt, daß er Herr» v: PapvN Zu seinem MühsolgÄ^Wgefttzt habe. Der Dai ly : Telegrap >- Meldet 24 Stunden später, daH,der Herr ReichsPräsideNt im Sterben liege.- .Am selben Tage empfängt Hindenburg den Führer und am folgenden Tage das siamesische Kömgspqar in Neudeck- lInfolgedessen sieht sich der Manchester Guardian veranlaßt,mitzuteilen, daß der Herr Reichs- präsidmt zurücktrtten, wolle:- Zur selben Stunde werden die Dmiktelegvamm« des - Generalfsldmarschalls an den Führer'und an den preußischen Ministerpräsidenten ver öffentlicht. Man sollte meinen, daß damit den Lügen fabrikanten der letzte Wind <ms den Segeln genommen sei. Aber fMgeschossen! Der Daisy Expreß hat des Rät sels Lösung gefunden: Die, Drmktelegramme Hindenburgs wurden erzwungen mit der Drohung, daß man zwei, der engsten Freunde des Reichspräsidenten sonst erschießen werde. Am selben Tage weiß der Straßburger Sen - - er als letzte Neuigkeit zu vermelden, daß Hindenburg be reits vor zwei Monaten ein Einschreiten gegen Göring, Goebbels und Rosenberg gefordert habe, und überläßt es seinen Hörern, sich zu erklären, wieso nun dieses Einschrei, ten gegen ganz andere Leute gerichtet wurde. Ein riesiges Feld sensationeller Lügenmeldunqen ergibt sich vor allem für die englische Presse in bezug auf das Haus Hohenzollerrr. Danach hat der Kaiser aus Trauer auf seinem Schloß Doorn ein« schwarze Fahne gehißt. Der ehemalige Kronprinz und Prinz August Wilhelm haben Hausarrest erhallen. Zur gleichen Zeit teilt der Jnt.ranftgeant mit, daß der ehemalige Kronprinz aufgefordert worden sei, Deutschland sogleich zu verlassen und im Flugzeug bereits in Doorn ein traf. Der Lügenkollege vom Dnily, Telegraph hatte das leider nicht gelesen und so pqssierte ihm das Mißgeschick, zu erklären, der ehemalige Kronprinz sei in der Schweiz an gekommen. Die Daily Mail entschied sich indes für Ankunft in Doorn, während Daily Expreß in diesem Falle zweifellos den Vogel abschoß mrt der Mitteilung, Deutschland sei auf dem bHten Wege, die Monarchie wieder einzuführen, Mols Hitler schwanke nur noch zwischen dem