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-"".r" Der Sächsische EiMler Äie AslsBtschosswerda und Umgegend. - < i Bischofswerda, 11^ IM. - Hitze M-Hygiene. sd. Krankheiten und Jahreszeit stehen in sehr engen Beziehungen zueinander. Wahrend im Winter Erkältungs krankheiten evenso wie Schaden der Külte in Form von Er frierungen an der Tagesordnung sind, pflegt auch der Som mer ein« Reihe von Krankheitszuständen zu zeitigen, dl» ihre Entstehung den Einwirkungen der sommerlichen Tem peratur verdanken« Die Sommerwärme wirkt vor allem vegünstigend auf dieVermebrung aller Arten von Krank- heltskeimen und führt sehr leicht zur Zersetzung von Nah rungsmitteln. Hierher gehört besonders das Verderben von frischem Fleisch und von Wurst, von Milch und Käse. Die Fliegen, deren Zahl in den Sommermonaten be kanntlich groß wird, dürfen für die Uebertragung derarti- ger Krankheitskeime nicht unterschützt werden und ihre Ver nichtung ist daher «in dringendes Gebot der Hygiene und der Selbsterhaltung. Der Gommer ist dann auch die Zett, in der man dem Körper frisches Obst und Gemüse zuzu führen pflegt. Rur zu bekannt sind die häufig nach Obst- genüß austretenden Magen- und Darmrrkrankungen. Sie finden ihre Ursache nicht im Genuß des Obste» selbst, son dern itr der unzweckmäßigen Art, in der es genossen wird. Man bedenke, durch wie viele Hände Gemüse und Obst Zu geh'ett pflegen, bi» sie zum Verbraucher und Verzehrer ge langen. Daher ist oberstes Gesetz, Rohobst und Roygemüse vor dem Geyuß gründlich zu reinigen. Man kaue da- Obst auch gründlich, denn er pflegt im Magen, besonders wenn dazu noch Flüssigkeiten genossen werben, aufzuquellen und dies kann zu schweren Störungen, u. a. auch zum Tode führen, ... Einer besonderen Erwähnung in diesem Zusammen hang bedarf die sorgfältige Pflege der Milch zur Sommers zeit. Tiermtlch ist im Sommer rascher dem Verderben aus gesetzt und kann deswegen besonder» bei den Säuglingen zu schweren Erkrankungen führen. Daher täglich die Milch kühlen! Der sicherste Schutz gegen den sommerlichen Brech durchfall der Säuglinge ist die Darreichung von Mutter milch. Alle Lebensmittel decke man mit einer Glasglocke oder einer anderen Schutzvorrichtung zu, denn wie gesagt, die Fliegen sind gefährliche Bakterienträger! Nachrichten -e- GtandeSamtS Bischof-wer-a. -V;. 27. »sch«. - »werde, jswerda, Veburleni Gottwald Karl Wustmann, Malergrbtl e, vtschos»- werd«, 1 Sohn. Rudolf Werner, Lüroangestellkr, Bi choiswerda, - " 1 Sohn. Aufgebot«: Erwin Kurt Seifert, Buchhalter, Bischofswirda, mtt Agne» Gerda Hardt, ohne Beruf, Bischofswerda. Eheschließungen: Keine. »terbefälle: Emil Otto Gnauck, Bauer, Soldbach, «8 Jahre. August, Emilie verw. Erlenbeck geb. Schröder, Rentenempfängerin, Bischofswerda, 81 Jahre. Nofentag. Unter dem Motto der „Tag der deutschen Rpse" wird am 14. und 1ö. Juli im ganzen Reich von der NS.-Volkswohlfahrt eine Sammelaktion durchgeführt, deren Erträgnisse zu Gunsten des Hilfswerke» „Mutter und Kind" bestimmt sind. Zum Verkauf ge langen 20 Millionen Rosen mit Seidenbändchen, dl« «ine kenn zeichnende Aufschrift tragen. Sie sollen als Ansteckblumen getra gen werdrn - —* Dreimarkstücke nur noch bi« zum 1. Oktober. Der Reichsfinünzmintster hat eine Verordnung über dte Außer kurssetzung der Reichsstkbrrmllnzsn im Nennbetrag« von drei Mark und drei Reichsmark erlassen. Durch da- neue Münzgesetz war dem Ftnanzmtntster schon die Ermächtigung gegedm, di« Linlösungrsristen abzukürzen, um das Neben einander der neuen Sünsmarkstück« und der allen Dreimark stücke nach Möglichkeit zu beschränken. Jetzt wird nun be stimmt, daß dte Dreimarkstücke ab 1. Oktober 1VS4 nicht mehr als gesetzliche» Zahlungsmittel gellen. Bon diesem Zeitpunkt ab Ist außer den mit der Einziehung beauftragten Kassen niemand verpflichtet, diese Münzen in Zahlung zu nehmen. Bis zum 31. Dezember werden die Dreimarkstücke noch bei den Reichs- und Landeskassen sowohl in Zahlung als auch zur Umwechslung angenommen. —* Ermittelung der Lirscheuerkäge. Auf Bercmlas- sung de» Reich-Ministeriums für Ernährung und Landwirt- schast findet vom 16 bl» 21. d. M. eine Ermittelung der Er trüge an Süß- und Sauerkirschen statt. Die Erhebung er streckt sich auf die Gemeinden der Hauptobstgebiete und in vereinfachter Form auf bestimmte Gemeinden der übrigen Gebiet«, di« vom Statist. Landesamt ausaewShlt werden. Di« Ermittelung findet in Sachsen durch di« Gemeindebe hörden nach näherer Anordnung de» Wirtschaft-Ministe riums statt. —* Benutzung von Eit- und Schnellzügen mit Arbeiter wochenkarten frei. Wie die Reichebahnhaüptverwaltung be- tanntgibt, können Eil- und Schnellzüge nunmehr allgemein mit Arbeiter- und Kurzarbelterwochenkarten, Angestellten wochenkarten und Kurzarbeiterwochenkarten für Angestellte gegen Zahlung der vollen tarifmäßigen Zuschläge benutzt , > werden, während es bisher nur in Ginzelfällen gestattet worden war. —* Die Vostzustelluug zur Ferienzeit. Die Nachrichten, stelle der Reic^postLirektion Dresden teilt mit: Die Dost zustellung in Bade- und Kurorten sowie Sommerfrischen wird oft dadurch erheblich verzögert, daß auf den Postsen dungen die Wohnung im Badeort usw. nicht angegeben ist. Es empfiehlt sich, in dem bei der Postanstalt des Hei matortes abzugebenden Nachsendungsantrag die Wobnuna im Erholungsort zu bezeichnen. Gäste, die erst nach Eintref fen im Badeort usw. eine Wohnung anmieten, müssen — wenn st« auf unverzögerte Zustellung der Post Wert legen — die Wohnung alsbald der Postanstalt des Aufenthalts- ortes, zweckmäßig auch der Postanstalt am Heimatsort und den Personen mitteilen, mit denen sie regelmäßig Briefwech sel unterhalten. Zu Nachsendungsanträgen verwende man die amtlichen Formblätter der Post, die an den Schaltern und von »en Zustellern zur unentgeltlichen Abgabe bereit gehalten werden. — Auf die Zweckmäßigkeit, sich bei Reisen mit einer Poshausweiskarte und einem Postreisescheck auszu rüsten, wird gleichfalls aufmerksam gemacht. Näher« Aus- kunft durch die Postanstalten. —* Richt mit vollem Magen baden! Die Mahnung „Bade nicht mit vollem Magen!" wird leider nicht immer beachtet. Die Jugend rennt, kaum ist der letzte Bissen hin unter, spornstreichs ins Wasser. Unmittelbar nach dem Essen liegt di« Gefahr in der Neigung zum Erbrechen, verursacht durch den ungewohnten Druck des Wassers auf den Magen, hartes Aufschlagen bei Sprüngen, jähem Temperaturwechsel und anderes. Erbrechen unter Wasser ist aber gleichbedeu tend mit Ertrinken. Die im Magen befindlichen Speisen können nicht herausgebracht werden, die Luftröhre preßt sich zu und da» Schicksal des Schwimmers ist besiegelt. Auch wenn sich der Kopf des Schwimmers über Wasser befindet, genügen oft Schwtndelanfälle oder das Gefühl der Hilflosig keit, um da» Unglück zu vollenden. Kommt dann noch der Kopf einen Augenblick unter Wasser, so ist das Verhängnis um so schneller da. Es sollte sich niemand über derartiges Bedenken hlnwegsetzen in dem Glauben, daß er übirr einen gefunden Magen verfügt. In Augenblicken der Gefahr ist «in voller Magen ein Hindernis, dessen sich die Natur zu ent ledigen sucht. —Folgende Fundgegenstände wurden auf der Poli zeiwache abgegeben: 2 kleine Geldtäschchen mit Inhalt, 1 Kin» dsrhandschuh, verschiedene Schlüssel. Die Sächsische Granit-A-G. vorm. C. G. Kunath baut eine eigene Kraft anlage. Demih-Thumih, 11. Juli. Di« Sächs. Gvanit-A.-G. vormals C. G. Kunath erzeugte in den früheren Jahren den für ihren Betrieb benötigten elektrischen Strom selbst durch Dampfmaschinen. Gegen Ende des Jahres 1S20 wur de aber durch eine Kesselexplosion der Betrieb in Mitleiden schaft gezogen. Um den Betrieb aber in der damals auf blühenden Steimndustrie recht rasch und vollständig wieder aufzunehmen, entschloß sich die Betriebsleitung, das Werk an' das Elektrizitätswerk Bautzen anzuschließen. Von dieser Zett an arbeitet es mit dem Bautzner Strom, wozu ein eigenes Kabel gelegt wurde. Seit einigen Wochen herrscht nun rege Bautätigkeit. Im Anschluß an di« jetzige elektnsche Zentrale des Werkes der Sächs. Gronit-A.-G. wird eine neue Kraftanlage ent stehen. Diese wird ein« Gesamtleistung von 2300 k8 auf weisen aufgeteilt in drei Maschinensätze von je 500 ?8 zum Antrieb von Drehstromerzeugern und zwei Motoren von je 400 ?8 zum unmittelbaren Antrieb von Kompressoren. Die Maschinen sind stehende Gasmotoren, die aus zwei Dreh- «UtVGch, de« 11. Antt 1VS4 ost winzigem wesen si tschen Waldes trägt, si Arve». Hoffen wir, daß die Waldbrände dieses Sonntags und f der vergangenen Woche auch die letzten dieses Sommers ge ¬ lind, und daß jeder Deutsche zu seinem Teil dazu bei- „ ,ie zu verhindern. Er kann und er muß das vor allem dadurch tun, daß er sich entschließt, jedwedes Feuer zeug, Streichholz und Kochgerät daheim zu lassen, wenn er Sonntags ober in den Ferien hinauszieht in die Natur. apparat«, di« mit scheinbar harmlosem und FlammengrM Tausend« von Morgen deut, , „ das Todesurteil schreiben, obwohl sie natürlich in vielen Fällen schuld an dem ausgebrochenen Waldbrand sind, und es unbedingt zu vermeiden ist, im Wald oder in der Nähe des Waldes zu rauchen oder zu kochen. Leider richten sich noch immer di« wenigsten Menschen danach. Funkenflua von Lokomotiven, Blitzschlag und — letzteres allerdings in seltenerem Maße — planmäßige Brandstiftung sind weitere Brandursachen, gegen di« man den Wald kaum oder nur mäßig schützen kann. Den Funkenflug der Loko- nwtiven kann man noch am ehesten durch Einbau von Fün- kenfängern abwehren. Blitzschläge bei einem heftigen Ge witter aber gehören in das Gebiet der „höheren Gewalt", und planmäßige Brandstiftung in das der erbärmlichsten Verbrechen, die nicht hart genug geahndet werden können. Da es nicht möglich ist, jeden Baum im Walde mit einem Blitzableiter zu versehen, Und da es immer noch Menschen gibt, die ihre Rachsüchtigkeit am Forstbestand einer angeb lichen Feindes betätigen müssen, wird man sich gegen diese Art von Waldbränden schwer schützen können. Cs ist darum unbedingt nötig, daß sich jeder passionierte und auch jeder „Laien"-Wanderer mit der Bekämpfung von Waldbranden vertraut macht. Denn damit, seine sieben Sachen zusammen zupacken und Reißaus zu nehmen, ist nicht viel getan. Na türlich muß sofort die Feuerwehr verständigt werden. Wo das aber unmöglich ist, und wo es sich vor allem um ein kleineres Bodenfeuer handelt, das heimtückisch dahinschwelt, kann man zur Selbsthilfe greifen. Einfache» Austreten, auch da, Ausschlagen mit nassen Tüchern oder — natürlich nicht prafleltrockenen — Zweigen haben schon Wunder gewirkt. lWeit gefährlicher sind natürlich die Wipfelfeuer, die sich mit einer ungeheuren und vom Wind ost unterstützten Schnelligkeit fortpflanzen. Mit rasenden Sprüngen Hüpfen sie von Baum zu Baum, und wenn hier die Feuerwehr nicht raschesten» entscheidende Hilfe bringen kann, ist es um den Wald geschehen. Aber auch die Feuerlöschzüge find solchen Bränden gegenüber machtlos, wenn das Feuer eine so hölli sche Hitze verbreitet, daß man kaum an den Brandherd her ankommen kann. In diesem Falle einen Brand lokalisieren, indem man Gräben aufwirft, über die die Flammen nicht Al springen vermögen, ist eine große Kunst und eine schwere WaidbrSllde, ihre Entstehung und Bekämpfung. „Der Wald brennt!" Wer diesen Schreckensruf einmal aehört hat, vergißt ihn nicht wieder. Die Hellen Flammen schlugen dictz hinter den Sonntagsctusflüglern aus den Bäumen. Die Menschen schrien und jammerten. „Der Wald brennt!" Der Ruf drang über den See, das Hasten, Laufen, Rennen wurde vom anderen Ufer aus mit besorg ten'Blicken verfolgt, die Flammen fraßen sich durch di« Aeste und standen looernd in phantastischem, schwarzrotem Feuer gegen den Sommertag. Die Wolken wurden von ihnen be schattet, die Sonne verdunkelt. „Der Wald brennt!" Di« Menschen hatten sich in Sicherheit gebracht, von weitem sahen sie dem grausigen Schauspiel zu, jäh au« der Ruhe und Entspannung gerissen, die Aeste aber sausten krachend nieder und aus dem dürren Boden prasselte und knirschte es, als berste die Erd« und spülte sich au» der Gewalt ihrer inneren Glut. An diesem Sonntag brannte es allerorts. Nicht nur die Umgebung von Berlin würde von den zerstörerischen Flam men heimgesücht, auch im übrigen Reiche schlug das Feuer aus dem Bodtn. Es ist natürlich klar, daß die langanhal tende heiße und trockene Witterung die Waldbrände, wenn nicht heroorruft, so doch in starkem Maße fördert. Dürres Holz brennt lichterloh, aber es brennt schließlich nicht vün selbst. Es ist uns eine Beruhigung, zu erfahren, daß Wald brände innerhalb Deutschlands lange nicht die Ausdehnung annehmen wie Brände in den Wäldern von Rußland, Sibi rien. Australien oder Nordamerika, trotzdem aber richten die Waldbrändö bei uns immer noch so großen Schaden im Äaldbestande an, daß sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterdrückt und bekämpft werden müssen. Wie aber bekämpft man Äaldbrände? Und, beinahe noch wichtiger, wie verhindert man sie? Waldhrände ent stehen au- manniafachen Ursachen. Leicht erregt, wie Men schen, di« großen Katastrophen beiwohnen, nun einmal sind, waren wir bei den Waldbränden dieser Tage schnell geneigt, in den zigarettenrauchenden Mitausflüglern am Waloesrand Has Srundübel und die Grundursache zu sehen, und wir zö gerten nicht damit, diese Meinung auch zum besten zu geben. Er sind aber bei weitem nicht immer nur Zigaretten, die achtlos fortgeworfenen Streichhölzer oder die kleinen Koch- Nächtliche Leuchtstreifen am Himmel. Vor vielen Jahren barst infolge eines ungeheuren Vul kanausbruches eine kleine Sundainsel auseinander, wobei unendlich viele kleinste Staub- und Ascheteilchen in die höchsten Zonen der Atmosphäre geschleudert wurden. Jahre lang sah man nachts am nördlichen Himmel leuchtende seine Wolken, die eben aus Produkten dieser hochgeworfenen Par- tikelchen bestanden. Die Sonnenstrahlen trafen sie und brachten die etwa 80 Kilometer hoch schwebenden Wölkchen durch Lichtreflexion zum Leuchten. Auch jetzt noch lassen sich manchmal solche GeRlde beobachten, wenn irgendwo ein starker vulkanischer Ausbruch stattgefunden hat. Neben jenen leuchtenden Wolken aber gibt es Helle Leuchtstreifen, die ganz unabhängig davon öfters nachts zu sehen sind. Sie werden schon seit mehreren Jahren beobach tet: man weiß aber noch nicht, was sie eigentlich darftellen. Schon im vorigen Jahrhundert fielen sie auf, und man nannte sie „phosphorische Streifen". Sie machen sich manch mal recht deutlich bemerkbar. Die Erscheinungen treten gar nicht so selten auf. Im Frühjahr fehlen sie fast ganz, aber im Dezember und in der ersten Augusthälfte sind zwei Marima festgestellt worden. Sonderbarerweise fallen sie zu diesen ungefähr mit dem Auftreten von periodischen Sternschnup penschwärmen zusammen, während sie Mitte April, wo wie derum regelmäßig Sternschnuppen fallen, nicht sichtbar werden. Jedoch haben unsere Lichtstreifen mit den Sternschnup pen nichts zu tun. Cher nimmt man an, daß sie mit der Ver teilung von kleinsten Stoffteilchen längs der Kometenbahnen in Verbindung stehen und daß eine Art Lichtreslexion mit gleichzeitigem Leuchten dort zustande kommt. Die Leucht erscheinungen verlaufen im allgemeinen streifen- oder flächen förmig und bewegen sich langsam im waagerechten Sinne. Im letzten Winter konnte man diese näcWchen Gebilde an manchen Orten sehr gut sehen. Also, ihr Nachtwandler, auf wärts die Augen bei klarem Himmel, besonder» nach Norden hin! Lr. Zlrchow.