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DerSSGscheLrzShler tagt. Vez»»»pr«i» für di« KV «i»e» haltxm Monat»! -cm, hakomonattich Mark beim ob Heien ta der stell« wöchentlich 4» Pfg. Einzelnummer 10 Pfg (g aummer Id Pfg.) Anzetgenprel», Vie 4S nun breite einspaltig« Millkru-terzel Sm kextteU di, 00 ww breit» Mtlllmeterzcile LS Rpf nach den gesetzlich vorgeschriebenen SLtzen. Für da» 0 von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmt« kein, SewShr. — Erfüllungsort Bischofswerda, Ileukirch und Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Tonntaasblatt -- Heimatkundliche Bella« Fra» und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Btschofsweroa Konto Nr. 54 Tageklaü sürAWosswerda Einzige Tageszeitung bn Amtsgertchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» zm Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Ämtshauptmannschaft, de» Hauptzollamt» und de» Be- girkssckulaml» zu Daükeu sowie de» Finanzamt» Md de» «tadtrats zu Bischosswecha und der Gemeindebehörden behördlicherleit» beschämte Blatt 1er- Atrasprecher Am« Bischofswerda Ur. 444 »ad 44». in» SM stall« höherer Arwatt — Krieg oder sonstiger ugendwelcher sts- Störung dm Letrtebe» der Leitung oder der Lesörderungseinrich. «d- Nam«« — hat dm Bez»-« kein« Anspruch au» Lieferung oder Nachlieferung dm Leitung oder aut Rückzahlung dm Bezugspreises Rr.159 Mtttwoch, den 11. Juli 1S34 89. Jahrgang England und Versailles. Die Ueberzeugung, daß der Eintritt Großbritannien» in -en Wellkrieg dem Imperium mehr Schaden als den Fran zosen Vorteile brachte, hat fett dem Abschluß de» Versailler Friedensdiktates in England immer mehr an Boden gewon- »«M- Sie ist also auch ausschlaggebend für di« Beurteilung W pch au» den Bestimmungen de» Diktates ergebenden polt- tnch-n Entwlcklunaslinim der Nachkriegszeit, aber sie ver- bmoet sich gleichzeitig mit der Treu« zum Völkerbund als einer beispielhaften „Ueberdemokratte" und seiner Satzung als einem möglichen Mittel, die Versailler Grenzen aus friedlichem Wege einer Revision zu unterziehen. Die Ab scheu gegen jede Form fester Verpflichtungen bestimmt nach om bösen Erfahrungen von 1S14 auch die heutige Stellung nahme der englischen Regierung zu den NakMorfchlägen, die Barthou in London unterbreitet hat. Sie laufen trotz aller vorsorglich gespendeten Beruhigungspillen der Pariser Presse daristif hinaus, die Engländer vor den Karren der französi schen Hegemontalpolitik arss dem Festland zu spannen. Di« .Lim«»", die im allgemeinen zutreffend über die Vorgänge in her englischen Mplomati« unterrichtet ist, berichtet, daß d» ranzösische Programm neben einem nordosteuropSi- schen Pakt und einem Mittelmeerpakt auch einen soaenann- t«t, -önörake" umfasse, den die Unterzeichn« des Lo- carnMWages und der beiden anderen Reglonalvatte unter zeichnen Mm und der die Hauptpunkte dieses Vertrages in ihrer Beziehung zu den Klauseln de» Völkerbund»statut» vertörpern würde. Dieser Plan würde also nichts anderes bedeuten, als die auf dem Umweg über Genf erfolgte eng lische Garantie der Versailler Grenzen auch in Osteuropa — ein Gedanke, gegen dessen Verwirklichung sich die Engländer ttcher mit allen Mitteln gesträubt haben. Die „Times" fligt ihrem Bericht denn auch gleich hinzu, daß man die Dar- leaunaen Barthou» zwar sehr aufmerksam angehört habe, daß di« Stellungnahme der englischen Regierung, keine Ver pflichtungen über Locarno hinaus «Inzugehen, jedoch nicht «ändert worden sei. Das wär« ein« glatt« Ablehnung der französischen Wünsche. Zugleich aber beruhigt die »Times damit die öffentliche Meinung auf den Straßen de» Insel reiches, die keineswegs aleichzusetzen ist mit der in den eng lischen Zeitungen fabrizierten öffentlichen Meinung, hinter d«r man sehr oft den Einfluß der sranzolenfreundlichen Bürokratie des „Forelgn Office" zu erblicken hat. Der Durchscknitksengländer wünscht ein gesundes und starkes Deutschland, er begrüßt daher auch im Grunde seine» Her ons die schnelle Unterdrückung der Röhm-Revolte durch dm Führer, aber «r kann es sich nicht versagen, im Bewußtsein der seit langem erprobten politischen Geschlossenheit seine» Volkes mit pharisäerhaftem Dünkel auf die „brutalen Me thoden der nationalsozialistischen R-gieru.g hinzu«.isen. Doch der Engländer verpißt nickt nur leicht di« blutigen Er eignisse seiner «lgenen Geschichte, er nimmt auch nach an fänglicher Aufregung — wenn auch ohne viel innere» Der- Tagesschau. * Vie Vrmdstwkaußreache des Veichchneopagaudamlaiste» Vr. Loebbel» findet tN dm mtgltschen presse große Beachtung. Soweit est» SleEavgmchNl« dm Zeitungen vorttegt, läßt sich kam» der gute «sie ststsiellm, in Zukunst deu deuffchm Angelegenheiten mehr Verständnis «ttßgegmyuMugeu. * Vas siamesische SSnlgspaar ist am Lieuslaguachmitlag mit dem Flugzeug in Dresden elugetrvsfea. Es besichtigte dle Jeiß- Skou-Vexke. * Eine »««« ärafiposMnie Baden-Baden—Berchtesgaden ist seht eröffnet wordev. Vie Linie ist etwa 900 Silometer laug. * Bundeskanzler Dollfuß unterbreltele am Dlenskag dem Lun- desyröfldeuleu den Rücktritt dm tbesamtregierung. Dollfuß, mll dm Reubildaug dm Regierung beauftragt, wird dem Präsidenten estt« Mlnlfiervste unterbreite», tu dm Vollfuß da» Bundeskanzler- acht, das Außenministerium, da» Slchmhcikrivesen, da» Laudwlrt- schastswesen »Nb da» Landesverteldiguagsminifierlum llberulmmt Vizekanzler Starhemberg. Lundamlnister Fey. * Vie eugllsche preße ist sich darllber einig, daß Vqrthou nicht mtt leeren Händen nach Pari» zurückrelfi, t«M ab« keiuesfalls den yptlmi»mu» französischer Stellen. Vie allgemein« Ansicht tu Lau- von gehl dahin, daß eine gewisse, mit Vorbehalten «ersehene Ver einbarung zum osi-Loearnäpakl mziett worden sei. * Vie Renvorkm Plätter verösteakltcheu «ine längere Unter. «Guug .ckit ve. Wen, m d-e tzchstr beheÄßetch rodrustrahlm er Mop» zu hoLeu. uck denen man lb00b Flugzeuge in eine« <knt- ferming von 2ö0 Mellen vernichte« könne. Für dies« rode»flrckh- leu sti «in« Spannung von S0 Millionen Volt nötig. AusführNche» an and«« Stell«. ständni» — die Umschichtung in anderen Ländern bald als gegebene Tatsachen hin und stellt sie kaltblütig in seine außenpolitische Rechnung ein. Diese Rechnung, di« nicht eine Geholmkunst diplomatischer und militärischer Zauberer sein soll, von -er da» Volk nichts versteht, enthält als Haupt punkt den europäischen Frieden, aber nicht den sranzöjychen Frieden von Versailles. Italien gegen die Sarthou-UorfchlSge DNB. Röm, 10. Juli. Der Direktor der Tribuna, Se nator Forges d'Aoanzati, bemerkt zm Reise Barthous, daß sich Vieser in London darüber klar werben müsse, daß ein engeres Bündnis mtt der Kleinen Entente, di« VorMäg« von Regionalpakten und die Zusammenarbeit mit Rußland den Looarnopakt nicht verstärken, sondern nur schwächen könnten. Das die Sicherheit gegen Deutschland betreffe, die in Frankreich immer mehr zum „frenetischen Mythos" werde, so werde sie im Grunde durch diese Politik nicht be festigt. Di« Flottenkonferenz nennt Forges d'Avanzati „eine der verächtlichsten Formalitäten in den internationalen Be- ztchunaen. Matt köttne sich nur wünschen, daß sie nicht Di« meisten italienischen Blatter betonen anlätzllch der Pakworschläg« Barthous, daß Italien an einen Mittelmeer- patt gar nickst denke. Französische Zugeständnisse an Italien? dnb. Pari», 11. Juli. (Drahtb.) In gut unterrichteten politischen Kreisen erklärt man, daß sich Außenminister Bar thou endgültig dazu entschloßen habe, noch in diesem Jahre mit Mussolini zusammenzutreffen. Ein genauer Zeitpunkt sei jedoch noch nicht in Aussicht genommen. Um den Boden für «ine nutzbringende Aussprache vorzubereiten, werde die französische Regierung zunächst einig« zwischen Italien und Frankreich schwebende Fragen bereinigen. „Echo de Paris" glaubt in diesem Zusammenhang zu wißen, daß Frankreich das Niederlajsungsabkommen für Italiener in Tunis, das bisher alle sechs Monate verlängert werden mußte, durch einen fünfjährigen Vertrag zu ersetzen beabsichtige. Ferner werde die französische Regierung gewiße Zugeständnisse in der Lydischen Grenzfrage machen. Das Ergebnis -es Barthoü-Besuches vnb. Loudott, 11. Juli. (Drahtb.) Di« englische Presse ist sich im großen Und gangen darüber einig, daß Barthou nicht mtt leeren Händen nach Paris zurückreist, teilt aber keineswegs den von französischer Seite ausgsdrückten gro ßen Optimismus. Die allgemeine Ansicht geht dahin, daß eine gewisse platonische und mit Klauseln versehen« Vereinbarung zu dem Ost-Looarno-Pakt erzielt worben sei. Einige Blätter unterstreichen ober, daß die Voraussagen von einer weitgehenden Einigung über eine militärische englisch-französische Zusammenarbeit nicht singetroffen sind. Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph" erklärt, es seien „gewisse Beschlüsse" erzielt worben, die den beiden Kabinetten voraelegt werden würben. Wenn sie vom französischen Kabinett angenommen wurden, so sei damit eine beträchtliche Abänderung der ursprünglich zur Debatte stehenden Vorschläge verknüpft. In Moskau würben diese Abänderungen unter Umstanden keine Zu stimmung finden. Den Plan eines Mittelmeerpaktes dürfe num wahrscheinlich ausgeben, da England und Italien sich nicht daran beteiligen würben, wodurch er natürlich be deutungslos würde. Üebrig bleibe also nur das französisch russische System für Osteuropa. Di« Zustimmung zu diesen Abmachungen habe der englische Außenminister davon ab hängig gemacht, daß der Pakt direkt den Charakter einer gegenseitigen Verpflichtung erhalte und allen seinen Unter zeichnern gleiches Recht auf Unterstützung gegen einen An greifer erteil«. Dies vorausgesetzt, glaube di« englisch« Diplomatie die Verhandlungen über einen solchen Plan so gar von sich aus fordern zu können. Cs sei allerdings zweifelhaft, ob die deutschen und polnischen Einwände überwunden werden könnten. Die englischen Bedingungen gehen dahin, daß der Pakt unter keinen Um ständen mit dem Locarno-Pakt in Verbindung gebracht werden dürfe.. England würde es glatt ablehnen, einen Vor schlag zu unterstützen, der Rußland zum Mitgaranten de» Locarno-Vertrages machen würbe. England zweifle, daß Rußland im gegenwärtigen Zeitpunkt als unparteiischer Schiedsrichter zwischen Frankreich und Deutschland zu ve- trachten sek. Barthou Kade zur Verteidigung seiner Politik den „völlig friedlichen Charakter" der gegenwärtigen rus sischen PrMik angeführt md auf all« Vorteile hingewiesen, di« durch di« geplanten Maßnahmen einer Wiederaufnahme der früheren wirtschaftlichen und politischen Verbindung »wischen Deutschland und Rußland in Verbindung mit d«m Rapallo-Vertrag entgegenstSnwen. Nach der „Times" hat der englische Außenminister d«m Vertreter Frankreichs auseinandergesetzt, daß die französi sche« Vorschläge für Europa von großer Bedeutung seien, daher könne man sie nicht als eine Angelegenheit betrachten, di« England nicht» angehe. Auch „Times^ weist darauf hin. daß Deutschland und Polen bisher kein« Neigung gezeigt havm, den französischen Vorschlägen beizutreten. „Daily Mail" ebenso wie „News Chroncle" glauben an- nehmen zu können, daß der englische Außenminister Bar- thou versprochen hat, in den in Betracht kommenden Haupt städten eitt gutes Wort für den Ost-Pakt einzulegen. Der „Daily Herold" stellt fest, daß durch da» Paktsystem Europa schrittweise in Regionen eingekeilt werden winde, dte sämtlich von Frankreich abhängen würben. Frank- reich würde dadurch einen unneheuren Ein« fluß und eine ungeheure Machtstellung auf dem ganzen europäischen Festland« ge winnen, gleichzeitig aber auch eine schwere und sehr ge fährliche Verantwortung übernehmen. Cs fei bemerkens wert, daß M dem Frühstück in der Downing-Street der frühere Botschafter in Paris, Lord Tyrrell, toilnahm, der einer der Urheber der alten Entente und ein eifriger Be fürworter einer neuen Entente sei. Dounrergue über die Aufgabe Frankreichs. Pari», 11. Juli. (Eig. Funkmeid.) Auf einem Essen, das die Akademie für moralische und politische Wissenschaf ten gemeinsam mit dem französisch-amerikanischen Komitee zu Ehren des französischen Ministerpräsidenten gab, ovgrssf Doumeraue das Wort, um über die Aufgaben Frankreichs in der Welt zu sprechen. Frankreich, erklärte er, lebe m einer umgeftürzten Welt, in der die Wohltaten einer lang sam gewonnenen Zivilisation von allen Seilen bedroht würden. Seine übeniefsrungsmäßige Rolle sei daher die, ein allmählich geblldstes Erbaut zu verteidigen. Das wich tigste und notwendigste aber sei für ihn, den Friedens willen kundzutun und dl« Widerstandskräfte geaen gewagt« Unternehmen zu sammeln. E» stell« für Frankreich einen Machtfaktor dar,-aß sich auch in an deren Ländern derselbe Wille und das selbe Ideal finden. M so Millionen Volt gegen 10000 ZIngzeage. Die sagenhaften Todesstrahlen. New Park, 11. Juli. (Drahtb.) Dl« Blätter veröffent lichen in sensationeller Aufmachung «In« länger« Unter redung mit Vr. Nikola Tesla, der weiteren Kressen durch die nach lhm benannten Strahlen und durch fein« Erfin dungen zur besseren Auswerlung de» elektrischen Strom» bekannt geworden Ist. 3a der Unterredung behauptet vr. Te»la» e» fei ihm ge lungen, fogeaaante „Todesstrahl en" durch eine Art elektri schen Geschah« in wirkungsvolle Form zn bringen, so daß 10000 Flugzeuge auf einer Entfernung von 2S0 Meilen und ganze Armeen vernichtet werden können". Nur die allerstärksten Stahlpanzer, behauptet Tesla weiter, seien imstande, den Strahlen widerstand zu leist«», mit denen «ach jedem im Fernrohr sichtbaren Gegenstand gezielt «»er den könnte. Zur Erzeugung der „Todesstrahlen" sei eine Spannung von S0 Millionen Volt nötig. E» handele sich im wesentlichen darum, «inen Apparat herzustellen, durch den Strahlen in freier Lust statt sa dem bisher beaöfigtea Vakuum au-geseadet «»erden können. E» fei di« Lrzevguug von ganz enormen elektrischen Energien notwendig, vr. Tesla, der bereit» 77 Jahre alt ist, beabsichtigt, seine «rftn- dang der Genfer Abrüstungskonferenz vorzalegea.