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DerSWscheLrMer Fernsprecher Mn« Bstchoftwerda Nr. 444 imd 44». I« Falle höherer StwaU — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Stürun» de» Betriebe« der Zeitung oder der Besörderungeeinrich- Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt, Heimatkundliche Beilage x Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeivdeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 TWM fiirAWßwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda and den angrenzenden Gebieten Der Sächsisch« Erzähler ist HL» zur Veröffentlich»- dor amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschast, de» Arbeitsgericht» und de» Haupt« zollamt, -u Bautzen, de» Amtsgerichts de» Ftnan-amt». der Schulinspektion und des Stadtrad» zu Bischofswerda behördlichMeit» bestimmte Blatt — , > > > . !» - , » «azeigenprei, <in Reichsmark): Die 44 ww breit» einspaltig« er ' MMimeierzeit» 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Pfg. Sm rexttetl vi«^ — „ 90 ww breit« Millimeterzril» 80 Pfg. Für da» Erscheinen von* mabend- Mngen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmte« Plötzen - Nachlieferung derLeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreis». kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr. 158 , Sonnabend, den 8. Juli 1V3S 88. Jahrgang Tagesschau. * Der Verwaltnugsrat der Relchspofi Heck Ermäßigungen der Post- und Fernsprechgebühren beschlösse». Ferner umrdeu 70 Mil li»»«« RM. für da» Beschaffungsprogram« berrilgefkvi. * Die Zahl der Arbeik»lose» lm «eich ist I» der zweiten Iupl- hälft» um «eitere 121000 zurückgegangeu «ad bekrligi seht 4«, ooo * 2« Lerlln wurden KO marxistische Aerzle, die «ine staats feindliche Gehelmorganlsation gegründet hatten, verhaftet. Di« gesamte evangelisch« Jugend Deutschland« Hai sich Untre dl« Schirmherrschaft de» Bevollmächtig»«» de» Reichskanzler« Adolf Hitler, wehrkreispsarrer Miwer, gestellt. Mi« au, Washington umtautet, stad die vereinigten Staate» entschloss««, von dem Londoner Flolteavertrag am Ende de. Iah- re, 1SLS nach Ablauf de» Pakte» zvrückzvtreten. Präsident Rosst- velt sei gewillt, die Flotte da«« «ach eigenem Gutdünken av«,u- ba«en. Die Regierung sth« Hst Flottenverhandlungen al» hoff- «ungslo, an. Ausführlich» an anderer Stell«. Sas Gesetz brr Revolotton. Es ist furchtbar einfach, In der Gesuchte Parallelen zu ziehen. Gerade die längste Vergangenheit hat uns aber ge zeigt, wie gefährlichsolch bMges Unterfangen ist. Und doch gibt er gewisse historische Gesetze, di« gerade deshollb nicht umzustosten sind, «eil pe vielleicht weniger auf rein geschicht lichem Gebiete zu suchen sind al» vielmehr auf dem der Natur fGechthin. „Es sind mehr Revolutionen im ersten Ansturm gelungen, als gelungene aufgefangen, und zum Stehen ge bracht worden sind. Diese Erklärung des Reichskanzlers Hitler vor den Reichsstatthaltern hat ebenso wie die ganze Rede, in der diese Erklärung enthalten gewesen ist, eine wahr haft historische Bedeutung, und sie wird vielleicht mehr noch als die historischen Ausführungen, die der Kanzler im Reichs tage hielt, wahrend in aller Herren Länder fast der Avrü- ftungsrummel die Köpfe verwirrt Halle, über die Bremen de» deutschen Vaterlandes hinausballen und dort ihr Echo finden. Der Kanzler hat mit dieser Rede vor den Reichs- statthaltern das Gesetz der nationalen Erhebung frisch gegos sen und damit zusammen da» Gesetz der deutschen Revolution. Keine historische Parallele, nein, man könnte fast sagen physikalisches Gesetz, bester noch Naturgesetz schlechthin, ist die elementare Wahrheit, daß man mit Revolution allein nicht aufbauen kann, ebenso wenig, wie eine auf reines Ab reißen und Abtragen eirmerichtet« Firma fähig ist, Neubau- . ten aufzuführen. Das Abreißen ist nötig gewesen, in dem ltberalistisch-marxistischen Leutschlano nötiger denn je. Aber es gilt, nur das zu beseitigen, was schädlich, krank, ja, sogar das, was schwächlich ist, dagegen das Gute zu erhalten, das Lebenskräftige zu stützen und gerade dadurch neu aufbauen von Grund aus. Der Kanzler hat nun al» der Führer zum Sammeln ge blasen. Die feindlichen Stellungen sind erstürmt und müssen ausgebaut werden, wobei die Truppe sich zu gruppieren und zu formieren hat, eingedenk der alten militärischen Weisheit, daß gerade der Augenblick des Sieaestür «ine Truppe einer der gefährlichsten Augenblicke ist. Die deutsche Erhebung als solche ist nicht beendet. Das deutsche Volk muß erst elfter glückhaften Zukunft entgegengeführt werden. Auch die deut sche Revolution ist noch nicht zu Ende, nur wird sie eben, um gelingen zu können, vor dem Auge des Zeitgenossen so eist scheinen wie einem Beschauer die sportlich« Tat eines Meister« durch die Zeitlupe erscheint. Das ist der innere Sinn besten, was AdolfHitler vor den Reichsstaithaltern an diesem histo rischen S. Juli sagt«. Der Kanzler hat vor allem von der Wirtschaft gesprochen und hat hier wiederum da» Leistunasvrinzip unterstrichm. Die Leistung hat da» deutsche Bolt einst hochaebracht, die Lei stung muß und wird es wieder zu dem Ziel führen, da« die nationale Erhebung sich gesteckt. Der Führer hat zum Sam meln geblasen, zum Sammeln für die, die im revolutionären Kampfe sich bewährt und nun vom Stürmer zum Wächter und Arbeiter werden sollen. Es ruft das Werk, es ruft die Scholle, es rufen Betrieb und Hof. Ihnen gilt die deutsche Wirtschaftskraft, die nach dem großen Gesetz von der Leistung sich vollziehen wird. Ist nicht der tiefste Sinn der Erhebung de» deutschen Botte», die beispiellos dasteht im Werden der Bölter, darin zu sehen, daß die Leistung an die Stell« des lügnerischen Mehrheitsprinzips einer marxistisch-liberalistt- schen Deltauffasfung treten soll?! Dieser innere Sinn, dieser tiefe, beste Kem der oeutschen Erhebung, ihn sieht man in den Worten de» Kanzler», der da rief: Nun Evolution! Die Revolution im engsten Sinne des Wortes, im Sinn, des ra send schnellen Ablaufs einer Entwicklung, sie hat sich bereit» noch am Anfang, nur sollen -ihre revolutionären Gewalten Die Umbarmrbetterr am Reichs- pmstdenienpalais beendet. end Berlin, 8. Juli. (E. M.) Di« Umbauarbeiten am Reichspräsidentenpalais sind nun fast vollständig beendet. Der Mittelbau de» Gebäudes ist, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, soweit fertig, daß die Hausverwaltung mit der. Ein richtung der Wohn- und Repräsentationsräume beginnen und sie soweit fördern konnte» dich der Reichspräsident bei seiner Rückkehr aus Reudeck seine altgewohnten Räume wieder vor- MederlAOOO Arbeitslose weniger. vtb Berlin, 7. Juli. Rach dem Bericht der Reichs anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung für die Zeit vom 17. bis Z0. Juni 1SZZ hak di- seit Mitte Februar anhaltende Besserung der Lage am Arbeitsmarkt auch in der zweiten Juni Hälfte weitere Fortschritte gemacht. Von Milte bis Ende Juni ist die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen erneut um 121000 auf 4 856 ooo gesunken. Zu berücksichtigen ist dabei, daß unter den Arbeitslosen auch die Personen mit- gezählt werden, die im Arbeitsdienst, bei der HNsspolizei und bei pflichtarbeiteu tätig, so- mit im eigentlichen Sinne nicht arbeitslos sind, sich aber weiter beim Arbeitsamt um einen ständigen Arbeitsplatz bemühen. Die Besserungserscheinungen, die sich in sämtl. Arbeitsamtsbezirken deutlich zeigen und zweifellos über das saisonübliche Ausmaß hinausgehen, sind nicht nur bedingt durch die Vergebung öffentlicher Aufträge und beeinflußt durch steuerliche Maßnahmen, sondern auch gefördert durch da» wachsende Vertrauen der Industrie in die politische und wirtschaftliche Entwicklung, während im Juni de» Vorjahres die Minderung der Arbeitslosigkeit in dm überwiegend industriellen Bezirken nur rund 0,1 bis 2,7 v. H. betrug, hat sie sich lm Juni dieses Jahres fast über- all verdoppelt <1,7 bis 5,7 v. H.j. In der zweiten Iunihälft« nahm die Zahl der Haupt unterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung um 19 OOO auf 416 OVO, in der Krisenfürsorge um 15 OVO aus 1 S1V OOO Ä. Auch die Zahl der anerkannten Wohlfahrts erwerbslosen hat sich im Laufe des Juni um 119 OOO auf 2042 000 vermindert. Eine nierkliche Entlastung erfuhr in Zusammenhang mit Lm Regierungsmaßnahmen trotz der Reisezeit auch der Arboitsmarkt der Hausgehilfinnen in fast allen Be zirken. Gewichtige Worte Adolf Hitlers. Die Wirtschaft im neuen Staat. — Fals ch verstandene Umschaltungen. — Das Können e ntscheidet. nochmals Arbeit! Aus dem Gelingen der Arbeitsbeschaffung werden wir die stärkste Autorität erhalten. Unser Programm ist nicht geschaffen, pm schöne Gesten zu machen, sondern um dem deutschen Volk da« Leben zu erhalten. Die Ideen des Programms verpflichten uns nicht, wie Nar ren zu handeln, um alles umzustürzen, sondern klug und vorsichtig unsere Gedankengänge zu ver wirklichen. Auf die Dauer wird die machtpolitischs Sicherheit um so größer sein, je mehr es uns gelingt, sie wirtschaftlich zu untermauern. Die Relchsstattbalter hätten dafür zu sorgen und selm dem Reichskanzler dafür verantwortlich, daß nicht irgend welche Organisationen oder Parkeistelle-; sich Regle- rungsbefugnisse anmahlm, Personen absetztm und Aem- ter besetzten, wofür allein die Reichsregierung, also in bezug auf dle Wirtschaft allein der Rrlchswlrsschafts- mlnlster, zuständig wäre. Die Partei ist jetzt der Staat geworden. Alle Macht liegt bei der Reichsgewalt. Cs muß verhindert werden, daß das Schwergewicht des deutschen Lebens wieder in einzelne Gebiete oder gar Organisationen verlagert wird. Es. gibt keine Autorität mehr aus einem Teilgebiet des Rei ches, sondern nur aus dem deutschen Volksbegriff. Berlin, 7. Juli. Auf der Konferenz der Reichsstatthaltsr am S. Juli machte Reichskanzler Adolf Hitler arundlegende Ausführungen über die Einstellung der nationalsozialistischen Staatspolitik zur Wirtschaft. Der Reichskanzler ging davon aus, daß di« politisch«»! Parteien jetzt endgültig beseitigt seien. Dies sei ein geschichtlicher Vorgang, dessen Bedeutung und Tragweite man sich vielfach noch gar nicht bewußt ge worden wäre. Wir müssen jetzt die letzten Ueberreste dyr Demokratie beseitigen, insbesondere auch die Methoden der Abstimmung und der Mehrheitsbeschlüsse, wie sie heute noch vielfach bet den Kommunen, in wirtschaftlichen Organisationen und Arbeitsausschüssen vorkommen, und die Verantwortung der Einzelpersönlichkeit überall zur Geltung bringen. Der Erringung der äußeren Macht muß die innere Ex r i Hh un g d e r M enschen folgen. Man müsse sich dmA^HÜken, rein formale Entscheidungen von heute auf motM zu fällen rtftd davon «ine endgültige Lösung zu er- wart«!. Die Menschen vermögen leicht die äußere Form in ihre Mene geistige Ausprägung umzubiegen. Man müsse erst umschatten, wenn man dle geeigneten " Personen für die Umschaltung hat. Es sind mehr Revolutionen im ersten Ansturm gelungen, als gelungene aufgefangen und zum Stehen gebracht worden. Di«, Revolution ist kein permanenter Zu- stand, sie darf sich nicht zu einem Dauer- zustanbausbilden. Man muß den freigewordenen Strom der Revolution in das sichere Bett der Evolution hin überleiten. Die Erziehung der Menschen ist dabei das wich tigstes Der heutige Zustand muß verbessert und die Menschen, die Ihn verkörpern, wüsten zur nationalsozialistischen Staats- aussassung erzogen «erden. Mau darf daher nicht einen Wirtschaftler absehen, wenn «ein guter Wirtschaftler, aber noch kein Natio nalsozialist ist; zumal dann nicht,"wenn der Na tionalsozialist, den man an seine Stelle seht, von der Wirtschaft nichts versteht! In der Wirtschaft darf nur das Können ausschlaggebend sein. Die Aufgabe de« Nationalsozialismus ist die Sicher stellung der Entwicklung unseres Volkes. Man soll aber nicht Herumsuchen, ob noch etwas zu revolutionieren ist, sondem wir haben die Auf gabe, Position um Position zu sichern und sie zu halten und allmählich mustergültig zu besetzen. Wir müssen dabei unser Handeln auf viele Jahre einstellen und in ganz großen Zeit räumen rechnen. Durch theoretische Gleichschaltungen schaffen wir keinem Arbeiter Brot. Die Geschickte aber wird ihr Urteil über uns nicht danach abgeben, ob wir möglichst viele Wirtschaftler abgeseht und eingesperrt haben, sondern danach, ob wir es ver standen habe«, Arbeit zu schassen. Wir haben heute absolut dle Macht, uns überall durchzusetzen. Aber wir müssen die abzusetzenden Menschen durch bessere er setzen können. Der Wirtschaftsleiter muß in erster Reihe nach seinen wirtschaftlichen Fähigkeiten beurteilt werden, und wir müssen selbstverständlich die wirtschaftliche Appara tur in Ordnung halten. MU MrtschÄtskommlssionen, Organisationen, Konstruk tionen und Theorien werden wir die Arbeitslosigkeit nicht beseitigen. E» kommt jetzt nicht auf Programme und Ideen, sondern auf da» tätliche Brot für fünf Millionen Menschen an. Die Wirtschaft ist ein lebendiger Orga nismus, den man nicht mit einem Schlage verwandeln kann. Die Wirtschaft baut sich nach primitiven Gesetzen auf, die in der menschlichen Natur verankert sind. Die geistigen Bazil- lenträger, die jetzt in die Wirtschaft «inzudringen suchen, brin gen Staat und Volk in Gefahr. Man darf nicht dle praktische Erfahrung verneinen, weil sie gegen eine bestimmte Idee ist. Wenn wir mit Reformen vor die Nation hintreten, müssen wir auch beweisen, daß wir die Dinge verstehen und sie meistern können. Unsere Aufgabe heißt Arbeit, Arbeit und als mächtiger Strom ihr Bett gegraben. Jetzt müssen die noch am Anfang, nur sollen -ihre revolutionären Gewalten Pioniere kommen, die das Bett ausarbeiten, die die Böschun- übergehen in die Evolution, was nur dle Form ändert, wäh- gen und das Ufer planen, die dem Strom das Gesicht geben, rend der Stofs derselbe bleibt. Das ist da» Gesetz der deutschen das sich seine eigene Urkraft von allem Anfang an geben Revolution, wie es, in übertragenem Sinne, das Gesetz ist wollte, aber ohne die vereinigte Kraft von Hand und Hirn auf dieser Erde und in dem sie umgebenden unendlichen vielleicht nicht geben kann. Die deutsche Erhebung, sie steht Raum, in dem die Sterne kreisen.