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Treuhänder übergeben worden. Da es für die gefährliche Industrie dringend notwendig erscheint, eine Samariter-Ko lonne am Orte zu haben, soll am Montag, den 10. Juli, abend» 8 Uhr, in der Fachschule dle Gründung einer Sani» tätrkolonne vom Roten Kreuz vorgenommen werden, Herr Dr. Witt, Bautzen, wird zugegen sein und näheren Aufschluß geben. Die Mitglieder der früheren Vrbetter-Samarlter- Kolonne können beitreten. Der Bürgermeister sowie der Berordnetenoorsteher forderten auf, diese gute Sach«, die der Allgemeinheit zugute kommt, recht rege zu fördern und zu unterstützen. XS Uhr wurde die öffentlich« Sitzung durch den vor» steher mit einem dreifachen Sieg-Heil auf di« Reichsregie- rung geschloffen. E» folgte noch eine nichtöffentliche Sitzung. Neue Fristen für Aufwertungs-Hypotheken. Antrag muß bis 31. Juli gestellt werden. Durch da» Gesetz Über di» Zahlungsfrist in Aufwer- tungsfacken vom 12. Juni 1933 ist zablungsschwachen Schuldnern di« Möglichkeit gegeben, weiter« Zahlungs fristen zu erhalten, sofern die Boraussetzungen au» dem Fälligkeitsgesetz vom 18. Juli 1930 dafür zutrssfen und der Antrag bt« zum 31. Juli d. I» gestellt ist. Dle An träge sind bei dem für das Grundstück zuständigen Amts gericht als Aufwertungsstelle einzureichen. Die neuen Zahlungsfristen kommen für verschiedene Fälle in Frage. Wenn einem Grundstückseigentümer oder persönlichen Hypothekenschuldner bereits früher eine Zahlungsfrist bewilligt worden «st, so kann er bet unverändert gebliebenen Voraussetzungen eine «eiter« Zahlungsfrist beantragen. Der Schuldner hat vorher «ine gütliche Einigung mit dem Gläubiger zu versuchen. Dle neue Zahlungsfrist kann ferner beantragt werden, wenn vom Gläubiger der Auswtrtungsbetrag auf Grund einer Einigung von Schuldner und Gläubiger unter Einhaltung der einjährigen Kündigungsfrist zu einem vereinbarten Fälligkeitstermin gekündigt worden ist. Der verein barte Fälligkeitstermin muß bereits verstrichen sein oder jedenfalls vor dem 31. Dezember 1934 liegen. Ein dritter Fall für die Antraastelluna ist, wenn ein« b «- antragt« Zahlungsfrist früher, und zwar nach -em 30. September 1931 abgelehnt worden ist, oder der Schuldner den Antrag auf Fristbewilllgung nicht recht zeitig gestellt oder ihn ohne Einigung mit dem Gläubi ¬ ger über di« Rückzahlung zu rück« »nomine» hatte. Voraussetzung ist hier, daß nachträglich für d«n Schuldner wirtschaftliche Umstände eingetreten sind, di« die Feststellung einer neuen Zahlungsfrist au» dem Fälligkeitsgesetz vvm 18. Juli 1930 rechtfertigen. Es steht der Aufwertungsftelle frei, für die Bewilligung einer neuen Zahlungsfrist neue Bedingung«» aufzu stellen. Was ihr jedoch nicht -usteht, ist «ine Aenderung de» gesetzlichen vufwertungsztnssatz«, (b v. H.). Gegen di« Entscheidung der Aufwertungsstelle ist beim Landgericht Mnerhalb von 2 Wochen Besch «erd« zulässig. Aus Sachsen. Die Besserung des Arbeit-Marktes in Sachsen. re» 1. Jayuar Iva 090 Arbeitslos« ioeulger. Dresden. 8. Juli. D«r Präsident de» Landesarbeit samt«, Sachsen teilt mit: Um rund 100 000 Arb«ltslos« ist im 1. Halbjahr 1933 d«r Arbeitsmarkt in Sachs«, entlastet war- den Am 1. Januar 1933 wurden 701071 Arbeitsuchend« gezählt und am 30. Juni 1933 waren 004148 Arbeitsuchend« vorhanden, so daß. 96 928 Männer uüd Frau«n wi«d«r Ar- beit und Brot gefunden haben. Im Monat Lunt 1933 ist die Zahl der Arbeitsuchenden um 20 SIS zurückgegangen. Am 31. Mai 1938 war«, 624660 Personen als Arbeit suchende bei den Arbeiteämtern gemeldet und am 30. Juni 1933 ergab sich der b«r«it» angegeben« Bestand. Aw der Besserung de» Arbeitsmarktes in der Zeit vom 1. Januar bl« 30. Juni 1938 sind hauptsächlich — abgesehen von der durch jahreszeitliche Verhältnisse bedingten Vermin derung der Arbeitsuchendenzahl in der Landwirtschaft -- fol gende Berufsgruppen beteiligt: Das Spinnstoffgewerbe, di« Industrie der Steine und Erven, die Holz- und Schnttzstofs- Industrie, das Baugewerbe, die Metallverarbeitung und das Derkehrsgewerbe. Leider lasten di« übrigen Berufsgrup- pen, insbesondere dle für kaufmännische, Büro- und tech- ntsch« Angestellte, die so wünschenswerte Auflockerung ver missen. Luch der Rückgang der in der Berufsgrupp« „unge lernte Arbeiter" zusammengefaßten Arbeitskraft« ist verhält- nismäßig gering. Im Monat Juni ds. Js. hielt die Belebung des sächsi schen. Spinnstoffgewerbes an. 1282 männliche und 2286 weibliche «rWKrSft, fanden Aufnahme in den Betrieben jede« Menschen Gesicht« . V) steht lein« Geschichte, sein Sassen und Lieben deutlich geschrieben: sein innerstes Wesen, es tritt hier an» Licht — doch nicht jeder kann« lesen, verstehn jeder nicht. , « Badenstedt. - MMWWWWMMWIWWWWMWHUWWWMMMWMWWWWWW Die letzte Ludwigsburgerin Roman von Leontine von Wtnterseld-Platen. Copyright by Greiner L To., Berlin W 30. ' <13. Fortsetzung> . «Nachdruck verboten.. Aber Ohm Samuel hatte doch gesagt, daß er st« liebe. Warum zeigt« er es ihr nicht? Ach, hatte sie seine Liebe verscherzt, weil sie die ersten Tage so scheu war und so kühl? Mußte sie ihm nun zeigen, daß sie den wilden Duivelsteiner liebte — tief — unsäglich? Ach, sie bangt« so davor und wußte nicht, was sie tun sollte. — " Aber so konnte es nicht weiteraehen. So ging ja immer einer am andern vorüber, und sie erkannten ni«, was in ihren Seelen tvar. Es mußte einer zuerst seinem Stolze Valet sagen und frei zu dem andern kommen. Da wandte Herzeleid« ihr Antlitz zur Seite und sah ihn an. „Es ist gut, daß die beiden wieder zurückritten nach Gent, dieweil wir beide nun allein sind " Er strich.seinem Fuchs über die seidige Mähne. „Ich dachte nimmer, daß Euch etwas daran läge, Herzeleids." Nur einmal an ihrem Hochzeitstage hatte er du zu ihr gesagt. Dann nie mehr , Ihre Lippen zittert«,, aber sie war tapfer. „Ich freue mich so auf die Ludwigsburg, und wie Ihr sie für mich bereitet habt." Er hotte tief Atem, „Wenn Ihr Euch nur wohl darin fühlt. Herzeleid«.*' Nun lag das Schweigen wieder zwischen ihnen. Als sie in den hevbstgoldnen Hochwald kamen, sagt« Herzeleide leise: „Hier sah ich Euch zum erstenmal." ' Er nickte. „Und Ihr hattet «ine weiße Lille in der Hand." „Ja," sagte sie eifrig — „und dann kamen wir auf di« Waldlichtung, und Ihr spracht vom Kindirland und Eurer Jugendzeit." Jetzt lächelte er ein wenig. „Wie Ihr da» alle» noch wißt! Und ist doch schon so lange her." Sie schüttelte den Kopf. „Richt lange. Nur wenig« Tage «rft. Ach, Herr, ich sch« die Ludwigsburg!" Sie ließen die Ächtung link» liegen und ritten d«n be- waweten Hügel hinaus, auf besten Höhe die Burg in d«r Herbstsonne lag. Grüne Gewinde waren um da» Tor ge flochten, vor dem in ehrfürchtiger Haltung der klein« Bucklig« stand. Im Schloßhof hatte sich das Gesinde aufaeretht, dl« jung« H«rrtn zu begrüßen. Rot-weiß weht« di« Flagg« d«r Ludwigsburger vom alten Wachtturm. Der Duivelst«in«r war vom Fuchs gesprungen und hob fein w«ib au» d«m Satt«!. Di« mußt« erst jeden einzelnen begrüßen.und ihm freundliche Wort« sagen., So manches alt« Gesicht erkannt« sie, daslhr schon frlcher hier begegnet. v«m nahm der Duivelsteiner sie an der Hand un führte sie Vie steinerne Treppe zur Halle hinauf. Am Bogenfenster ihrer Knnnate stand Herzeleid«. Sie stand an» Gitter gelehnt und sah in da» träum««»« Land zu ihren Füßen. Hier in diesem Raum war alles so geblieben, wie «» einst vor Jahrzehnten bei Lebzelten ihrer ni« ge- kannten Mutter gewesen. „Mutter," sagte Herzeleids leise und sah sich um, al» ob die Gerufene Sber-die Schwell« treten müßt«. Aber es blieb alle» still. D»setzt« sich Herzeleid« in den hohen, «schnitzten Lehnstuhl und stutzte den Kopf schwer in die Hm«. Wie drängten die Gedanken nur heut« so «Ms sie ein, daß es ihr sich den Atem nahm. War sie wirklich ein Lud wigsburger Kind und stand auf dem Grund und Boden ihrer Väter? Und sollte schalten und walten, wie ihre Mutter e» hier einst getan? Hier hatte die jung« Ludwigs burgerin auch immer gesessen und herüberaeschaut über die Wälder urch Wiesenwetten zu den featrn Türmen von Gent. Ob sie glücklich oder traurig geweftn, ihr« arm«, junge Mutter? Ach. daß ihr niemand mehr von ihr erzählen konnte, nun di« aKe Antje tot war! Aber vielleicht wußte der bucklige Torwart noch etwa», der war ja schon alt un waltete fett Jahrzehnten seines Amte» Es war ihre Heimat hier — und doch so freMd. . . Herzeleid« fuhr sich langsam über die Stirn und hob den Kopf. Sie lauschte. Auf einen einzigen Schritt lauscht« sie — nun schon fett Stunden. Hatt« der Duivelsteiner st« denn ganz vergessen? Wieder sah sie regungslos und wartet«. Oh, er mußte ja kommen. Ohm Samuel hatte ja ae- jagt, daß er sie liebe. Ob Ohm Samuel es wohl wirklich wußte? - Was der alt« Artevttde wohl jetzt machtet Ob er an jeinem weinumrankten Fenster saß und in die Abendsonne sah? Ob es ihm einsam war ohne die beiden jungen Menschen? Herzeleid« hatte Heimweh nach dem alten Bluthaus am Marktplatz zu Gent. Und hatte doch heut« morgen erst hier Einzug gehalten. Wieder hob sie den Kopf und lauschte. Es ging ein Schritt durch den Saal nebenan. Aber es war nur einer vom Gesinde. Um da» Burgfenster strich der Abendwind, und d«r Sonnenball schimmerte tief über di« Lannen, daß ihr« Wipfel rot wurden von seinem Glühen. Da stand Herzeleid« langsam auf. Ihre Lippen zitter- ten. Es war eine -roße, tiefe Sehnsucht in ihr. Sie sah die Waldlichtung herüberschimmern aus dem Wipfelkram. Und sah deutlich von hier oben dl« weiß stämmige Blicke und die -unkelrot« Mutbuche. Da zog es sie mit unwiderstehlichem verlangen hinab in die kleine Wiese mit dem klaren, murmelnden Bach und der großen Weltabgeschieden-«». » Oh, einmal, «he es Abend wutde, mußte sie noch dort hinunter und ihr« alte WaGhütte liegen sehen von weitem- Sie stand rasch auf und ging durch die hohe, dämme rige Halle di« kleine Wendeltreppe hinab auf den Hof. Und dann durch da» Pförtlein am großen Tor hinaus in» Frei«, in den grtmen, rauschenden Wald. Schon lag der Abenbtau auf den Gräsern, und st« hie» ihr blaues Kleid gerafft, da mit sein Saum nicht feucht würde. ..VH, wie ging es sich so leicht und srch unter den li«b«n, uralten Wal-bäument «in süßer Dust von Harz und Tan nen und kräftigem Roautwerk kam ihr «ntgegen. Und da schimmert« auch schon di« Lichtung bell durch di« dunklen Stämme. Da» süß«, rvohlvertraut« Plätschern der Wald» quell» schlug an Ihr Öhr. wie «in tiefer Fried«, zog »s still und heilig in Herze leides Seel«. Langsam ging sie d«m moosig«» Feldstein unter der Birke zu. Da stockte tdr Fuß. Auf dem Stein saß «in Mann, «mit vornübergebeugt, das Haupt in beide Hände gestützt. Er saß regungslos'und schien auch ihr Kommen nicht gehört zu HÄen der Textilindustrie. Die beginnend« Belebung im Metall gewerbe llt dadurch -»kennzeichnet, daß rund 2400 Arbeit»- kräft« Beschäftigung find«» konnten. Bei den Maßnahmen des Arbeitsbeschaffung»- und Sofortprogramms der Reich»- reaterung, dl, in immer erheblicherem Umfang« in den ver schiedenen Arbeit»amt»bezirken ln Angriff genommen »ir den, erhielt«, sehr viel« männlich« langfristige Arbeitslose eine DeMtiaung,gel«genh«U. -ervorzuhebrn ist, noch, daß 723 weibliche Arbeitsuchend« in der Berufsgrupp«,Häusliche Dienste* in Abgang gebracht werden konnten. Nicht zuletzt wird di« rege Vermittlungstätigkeit für Hausgehilfinnen ihren Grund in einer begrüßenswert«» Auswirkung der neuen Bestimmungen über di« Versicherung,frethetr dep Hauspersonal» haben. Ln erheblichem Umfang« konnte«, vor allem in der Textilindustrie, Doppelverdiener mit «eig neten Arbeitsuchenden ausgewechfett werden. In sämtlichen Arbeitsamt,bezirken wird mit Nachdruck auch in« Sonder aktion für die Vermittlung arbeitsloser Mitglieder der natio nalen Wehrverbände fortgesetzt. Vie Zähl der Hauptunterstützunasempfänaer in der Ar beitslosenversicherung «ng von 30 4W am 13. Juni 1938 auf 47 491 am 8EJunt 1933 zurück. In der Krisenfürsor« ver mindert» sich die Zahl ver Hauptunterstützungsempfänger von ISO 341 am 13. Juni 1933 auf 147 833 am 30. Juni 1938. Sn der öffentlichen Fürsorge hat sich die Zechl der Wohkfahrtserwerbskosen-innerhalb Monatsfrist von 278 973 am 31. Mai 1933 auf 262 804 (vorläufige Zahl) am 80. Sani 1938 gesenkt. vrgs-en. 8. JuL 90. Geburtstag Aue» Schuldirektors. Am 8. Juli vollendet der in Dresden-Pieschen wohnhafte SchuBirektor i. R. Karl Mackassch fein 90. Lebensjahr. Er ist der Senior der Dresdner Schufdivektoren und wohl auch d«r Dresdner Lehrerschaft überhaupt. Zwickau, 8. Juli. Ei» Zirka» durch Gawitterfiurm vernichtet. Der in Mosel bst -wtckäu gasti«r«nbe Zirkus August Traber wurde am Donnerstagnachmittag durch einen Gewittersturm vernichtet. Da» große Zwetrnastenzell hielt dem ungeheuren Druck de» Sturmes und der Regen- massen nicht stand und stürzte «in. Das Zetttuch wurde in mehreve Stück« zerrissen. Sämtliche Requisiten d«r Artisten wurden vernichttt. Der Gesamtschad«, wird auf 17000 RM. geschätzt. Die Vorstellungen sollen bl» auf wettere» unter freiem Himmel abgehalten werden. Der Zirkus be schäftigt 30 Personen. In den letzten 6 Jahren wurde er viermal von Sturmschäden betroffen. . >, di« auf seinem Haupt lagen, zog Herzeleid« m sich ni«d«r auf den grauen Feldstein. Un>sah ihr in die Augen — nur immer in -i« Augen WSWgkSSRNSVSSSSSWSSV-SSSSSSSSSSSW Jäh flog «in Raubvogel mit scharf«« Schrei über di« Lichtung. Der Mann hob den Kopf und sah <mf. G» «ar d«r Duivefftttnär. Al» er sein Weib wenige Schritt» vor sich stehen sah, sagte er leise: „Ich hab« gerade so sehr an dich gedacht, Herzekei-e." Da kack sie auf ihn zu und legte ihm ihr« bew« Hände um den dunklen Kopf, der ohne Kappe war, und beugte sich herab zu ihm. „Sage e» noch einmal, Gerrard, daß du an mich ge- dacht hast! Oh, und ich Meinte, du hättest mich vergessen." Er rührte sich nicht. Nur dl« Lugen hatte er geschlossen unter der welchen Berührung Ihrer Hände. „Ich denke Tag und Nacht an -ich, Herzeleid«. Aber ich wollte dir nicht wehe tun oder -ich verletzen, darum bin ich deine süße Nahe geflohen und in di« Einsamkeit gegan gen. Denn mein Blut ist heiß, Herzeleid«, und ich duld« große Dual. De« ich dich liehe? Sie hielt noch immer ihre Hände um s«In Haupt. „Du sollst mich nicht fliehen, Gerrard, denn ich bin dein Weib. Du sollst mir vergeben, daß ich so scheu und trotzig war. Mer,es war nur mein Stolzier Furcht halt« vor dir. Nun dm ich -ein und du bist mein. Und meine Seel« ist einsam, wenn du nicht bei mir bist." Sie beugte sich herckb und küßt« ihn auf sein dunkle» Haar. Da nahm er ihr« Hä und, — in tiefem, selig«» Schweigen. — Endlich Hub sie an — less« — stockend: „Sieh, Ge«vard, du bist nicht au» meinen Gedanken ge kommen, fett ich dich kenn«. In Mer Dankbarkeit und Ehrfurcht hab' ich -einer immer gedacht, fett du mir damal» dein ritterlich Geleit gabst durch den Wald — mir der armen Magd, -te ich -och nur war ti^ deinen Augen. Wie her heilig« Sankt Georg warst duintr erschienen, der Schützer der Armen Und Bedrängten — jenen Tag, al« mir der Narr und -er Schwarze dm Schleier vom Haupt« reißen wollten und du dazwtschenftchrst. Du warst mir der Herr — der Gewaltig« — -er Gebieter. Und dann, al» du am Sterbe bett der alten Antj« versprachft, mich zum Weibe zu nehmen, da war «in großer, wilder Schmer, in meiner Seel«. So —. al» hätte eine hast« Hand nach meinem Helligsten gegriffen. Denn mein« Liebe, -te ich unbewußt zu dtr trug in meiner Seele tiefster Tiefe, fühlt« sich verletzt und vergewaltigt durch dein Tun, das au» Mitleid und Gehorsam geschah, Und es war ein grenzenlose» Weh in mlr, daß der Mann, den ich liebte, mich zum Weibe nahm, weil unser« Mütter es gewollt. Sieh, darum war ich so scheu und verschlossen — wett ich nimmer glauben konnte an -ein« Liebe/ Er nahm ihr« Hände und zog sie an s«ine Lippen. „Du bist ehriich, Herzeleid, — und ich will e» auch sein. Ich hab« -ich damal» noch nicht geliebt, als ich am Sterbe- bett der alten Antje stand, verehrt und geachtet hah' ich -ich, seit ich dich kemwnkernte im Hochwald mit der weißen Lilie ln der Hand. Di« Lied« wurde erst wach ln mir «N unsenn Hochzeitstag« im Gärtlein de», Bluthause«. Da -U in dem weißen Gewand und -em goldbraunen Haar unter den Rosen standest. Al» ich dein süße» Angesicht zum ersten mal erröten sah vor mir. Da wacht« mein« Lieb« auf, Herzeleide." Si« saß ganz still und lauschte, Auf seine Wort« lauschte fi«, in denen sein, Lieh« lag. Oh, da» war «s — worauf sie gewartet hatte all«-test bangen, schweren Tag« — all, -i«se einsamen, sehnsüchtig«» Stunden- E» kam über sie. wie ein grobes, ti^es Geborgmsein. Sie lehnte ihr Haupt an seine Brust und konnte nicht» sagen nichts d«nk«n mehr. Da ttat» «r seinen Arm um sie un beugt» sich ti«f herab und preßt, seine durstigen Sippen auf ihren Mund. — «So-r.ctzung !olgt.s