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Der sächsische Erzähler : 08.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193307080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19330708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19330708
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-07
- Tag 1933-07-08
-
Monat
1933-07
-
Jahr
1933
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.07.1933
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aber ist «» denn gerechtfertigt, mit diesem Ausspruch auch gleich die Lttsprüche an eine gute Leistung herabzusetzen? Warum soll nicht auch „für den -ausgebrauch" etwa» Gute» Settistet werde«? Und tm übrigen: besteht nicht die Mög- ttchkett, daß das Mich, da- di- ersten Musikstudien be^nNt, spater Fähigkeiten entwtckeU. die es berechtigen, in die Reihe berufener Künstler einzutreten? In diesem Fall« wäre es «in nie wieder gutzumachende» Verbrechen» wenn gerade der Elementarunterricht mangelhaft war. Aber nicht nur im Hinblick auf di« Hausmusik, auch in anderen Fällen kommt der ominöse Ausdruck immer wieder zur Anwendung. Bon dem guten Kaffeeservice ist eine Taffe angeschlagen. „Nun, für den Hausgebrauch ist sie noch zu brauchen", sagt sich die Hausfrau, und das beschä digt« Stück kommt täglich auf den Frühstückstisch. Wenn sonst Ansprüche an gute Qualität gestellt werden, so scheinen dies« Ansprüche völlig zu verschwinden, wenn es sich um Gegenstände für den täglichen Gebrauch handelt. Service und Wlrtschaftsgeschirr werden bei Neuanschaffungen oft, wenn, nicht gerade lieblos, so doch mit viel Gleichgültigkeit ausgewähtt, wenn sie eben für den täglichen Gevkauch be- stinutit sind. Lediglich diejenigen Sachen, di« verwendet werden, sobald man Gäste bei sich sieht, sollen geschmackvoll und gediegen sein. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Kleidung. Sehr viele Hausfrauen legen auf ihren Anzug im Hause keinerlei Wert. Wenn sie ein Kleid besitzen, das nicht mehr neu ist, vielleicht ein wenig unmodern oder schadhaft, so heißt ^s eben: „für den Hausgebrauch gebt es noch ganz gut!" Cs ist häßlich und zeugt von Kulturlosigkeit, wenn bei der täg lichen Arbeit beispielsweise alte Gesellschaftskleider usw. aufgetmgen werden. Ein einfaches, aber im Stoff gutes Hauskleid ist praktischer und zweckmäßiger. Der Begriff „für den Hausgebrauch" ließe sich noch weiter ausspmnen. Man findet — leider! — sogar bei sehr vielen Frauen die Laune für den Hausgebrauch. Wer kennt nicht jene Menschen, di« nur in Gegenwart Fremder gutge launt und liebenswürdig sind? Sie glauben, wenn die FaMili« unter sich ist, brauchten sie sich keinerlei Zwang an zutun. Sie sind verärgert, mürrisch, im günstigsten Falle gleichgültig und gelangweilt. Kommt aber plötzlich Besuch, so sind sie wie umgewandeli: sie werden lebhaft, heiter, um gänglich, so daß der Gast von ihnen begeistert ist. Diese Menschen haben ein doppeltes Gesicht, eines für die Welt, ein anziehendes, reizvolles, und ein zweites „für den Haus gebrauch", das leider das krasse Gegenteil darstellt. Ein Eharakterfehler, oft aber auch nur schlechte Erziehung, — die Familie ist der leidtragende Teil. Wir sollten dieses leidige Wort nicht nur aus unserem Sprachschatz streichen, sondern auch seinem Sinne keinen Einfluß auf uns ge statten. Lydia Borngat. Die ideale Gattin. Eine Zeitung in Kanada legte ihren männlichen Lesern die Frage vor: „Welche Eigenschaften muß die ideale Gat tin besitzen?" Die Antworten zeigten, daß die begehrtesten Eigen schaften der „idealen Gattin" Sparsamkeit, Gutmütigkeit, Sachlichkeit und Aufrichtigkeit sind. Sparsamkeit: „Eine gute Frau", so hieß es un ter anderem, „darf keine Schulden machen. Sie darf auch nicht unaufhörlich ihrem Manne vorlamentieren, daß sie nichts anzuziehen habe. Sie muß die „Ausverkäufe" und „Gelegenheitskäufe" der großen Warenhäuser ignorieren." Gutmütigkeit: „Eine gute' Frau muß sich ent halten, übel von ihren Freundinnen, vor allem ihren besten Freundinnen, zu reden. Sie darf auch nicht immer das letzte Wort haben wollen, wenn sie mit ihrem Manne strei tet. Sie darf ferner nicht die fixe Idee haben, daß ihr Mann ein Schwachkopf ist, daß sie «inen gescheiteren, reiche ren» berühmteren und stattlicheren Gatten verdient hätte." Sachlichkeit und Aufrichtigkeit: „Eine gute Frau darf es nicht verschmähen, sich um die Küche zu kümmern. Sie muß freimütig ihr genaues Alter angeben, auch wenn sie die Dreißig bereits überschritten hat." Das sind so in der Hauptsache die Wünsche der kanadi schen Ehemänner. Welches mögen aber wohl ihre Eigen schaften sein, die ihnen nach ihrer Meinung die Berechti gung geben» die vorerwähnten Ansprüche an ihre Gattinnen zu stellen? Hoffen wir, daß demnächst eine Umfrage unter den kanadischen Frauen veranstaltet wird, damit man er fährt, was sie an ihren Ehemännern auszusetzen haben und wie diese nach ihrer Meinung beschaffen sein müßten! O Weh! Schon wieder unmodern! Wie oft hört man aus dem Munde der sparsamen Frau diesen Iammerruf! Für manchen Geldbeutel ist es jetzt direkt eine Unmöglichkeit, den Anforderungen der Mo de gerecht zu werden. Da ist es doppelt wertvoll für eine Frau, wenn sie die Kunst versteht, aus Altem etwas Neues herzustellen. Die Mode wechselt sehr häufig. Um nicht als unmodern zu gelten (Wer möchte das?), muß man mit- gtzhen. Die Frauen, die das Schneidern beherrschen, haben es verhältnismäßig leicht, im Gegensatz zu denen, die ihre Kleider fertig kaufen oder nach Maß arbeiten lassen. Für die Selbst-Schneiderin ist das Modernisieren keine große Angelegenheit. Natürlich darf nicht einfach drauflos ge- chnitten werden; erst muß sorgfältigst geprüft werden, ob ich eine Modernisierung überhaupt lohnt. Oft genügen chon ein paar geschickte Handstiche, um der neuen Mode ge recht zu werden. Wer nicht selbst schneidern kann, muß sich eben eine tüchtige Hausschneiderin suchen; das kostet, im Verhältnis zu einer Neuanschaffung, sehr wenig. Oft er scheinen aber die Umwälzungen in der Mode viel größer, als sie in Wirklichkeit sind. Kleider, die schon abgetragen, sind fast niemals mehr wert, geändert zu werden. Man wird nie Freude daran haben. Bei Kleidern mit guten Stoffen läßt sich sehr leicht eine Aenderung vornehmen. Oft wirkt schon die Verände rung des Kragens oder des Halsausschnittes Wunder. Man kann schon durch Aufnähen von Spitzenmanschetten oder Rüschen, Anbringung einer feschen Krawatte, Einsetzen von Westen oder einem Einsatz Kleider modernisieren; durch kleine Variationen, mit etwas- Geschmack und Phantasie, können wir auf billige Weise die neue Mode mitmachen, und keine Frau braucht mit unmodernen Kleidern herum zugehen. Isabella. Wozu einmachen — es gibt -och alles zu kaufen! Von von Doge«. Diesen Ausspruch hört man sehr ost. Sch «klebte erst vor einigen Tagen, daß eine elegant« Fra« mtch etwas "mitleidig ansah und wohl in ihrem Innern al» spießig bezeichnete, al» wir im Gespräch aus dieses Arbeitsgebiet der Hausfrau zu sprechen kamen. Ich habe oft aber auch tüchtig«, erfahrene Hausfrauen sich dem Einmachen gegenüber ablehnend ver halten sehen. Dieses geschah nicht nur, weil unsere Stadt wohnungen leider oft völlig unzureichende Vorratsräume haben, sondern weil da» Einmachen an unsere Wirtschafts kasse erhebliche Ansprüche stellt. Wenn man, von den ersten Früchten ansanaend, Vorräte sammeln will, so sängt es im Mai an und geht bis wett in den Herbst hinein. Jede Haus frau wird mir zuaeben, daß nur genügend gezuckerte Früchte, Kompotte, Marmeladen, usw. sich gut halten. Also muß der notwendige Zucker beschafft werden. Aus meinen Erfahrungen des Vorjahres heraus und der Tatsache, daß durch die wirtschaftliche Lage mein Haushaltungsgeld wäh rend des Sommers nicht erhöht werde« kann, habe ich nun angesangen, Zucker zu „Hamstern", das heißt, ich stelle jede Woche zwei Pfund Zucker für die Einmachezeit im SoMmer fort. Ich habe mir ausgerechnet, daß aus diese Weise sehr bald ein kleiner Fonds da ist. Den Gedanken, für diesen Zweck Geld zurückzuleaen, ließ ich sehr schnell wieder fallen, denn auch noch so verbor gene Geheimkassen der Hausfrau ereilt das Schicksal, in dringenden Fällen angegriffen zu werden — und da» Wie derauffüllen ist immer mit Schwierigkeiten verbunden, wie mir meine Mitschwestern sicherlich aus eigenster Erfahrung werden bestätigen können. Ich habe jetzt schon einest Vor rat von zehn Pfund und bin recht stolz darauf. Man kann doch ungefähr berechnen, was man braucht. Zu viel ein machen kann man gar. nicht, besonders wenn Kinder im Hause sind. Diese Sbstdauererzeugnisse sollen ja nicht nur unsere Süßmäulchen befriedigen, wir wissen vielmehr, daß wir damit unseren Kindern das gesündeste Nahrungsmittel und durch den reichlich enthaltenen Zucker das so sehr not wendige Brennstoffmaterial geben. Zucker mit seinem hohen Kaloriengehalt ist «in wichtiger Faktor in der Ernährung, und die Obsterzeugnisse werden erst durch den Zusatz von Zucker zu dem besonders wichtigen Nährmittel, da die Früchte allein ja nur Vitamin- und 'nährsalzhaltig, aber an Kalorienwerten arm sind. Wenn wir berechnen, daß unsere Vorräte uns ja in der Hauptsache im Winter, wo es zeit weise kein frisches Obst bei uns gibt, zunutze kommen, so ehen wir, daß wir dann wiederum unser Haushaltsgeld em pören und das Einmachen trotz des hohen Zuckerpreises kein Luxus, sondem eine Notwendigkeit ist. Jede. Hausfrau hat die Erfahrung gemacht, wie gut bei Krankheitsfällen selbstgemacht« Säfte dm Kranken schmek- ken, wie man der Appetitlosigkeit mit eigenen Kompotten usw. begegnen kann. Es wird jetzt auf allen Gebieten da von gesprochen, daß wir deutschen Frauen wieder rechte Hausfrauen sein sollen, und ich, meine- dieses ganze Gebiet gehört unbedingt hinein. Es ist wichtiger, unseren Kindern ein Marmeladenbrot zum Frühstück zu gehen, als ein Mar garinebrot und eine Banane — nicht nur im Hinblick auf die Volkswirtschaft, sondern aus gesundheitlichen Gründen. Zucker liefert einen hervorragenden Brennstoff dank seines Kaloriengehalts, und Kinder brauchen weit mehr Brennstoff als der Erwachsene, denn Beweglichkeit^ und Lebhaftigkeit fördern die Verbrennung im-Körper. Ich habe stets im Sommer eine ganze Menge eingemacht und habe jeden Winter die Erfahrung gemacht, „es hätte noch viel mehr sein können"! Vielleicht kaffen sich manche meiner Mit schwestern das „Hamstern" von Zucker durch den Kopf gehen und machen es auch. Dann werden sicher im Sommer manche alterprobten Rezepte aus früheren Zeiten Aufer stehung feiern, und die Hausfrau wird für ihre Arbeit durch besonders guten Appetit der großen und kleinen Leckermäul chen für ihre Mühe und Arbeit belohnt werden. „Ich habe solchen Durst...!" Je heißer es ist, umso größer ist das Verlangen des Menschen, zu trinken. Trotzdem wird jeder schon die Fest stellung gemacht haben, daß viel Trinken zwar für kurze Zeit -en Dürst löscht, im übrigen aber -en Körper poch mehr unter -er Hitze leiden läßt als zuvor. Denn alle auf genommene Flüssigkeit gibt der Körper wieder ab, die Tvansspivation wird dadurch gesteigen. Man sollte ganz besonders auch bei Kindern darauf achten, daß ür nicht in unvernünftigen Mengen Wasser trinken. Es ist weit bes ser, den Durst durch kühles Obst zu stillen. Durch die darin enthaltene Obstsäure wird das Durstgefühl am besten be kämpft. Falsch ist auch die Annahme daß Eis so außer ordentlich durstlöschend sei. Es erfrischt zwar im Augen blick- «macht aber umso mehr Durst, weil, es süß ist. Wer erhitzt ist, und dann mit leerem Magen Eis zu sich nimmt, kann sich die schwersten'Erkrankungen zuziehen. Erkäl tungskrankheiten der inneren Organe, unter Umständen sogar Magengeschwüre, sind die Folge. Das Ofenloch als Kählraum. Viele Hausfrauen haben in der heißen Jahreszeit dar unter zu leiden, daß ihre Wohnung nicht einen einzigen wirklich kühlen Raum aufzuweisen hat. Oftmals ist nicht einmal der Keller kühl. Da« ist. hauptsächlich dort der Fall, wo Warmwasseranlagen vorhanden sind und di« dafür not wendigen Heizanlagen sich im Keller befinden. Oft gehen so gar die heißen Röhren direkt durch die Kellerräume hin durch. Wenn dazu noch die Speisekammer in der Wohnung nach der Sonnenseite liegt, so ist tatsächlich kaum eine Möglichkeit vorhanden, die Lebens mittel vor dem Verderben zu schützen. Eine große Hilfe bie tet hier der Ofen. Sobald nicht mehr geheizt wird, kann man das Ofenloch gründlich mit Wasser und Seife reinigen, läßt es austrocknen und legt es dann mit Papier aus. Man gewinnt auf diese Weise «inen hervorragenden Kühlraum. Dadurch, daß durch den Ofen stets ein leichter Zug geht, bleiben die darin aufbewahrten Lebensmittel frisch. Er eig net sich besonders zur Aufnahme von Wurst und Schinken, Butter usw. Auch gekochtes Gemüse oder, frisches kann man hier für kurze Zett frisch halten. Die Praktische Hausfrau. 2« altbackene» Brat bringt man in «in« Blechbüchse oder in «inen Topf, verschließt gut und stellt di« Büchse in «in Gesäß mit kochendem Wasser. Bi» diese» erkaltet, wird da» Brot wieder wi, nnsgchack«n. . « Mn' schwarze^^hhlltt^'Ni^Mch^ HMlack'auf^ü! man dünn aufträgt. Getrocknet wird der Hut an der frisch«« Lust. Ist der Hut sehr staubig, so reibe man ihn mittel» «ine» w«Ichen Läppchen» mit Del ab und frisch« ihn dann erst mit Hutlack auf. Für-ie Küche. ' Italienische Rudelspeise. 2V0 bi» 300 Gramm roh«» Kalb- fleisch vom Schlegel wird mit «in«r Zwiebel durch di« Fleisch- maschine getrieben, rasch in Butter weichgedünstet, schwach aesal- zen und mit etwa» Paprika und einigen Tropfen Maggt-Würze gewürzt, dann mit einem Eßlöffel voll Mehl überstäubt und mit zwei Eßlöffel voll, Fleischbrühe aufgekocht. Mit zirka 40 Gramm Butter und ebensoviel Mehl wird ein« hell« Einbrenne gemacht, dazu gibt man einige Eßlöffel voll dicke» Tomatenmark und läßt die» gut verkochen. Ein Pfund Eierbandnudeln werden in Salz wasser weichgekocht, abgeseiht und, damit sie nicht zusammenlle- ben» rasch mit heißer Butter vermischt: Di« Hälft« der Nudeln wird auf ein« heiße, runde Platt« gegeben, darauf da» gedämpft« Kalbfleisch und auf diese» den Rest der Nudeln. Dann streut man geriebenen Käse und streicht nun die Tomatensoße gleichmäßig darüber au». Man garniert nun die Platte mit hartgekochten Eiern und grünen Salatherzchen. Bei Tisch wird dir Speise mtt zwei Gabeln durcheinandergemengt. Vegekarische Sülze. Zwei Pfund verschieden« Gemüse, Satz- wasser zum Kochen, dreiviertel Liter Gemüsewasser, zwölf Blatt weiße Gelatine. Die Gemüse werden geputzt, in kleine Smck« ge schnitten und in Salzwasser gekocht. Die Gelatine löst man in dreioiertel Liter Gemüsewasser auf, gibt einen Teil davon in ein« Schüssel. Nachdem dies erkaltet ist, gibt man die Gemüse und die übrige Flüssigkeit darauf. Rindfleisch mlk Kohlrabi oder weißrüben und Kartoffel«. Dreiviertel Pfund Rindfleisch, drei Pfund Kohlrabi, einen Eßlöffel voll Salz, so viel Wasser, daß da» ÄeMüse knapp bedeckt ist, drei EßlMel voll Mehl, anderthalb Pfund Kartoffeln, etwa» Pfeffer. — Man schält und schneidet die Kohlrabi in Scheiben, gibt sie in kochende» Salzwasser und läßt sie einmal darin aufkochen. Dann werden alle Zutaten in einen Topf getan, Kartoffeln erst später mit heißem Wasser übergossen und langsam (ungefähr zwei Stun den) weichgekocht. Statt der Kohlrabi könne« gelbe Rüben oder die jungen zarten Mairüben verwendet werden. Man gibt zuletzt etwas gehackte Petersilie hinzu. Für den sommerlichen Nachtisch. Flammeri von stlschen Kirschen. Ein halbes Kilogramm süß« und X Kilogramm saure Kischen, von den Stiele« bestell, kocht man mit 1 Liter Wasser und «inem Stück Zimt'weich,. Weicht sie durch ein Sieb und erhält davon ungefähr 1)4 Liter Flüssigkeit. Diese bringt man -mit 200 Gramm Zucker abermals züm Kochen; ' treut 200 Gramm grobkörnigen Grieß hinein und läßt diesen un- er häufigem Umrühren darin ausquellen. Erdbeercreme. Den Boden einer Glaslchale belegt man mit Löffelbiskuits, die man mit etwas Maraskino angefeuchtet hat- Dann schlägt, man X Liter Sahne zu steifem Schaum, vermischt diesen mit ISO Gramm gesiebtem Zucker Und 10 Blatt in wenig Wasser aufgelöster weißer Gelattne, legt «ine Schicht von dem Sahneschaum auf die Biskuits, darauf eine Lage frische, eingezuk- kerte Erdbeeren, gibt wieder Sahneschbum darauf, füllt aus-diese Weise abwechselnd die Cremeschale und stellt dieselbe bis zum Gei brauch recht kalt. > Vanillecreme. In 1)4 Liter süßer Sahne (oder Mlter Milch) läßt man eine halb? Stange Vanill« ausziehen, quirlt sie dann mit 100 Gramm in zwei Löffeln voll kalter Milch aufgelöstem Modamin, den Dottern vö« 4 Eiern und 100 Gramm Zucker zusammen und schlägt die Masse auf gelindem Feuer zu einer Creme ah, di« man mit dem stetfgeschlagenen Schnee der Eiweiß vermischt, in die Cremeschalen füllt und darin erkalte« läßt. Eis-Pudding. Eine halbe Stange Vanille übergießt man mit einem Taffenkopf voll Milch und stellt sie fest zugedeckt an einen^ kalten Ort. Nach einer Stunde quirlt man 4 Eidotter, mit. X Liter Milch zusammen, gibt auch di« Milch, worin d(e^ Vanille ausge zogen, und 200 Gramm Zucker dazu, schlägt die Mischung auf dem Feuer zU einer leichten Creme ab und rührt sie, bi» sie völlig kalt geworden. Hierauf schüttet man die Masse in die Eisbüchse und läßt sie gefrieren. ' > Küchenzettel. Montag: Sagosuppe, gefüllter Wirsing mit Schmorkartoffeln. Dienstag: Spinat mit Rauchfleisch und Salzkartoffeln. Mittwoch: Erbssuppe mit Rösteln, Kirschen-Auflauf*). , Donnerstag: Rindsgulasch mit Semmelklößen, Stachelbeerkom pott. Freitag: Gebratenes Fischfilet mit Kräutersoße und Salzkartoffeln. Sonnabend: Milchreis mtt Zimtzucker, frische Kirschen. - Sonntag: Bouillonsuppe mit Grießnocken, Kalbsbraten mit ge mischtem jungen Gemüse, Brotpudding mit Weinsoße"). *) Kirschen-AuflaufmitQuark, sättigend und gut. Zutaten: 1» Pfund frischer Quark, 3 Eier, X Liter saure Sahne, 4 Eßlöffel Zucker, 1 Prise Salz, 200 Gramm (2 Obertassen) Wei- zenmehl, 1)4 Pfund schwarze Kirschen. — Den Quark rührt man mit den Eidottern, die man nach und näch dazu tut, der saueren Sahne, dem Zucker und dem Salz zu glatter, schaumiger Masse, danach rührt man noch löffelweise das Mehl und den steifen Schnee der 3 Eiweiß dazu und mischt unter den Leig die entstiel ten, gewaschenen und abgetrockneten Kirschen mit den Kernen. Man kann ja auch die Kirschen zum Auflauf entkernen; da» Essen ist bequemer und angenehmer: aber der Auflauf sieht nicht so hübsch aus und bäckt auch nicht so leicht durch, weil die entkernten Früchte mehr Saft an den Teig abgeben, als die Mit den Kernen. Dreioiertel- bis höchstens eine Stunde läßt man den Auflauf in der mäßig geheizten Röhre oder in der Gasbackform auf Gas bak- ken und trägt ihn dann warm in der Form auf; man gibt klaren Zucker dazu. — Für 4 Personen. ") Brotpudding. Ein -knappes Viertelpfund (100 Gramm) Butter rührt man zu Sahn», gibt dazu nach und nach unter stetem Rühren )4 Pfund Zucker, ö Eidotter, )4 Pfund Ko- rinthen, eine Pris« Zimt, ein wenig feingewiegte Zitronenschale und )4 Pfund geriebenes Schwarzbrot, das man mit einem halben Weinglas voll Rum, Arrak oder Wein angefeuchtet hat. Die Masse muß, während man die verschiedenen Zutaten dazugtbt, immer langsam nach einer Seite gerührt werden, so daß man im gaqzen ungefähr «in« halbe Stunde rührt. Zuletzt mischt man noch den steifen Schnee der S Eiweiße darunter. Dann füllt man die Masse in eine Puddingform mit Decket die man vorher gut mit Butter ausgcstrichen und mit geriebener Semmel bestreut hat, und läßt den Pudding IX Stunde im Wafferbad kochen. Dabet darf aber kein Wasser in die Form dringen. Vor dem Anrichten wird der Pudding gestürzt und dann warm aufgetragen. — Man gibt eine warme Weinsoße dazu, die man folgendermaßen herstellt: X Liter leichten Weißwein oder Apfelwein, 3 Eßlöffel Zucker, 2 Eier, 1 Teelöffel Kartoffelmehl und ein wenig Zittonenschale quirlt man kalt zusammen, setzt dann die Soße auf den Ofen und schlägt sie so lange, bi» sich rin dicker Schaum bildet und die Soße zum Kochen kommt. Dann nimmt man sie vom Ofen weg, rührt und schlägt sie noch eine Weile weiter und richtet sie danach gleich warm an. — Kür 8 bk 8 Personen.
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