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Akbeltstaguag drr SAZ., Sau Sachsen, in planen i. S. Dresden, 23. Januar. Wie das Presse- und Propaganda amt der DAF., Gau Sachsen, mltteilt, findet am 26. und 27. Januar in Plauen t. B. eine große Gau-Arbeitstagung der Deutschen Arbeitsfront statt. Hieran werden sämtliche Orts- gruppenwalter der DAF. aus dem ganzen Gaugebiet, die Kreiswalter mit ihren Mitarbeitern sowie die Mitarbeiter der Gau- und Bezirksverwaltung der DAF. einschließlich sämtlicher Gau- und Kreis-Betriebsgemeinschaftswalter teil nehmen. Insgesamt kommen mehr al» 2000 polltsche Letter und Amtswalter der Deutschen Arbeitsfront nach Plauen. Die Tagung beginnt bereits am Sonnabend mit zahlreichen Sondertagungen der einzelnen Aemter und Abteilungen. Für diejenigen Tagungsteilnehmer, die eine solche Sondertagung nicht besuchen müssen, wird eine Festveranstaltung der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" durchgesührt, die unter dem Motto „Deut scher Feierabend" in der Festhalle stattfindet. An dieser Veranstaltung werden rund 1000 Arbeitskameraden und -kameraoinnen aus Plauener Betrieben teilnehmen. Am Sonntag, den 27. Januar, vormittags 9 Uhr, be ginnt in der Festhalle in Plauen die große gemeinsame Gau-Arbeitstagung. Hier werden in zahlreichen Vorträgen neben den führenden Mitarbeitern der Gauwaltung Sachsen auch der Reichsschulungsleiter der NSDAP., Pg. Frauendorf er, der Leiter des Sozial amtes beim Zentralbüro der Deutschen Arbeitsfront, Pa. Peppler der sächsische Wirtschaftsminister, Pg. Len k, der Treuhänder der Arbeit, Pg. Stiehler, und der Gau- und Bezirkswalter der DAF., Pg. Peitsch, zu den Teil nehmern sprechen. Ihren Abschluß findet die große Zusammenkunft durch einen gemeinsamen Fackelzug aller Tagungsteil nehmer nach dem Altmarkt in Plauen. Hier findet am Sonn tagnachmittag um 18 Uhr eine Schlußkundgebung unter Teilnahme der politischen Leiter und Amtswalter der NSDA>1.. und DAF. und von Abordnungen aller Gliederun gen der Bewegung aus der Stadt Plauen statt. Es ist das erste Mal, daß die Deutsche Arbeitsfront ihre führenden Mitarbeiter au» ganz Sachsen in so großer Zahl zu einer Tagung zusammenruft. Die Stadt Plauen wurde als Tagungsort hierfür aewählt, weil sie di« Gründungs stadt der nationalsozialistischen Bewegung im Gau Sachsen ist. Die sächsischen Jungbannführer fahren nach Berlin und Marienburg. Dresden, 23. Januar. Wie bereits gemeldet, »Verden am Donnerstag die Fahnen sämtlicher Jungbanne des Deutschen Jungvolk» in Marienburg (Ostpreußen) durch den Reichsjugendführer geweiht. Da die Jungbannführer selbst die geweihten Fahnen aus der Hand des Reichsjugendfüh rers nehmen wollen, versammelten sich am Dienstag die Jungbannführer sämtlicher Gebiete, um gemeinsam nach Berlin zu fahren. Die sächsischen Jungbannführer trafen am Dienstag bis 12 Uhr aus allen Teilen Sachsens in Dres den ein. Der Gebietsjungvolkführer Jungbannführer Hans Jensch begrüßte seine Kameraden und gab bei einem Appell noch die letzten notwendigen Anweisungen. Nach einem ge meinsamen Mittagessen marschierten die Jungbannführer zum Hauptbahnhof, um nach Berlin zu fahren. Dort werden sich die Jungbannführer sämtlicher deutschen Gebiete treffen, um am Mittwoch gemeinsam im Sonderzug nach Marien burg zu fahren. Der Larrdeshandwerksführer in Zittau Zittau, 23. Januar. In einer Kreishandwerkertagung des Kreises Zittau sprach am Dienstag der sächsische Landes handwerksmeister Pg. Naumann über die Lage im Handwerk. Er befaßte sich in seinen Ausführungen mit der Aufgabe der neuen Handwerkerorganisationen, die Krankes und Morsches aus früherer Zeit beseitigt hätten. Der Red- ner sprach ferner über die Pflichten, die der Handwerker zu erfüllen habe, um dem gesamten Handwerkerstand das zum Teil verlorengegangene Ansehen wieberzugewinnen. In diesem Zusammenhang forderte der Landeshandwerksführer die Einführung der Handwerkerkarte, strenge Maßstäbe für die Meisterprüfung, Leistung von Qualitätsarbeit in jedem Betrieb, rege Werbung und Propaganda, sowie vor allem unbedingtes Vertrauen zum Führer. Unter den einzelnen Handwerkerzweigen müfse endlich gegenseitig« Achtung herrschen. — Die Ausführungen des Landeshandwerks führers wurden durch Kreisleiter Hänsch und Kreishand werksmeister Kloß-Zittau unterstrichen. Aus der Justizverwaltung. « ipr. Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner wird au» Anlaß des Ueberganges der Länderjustizverwaltungen auf das Reich vom 7. bis 9. Februar 193S den Ländern Sachsen und Thüringen und hierbei auch den Justizverwaltungen einen Besuch abstatten. Nähere, wird noch bekanntgegeben werden. erimWtt MM rd im« -m Folgenschwere Gasexplosion. — Drei Personen schwer verletzt. Dresden, 22. Januar. In der Nacht zum Dienstag hatte in seiner Wohnung auf der Pohlandftraße ein im vierten Stock wohnender 38 Jahre alter Kriegsinvalid Fritz Opitz n selbstmörderischer Absicht den Gasyahn geöffnet. Al» eine Mutter mit brennendem Licht das Zimmer betrat, er olgte eine gewaltige Explosion, wodurch die Wände, Decken und Fenster eingedrückt und zertrümmert wurden. Drei Personen, Opitz, seine Mutter und sein Sohn, trugen erheb liche Verletzungen und Verbrennungen davon und mußten dem Rudolf-Heß-Krankenhaus zugeführt werden. Durch die Gewalt dev Explosion und die dadurch erzeugte riesig« Stich flamme wurde ferner der Dachboden de» Hause» in Brand gesetzt und da» ganze Gebäude gefährdet. Di« Feuerwehr war bis in die zehnte Vormittagsstunde unter Leitung de» Branddirektors Ortlovh mit der Bekämpfung der Groß- seuers und mit den Äufräumungsarbeiten beschäftigt. An -er Unglücksstätte. Die Unglücksstätte bietet einen Anblick trostloser Ver wüstung, Nicht nur die Opitzsche Wohnung, sondern fast mehr noch die drei anderen Wohnungen des dritten Stock werkes sind durch die Wucht d«r Explosion, durch da« Feuer und durch den bei den Löscharbeiten unvenneidlichen Wasserschaden völligunbenutzbar geworden. In der Opitzschen Wohnung ist die Wand zwischen der Küche und dem angrenzenden Wohnzimmer in ihrer ganzen Brette und Höhe eingestürzt. Die Trennungswand zwischen Vorsaal und Treppenhaus hängt vornüber und droht letzt noch jeden Augenblick einzufallen. Vor allem aber nach oben hat die Explosion ihr« zerstörende Kraft entfaltet. Die Wohnungs decke ist durchschlagen, wckurch die Flammen ungehindert Mensch leidet desto mehr, je sensitiver und tiefer er ist; doch der höhere verweilt nicht dabei. 2hm ist die Tragödie des Daseins Voraussetzung, wie die Spannungen der Saiten für mögliche Musik. Keyserling. W!il!!i!iiii!iiiiI!ii!ii!iI!!!I!iI!iilIiIIiIi!ilI!Iil!!IIiiiIiIiiiiiiIiliiiiiiiliiiIiiiiiIiiiii>iiiiiiiiilIiI!iIiiiiiiiiiiiiiIiii!iiiliiiiiIiIiI!IlI!IIW Lopvrigkt t>v Karl Köhler L Co. Berlin - Zehlendorf. <15. Fortsetzung.- Bachüruck »erboten. Er beschloß auch sogleich, noch heute mit einem Briefe an Karoline zu beginnen, den er dann morgen fortsetzen und übermorgen vollenden wollte, um ihn am Tage darauf ab zusenden. Cher sollte es nicht geschehen, da er ihr nicht auf dringlich erscheinen wollte. Vielleicht war auch bis dahin sein Vater zurück. Dann konnte er heimkehren und selbst zu der Geliebten eilen. So verbrachte Hermann die Tage in Kynau von glück lichen Träumen eingesponnen. Vielleicht waren es die schön sten und hoffnungsreichsten, die er in seinem ganzen bisheri gen Leben gehabt hatte, bis dann Wilhelm SäMhammer zurückkehrte und allen Träumen und allem Glück ein Ende bereitete. ' Vl. Wilhelm Schollhamnur betrat zur festgesetzten Stunde das Wohnzimmer oer Ludewigs, in dem man den Bau meister auf seinem Langstvhl, von Kissen umgeben, bequem gebettet hatte. Der Besuch des Arztes war bereits vorüber; dieser hatte den Pattenten überraschend wohl und frisch gefunden und Frau Ludewig und ihrer Tochter gute Aussicht auf baldige Genesung gemacht. Hell und freundlich schien di« Sonne, und sie machte den Raum anheimelnd und gemütlich. Karoline hatte auf ein Tischchen neben dem Lager ihres Vaters «ine Flasche mit Portwein und zwei Gläser gesetzt; vielleicht gefiel es Wilhelm Schöllhammer, sich bewirten zu lassen, obgleich sie dies stark bezweifelte; aber sie wollte wenigstens nichts unversucht lassen, ihn in günstige Laune zu versetzen. Sie war heute nicht ms Kontor gegangen, sondern er wartete den Gast, um ihn selbst zu ihrem Vater zu führen. Vielleicht war diesem auch ihre Anwesenheit bei der Unter redung erwünscht. Wilhelm Schöllhammer grüßt- sie höflich und gemessen, wie es seine Art war, ebenso den Baumeister, als er dann zu ihm trat. Knapp und ohne jede Freundlichkeit erkundig te er sich nach seinem Befinden, und dann traf ein befrem dender Blick das Mädchen, das am Lager stehengeblieben war. Ein leises Rot huschte über Karolines Wangen, und sie sagt«, ohne daß sie es eigentlich gewollt hatte, unter dem Blick dieser stahlharten Augen: „Vielleicht ist es den Herren lieber, ich laste sie bei der geschäftlichen Unterredung allein. Wenn du etwas brauchst, Äater, so klingelst du wohl." Schöllhammer machte keine Einwendungen, und sie er sah daraus, daß sie das Richtige getroffen hatte. Der Bau meister, der sich fest an seinen Stuhl zurücklehnte, sagte nur: „Ja, Kind, gehe und bleib' in der Nähe, falls wir dich brauchen." Karoline setzte sich mit einer Handarbeit ins Nebenzim mer ans Fenster, und während ihre Hande mechanisch Stich um Stich in das Kisten fügten, das sie von bunter Seide für des Vaters Geburtstag anserttgte, lauschte sie ängstlich nach dem Nebenzimmer, ob dort Stimmen laut würden; ob Wilhelm Schöllhammer etwa sein Versprechen vergäße und seinen säumigen Schuldner vielleicht mit Dro hungen oder Vorwürfen bedrängte. Aber nichts ließ sich hören, die Unterredung schien sehr gemäßigt zu verlaufen, und allmählich wurde das Mädchen ruhiger und begann, ihr selbst fast unbewußt, freundliche Träume zu spinnen. Ihre Gedanken flogen zu dem Manne, der zur Stunde wahrscheinlich an sie dachte, wie sie an ihn, und der ihren Briff bereits erhalten haben und wissen mußte, daß die wichtige Unterredung heute stattfindet. Sicherlich wünschte er nicht weniger als sie, daß sich alles zum Guten wenden möchte; denn ein gütlicher Ver gleich zwischen den Firmen Schöllhammer und Ludewig bot für ihn wie für sie die glücklichsten Aussichten. „Romeo und Julia", dachte sie mit leisem Lächeln . . . die Kinder heillos verzankter Familien, die doch, von der Allgewalt der Liebe bezwungen, zueinander strebten. Ein« heiße Welle schoß ihr ins Gesicht; war es denn schon so weit mit ihnen beiden? Dor kurzem hatten sie sich noch nicht gekannt, und nun schweiften ihre Gedanken unab lässig zueinander? Sie fuhr auf . . . draußen war die Tür zum Vorraum gegangen. Wer konnte sie zugeschlagen haben? Angestrengt lauschte sie nach dem Nebenzimmer. Sollte Schöllhammer gegangen sein, ohne daß man ihrer bedurft hatte? Sie horte keinen Laut mehr; alles war ruhig. Ob sie ohne Aufforderung das Zimmer betrat? Sie legte die Handarbeit in den Nähkorb, erhob sich und machte ein paar Schritte auf die Tür des Nebenzimmers zu; dann dachte sie an die kalten Augen Wilhelm Schöll hammers und blieb unwillkürlich zögernd stehen ... Da tönte die Klingel, die sie dem Vater ans Lager ge stellt hatte, und nun eilte sie hoch ausatmend ins Wohnzim mer. Der Vater war allein. Tief lehnte er im Langstuhl; sehr bleich, mit großen, weitgeöffneten Augen starrte er ihr entgegen. Sie war bei seinem Anblick heftig erschrocken, und rasch trat sie auf ihn zu. „Was ist dir, Vater, fühlst du dich nicht wohl? Hat dich die Unterredung doch zu sehr angestrengt? Und wo ist Herr Schöllhammer?" Mit einer schwachen Handbewegung deutete der Dqu- meister nach der Tür. „Er ging. Vor 'wenigen Minuten", sagte er mit hal ber Stimme und schaute an der Tochter vorbei. Sein Blick blieb irgendwo im Leeren hängen. „Ist die Unterredung ungünstig ausgefallen?" fragt« Karoline leise, beugte sich zu ihrem Vater herab und schob zärtlich ihren Arm unter seinen Kopf. Er antwortete nicht und sie fuhr fort: „Er hat sein Wort, das er mir gab, nicht gehalten. Er versprach, dich nicht auszuregen." Da begann der Baumeister zu sprechen, langsam und tonlos: „Ach, er glaubt wahrscheinlich sehr anständig zu handeln und mir aus dem Unglücke herauszuhelfen. Er will nicht nur warten, bis ich mein« Schulden an ihn abzahlen kann, cr will mich sogar mit neuen Summen stützen." „Dateri" rief sie frohlockend. „Die Freude hat dich also so erregt! Das ist doch das Allergünstigste, was wir erwarten dursten. Und das will Schöllhammer wirklich tun?" Der Baumeister hob abwehrend di« Hand: ' „Laß mich ausreden, Kind, ehe du ein Urteil über di« Handlungsweise Schöllhammers fällst. Glaubst du, der tut etwas umsonst? Er fordert einen Preis für seine Hil fe, einen sehr hohen Preis." Karoline starrt« den Vater an. Ihr wurde mit einem Male so seltsam angst. „Einen Preis", wiederholte sie leise, „was kann er ver langen ... von uns?" „Dich", sagt« der Baumeister rauh, „dich, Linchen!" „Mich", fragte sie mit weitgeöffneten Augen. „Wie soll ich das verstehen?" „Heiraten will er dich", brach es nun aus Ludewig her vor, „er braucht eine Repräsentantin für sein Haus, wie er sagt... Deine Erscheinung, dein ruhige», stille« Wesen ha ¬ ben ihm gefallen. Er glaubt in dir die Frau zu sHen.die den Zwecken entspricht, um die er noch einmal zu heiraten gewillt ist. Ich warf ein, daß du kaum einundzwanzig Jahre geworden seiest; er behauptete, das stör« ihn nicht- Ob uns seine sechsundfünfzig Jahre stören . .. danach fragt er nicht." , . Karoline hatte dem Vater wortlos zugehört. Es war, als sei das Ungeheuerliche, das er da ausgesprochen hatte, noch nicht ganz in ihr Gehirn «ingedrungen. Jetzt erst, all mählich, schien die Crkenntnis dessen, wäs sie vernommen hatte, m ihr äufzudämmern. Mit zitternden Knien ließ sie sich auf den Stuhl sinken, auf dem vorher Wilhelm Schöllhammer geseflen hatte. Der Baumeister erschrak, als er ihr Gesicht sah, i-der Blutstropfen schien daraus gewichen. ' Wortlos griff er nach der Flasche, di« noch unberührt stand, und einem der Gläser, schenkte es voll und reichte es seiner Tochter. Sie trank das Glas mechanisch leer, ohne -u wissen, was sie tat. Da begann der Kranke wieder zu sprechen. „Ich werde dich natürlich Nicht beeinflussen, Linchen. Du kannst tun, was du willst; ich zwinge dich nicht einen alten Mann zu heiraten, um mich zu retten. Der Antrag hat mich selbst so erschüttert, wie ich es dir nicht zu sagen vermag, aber Wilhelm Schöllhammer ließ mir keinen Zwei fel darüber, daß er, wenn wir sein Anerbieten »richt annäh men, rücksichtslos gegen mich vorgehen würde. Und ich traue ihm das ohne weiteres zu." Karoline saß erstarrt, ohne sich zu rühren. In ihren Schläfen hämmerte das Blut. Sie nickte nur »wortlos «in paarmal mit dem Kopfe. Da griff der Baumeister, dem vor dieser starren Ruhe angst wurde, nach ihrer Hand. „Sprich doch ein Wort, Kind! Sage, .was du denkst! Bist du so sehr erschrocken?" Sie zuckte die Achseln und sah den Vater, wie aus einem Träum erwachend, an. Als müsse sie irgend etwa« fort- wischen, strich sie sich über di« Stirn. Dann fragte sie ton los: „Was hast du ihm geantwortet, Vater?" Ludewig empfand »löblich etwas wie Scham, daß er nicht sagen konnte, ich habe Schöllhammer ein glatte» „Nein" entgegengehalten. „Ich . . - sagte ihm, ich müsse erst mit dir reden", er widerte er zögerrw uiw gedrückt. Meder nickte sie mit dem Kopfe. „Und welche Frist hat er dir bewilligt?" „Ich soll ihm morgen Bescheid geben, «he er wieder zu rück nach Kynau fährt? „Ehe er wieder zurück nack» Kynau fährt", wiederholt« sie leise. Dann erhob sie sich plötzlich „Sorge dich nicht, Vaterl" sagt>e sie und strich mit zit ternder Hand über sein« Schulter. „Rege dich nicht auf .. ich laß' dich nicht im Stich. Nur jetzt... jetzt möchte ich n mein Zimmer gehen. Ich möchte eine Stunde allein sein; dömn komm« ich wieder zu dir und wir sprechen weiter dar über." Ohne sich nochmals umzusehen, verließ Karoline den Raum und begab sich in ihr «genes Zimmer. Der Vater schaute ihr trüb« nach Er sah plötzttck alt und verfallen aus, und dann liefen ihm zwei hell« Tränen in -en Bart. Karoline aber verriegelt« di« Tür, ging «in paar Schrit te und blieb dann mit schlaff hera-höngenden Armen re- gungslos stehen. Plötzlich wußte sie: So wie ihr mußt« einem Menschen zumute sein, dem man sein Todesurteil ver kündet hat. Da stieß sie «inen leisen, hellen Schrei aus, rvie ein Tier, das inan zu Tode verwundet hat... In der Eck« ihres Zimmer, stand «in« klein« Betdanr mit einem dunklen, schönen Muttergottesbild«. Lor dieiem li«h sie sich jetzt auf d«r Bank nieder, und sie umklammerte Las Holz der Bank in tiefster Verzweiflung. (Fortsetzung folgt.)