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Der Sächsische Erzähler Mittwoch, den 23. Januar 1V35 2. Beiblatt zu Rümmer IS. Der VDA. in der Front des Winterhilfswerkes. Sammlung im Zeichen der blauen Kornblume am 2ö. Ianuar. Auch die Ausländsdeutschen haben ihr Winterhilsswerk: die Sudetendeutsche Volkshilfe, das Hilfswerk im Banat und viele andere Beispiele verraten die Not, die gerade jenseits der Grenzen des großen deutschen Volkskörpers herrscht. Aus starkem nationalen Empfinden halten diese Deutschen zuein ander, das Gefühl einer starken Verbundenheit und Schick salsgemeinschaft hat hier in opferwilligen Winterhilfswerken Ausdruck gesundes. Und wie viele oon den im Ausland le benden Deutschen spenden sogar für das Winterhilfswerk des Mutterlandes. Auch aus ihnen spricht der klare Wille, dem Mutterlands in Not und durch Opfer die Treue zu halten. Die volksdeutsche Einigkeitsidee steht leuchtend über diesen Taten. Nun wird das alte Abzeichen dieser Idee, die blaue Kornblume, wie im Vorjahre zum Sinnbild des Opferge dankens, der mit feinem Winterhilfswcrk das gesamte deut sche Volk umfaßt. Der VDA. sammelt am 26. Januar durch seine Mitglieder in diesem Zeichen. Jeder erwerbe es und trage es voll Stolz als Bekenntnis zu unserem großen deut schen Hundertnnllionenvolke. das sich in Not und Härte eben» so verbunden fühlt wie in Glück und Freude. städtischen Promenadenausschuß gehörte er als das sachkun digste Mitglied Jahrzehnte hindurch an und die Anlage -es Friedrich August-Parkes ist hauptsächlich ihm zu verdanken Er war auch Begründer des hiesigen naturwissenschaftlichen Vereins, dessen Vorsitzender er 35 Jahre hindurch war, fer ner ist er Mitbegründer des hiesigen Obstbauvereins und des Naturheiloereins. Biele Jahre hindurch war Oberlehrer Steudtner auch ein geschätzter Mitarbeiter unseres Blattes aus demGebiete derHeimatkunde. Während seiner43jährigsn Wirksamkeit an unserer Schule hat er mehr als eine Gene ration heranbilden helfen, und die zahlreichen seiner Schüler und Schülerinnen, von denen sich viele heute in geachteten Lebensstellungen befinden, werden ihres verehrten Lehrers heute gewiß mit Dankbarkeit gedenken. Möge leine Gesun dung weitere Fortschritte machen und ihm noch eine Reihe von Jahren in Rüstigkeit beschieden sein. —* Deutscher Musikabend. Die Durchführung des für die Stadt aufgestellten Konzertplanes beginnt mit dem mor- gigen Kammermusikabcnd der Kantorei im Schulsaal der Bürgerschule. Heitere Musik hat das Streichquartett Mat- thes-Bulcbbeck-stillmann-Lehmann auf l^nem stehen. Mit Mozarts lebensbejahendem Werk voll lyrischer Schönheiten, dem Quartett in Es-dur, Köck-el. Verz. Nr. 428, wird der Auftakt gegeben. Fröhliche Nachahmungen der ent- Aus Bischofswerda und Umgegend. Blschofswerdä, 23. Januar. Die Lage werden länger. Don Mitte Januar ab schon macht sich sehr deutlich das Längerwerden der Tage bemerkbar. Haben wir zuerst kaum darauf geachtet, so fällt es allmählich jedem auf, Laß man nun von Tag zu Tag ein wenig später das Licht anzuschalten braucht. Wie kurz waren doch die Tage im Dezemberl Erst gegen v Uhr morgens wurde es richtig hell, und schon um 3 Uhr nachmittags begänn die Dämmerung, die sehr schnell in das tiefe Dunkel des frühen Abends überging. Nichts ist mehr-geeignet, uns das Vorwärtsschreiten des neuen Jahres zum Bewußtsein zu bringen, als die länger werdenden Tage. Kaum wahrnehmbar ist der Unterschied zuerst, jetzt aber spüren wir ihn schon deutlich. Viel später setzt die Dämme rung ein. Um f/sö Uhr nachmittags sitzen wir noch bei Tageslicht, und wie lange wird es dauern, so kommen die Berufstätigen noch bei Tageslicht aus den Betrieben. Das ist eigentlich immer ein ganz besonderer Festtag, wenn man zum ersten Mal« bei Tage heimwärts gehen kann. Immer haben wir sonst nur den Abend außerhalb des Berufes er- lebt, jetzt auf einmal merken wir, daß wir binnen kurzem noch ein gut Teil des Tages für uns haben werden. Wohl tuend macht sich der Wandel in den jetzt kommenden Mona- ten vor allem hinsichtlich der Elektrizitiitsrdchnung bemerk- bar. Denn es ist ein großer Unterschied, ob bereits von drei Uhr nachmittags an Licht gebrannt werden muß, oder ob erst von sechs oder sieben Uhr ab das „Elektrische" brennt. Beträgt die Ersparnis im Januar und Februar nur wenige Groschen, so macht sich der Unterschied in den folgenden Mo- naten.sehr bedeutend spürbar.' Wir wissen: nun gebt es auf wärts. Langsam, aber sicher. Jeder Tag schenkt ein kleines Weilchen mehr Tageslicht, am Morgen wie am Abend, und wie lange wird es dauern, da zieht der Frühling ins Land „Mit Sana und Schalle!" Freuen wir uns schon jetzt darauf, Henn Vorfteude ist ja die schönste Freude, die es gibt. Eines erltben^vir in jedem Jahr aufs neue: im letzten Drittel des Winters, so Ende Januar, Februar und März werden wir mit der Zeit wintermüde. Die graue, trübe Welt, finden wir, könnte nun wieder einmal durch Blühen und Sonnen- schxikt abgelöst werden. Und die Wintersportler sind bestimmt dre einzigen, denen diese Monate ungeteilte Freude bringen. Alse, anderen Menschen aber fühlen bereits zaghaft Früh lingssehnsucht in sich wachsen. Sie wird jeden Tag ein wenig heftiger, genau in dem Maße wie die Tage länger und Heller werden. Das aber ist ja schließlich das Schöne, daß wir genau wissen: diese Hoffnung und diese Sehnsucht wird sich in absehbarer Zeit erfüllen. In wenigen Wochen schon werden wir die Wahrheit des Dichterwortes erleben: Doch warte nur ein Weilchen: Der Frühling kommt, die Sonne lacht. Es steht die Welt in Veilchen . . . —* Keinen SV. Geburtskag begeht heute der Oberlehrer i. R. Hermann Steudtner, der von 1878 bis 1921 an un serer Bürgerschule gewirkt hat. Oberlehrer Steudtner ist ein Mann von reichen Kenntnissen auf naturkundlichem und heimatkundlichem Gebiet, leider aber ist seine Gesundheit seit längerer Zeit erschüttert, so daß es ihm nicht mehr wie früher möglich ist, andere an feinem Wissen teilnehmen zu lassen. Oberlehrer Steudtner hat sich große Verdienste um die Ge» staltung der schönen Anlagen unserer Stadt erworben. Dem gegengesetzten Motive kennzeichnen das erst« Allegro. Im besinnlichen Andante vereinigen sich melodische Linien mit eigenartigen harmonischen Wendungen, wie auch im folgen- den schmissigen Menuett zarte Töne und klagende Weisen das Ohr angenehm berühren. Sprühender Humor würzt den letzten Satz, ein Rondo mit viel Schwung und gestei gertem Schluß. Als Einlage spielt der Pnmgeiger das klangschöne, innerliche Adagio aus der Violinsonate op. 30 Nr. 1 oon Beethoven und leitet damit zum zweiten Teil des Kammermusikabends über, einem Streichquartett desselben Meisters aus seiner Jugendzeit, dem op. 18 Nr. 2 in G-dur. Auch dieses Werk schlägt freundliche Töne an, verrät aber schon die Tiefgründigkeit des späteren Beethoven. Den ersten Satz beleben rhythmische, leicht heraushörbare Eigen heiten. Wundersamer Gesang, begleitet von einem konzer tierenden Instrument, durchzieht das in dreiteiliger Liedform geschriebene Adagio; im Mittelsatz erscheint ein elfenhaftes Allegro, mit seinen Figuren auf das folgende leichtfüßige Scherzo hinweisend. Im letzten Satz gibt das Cello als Me lodiesänger die Einstimmung, während der Klangkörper die gestellte Frage harmonisch beantwortet. Auch dieses Rondo enthält viel musikalisch Interessantes. Mehrere Ruhepunkt« erscheinen und bereiten den Eintritt des ersten Themas vor, das auch kurz vor dem hinreißenden Schluß sich noch einmal behaupten will. — Der Musikabend, es ist der 34. unter Lei tung Kantor Hillmanns, beginnt abends 8 Uhr. Man ver gleiche Inserat. Erwerbslose zahlen 10 Pf., gänzlich Un bemittelte haben freien Eintritt. —* Zweiter volkswirtschaftlicher Vortrag im Rahmen der zusätzlichen Bcruls'chulung der Jugend der RGB. der Angestellten. Berufskamerad Grunümann sprach über „Vorausistzungen nationalsoz aliststcher Wirtschaftsgestal tung". Er ging aus von der Kampfzeit des Nationalsozia lismus, in der noch die kapitalistische Wirtschaft Geltung hatte, und schilderte an Hand treffender Beispiele den Aus bau der nationalsozialistischen Wirtschaft. Er betonte, daß die nationalsozialistische Wirtschaltslührung eine Gesinnung braucht, die dem liberalistilchen Denken frenrd ist. Die inter essanten Ausführungen des Redners wunden mit Spannung ausgenommen. Anschließend fand noch eine Aussprache statt, in welcher besonders auf die Notwendigkeit des deut schen Exportes eingraarmen wurde. —* Gemeindepolltische Tagung in Bautzen. Am Don nerstag, -en 24. Januar 1935, nachmittags Uhr, findet im Saale des „Bürgergartens" in Bautzen die erste Tagung der Bezirksabteilung Bautzen der LanLesdienststelle Sachsen des Deutschen Gemeindetages statt. Bei dieser Tagung werden sprechen: Pg. Ministerialrat K u n z, M. b. R., über die Stellung des Bürgermeisters im nationalsozialisti schen Staate sowie Dr. Guba von der Landesdienststelle über Aufbau und Ausgaben des Deutschen Gemeindetages. —* Der Angoraklub Bischofswerda und Umgegend hielt im Restaurant „Königshos" seine gutbesuchte Jahreshaupt versammlung ab. In dieser begrüßte der 1. Vorsitzende Karl Gnauck die erschienenen Zuchtkollegen und wünschte ihnen beste Erfolge im neuen Zuchtjahre. Den Bericht über die Vereinskasse gab Hugo Haufe. Den Jahresbericht, der ein« gute Aufwärtsentwicklung auf allen Gebieten er kennen ließ, erstattete Kurt Morgenstern, Hauswalde. Zuchtwerbewart Marlin Thomas, Neukircb, berichtete über verschiedene züchterisck>e Fragen, während der Woll- fachwart Alwin Boden, Frankenthal, über die Verwer tung und Len Ablaß der von Klubmitgliedern erzielt«» Wolle berichtete. Es wurden u. a. noch Ausstellunqserfolg« besprochen. So erzielte u. a. Vorsitzender Karl Gnauck auf der letzten Sachsensck>au in Chenrnitz, die mit 2090 Tie ren aus ganz Sachsen beschickt war, auf 2 Angora mit je 95 Punkten 2mal den 1. Preis bei einer Konkurrenz von 80 Tieren, und ferner auf 2 Weißrexe den 3. Preis mit 94 Punkten bei einer Konkurrenz von 8 Tieren. Bei der 26. DäbMHsr 1935 ' ' Banknoten fliegen zum Schornstein hinaus. Vor einiger Zeit ließ die Regierung von Neuseeland in London für etwa 20 Millionen Mark Banknoten drucken, die auch fristgerecht geliefert wurden, aber aus irgendwelchen banktechnischen Gründen nicht in den Verkehr gebracht wer den konnten. Um sich des überflüssigen Papiers zu entledi gen, entschloß man sich dazu, die ganzen Noten verbrennen zu lassen. Da Neuseeland keine geeigneten Anlagen zu diesem Zwecke besitzt, wurdest die Noten nach Sydney geschickt, wo denn die Verbrennung unter den vorgeschriebenen Vorsichts maßnahmen auch vor sich ging. Plötzlich tauchten nun kürz lich in Sydney und Umgebung einzelne Banknoten aus, die ausweislich ihrer Nummer zu den seinerzeit aus London ge lieferten gehört hatten und längst verbrannt sein mußten; daher gar nicht mehr existieren durften. Daß sie dem Flam mentode nur um ein Haar entronnen sind, ergibt sich dar aus, daß alle diese Noten leicht angesengt waren. Man hat für ihr unerwartetes Wiederauftauchen nur die eine Erklä rung, daß bei der derzeitigen Vernichtung der Noten infolge eines Fehlers in der Berbrennungsanlage ganze Bündel von Noten, nur leicht von der Hitze beschädigt, durch den Schorn- stein in die Lust geflogen und dann allmählich wieder zu Bo den gefallen sind. Ob es gelingt, die Personen, welche die Banknoten gefunden und in den Verkehr gebracht haben, jemals zu ermitteln, erscheint einigermaßen zweifelhaft. Ein Schwein „auf der Walze". Genau so wie die Menschen manchmal auf und davon gehen, ins Blaue hinein, wie sie endlose Straßen entlang in die Fern« ziehen, als Tippelbrüder auf der Walze, so hat es unlängst auch «in Schwein gemacht. Ein schwedisches Schwein, aus dem südlichen Schweden gebürtig. Und auf folgend« Welse kam man hinter die Wanderlust dieses Schweines: Man fand das Tier in einem entlegenen Wald« des nördlichen Schwedens auf, weit abseits von jeglicher menschlichen Behausung, abseits auch von jeder Eisenbahn, so daß di« Möglichkeit, das Schwe ne könne durch Men'cben nach dem Norden gebracht worden sein, hinfällig war. Da das Tier, wie festgestellt wurde, einer Rasse angehört, die lediglich im südlichen Schweden gezüchtet wind, bleibt nur die Annahme möglich, daß es sich selbständig machte und aus die Wanderschaft ging. Immer auf der Walze, dürfte es die weite Reise bis in das entlegene nördliche Waldland zu rückgelegt haben. Keine Arbeit für den Totengräber ... Der Totengräber des kleinen Hochwalddorfes Bielbar- öenbach in der Gegend von Trier hat schon seit zwei Jahren nichts mehr zu tun gehabt. In diesem Falle kann man wohl sagen: erfreulicherweise. Diese Tatsache ist umso bemerkens werter, als sich unter der 650 Einwohner zählenden Ge meinde viele sehr alte Leute befinden. Sie alle sind aber anscheinend von einer bewundernswerten Rüstigkeit, denn die letzte Beerdigung, die in Bielbardenbach ftattfand, da tiert aus den ersten Monaten des Jahres 1933. Auf der Pirsch — mitten in Frankfurt. Eigentlich soll man Rehe schießen, sie aber nicht mit einem Lasso einfangen. Zweitens müßte die Jagd im Walde vor sich gehen, nicht aber mitten in der Stadt, md drittens ist es für den Jäger ganz neu, daß man das Wild mitten im Fluß erjagt . . . Alle diese sonderbaren Um stände waren bei einer Pirsch vorhanden, die jetzt in Frank furt am Main auf ein Reh veranstaltet wurde. Einige Rehe waren infolge Les starken Schneefalles aus dem Staütwald auf die Flur links vom Fluß herabgekommen. Durch ein vorbeisausendes Auto erschreckt, sprang eins der Tiere plötz lich in den Main, und da es an den steilen Ufermauern nicht wieder hoch konnte, schwamm es mit der Strömung in die Stadt. Hier gelang es einigen Metzgern des Schlachthofs, das Tier mit einem Lasso einzufangen und zu retten. Das Reh wurde in einen warmen Stall gebracht und soll, sobald cs sich von dem Schrecken des kalten Bades erholt hat, wie der freigelassen werden. Auch Metzger haben ein weiches Herz und freuen sich, wenn sie einmal einem Tier die Frei heit schenken dürfen . . . Jagd nach einem Pinsel. Ein erhebliches Polizeiaufgebot wurde in Rotterdam in Bewegung gesetzt, um einen Pinsel wieder herbeizuschasfen — leider bisher ohne den erwünschten Erfolg. Es war aber auch kein gewöhnlicher Pinsel, der durch Diebeshand ent wendet worden ist, vielmehr handelt es sich um einen Pinsel Rembrandts, mit dem der Künstler seine letzten Bilder ge malt hatte. Das wertvolle Erinnerungsstück befand sich seit s zweieinhalb Jahrhunderten im Besitze der holländischen Fa milie Vlies, die ein kleines Rembrandt-Museum mit Anden- I ken an den großen Maler besitzt. Seit einigen Tagen ist nun der Pinsel verschwunden. Der Verdacht richtete sich zunächst auf einen Amerikaner, der als letzter die Sammlung besich tigt hatte. Man glaubte, daß er vielleicht das kleine „An denken" mit über das Meer nehmen wollte und ließ ihn, als er an Bord gehen wollte, verhaften. Eine eingehende Un tersuchung ergab jedoch, daß der Amerikaner, der die Be schuldigung entrüstet von sich wies, unschuldig war. Nun fahndet die Polizei weiter nach dem berühmten Pinsel . . . Bücher aus — Blech. Das ist das Neueste auf dem Büchermarkt: Bücher aus Blech! In Italien hat man sie hergcstellt, die Seiten beste hen aus gewalztem, chromiertem Blech, sind 1,2 Millimeter stark, und Deckel und Rücken des Buches sind ebenfalls ganz aus Metall. Um sich beim Umblättern nicht die Fing«r zu ritzen, wurde der Seitcnrand bei diesen Büchern, die wegen ihrer Haltbarkeit sich besonders als Nachschlagewerke, Preis verzeichnisse und Listen eignen, verstärkt. Ringkamps mit einem Bären. In der Regel ist man geneigt, die in einem Wanderzir kus zur Schau gestellten Bären als verhältnismäßig harm lose Gesellen anzusehen. Daß es sich damit zuweilen aber auch anders verhalten kann, zeigte unlängst ein Vorfall in der österreichischen Stadt St. Pölten. Hi«r hatte ein noch jugendlicher Meister Petz auf unaufgeklärte Weise den Weg aus seinem Käfig gefunden. Seine Flucht wurde indessen bald entdeckt, und sein Besitzer machte sich daran, das geflüch tete Tier, das sich munter auf dem Platze, auf dem der Zir kus sein Zelt aufgcschlagen hatte, Herumtrieb, wieder «inzu- fangen. Die kaum geschmeckte Freiheit gefiel dem Dären aber viel zu gut, als daß er sich so ohne weiteres hinter die eisernen Gitterstäbe seines Käfigs hätte zurückbringen lassen. Als sein Herr ihn daher zurückbringen wollte, wehrte der Bär sich energisch. Es kam zu einer Art Ringkampf, bei dem der Mensch alle feine Kräfte und seine ganze Geschicklichkeit aufbieten mußte, um des trotz seiner Jugend bereits recht kräftigen Bären Herr zu werden. Schließlich blieb der Bändiger Sieger, hatte bei dem Ringen aber so starke Ver letzungen davöngctragcn, -aß er schle.unigst ins Kranken haus gebracht werden mußt«.