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Mattes- LSL4 PraMcher Ratgeber auf allen Gebieten der Landwirtschaft. , (Tierzucht, Feld-, Meseri-, Obst, und Gartenbau.) Kberlsupher Usn-wirtschsfiliches Wochenblakt. Aber wie soll nun der Sturzacker weiter behandelt wer- den? Darüber sind die Ansichten noch geteilt. Es gibt Land- wirte, die behaupten, daß zur weiteren Durchlichtung und -Lüftung des Ackers die Furche liegen bleiben muffe, andere reden wieder der Anwendung der Glattwalze das Wort, da mit das Unkraut und ausgefallene Getreide schnell auflaufe, und man kann ihnen darin nicht unrecht geben; wieder an dere befünvorten das Eggen, um dadurch die weitere Krü melung des Ackers zu bewirken. Da nun durch das Walzen der Acker festgedrückt und so leicht wieder der atmosphäri schen Einwirkung entzogen werden kann, verdient offenbar das Eggen den Vorzug: denn dadurch werden etwaige grö ßere Erdstücke noch zerkleinert, Unkrautpffanzen ausgeriffen, so daß sie vertrocknen, und dieOberfläche desAckers bei weite rer Krümelung geebnet. !<ldu. Die Schafhaltung l« Sommer. Bei der Schafhaltung im Sommer sind verschiedene Ge sichtspunkte zu beobachten. Es kommt nämlich darauf an, ob die Schafe im Stall, oder auf der Weide oder im Stall und auf der Weide ernährt werden sollen. Was die Som mer-Stallfütterung anlangt, so ist zu bemerken, daß sie sotvohl mit Dürr- als mit Grünfutter erhalten werden kön nen. Das Grünfutter kommt hauptsächlich in Betracht; eS soll aus rotem Klee, Wicken und Luzerne bestehen. Daneben wird Stroh gegeben. Auf das Stück rechnet man je nach Größe täglich bis 7 Kilogr. Grünfutter und OH Kilogr. Stroh. Die Schastveide unterscheidet sich in natürliche und künstliche. Als natürliche Weide bezeichnet man die eigent lichen Weideflächen, die allerdings durch Drainage, Rodung und Ansamen geeigneter Futterkräuter wesentlich verbessert »»erden können. Daß der Uebergang aus der Winterfütte rung zur Weide nicht plötzlich erfolgen darf, ist selbstver ständlich Es ist daher notwendig, daß im Frühjahr die Schafe vormittags das gewöhnliche Futter erhalten und erst nachmittags auf die Weide gebracht werden, und zwar nur für einige Stunden. Künstliche Weiden sind solche, die aus Ackerland durch Aussaat von Futterkräutern hergestcllt werden, Indes dürfen sie nicht feucht und stark gedüngt DaS Umvrechen der Stoppel«. Der baldigste Stoppelumbruch hat eine große wirt schaftliche Bedeutung. Landwirte, welche nach neuzeitlichen Grundsätzen wirtschaften, müssen daher auch das Sprichwort, beherzigen: „Der Pflug soll gleich hinter dem Erntewagen folgen." Selbst bei dringenden Erntearbeiten soll sich noch Zeit finden, danach zu handeln. Der Wert des frühzeitigen Stoppelumbruchs ist in mannigfachen Umständen begründet. Vor allen Dingen soll dadurch -em Ackerboden die Feuchtigkeit erhalten und die Bodenbeschaffenheit durch Schaffung einer Krümelstruktur, welche alle Feuchtigkeit aufnimmt und dem Boden zuführt, erhöht werden. Aber auch alle pflanzlichen und tierischen Schädlinge sollen dadurch vernichtet werden. Denn sobald die Stoppeln umgebrochen sind, kommen dieSaatkrähen und Bachstelzen und suchen in dem frischgepflügten Boden nach Drahtwürmern, Engerlingen, Tausendfuß usw. Auch die Mäuse fallen den Krähen zum Opfer, wenn sie nicht schon beim Pflügen vernichtet werden konnten. Aber nicht un- wichtig ist es auch, daß durch den baldigen Stoppelumbruch auch die Tätigkeit der unzähligen Bodenbakterien begünstigt wird. Diese bewirken nämlich die Lockerung und Krüme lung des Bodens und leisten somit dem Landwirt unermeß , liche Dienste. Wie sieht nun der Acker nach dem Stoppelumbruch aus? Er zeigt eine schöne, krümelige Struktur; cs sind keine Stoppelüberreste zu sehen, der Unkrautsamen ist entkeimt und die nachfolgende Saatfurche schafft eine gleichmäßige, ebene Fläche. Anders ist es, wenn der Stoppelumbruch um Wochen verzögert wird. Dann kann der Pflug nur schwer in den hartgetrockneten Boden eindringen und reißt nun große Schollen los, zwischen denen noch die Stöppel» mehr oder weniger zu sehen sind. So bieten sie allen Schädlingen Unterschlupf, und die Niederschläge verdunsten. Weil sie in die steinharte Erde nicht eindringen können. So bleibt der Untergrund des Ackers nach wie vor trocken. Darum, Landwirte, versäumt nicht den rechtzeitigen Stoppel umbruch! > i-, ! i