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die russischen Forderungen höher gehalten, auch Mais war j auf ungünstige Wettermeldungen aus Argentinien leicht be festigt. — ES stellten sich die Preise für inländische» Ge- treide am letzten Markttag gegenüber der Vorwvche in Mark pro 1000 Kilogramm wie folgt: Breslau: Weizen 205 (— 1), Roggen 171 (— 6). Hafer 162 (— 3): Berlin: Wei zen 206 (- 2), Roggen — (- ) Hafer 188 (- ); Mägde- bürg: Weizen 206 (— ), Roggen 184 (— ), Hafer 185 ( - 1); Halle: Weizen 206 (— 2), Roggen 189 (— 1), Hafer 182 (ff- 2); Leipzig: Weizen 203 (— ), Roggen 191 (—- 1), Hafer 182 (ff- 2): Dresden: Weizen 210 (— ), Roggen 184 (- ), Hafer 178 (- 1). Marktbericht über Kartoffeln von Wilhelm Schift an, Breslau V, Kartoffelgroßhandlung. In der Berichtswoche wurden alte Kartoffeln nicht mehr gehandelt; hingegen sind bereits neue Frühkartoffeln einheimischer Herkunft am Markte. Es werden sowohl Pfälzer, wie sächsische Quali täten an geboten; und im Laufe der zweiten Juliwoche wird mit Bestimmtheit einem größeren Angebot ostdeutscher Frühkartoffeln entgegengesehen. Die ungarischen Früh kartoffeln liegen dieses Jahr vernachlässigt. Die Ouali- täten, die bis jetzt an den Markt gekommen sind, haben zum größten Teil nicht befriedigt und eS wird vielfach von Transporten berichtet, die in total verdorbenem Zustande an der Empfangsstation angekommen sind. Ich notiere: Frühkartoffeln: Kaiserkrone, Friihrosen: 3.70—4.20, Speisekartoffeln: (Alle) Märker, Imperator: 1.70 bis 210, Mognumsorten: Erna, Uptödates, Magnumbonum: 1.70—2.40. Die Mreise verstehen sich per 50 Kilogr. in Waggonladungen von 10000 Kilogr. Parität Breslau. Verstopfung und Entzündung des Kropfes bei Hüb ner«. Während der Erntezeit, wenn die Hühner viel Mr- ner fressen, kommt es bei ihnen nicht selten zur Verstopfung und Entzündung des Kropfes. Sie haben dann gewöhnlich keine Lust zum Fressen, sitzen mit gesträubtem Gefieder ruhig auf einem Platz und atmen schwer. Ost fließt auch auS dem Schnabel eine übelriechende Flüssigkeit. Beim Drücken auf den stark angeschwollenen Kropf zeigen die Tiere Schmerzen. Wird das Nebel rechtzeitig bemerkt, so kann es beseitigt werden. Vor allen Dingen ist es notwen dig, den Kropf gelinde zu kneten, und zwar nach -em Schna- bel zu. Dann wird er allmählich weicher werden. Ratsam ist es auch, -en Tieren täglich mehrmals einen Kaffeelöffel voll Salzsäure (1 Gramm reine Salzsäure in 100 Gramm Wasser) in den Schnabel zu gießen. Sonst kann auch der Kropf mit einem reinen Messer ausgeschnitten und der In halt entleert Werden. Darauf wird er mit einem Seiden faden wieder zugenäht. Die Operation ist namentlich dann notwendig, wenn Fremdkörper, Knochensplitter, Federn, Steinchen, Haare und Eierschalen, im Kropf sitzen. Die Heilung geht gewöhnlich schnell vonstatten. Ist jedoch das Leiden zu spät bemerkt worden, so ist keine Hilfe mehr mög- lich. Die Notschlachtung ist dann am besten. Wenn es sonst auf ein Huhn nicht ankommt, kann überhaupt von der Be handlung abgesehen und die Schlachtung gleich vorgenom men werden. Verstopfung der Hühner. In« Hochsommer, wenn die Hühner viel Körner fressen und dabei wenig oder gar keine Gelegenheit zum Saufen haben, leiden sie nicht selten an Verstopfung. Zur Beseitigung derselben muß ihnen Weich- futter gegeben werden, sowie Gemüseabfälle und Rüben. Auch ist das Eingeben von Leinöl und Rizinusöl geboten. In sehr hartnäckigen Fällen ist ein wenig Kalomol mit et was Zucker oder Butter einzugeben. Die Insektenplage. Bekanntlich haben die landwirt schaftlichen Nutztiere imHochsommer in und außer dem Stall unter der Insektenplage sehr zu leiden. Daher ist ihre Be kämpfung dringend notwendig. Bor allen Dingen ist eS ratsam, die Ställe gründlich zu tünchen, und -war mit Kalk milch, der Alaun beiganischt wird. Die Stallfenster find mit Neublau anzustreichen, weil die Fliegen da» blaue Licht nicht vertragen können. Sonst sind Fliegendecken für die Zugtiere unentbehrlich. Außerdem ist noch die Anwen dung mannigfacher Mittel gegen die Insektenplage geboten. Als vorzügliches Mittel empfiehlt sich eine Abkochung von Walnußblättern, von Wasserpfeffer Wermut und Aloe. Tiere und Geschirre werden bannt eingerieben. E» leisten jedoch auch Einreibungen mit Schafgarbe, der bekannten Pflanze, die auf allen Wiesenrainen und auf allen Wegen zu finden ist, gute Dienste. Im schlimmsten Falle find Ein reibungen mit Karbolöl, Kadeöl oder einer Oelmischung, welche aus 10 Teilen Petroleum, 10 Teilen Fischtran, 10 Teilen Lorbeeröl und einem Teil Nelkenöl bestcht, zu empfehlen. Das wirksamste Mittel soll jedoch KadoSl sein; doch dürsen nur einige Tropfen zur Einreibung verwendet werden. In Amerika gebrauchen die Farmer eine Oel mischung aus zwei Teilen Fischtran und einem Teil Petro leum. Karbolwasser kann auch zur Anwendung gelangen. Original Künstlerzeichnnnge» au» de» Landleben. Die Sammlung wird fortgesetzt.