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Boden an. Eine Pfahlwurzel besitzt sie nicht, weil sie eine solche in dem steinigen Untergrund auch nicht brauchen könnte. Der meterhohe Schnee, der im Winter monatelang auf ihr lastet, drückt ihre elastischen Aste und Zweige wie ein Kiffen zusammen, aber im Frühling nach der Schneeschmelze richtet sich die Berg kiefer unbeschädigt wieder auf. Gegen Schneebruch ist sie daher vollständig widerstandsfähig, und obendrein schützt sie den tiefer stehenden Wald gegen Lawinen. Ihre Verbreitung erstreckt sich von den Pyrenäen bis zum Balkan und vom Thüringer Wald bis nach Dalmatien und Mittelitalien. Auch auf unfern Mittelgebirgen, dem Schwarzwald, dem Bay rischen Wald, dem Achtel- und Erzgebirge und vor allem auf den Sudeten bedeckt die Bergkiefer die Gipfel und Hochmoore. Der Älpler nennt sie Latsche, der Schlesier Krummholz oderKnie- h o lz, ihre weiteren Namen sind nochLegföhreundBergföhre. In den Schweizer Alpen, namentlich im Engadin und im Wallis, wächst sie auch als aufrechter Baum bis zu einer Höhe von 25 m mit weit herabreichender Krone; sie kann 200-300 Jahre alt wer den, auch als niederliegendes Knieholz. Während bei der Waldkiefer der Stamm eine dicke, weiche, innen rot braune, außen graubraune Tafelborke bildet und die rotgelbe Rinde der älte ren Aste und oberen Stammteile in pa pierdünnen Schuppen abblättert, besitzt die Latschenkiefer nur eine verhältnis mäßig schwache, dunkelviolettbraune Borke, die aber nicht abschilfert. Die paarweise stehenden Nadeln sind ge wöhnlich 2-5 am lang, kräftiger und stumpfer als bei der Waldkiefer und beiderseits dunkelgrün. Sie haben eine bemerkenswert langeLebensdauervon 5-10, zuweilen bis 15 Jahren und sind auch nach dem Abfallen nur schwerver weslich, so daß sie unter dem Krumm holz weiche Polster bilden. Die unter dem Schneedruck zusammengepreßten Aste und Zweige erhalten dadurch eine wunderbare Unterlage, die sie vor Beschädigung durch scharfe Felskantcn schützt. ImBlütenbau stimmt dieBerg- kiefer mit ihrer Artgenossin aus der Ebene überein, doch sind die Blüten größer und meist zahlreicher. Schon frühzeitig seht bei der Latschenkiefer die Mannbarkeit ein, ost schon im 6. bis 10. Lebensjahr, sie blüht und fruch tet dann auch jedes Jahr sehr reichlich. Die kurzgestielten, glänzend gelbbrau nen oder dunkelrotbraunen Frucht zapfen benötigen zur Samenreife 2 bis 3 Jahre. Von den einfarbig leder braunen Zapfen der Waldkiefer sind sie durch einen schwärzlichen Ring um dm meist hellbraunen Nabel (eine buckelförmige Erhöhung aus dm Zapfmschuppen) unterschieden. Eine weitere Kiefer des Hochgebirges istdieArvcoderZirbelkiefer(Ltims Lämkra) mit dickeiförmigen, 5-8 em langen und 3-5 am breiten, heidel- beerblaum, später braunen Zapfm, die ziemlich große (1 cm) eßbare Samen, die „Zirbelnüsse", enthalten. Gemeinsam mit der Latschenkiefer und der Arve steigt die Lärche (Uärix <ic«äu->, in älteren Lehrbüchern auch Uärix em-opL») am höchsten im Gebirge empor, bis 2400 m. Sie ist ein Licht kind des Hochgebirges, meistens einzeln im Freistand oder dann und wann zu kleinen Horsten zusammengeschloffen. Wenn man sie auch seit reichlich 150 Jahren in die Ebene verpflanzt hat, so entwickelt sie doch ihre volle Schönheit nur in der kühlen, reinen Berglust. Im Tiefland ist ihr Wachstum schon mit 60 bis 80 Jahren abgeschlossen, außerdem unterliegt sie dort wider standslos dm Insekten und dem Lärchmkrebs WM- kommii m HartiZ), einem Schmarotzerpilz, während sie in den Alpen das zehnfache Alter erreicht und zu einer Höhe von 30 bis 40, ja bis zu 50 m heranwächst. Wildwachsend ist die Lärche noch in dm Sudeten und in den Karpaten beheimatet. Außer halb Europas besiedelt sie die Gebirgszüge Sibiriens, und da sie gegen Kälte ganz unempfindlich ist, geht sie auch sehr weit F«eoFe ciecrriua). Familie.' ?inac«n. Llütcreit: HLri